Bernd Meiser hat in den vergangenen Wochen den in die Jahre gekommenen Galaxy 1011 komplett überarbeitet: Es wurde, was die nun mögliche Soundvielfalt anbelangt, quasi ein neues Top-Produkt aus dem Hause BSM mit Namen „Custom TP 1011“ …
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Zugrunde liegt eine Kopie der relevanten AIWA-Signal-Elektronik, die Ritchie Blackmores AIWA-Ton perfekt treffen soll.
HINTERGRUND
Der Mikrofon-Vorverstärker von Ritchies „reel to reel“-Tonbandmaschine AIWA TP-1011 hatte nur fast den Headroom, um die Original Fender-Stratocaster-Pickups klar und unverzerrt wiederzugeben. Viele Normal-Anwender würden das sicherlich als suboptimal empfinden, war doch der Mic-Preamp eigentlich für die gegenüber den Gitarren-Pickups schwachen Signale von Mikrofonen ausgelegt. Aber gerade diesen Umstand wusste Ritchie sehr zu schätzen. Hatte er den Volume an der Gitarre voll aufgedreht, generierte der Mic-Preamp diesen dezenten und feinen Crunch-Ton, für druckvolle Solo-Passagen oder Power-Chords wie geschaffen.
Als Ausgangsbasis wählte Ritchie für den Mic-Level die Reglerposition etwa bei 11:30 Uhr. Etwa ab Position 11:00 beginnt dann langsam ein Fuzz-Signal sich dem Crunch beizumischen, da die Ausgangsstufe der Schaltung jetzt beginnt, merklich übersteuert zu werden. Auch das benutzte Blackmore live und im Studio. Ritchie erzählte dem „Fachblatt“ im August 1981, dass er die AIWA als Booster oder als kontrollierte Fuzz Box nutzte, je nach Einstellung.
NACHBILDUNG
Der BSM Custom TP 1011 ist mit stabilisierten +18 Volt Betriebsspannung zu speisen. Für den Feinabgleich der Höhen steht ein 3-stufiger Mini-Schalter zur Verfügung, in Mittelstellung ist das Filter deaktiviert.
Achtung: Der Ausgangspegel kann bei unsachgemäßem Hantieren sehr hoch werden (größer 7V) und nachfolgende FX-Pedale könnten zerstört werden. Von daher sollte der Output-Einsteller nicht über 12:00 Uhr gestellt werden!
Für eine möglichst perfekte Sound-Kopie à la Ritchie sollte die Eingangsstufe des benutzten Amps folgende Marshall ähnliche Struktur aufweisen (siehe rechtes Bild):
Wer kauft ein Pedal, welches andere zerstören könnte? Das muss doch besser gehen. (ein kleiner Bedienfehler in der Hektik kann immer passieren)
Das finde ich allerdings auch.
Gut für die Wirtschaft 🙁