Andreas Kloppmann widmet sich in der Nähe der Hansestadt Bremen ausschließlich der Pickup-Herstellung. Seine Singlecoils und Humbucker sind ähnlich kunstvoll gefertigt wie Seymour Duncans Antiquities. Jede Pickup-Kappe wird von ihm selbst einem speziellen Aging-Verfahren unterzogen, das allein optisch ein Genuss ist. Er bietet zwei unterschiedliche PAF-Modelle an, ein etwas schwächeres 58er-Set sowie ein kräftigeres 59er-Set.
Zum Test haben wir den 58er in die Halsposition geschraubt und einen 59er für die Bridge-Position gewählt, eine ideale Mischung. Seine Pickups bieten die gleiche überraschende Qualität wie die Dommengets, nur mit etwas anderen Schwerpunkten. Sie klingen einen Hauch klarer, cremiger und schmieren in den hohen Lagen noch samtiger, wie ein schön gestrichener Violinenbogen.
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Ihre Blumigkeit ist ein klein wenig ausgeprägter, dafür sind sie nicht ganz so leichtgängig. Ihre Farbe ist etwas dunkler und tiefgängiger. Die schmatzende, helle Ansprache entspricht etwa den Dommengets oder den Antiquities. Hier ist die Luft bereits so dünn, dass nur noch einzelne Moleküle die Geschmacksnerven reizen. Ich bin kaum in der Lage, die Kloppmanns mit den Dommengets zu vergleichen, so Nahe liegt das beieinander.
Ich kann nur soviel sagen: Wäre unser geliehenes Referenz-Set mein eigenes, würde ich es jetzt für teures Geld verkaufen und in Zukunft mit Kloppmanns und/oder Dommengets arbeiten. Bei mehreren Blindtests mit unseren Aufnahmen, haben sich fast alle Hörenden für eines dieser beiden Klangbeispiele entschieden. Das zeigte nicht nur, dass beide Hersteller die Nase vorn hatten, sondern auch, dass jeder eine etwas abweichende Vorstellung vom idealen PAF-Sound besitzt.
Zudem ist Andreas Kloppmann ein geduldiger Zuhörer und kann seine Kreationen beim Wickeln je nach Kundenwunsch in diese oder jene Richtung formen. Ein Schlaraffenland für PAF-Maniacs.