Empfehlung in ihrer Preisklasse!

No-nonsense Tone Machine: Gretsch Streamliner Jet Club Single-Cut im Test

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„Vintage-inspired knurled radio control knobs“ – Retro modern? (Bild: Dieter Stork)

Auf Gibsons Les Paul antwortete Gretsch Anfang der 50er-Jahre mit dem JET-Modell. Heute ist unter diesem Begriff eine große Zahl von Variationen bis hin zu teuren Custom-Shop-Versionen zu finden. Die modernisierte Streamliner Jet Club Single-Cut wird mit neuen Pickups und Wraparound Tailpiece als preiswerter Allrounder vorgestellt.

Das geradlinig ausgestattete Modell scheint nicht so sehr für Country Rock, Surf oder Hillbilly Sounds – die klassischen Gretsch-Gefilde – ausgerichtet zu sein. Mit der Streamliner Jet Club kann man jedenfalls mächtig Wind machen und mal ganz locker durch die Hose atmen.

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BESCHEIDENHEIT IST EINE ZIER …

Schlichte Bauweise und auf das Wesentliche konzentrierte Ausstattung klingt ja eigentlich nicht falsch. Aber spielen und tönen muss es dann schon auch noch richtig – mal sehen!

Details: Der plane, gut 4,4 cm starke Korpus aus Nato (Johannisbrotgewächs, wird wegen gewisser Ähnlichkeiten gerne als Ersatz für Mahagoni eingesetzt) ist frontseitig mit einem cremefarbenen Binding eingefasst. Der ebenfalls aus Nato gefertigte Hals mit Soft-C-Profil ist in Höhe des 16. Bundes über vier Schrauben passgenau in den Korpus eingebracht. Im eingefassten Griffbrett von 12″ Radius aus Laurel (Lorbeer) finden sich neben sauber gesetzten mittelstarken Bünden Neo Classic Thumbnail Inlays zur Lagenkennung.

Die große Kopfplatte mit Firmenlogo auf der Front ist eher die Ausnahme bei Jet-Modellen, die in der Regel über schlanke Headstocks verfügen. Ansonsten finden wir hier noch sauber laufende Die-Cast-Mechaniken und Zugang zum obligatorischen Halsstab vor. Zwischen dem Sattel aus Knochen und der neuen Wraparound Bridge mit beweglichen Saitenreitern – Vorgängermodelle hatten hier lediglich ein Stoptail mit kompensierter Saitenauflage montiert – schwingen die Saiten mit einer Mensur von 629 mm.

Wraparound Bridge mit justierbaren Einzelreitern (Bild: Dieter Stork)

Elektrik: Die neuen „Twin Six Alnico5 Humbucking Pickups“ sind mit 9,3 kOhm am Hals und 10,2 kOhm am Steg wohl eher in Richtung Standard-Humbucker und weniger als Gretsch-typische Filtertron-Typen gewickelt, an welche die Doppelreihen von Polschrauben immerhin optisch noch erinnern. Ansonsten: klassische 3-Wege-Schaltung und etwas Nostalgie darf auch noch sein mit den als „Vintage-inspired knurled radio control knobs“ ausgelegten Master-Reglern für Lautstärke und Tonfarbe.

Das in Summe sauber gefertigte Modell kam gut eingerichtet zum Test und ist alternativ auch noch in den Farben Dark Denim und Vintage White zu haben.

Praxistest und Resümee auf Seite 2

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Für unter 380,-€ bietet diese Gretsch immerhin eine durchaus gute Qualität.
    Nato Holz wurde ja bereits in den frühen 1980er-Jahren bei relativ „günstigen“ Einsteigergitarren gerne und oft verwendet. Bei der Gretsch richtet sich der Preis daher u.a. auch nach dem doch recht einfachen Holz.

    Allerdings spricht mich diese doch sehr blasse Farbe überhaupt nicht an.
    Das Potiknöpfchen wirkt zudem auch recht „billig“.

    In dieser Preisklasse scheint sie vorrangig für Anfänger,bzw. Einsteiger gedacht zu sein.

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  2. Ich fürchte mal, dass die günstigen Pickups nicht ,,gretschig” klingen werden und von jedem zweiten Gitarristen ausgetauscht werden. Wenn schon Minimalismus pur, warum dann eine Tonblende, die ja nur Höhen reduziert. Wer braucht das eigentlich, denn klassische Jazzer werden diese Gitarre nicht kaufen. Da alle klaren, twangigen Sounds quasi ausgeschlossen sind, fällt nochmal eine Käuferschicht weg.

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