Q&A of today: Könnt ihr ein Mittel zur Politur von Nitrolack empfehlen?
Nitrolack aufpolieren
von André Waldenmaier / Heinz Rebellius,
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Q: Ich suche ein Mittel, um Nitro-Decklack aufzupolieren und um kleine Kratzer und Mattierungen zu egalisieren. Ich habe selber mit Dunlop 65 und einer Finish-Politur vom professionellen Autlackierer Versuche gestartet, aber das hinterlässt milchige, schlierige Spuren. Könnt ihr konkret ein Mittel empfehlen, das zur Politur von Nitrolack geeignet ist?
Holger G.
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A: Nitrolacke lassen sich mit etwas Aufwand, Schweiß und Mühe auf jeden Fall wieder zum Hochglanz bringen. Dafür eignen sich richtige Polituren. Das sind Mittel, die Schleifmittel enthalten, die je nach Version unterschiedlich fein sind. Das Dunlop 65 Cream of Carnauba ist lediglich für den allerletzten Poliervorgang geeignet.
Für mäßige Verschmutzung genügt es, mit Planet Waves Deep Cleaning Cream Step 1 anzufangen. Alternativ kannst du auch von Nigrin die Politur für stark verwitterte Lacke (aus dem Baumarkt) verwenden. Kommst du damit nicht klar, gibt es im Farbenfachhandel auch gröbere Polituren, die sich für Nitrolacke eignen. Das wäre z. B. die Marke Farécla und zwar die Produktnummer G3 (grob) und G10 (fein), mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Die Endpolitur kannst du dann mit dem o. g. Planet–Waves-Mittel und Dunlop 65 durchführen.
Es ist wichtig, nur kleine Flächen (ca. 5 cm2) zu bearbeiten. Auch sollte die Hardware komplett abmontiert werden, da das weiße Schleifmittel in die kleinsten Ritzen eindringt und dort zu einer hässlichen Schicht austrocknet. Am Anfang erschreckt speziell bei arg mitgenommenen Instrumenten durchaus ein ziemliches Geschmiere. Doch erst dann, wenn das Werk so aussieht, als hätte jemand mit einem Radiergummi gearbeitet, ist der Dreck wirklich runter und der Glanz kommt zum Vorschein. Das ist keine Arbeit für mal eben so zwischendurch, sondern eher eine Angelegenheit für ein verregnetes oder allzu heißes Wochenende.
Wenn der Lack matt geworden ist und der Schmodder so fest haftet, daß er mit einem mit Wasser und einem kleinen Tröpfchen Geschirrspülmittel angefeuchtetem (nicht nassem!) Tuch sich nicht weggewischen läßt, dann handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Nitrolack. Auf allen Zweikomponentenlacken, wie Polyester- oder Polyurethanlacken kann sich der Schmodder nicht mit dem Lack fest verbinden, da diese Lackoberflächen sogar säurefest sind.
Mit den genannten Polituren lassen sich prinzipiell alle Lackarten polieren. Lediglich bei empfindlichem Schellack sollte man davon absehen.
Für die tägliche Reinigung und Pflege von Nitrolacken empfehle ich mittlerweile das Gibson Polish, das speziell für Nitrolacke entwickelt wurde und auch bei leicht klebrigen Hälsen für ein besseres Spielgefühl sorgt.
Ich habe fast nur Gitarren mit Nitrolack (also echt Nitrozelluloselack, wie früher in den 50ern) und der Gitarrenbauer hat mir ” Joha Glanz- und Pflegepolish” empfohlen. Ist eigentlich eine Geigenpolitur für Schellack, eignet sich aber auch bestens für Nitrolack; habe damit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.
vor 70 Jahren lernte ich Bau- und Möbelschreiner in Heddesheim bei Mannheim. In dem Kleinbetrieb stellten wir auch hochglanzpolierte Möbel,
Wohn- und Schlafzimmer, her. Diese waren mit feinporigen Hölzern zum
Beispiel Birnbaum, Birke, Buche, Ahorn, aber auch mit Mahagoni,
Palisander u.a.furniert. Die geschliffenen Flächen wurden mit Nitro-
Hartgrund gestrichen. Nach dem Trocknen fein abgeschliffen und erneut gestrichen. Ziel war es die Holzporen zu füllen. Deshalb wurde der Vorgang
2-3 mal wiederholt. Auf die vorbereiteten Teile wurde Nitrolack aufgetragen
und poliert. Nach einiger Zeit fielen die Poren ein und das Mobel wurde
aufpoliert d.h. fein abgeschliffen und mit Nitropolitur poliert.
Bei uns wurden überwiegend Produkte der Fa. Zweihorn verwendet.
Schön und gut,aber wie stelle ich fest ob es sich um Nitro- oder PU- oder…_lack handelt ?
Ich kann (relativ neue) Nitrolacke riechen: Ein leicht moschusartiger Geruch… Ausserdem habe ich gute Erfahrungen mit Turtle Wax gemacht!
Wenn der Lack matt geworden ist und der Schmodder so fest haftet, daß er mit einem mit Wasser und einem kleinen Tröpfchen Geschirrspülmittel angefeuchtetem (nicht nassem!) Tuch sich nicht weggewischen läßt, dann handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Nitrolack. Auf allen Zweikomponentenlacken, wie Polyester- oder Polyurethanlacken kann sich der Schmodder nicht mit dem Lack fest verbinden, da diese Lackoberflächen sogar säurefest sind.
Mit den genannten Polituren lassen sich prinzipiell alle Lackarten polieren. Lediglich bei empfindlichem Schellack sollte man davon absehen.
Für die tägliche Reinigung und Pflege von Nitrolacken empfehle ich mittlerweile das Gibson Polish, das speziell für Nitrolacke entwickelt wurde und auch bei leicht klebrigen Hälsen für ein besseres Spielgefühl sorgt.
Ich würde einfach Möbelpolitur nehmen, wenn es überhaupt nötig ist. (Poliboy)
Ich mache das seit langer Zeit mit Poliboy
völlig problemlos.
Ich habe fast nur Gitarren mit Nitrolack (also echt Nitrozelluloselack, wie früher in den 50ern) und der Gitarrenbauer hat mir ” Joha Glanz- und Pflegepolish” empfohlen. Ist eigentlich eine Geigenpolitur für Schellack, eignet sich aber auch bestens für Nitrolack; habe damit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.
vor 70 Jahren lernte ich Bau- und Möbelschreiner in Heddesheim bei Mannheim. In dem Kleinbetrieb stellten wir auch hochglanzpolierte Möbel,
Wohn- und Schlafzimmer, her. Diese waren mit feinporigen Hölzern zum
Beispiel Birnbaum, Birke, Buche, Ahorn, aber auch mit Mahagoni,
Palisander u.a.furniert. Die geschliffenen Flächen wurden mit Nitro-
Hartgrund gestrichen. Nach dem Trocknen fein abgeschliffen und erneut gestrichen. Ziel war es die Holzporen zu füllen. Deshalb wurde der Vorgang
2-3 mal wiederholt. Auf die vorbereiteten Teile wurde Nitrolack aufgetragen
und poliert. Nach einiger Zeit fielen die Poren ein und das Mobel wurde
aufpoliert d.h. fein abgeschliffen und mit Nitropolitur poliert.
Bei uns wurden überwiegend Produkte der Fa. Zweihorn verwendet.