Acht Master-Builder "von damals" ließen sich nicht bitten…

NAMM 2017: Fender Custom Shop feiert 30jähriges Jubiläum mit spektakulärer Founders-Design-Serie

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Dass der Fender Custom Shop nicht nur exquisite Gitarren und Bässe baut, sondern auch nie um kreative Marketing-Ideen verlegen ist, zeigt (auch) die neue Founders-Design-Serie.

Acht ehemalige Masterbuilder des Fender Custom Shops, der “Dream Factory”, haben anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Institution jeweils ein eigenes Modell designed. Die Vorgabe von Fender war denkbar einfach – sie sollten die Gitarre ihrer Träume kreieren, ohne jegliche Limits. Fender-typisch sind dabei keine waghalsigen Design-Experimente herausgekommen, eher klassische Kost in gewohnt tadelloser Umsetzung, bei der die kreative Umgestaltung der klassischen Stratocaster-, Telecaster-, und Jazzmaster-Modelle meist im Detail liegt.

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Jede dieser acht Gitarren wird vom Custom-Shop-Team in einer Auflage von je 30 Stück gebaut und nach und nach im Laufe dieses Jahres auf den Markt gebracht. Die Gitarrenbauer, um die es hier geht, sind Michael Stevens, John Page, George Blanda, Fred Stuart, J.W. Black, Mark Kendrick, Alan Hamel und Gene Baker. Und wir sind uns sicher, dass Joe English, der verstorbene Master-Builder, diesem Treiben von oben wohlwollend zuschaut und im Geiste immer noch mit bei dieser Riege dabei ist, die von dem Zeitpunkt der Gründung des Custom Shop moderne Gitarrengeschichte mit alten Designs geschrieben hat.

März 2017: Michael Stevens Founders Design Esquire®

Michael Stevens hat schon immer ein Faible für die frühen, blonden Strats mit Gold-Hardware, die sie damals “Mary Kaye” nannten. Ein Teil dieser Instrumente von 1954 war seiner Meinung nach nicht aus Esche, sondern aus Sassafras gebaut, einem Lorbeergewächs, das im Osten Kanadas wächst. Folglich ließ sich Stevens es nicht nehmen, seine Dream Guitar – eine auf den ersten Blick schlichte Esquire – einteilig aus eben diesem ungewöhnlichen Holz zu bauen. Unter der Stegabdeckung sitzt eine Linkshänder-Brücke mit einem anders herum eingebauten Steg-Pickup, und außerdem ist das untere Korpushorn hinten ergonomisch geformt, sodass man leichteren Zugang zu den hohen Lagen hat. UVP: € 5959

Stevens hat von 1986 bis 1990 für den Fender Custom Shop gearbeitet und ist dann nach Alpine/Texas gezogen, woe r seine eigene Firma gegründet hat.

April 2017: John Page Founders Design Double F-hole Esquire®

John Page hat bereits in seinen ersten Tagen im Custom Shop eine Esquire mit zwei F-Löchern gebaut, die intern Page-o-Caster genannt wurde. BIs dato wurden eine kleine Handvoll dieses Designs gebaut. Die Double F-hole Esquire hat einen Korpus aus roasted Mahagoni und eine Koa-Decke. UVP: € 7829

John Page baut ab 2006 unter seinem eigenen Namen eigene Gitarren und ist nach Oregon gezogen. Ab 2014 arbeitet er zusammen mit HRS Unlimited, einer Firma, die von John Page designte Gitarren in einem günstigeren Preisbereich auf den Markt bringen.

Mai 2017: George Blanda Founders Design Jazzmaster®

George Blandas Jazzmaster, die er sich für diese Aktion ausgedacht hat, soll an die klassische Jazzmaster der frühen 1960er Jahre erinnern – weiße Gitarre, weiße Pickups, Tortoise-Shell-Pickguard und Palisander-Griffbrett. Blanda hat dieses Design in der Art modifiziert, dass der Body aus Esche ist und Pickguard und Griffbrett aus gebeiztem Ahornwurzel-Holz, das optisch an Tortoise erinnert, aber eine größere Tiefe hat. Eine spezielle Bridge und “anders” aussehende Pickups geben dieser Gitarre ihren speziellen Touch. UVP: € 7229

Blanda arbeitet seit 1985 bis heute für Fender.

Juni 2017: Fred Stuart Founders Design Herringbone Telecaster®

Fred Stuart ließ sich von einer Vorkriegs-Version der Martin D28 zu diesem Tele-Design inspirieren, weil er der Meinung ist, dass beide Gitarren – die D28 und die Tele – Standards in ihren Bereichen gesetzt haben und einfach zusammen gehören. Der Korpus der Herringbone Telecaster ist aus gerösteter Esche mit einer Bärentatzen-Sitkafichten-Decke (bear claw sitka spruce), um die herum eine Herringbone-Einlage verläuft – eben wie bei einer Martin D28. Fred Stuart verbaute zudem seine eigenen Custom-Blackguard-Pickups. UVP: € 9099

Stuart arbeitete von 1987 bis 2001 im Custom Shop. Danach starteten er und Alan Hamel, ein weiterer Custom-Shop-Builder, die A&F Guitar Company.

Juli 2017: J.W. Black Founders Design Stratocaster®

J.W. Blacks Stratocaster, die er für die Founders Series designed hat, ist inspiriert durch seine bekannte FMT-Strat, die Strat für Ärzte, Apotheker und Anwälte, wie er selbst sagt. FMT steht hier für Figured Maple Top, ein ebensolches in AAAAA-Güte ist denn auch auf den Esche-Korpus aufgeleimt und in Tobacco Burst lackiert. Natürlich ist auch der Vogelaugenahorn-Hals in der entsprechende Güteklasse AAAAA gezeichnet. Nicht gerade eine Rock´n´Roll-Maschine, aber für den Fan ein Gedicht. UVP: € 7489

Black hat von 1989 bis 1999 für den Custom Shop gearbeitet und hat sich dann als Lackierer für andere Gitarrenbauer spezialisiert, restauriert Vintage-Gitarren und baut traditionelle Fender-style-Instrumente für seine japanischen Freunde.

August 2017: Mark Kendrick Founders Design Stratocaster®

Kendricks Founders-Series-Stratocaster spiegelt seine Arbeit im Custom Shop wieder, fokussiert sowohl auf eine grundsätzliche Einfachheit als auch auf seine drei Basis-Design-Elemente: Farben, Linien und Sound. Der Kontrast der Golden Teal Sparkle Burst der Decke mit dem Walnuss des Korpus ist durch die Cholo-Low-Rider-Kultur, die im Kalifornien der 70er Jahre auftauchte, inspiriert. Kendrick hat seine eigenen Pickups verbaut, und die Form der Kontrollplatte soll an George Fullerton erinnern, der so etwas ähnliches in den 1950er-Jahren bei einer Strat gemacht hat, die aber nicht veröffentlicht wurde. UVP: € 8079

Kendrick verließ den Custom Shop im letzten Jahr, nachdem er seit 1991 dort gearbeitet hatte. Unter dem Label Mark Kendrick Design entwickelt er Effektpedale, und es sollen ab 2017 auch eigene Gitarrenmodelle vorgestellt werden.

September 2017: Alan Hamel Founders Design Sparkle Telecaster®

Die Telecaster, die Alan Hamel zu diesem Projekt beisteuert, ist “all about vintage”. Bis auf die Lackierung, die ihm damals den Job im Custom Shop ermöglichte. Denn Hamel galt als Spezialist für Sparkle-Lackierungen. Was dieses Black Sparkle Burst auch eindrucksvoll zeigt. Am Hals der Erle/Esche-Tele sitzt ein modifizierter Twister, und am Steg eine Replik eines frühen Broadcaster-Pickups. UVP: € 6549

Hamel war von 1992 bis 2000 im Custom Shop aktiv, um dann zusammen mit Fred Stuart die A&F Guitar Company zu starten. Das ging nur drei Jahre gut, bis sich Hamel mit Restaurationen und Pickup-Bau selbstständig machte.

Oktober 2017: Gene Baker Founders Design “Stelecaster”

Gene Bakers Stelecaster war von den Arbeiten seines früheren Lehrlings und jetzigen R&D-Gurus des Custom Shop, Mike Bump. Der setzte immer schon auf Mischformen von Tele und Strat. Elemente beider Klassiker sind gleichmäßig verteilt und kreieren ein einzigartiges Instrument. Witzig bis genial die Tele-over-Strat-Kopfplatte! Die Tele-Farben vertreten der Steg-Pickup und die Control plate, die Strat-Farben warden von den beiden Singlecoils, der Bodyform und dem Vintage Trem hochgehalten. UVP: € 5959

Gene Baker arbeitet von 1993 bis 1999 im Custom Shop, gründete dann seine eigene Firma Baker Guitars USA, die in 2003 wieder dicht machte. Nach einem einjährigen Engagement bei Music Man gründete er Fine Tuned Instruments in 2004 mit seiner Marke b3 Guitars. Von 2009 bis 2015 war er Master Builder für die Permier Builders Guild und stieg 2016 bei Roscoe Guitars ein.

Und als wäre das noch nicht genug, war der renommierte Rock´n´Roll-Fotograf Henry Diltz mit seiner Kamera bei diesen acht Gitarrenbauern vor Ort, um den Bau der Prototypen mit seiner Kamera zu begleiten. Außerdem liefert die Story der Founders-Design-Gitarren den Stoff für einen Dokumentarfilm über den Fender Custom Shop und seine Wurzeln, der im Februar dieses Jahres erscheinen soll. Der Trailer sieht schon viel versprechend aus:

Mehr Infos unter www.fender.com

 

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