Regelmäßig zum Jahreswechsel hat die Musikbranche Hochkonjunktur. Allerorten sprießen die Neuerscheinungen hervor: die NAMM-Show in Anaheim/Kalifornien wirft ihre Schatten voraus. Blackstar ließ zu diesem Anlass die Artist-Serie debütieren. Sie soll angeblich im Sound US-amerikanische und britische Gene miteinander verschmelzen.
Serie, das hört sich nach mehr an als sich -zumindest vorläufig- dahinter verbirgt. Zwei Comboverstärker sind am Start, der Artist 15 und der Artist 30. Beide sehr ähnlich, tatsächlich differieren sie primär in der Leistung.
Über die Fähigkeiten des Artist 15 gibt mein ausführlicher Testbericht in der aktuellen Ausgabe unseres Gitarre&Bass-Magazins detailliert Auskunft. Ich habe außerdem –wie immer bei solchen Tests- einige Soundclips eingespielt, die einen Eindruck von den tonalen Eigenheiten des Combos vermitteln.
Hinweise zu den Soundfiles.
Für die Aufnahmen kamen zwei Mikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, ein AM11 mit von GT/Alesis nahe vor dem Lautsprecher, und ein C414 von AKG, das den Raumklang einfing.
Die Clips wurden pur, ohne Kompressor o. jegliche EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt. Ab und an steuert das Plug-In „Platinum-Reverb“ Raumsimulationen bei (im Titel kenntlich gemacht durch den Zusatz „Room“ oder „RVB“).
Bedeutung der Buchstabenkürzel:
CL: Cleansound.
CR: Crunchsound, etwas mehr Gain als bei Overdrive.
OD: Overdrive, geringe Anzerrungen.
LG: Low Gain, Gain-Poti niedrig aus-gesteuert.
MG: Medium Gain.
GitVol: Distortion-Intensität wird mit dem Poti an der Gitarre variiert.
Clip 1 bis 3: Impressionen vom Channel 1. Im Clip #2 ist der digitale Reverb des Artist 15 selbst zu hören. Im Clip #3 ist der Combo ziemlich laut eingestellt, erst dann kommen solche Verzerrungen zum Vorschein. Der Ton ist insgesamt schlank, mit eher dezenten Bassvolumen.
In den Clips #4 bis #6 spielt der Channel 2 auf. Auch er braucht hohe Lautstärken, um kräftigere Verzerrungen zu erzeugen. Wenn eine fette Humbucker-Paula dranhängt (siehe/höre Clip #5), “schmoddert” er gerne, sprich das Bass-Poti muss weit zurückgedreht werden. Die Sound-Formung ist wiederum schlank in den unteren Frequenzen.
Clip #7 präsentiert explizit den Reverb-Effekts des Artist 15. Schöne räumliche Tiefe, natürlich, homogener Ausklang, ja, die digitale Technik hat einiges für sich. Ein altertümlicher Federhall mag Charme haben, aber absolut gesehen kommt er dagegen nicht an. Clip #8 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den Charakter der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.
Ich wünsche viel Vergnügen, und…, wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).
Fragen, Anregungen und ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de. Es klappt nicht immer, aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.