Motivierende Sounds

Spielgefährte mit vielen Talenten: Peavey Vypyr X2 Combo

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(Bild: Dieter Stork)

IN DER PRAXIS

Nachdem wir nun wissen, was der Vypyr X2 so alles zu bieten hat, kommen wir zum praktischen Teil. Dazu liefert Peavey auch gleich noch eine komfortable Option, nämlich insgesamt sechzehn Presets, von denen ab Werk acht der E-Gitarre sowie je vier einem Bass bzw. einer Akustikgitarre zugeordnet sind. Aber auch das lässt sich alles anpassen. Schaltet man die Presets durch, zeigt der Vypyr exemplarisch, was er alles drauf hat, auch wenn einige der Vorlagen, wie das häufig so ist, dezent überladen daherkommen.

Andererseits liefern sie zum Teil Sounds, die man sofort einsetzen kann, ein Preset etwa könnte man „Instant Eddie“ nennen, denn der angezerrte 6505 mit einem Phaser und einer Prise Delay verleitet einen nahezu zwingend dazu, Riffs und Licks aus dem Hause Van Halen anzuzocken. Andere Presets sind dann wieder eher dezent gehalten und beschränken sich auf Amp-Sounds, etwa den Classic 50, der gerne für traditionellere Klänge von Blues bis Rock hergenommen wird. Auch die Ergebnisse mit einem Bass sowie einer E-Akustik sind vielversprechend, wobei speziell für Ersteren ein Ausgang für einen externen, größeren Speaker vor allem im Band-Einsatz natürlich hilfreich wäre. Aber lassen wir die Kirche im Dorf: Für weniger als 300 Euro ist dieser Verstärker sehr umfassend ausgestattet.

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SPASS-FAKTOR

Mit dieser Ausstattung und den damit verbundenen Optionen lassen sich schnell motivierende Sounds aus dem Amp holen, die das Spielen zur Freude werden lassen. Ob funky (mit Auto Wah), Jimi-Style (mit Rotovibe- und Stack-Modell), 80er-Effektsounds (mit Chorus und Delay) oder derbes Brett via 6505-Option: Mit ein paar Drehs und Taps lässt sich im Handumdrehen der persönliche Wunsch-Sound für den jeweiligen Moment einstellen. Über die Bluetooth-Schnittstelle kann man dazu einen Beat oder den Song seiner Wahl aus dem Mobiltelefon einspielen. Einfacher und komfortabler geht es eigentlich nicht mehr. Der einzige Nachteil könnte sein, dass man vor lauter Optionen gar nicht aus dem Sound-Bau herauskommen mag. Aus Platzgründen können wir die Möglichkeiten des Vypyr hier nur streifen und wollen an dieser Stelle auch den Lagerkampf digital versus analog bei Seite lassen – vor allem in Anbetracht des gnadenlos günstigen Preises. Puristen mögen sich mit Grauen abwenden, viele andere finden in Peaveys Vypyr-Linie für wenig Geld gut klingende Amps mit zahlreichen Optionen, die zum Spielen geradezu verleiten.

RESÜMEE

Wer erleben möchte, was digitale Technik heutzutage zu leisten vermag, der sollte sich den Vypyr X2 – oder einen seiner Brüder – anschauen. Mit seiner Vollausstattung und den entsprechenden Sound-Optionen liefert er nicht nur schnell eine große Bandbreite an Klängen, er bietet obendrauf jede Menge Spielspaß, und das nicht nur für Einsteiger. Kleinere Einschränkungen fallen beim Preis von 299 Euro absolut nicht ins Gewicht, nur den optionalen Sanpera-Fußschalter sollte man für den Live-Einsatz ins Budget mit einplanen.

PLUS

  • Preis/Leistung
  • Sound-Vielfalt
  • umfangreiche Ausstattung
  • Bedienung

MINUS

  • Sanpera Controller sollte ins Budget eingeplant werden


(erschienen in Gitarre & Bass 10/2022)

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