Digitale Vollausstattung
Mooer GTRS S900 im Test: Drahtlos glücklich?
von Florian von der Ohe, Artikel aus dem Archiv
(Bild: Dieter Stork)
Mooer schreitet mit seiner GTRS-Serie schnell voran. Nachdem wir hier schon die „normale“ S800-Serie und die Headless W900 getestet haben, kommt mit der S900 die nächste Evolutionsstufe. Neben einer vollwertigen Gitarre erhält man bei den GTRS-Instrumenten Amp-Sims, Effekte, Drumcomputer, Looper, Tuner … und mit der S900 nun auch noch UHF-Funk, sodass man nicht mal mehr ein Kabel zum restlichen Equipment benötigt.
Es wird tatsächlich immer besser: Während ich mich in den letzten Tests (nachzulesen in G&B 07/22 und 01/23) schon sehr darüber gefreut habe, dass kaum noch Peripherie nötig ist, um zu guten Sounds zu gelangen, wird jetzt auch noch das Kabel wegrationalisiert. OK, wenn man die S900 in erster Linie mit einem Kopfhörer oder als OTG-Gerät zur Aufnahme mittels Smartphone nutzen möchte, braucht man das schon noch. Aber wenn es darum geht, konventionelle Effekte und Amps zu nutzen, so kann man nun gut auf ein Klinkenkabel verzichten und verwendet stattdessen direkt den GTRS UHF Wireless Receiver und kommt sich nochmal ein Stück moderner vor.
(Bild: Dieter Stork)
ALS NORMALE GITARRE
Die S900 kommt in einem guten Gigbag, welches auch eine Anleitung, ein „USB-A auf USB-C“-Kabel, Inbusschlüssel und den Vibrato-Arm beheimatet. Doch das Highlight ist natürlich die Gitarre an sich. In ihrer Plum-Purple-Lackierung mit matching Headstock und Schlagbrett aus güldenem, gebürstetem Metall dürfte sie überall auffallen. Eher eine Showgitarre als ein Leisetreter. Doch ich muss sagen: Nach einigen Tagen in meiner Wohnung zwischen meinen anderen Gitarren wirkt die Farbe gar nicht mehr so verrückt und strahlt in Kombination mit der goldenen Hardware eine gewisse Exklusivität aus. Die Version in Racing Green steht ihr hier in nichts nach. Wem das etwas zu viel des Guten ist, bekommt sie aber auch in Schwarz oder Weiß.
Lässt man den ganzen Digitalkram mal außen vor, erhält man hier eine sehr solide Superstrat mit typischer 25,5“-Mensur und einem geschraubten Hals aus roasted Maple auf einem Korpus aus amerikanischer Linde.
(Bild: Dieter Stork)
Ein Palisandergriffbrett trägt die 22 Nickel-Silber-Jumbo-Bünde, welche allesamt akkurat eingepasst und abgerichtet wurden. Der Knochensattel weist eine Breite von 41,3 mm auf und sorgt so zusammen mit dem Standard-C-Profil des Halses für ein Spielgefühl, was vielen Gitarristen entgegenkommen dürfte. An dieser Stelle gibt es keine Experimente. Die Goldhardware kommt aus eigener Produktion und entspricht dem zu erwartenden Standard. Der Vibratoarm hat leider ein wenig Spiel in der Aufnahme, was sich aber sicher mit etwas Teflonband oder ähnlichem beheben lassen würde. Die Sättel waren für meinen persönlichen Geschmack etwas zu hoch eingestellt, aber dies ließ sich mittels beigelegtem Zubehör in wenigen Minuten ändern. Der Rest des Setups passt genau zu meinen Vorlieben.
Auch als Tonabnehmer kommen Eigenentwicklungen zum Einsatz. An Hals- und Mittelposition finden sich Alnico-V-Single-Coils, am Steg ein Humbucker mit dem gleichen Magnetmaterial. Die Pickups klingen für mich sehr Strat-typisch, dabei eher warm und voll als glockig. Die Zwischenpositionssounds funktionieren, kommen aber auf anderen Gitarren noch prägnanter rüber. Gut gefällt mir der Stegtonabnehmer. Er bleibt sehr transparent und setzt sich durch, ohne dabei anstrengend zu werden.
Digitale Nutzung, Alternativen und Resümee auf Seite 2 …
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Meine Vermutung: das wird keinen großen Erfolg haben. Selbst wirklich sinnvolle und gut gemachte Neuerungen wie die Variax waren keine großen Renner. Gitarristen mögen keine komplizierte Technik, die streikt, wenn der Akku leer ist.
Alter, Alter, was denn noch alles! Reicht Gitarre, Kabel und Verstärker denn nicht? Hoffentlich können die User paar Akkorde greifen. Aber wahrscheinlich ist das beim nächsten Update inbegriffen. Schöne, neue und vor allem ,,vielfältige Welt”! Traurig, traurig!
…. jaja … ich alter Sack müsste ja wg. Modelling und Elektronik ohne Röhren rumnerfen (;-) ABER ich freue mich, dass hier – für Aufsteiger-Kohle – ein wirklich komplettes Angebot gemacht wird, dass auch was taucht !!!
Wo kommt sie den her?
Leute Leute, lasst ihr Euer Auto auch von nem Pferdegaspann ziehen? Wir haben 2024. Etwas konservativeres als E-Gitarristen habe ich noch kaum erlebt. Diese Uralttechnik ist doch obsolet.
Wo lebt ihr? hinter dem Mond. Parker baut Gitarren der Neuzeit. Auf dem Akustikmarkt “Andalusian Guitars”
Es gibt auch schon Autos mit Automatikgetriebe, hahah
Grüße an die Gegenwart
franco
Was nützt die größte technische Spielerei, wenn man nicht gut spielen kann? Ältere Gitarrentechnik pauschal und deren Anwender als obsolet zu bezeichnen ist lächerlich und zeugt von wenig Fachkenntnis. Digitale Elektronik ist nun mal anfälliger für Fehler, und macht somit abhängig. Im Live-Betrieb keine gute Option. Das Instrument muss einfach zuverlässig funktionieren. Erst ein guter Musiker lässt sein Instrument in vollem Glanz erstrahlen. “Eine Gibson macht noch keinen Clapton”. (David Gilmour)