Unbestritten gelten Duncans Antiquities optisch und klanglich zu den bisherigen Gewinnertypen, wenn es darum ging, einen ultimativen PAF-Klon zu ermitteln. Sie werden bereits mit schwarzen Rähmchen und geagten Kappen geliefert, die absolut authentisch aussehen. Geschmackvolle Retroverpackung also inbegriffen. Wirklich gelungen. Auch die Zutaten stimmen in jedem Detail: Alnico-II-Magneten, Nickel/Silber-Kappen, 7,7 kOhm am Hals und 8,75 kOhm am Bridge-Pickup. Natürlich hat diese Akribie auch ihren Preis.
Antiquities reißen ein tiefes Loch in den Geldbeutel. Belohnt wird diese Investition allerdings mit hervorragenden Klangergebnissen. Ihre Abweichung vom Original ist äußerst gering. Erinnern wir uns an meinen Versuch, den PAF-Sound in seinen drei Ebenen (Boden, Chor, Flöten) zu erläutern. Genau diese Staffelung finden wir auch bei den Antiquities.
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Der Front-Pickup zählt zu meinen persönlichen Favoriten, da dieses Peter-Green- Ü so absolut süß, nasal und leichtfüßig daherkommt. Der Ton hat immer ein solides Fundament, ohne jedoch schwer oder behäbig zu wirken. Die Chöre sind ein wenig schwächer ausgeprägt, was vor allem verzerrt etwas Obertöne kostet. Mehr Komplexität als Farbkino.
Die Flöten spielen allerdings in herrlich sicherer Intonation. Ich bin sicher, dass es zahlreiche originale PAF-Sets gibt, die von einem guten Antiquity-Pärchen nicht zu unterscheiden sind. Sie haben einen eher schwachen Output, bleiben daher immer schön durchsichtig und straff. Außerdem müssen sie genau wie unser Referenz-Set ordentlich gefüttert werden, um ihre Qualitäten ganz und gar zu entfalten. Sie sind nicht leicht zu beherrschen. Nach einigem Herumprobieren entdeckt man beim Spielen so genannte Sweet-Spots, die besonders süße Noten bescheren.
Ich würde sagen, sie deuten eher ins Paul-Kossoff- und Peter-GreenGenre als in Richtung Jimmy Page oder Allman Brothers. Das ,Allright Now‘-Riff habe ich jedenfalls mit keinem Pickup besser hinbekommen.