Schmackofatz

Masterpiece: Tausch Guitars La Grange

Anzeige

RESÜMEE

Heute ist Obsttag: Mit seinem neuen Modell La Grange hält Rainer Tausch dem prinzipiellen Einsatz heimischer Hölzer wie Kirsche und Pflaume die Treue, bietet aber dank der 628-mm-Mensur endlich auch wieder einmal dem Les-Paul-Adepten Zugang zu seinen stimmigen Gitarren-Designs. Klar, fetter Korpus, schöne Riegelahorndecke, eingeleimter Hals und die Schalt- und Regelmimik am rechten Platz, aber vom formalen Eindruck her kommt man dennoch nicht unbedingt sofort auf den Les-Paul-Vergleich. Das Tele-like zugeschnittene obere Horn und die semiakustische Konstruktion geben schon auch Anlass für andere Interpretationen und doch bewegen wir uns vom Klangniveau her auf der angestrebten Ebene.

Harry Häussels 1959er Pickups garantieren satte Humbucker-Sounds hoher Qualität. Sie machen eine Verbeugung vor der ehrwürdigen Vintage-Glorie, verweigern aber auch nicht den Schritt nach vorn. Frisch und markant perkussiv setzen sie auf Grundlage der wohltemperierten semiakustischen Konstruktion den Ton der La Grange in Szene. Wenn eine Gitarre so viel Freude bereitet wie diese, dann muss der Gitarrenbauer wohl etwas richtig gemacht haben. Man hätte das alles natürlich auch kürzer auf die trockene fränkische Art ausdrücken können: „Dees Duat!“

Anzeige

PLUS

● stimmiges semiakustisches Design
● heimische Hölzer
● Häussel-Pickups
● vitale Sounds
● Spieleigenschaften
● Verarbeitung

(erschienen in Gitarre & Bass 09/2022)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich lese solche Testberichte ja immer wieder gerne. Was muß man eigentlich studiert haben, um solche Texte zu schreiben? Literaturwissenschaften mit Germanistik und Philosophie im Nebenfach? Schön zu lesen, wie gesagt, aber mit einem Hang von Selbstbefriedigung.
    Ich denke, man muß eine Gitarre schon selbst hören und anspielen, um sie für sich erschließen zu können. Jedenfalls sieht sie toll aus und hat auch sehr hochwertige Komponenten. Aber 7.500 Flocken machen sie für einen Normalsterblichen eher unerschwinglich. Und dann liest man doch nur wieder solche schönen Texte…

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Der Preis ist doch eher unspektakulär. Wenn man sieht dass heute praktisch jede Gitarre aus dem Gibson oder Fender CS soviel oder erheblich mehr kostet und dass viele noch teurere Sondermodelle ein Mehrfaches kosten und sofort ausverkauft sind, zeigt, dass es ausreichend viele Leute gibt, die kaufen..
      7.500€ für so ne Gitarre ist in Ordnung…kommt hin..

      Auf diesen Kommentar antworten
  2. …ich kenne zwar leider keine Tandler Gitarre, aber der Preis ist halt der Preis für echte Wertarbeit eines Profis. Wenn man nich soooo affin und „besessen“ mit den grossen Namen (F&G und auch der Paul Reed…) macht man mit so einer Axt aus den Händen eines Profiˋs nichts falsch. Ich bin sehr stolzer Besitzer einer Bassart, ZEAL, Mojo-Instruments und Soultool (CH) Gitarre und die sind allesamt formidable 🙂 Cheers!

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.