Um dem Thema Saturn näher zu kommen, lautete der Auftrag von Hopf an Dommenget, zuerst einmal, eine Saturn 63 auf die alte Art und Weise komplett nachzubauen. Eine Aufgabe, die Dommenget Einiges abverlangte, verfügt das alte Saturn-Modell doch über solche Spezialitäten wie die Metall-Einfassungen von Decke und F-Löcher, einen Hals aus unzähligen Schichten Ahorn und einen hohlen Korpus mit laminierter Fichtendecke. Nachdem diese Kopie gebaut war, so gut es mit den heute noch erhältlichen Parts möglich gewesen war, war allen Beteiligten klar geworden, welche Eigenschaften der alten Saturn in die aktuelle Version der neuen Saturn überführt werden sollten – und welche nicht.
Natürlich durfte, sollte und musste die außergewöhnliche Silhouette der Saturn 63 die Grundlage der Saturn 23 sein. Angefangen von der markanten, absolut eigenen Kopfplatte bis hin zum eleganten Offset-Body-Design und den beiden Schalllöchern, die auf der Bass-Seite des Bodys angeordnet sind, ist die moderne Saturn 23 optisch durch und durch eine Hopf Saturn! Doch der Blick auf die einzelnen Features der Konstruktion und Ausstattung öffnet den Vorhang auf eine Saturn, die voll und ganz in der Neuzeit angekommen ist. So besteht der in traditioneller Zargenbauweise gebaute Korpus ausnahmslos aus massiven, von Hand gestochenen Hölzern: die gewölbte Decke aus ausgesuchter Fichte paart sich mit Ahorn-Zargen und -Boden. Ein Centerblock aus Mahagoni verbindet Decke mit Boden und verhindert somit nicht nur dröhnendes Mitschwingen, sondern bietet ein solides Montagefutter für die beiden Humbucker und das Duesenberg-Radiator-Vibratosystem.
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Der Hals ist nun aus einteiligem Mahagoni und nicht aus Schichtholz gefertigt und trägt ein Griffbrett aus tiefschwarzem Ebenholz, das auffällige Perlmutt-Einlagen in Rauten-Formen trägt. Diese Einlagen sah man weniger bei der seligen Saturn 63, dafür waren sie aber Standard bei dem Schwestermodell Carina, einer seltenen, großvolumigen Jazzgitarre im Saturn-Design. Das Griffbrett ist in einem so genannten Compound-Radius gewölbt, der von ca. 9,5“ am Sattel bis zu rund 16“ in den obersten Lagen kontinuierlich flacher wird.
Schaller-M6-Locking-Mechaniken sorgen für gute Stimmung, die von einem Sattel aus Delrin unterstützt wird. Es ist schon verwunderlich, dass man dieses Material relativ selten im Gitarrenbau wiederfindet, denn es ist nicht nur hart, sondern gleichzeitig auch selbstschmierend und damit wie geschaffen als Sattelmaterial für Gitarren mit oder ohne Vibratosystem. Der Kopfplattenwinkel von 9° entspricht nicht nur dem der Vintage-Saturn, sondern stellt laut Dommenget auch den perfekten Kompromiss zwischen ausreichend Saitendruck am Sattel und der wichtigen Reibungsfähigkeit dar.
Die wunderbar griffigen Mechanikknöpfe aus Kunststoff passen optisch perfekt zum dem Perloid-Binding, das die komplette Gitarre umläuft – von der Kopfplatte über das Griffbrett bis hin zu Decke und Boden. Auffällig, dass die beidseitigen Bundenden durch ein Hochziehen der Einfassung verdeckt werden – das, was im Gibson-Jargon „nibs“ genannt wird, tun sich heute nicht mehr viele Hersteller an, denn das ist ein nicht zu unterschätzender zusätzlicher Arbeitsaufwand. Auch die beiden Schalllöcher sind mit Perloid eingefasst, ebenfalls eine recht kniffelige Angelegenheit, die von Dommenget in Perfektion erledigt wurde. Überhaupt ist die Verarbeitung der gesamten Gitarre über jeden Zweifel erhaben – vom Handwerklichen her ist die Saturn 23 zu Recht ein Meisterstück!
Meisterlich ist auch die Lackierung – hier scheint im wahrsten Sinne des Wortes der im Boutique-Format eher selten vorkommende freche Charme der 1960er-Jahre dann doch durch. Denn Hopf hat sich für eine mit Nitrozellulose-Lack versiegelte sogenannte Flip-Flop-Lackierung entschieden, bei dem je nach Lichteinfall die Hauptfarbe, ein sattes Emerald Green, an den Rändern in ein breites Goldburst hinein changiert. Ein sehr schönes Feature, weil einzigartig und gleichermaßen dezent und auffällig!
RAKETENWISSENSCHAFT
Wo wir schon bei Weltraumkörpern wie Saturn sind, darf ein bisschen Raketenwissenschaft nicht fehlen. Denn Dommenget hat nicht nur sein Können als Gitarrenbauer in dieses neue Hopf-Projekt eingebracht, sondern auch eigene Ideen, Entwicklungen und Patente rund um die elektrische Ausstattung der Saturn 23.
So besteht die Pickup-Bestückung aus einem Paar Dommenget Doublebucker. Diese seit 2006 patentierte Eigenentwicklung stellt durch eine clevere Verschaltung unterschiedlicher Spulentypen konstruktionstechnisch einen Humbucker, aber auch einen echten Singlecoil dar. Die Spulen sind in einem üblichen Humbucker-Gehäuse untergebracht und ermöglichen authentische Humbuckerund echte Singlecoil-Sounds. Dommenget hat der Saturn 23 einen Hals-Pickup verordnet, der seinen PAF84- mit einem Strat-62-Typen kombiniert. Am Steg kooperiert ein Custom HB mit einem Strat 62 SC. (Wer sich intensiver mit dem Prinzip des Doublebucker beschäftigen will, sollte die Patentschrift beim Deutschen Patent- und Markenamt im Internet einsehen.)
Beide Pickups werden von einer Schaltung verwaltet, deren Vielfalt man ihr auf den ersten Blick nicht ansieht. Beinhaltet diese Schaltung doch eine weitere, exklusive Dommenget-Entwicklung: The Brain, ein passiver Soundexpander, der im E-Fach sitzt. Ausführende Organe von The Brain sind vor allem die beiden Tonregler der Saturn 23. Hier fungiert das untere Tone-Poti als Master-Tone-Kontrolle und kann per Pull den Steg-Pickup in Singlecoil-Modus versetzen. Das obere Tone-Poti schaltet per Pull den Hals-Pickup in Singlecoil-Zustand und regelt den Anteil der so genannten „Twang Control“. Hier wird über einen weiten Bereich auf die Resonanzfrequenz der Gitarre Einfluss genommen; so werden crispe (und brummfreie!) Singlecoil-Sounds, die Gitarren solcher Bauart und einer Humbucker-Bestückung nicht zugetraut werden, ebenso versprochen wie markante, fette Humbucker-Sounds in cleanen wie verzerrten Zusammenhängen.
Die Saturn 23 ist übrigens die erste Gitarre, in der Dommenget Doublebucker und The Brain zusammen arbeiten.
Boutique-Wahn halt. Kann mir keinen spezielleren Markt vorstellen als extrem reiche Hopf Fans. Made in Germany muss halt immer Boutique sein. So als sträubt man sich davor, mit seiner Marke Erfolg zu haben.
9900 euro ist schon etwas größenwahnsinnig. Nachfrage wird für so eine Gitarre auch gegen 0 sein. Simple, bezahlbare Instrumente wären mal etwas interessantes Made in Germany. Der ganze Boutique Kram ist toll, aber der Markt sind nur alte Herren mit zu viel Geld.
Ist mal was anderes. Das Design gefällt mir. Da der Preis so hoch ist, hilft eigentlich nur warten, bis vielleicht in 10 oder 20 Jahren eine Gebrauchte auftaucht. Aber das wird sicher ein rare bird bleiben. Ich kaufe eigentlich nie neue Gitarren. Das ist reine Geldverschwendung. Mal schauen, wo sich z. B. diese völlig übertrieben gehypten Murphy Lab-Les Pauls preislich einpendeln. Mehr als 6000 sollten es nicht sein, zumal die Stückzahlen recht hoch sind. Mein letzter Schnapper war eine Framus aus dem Customshop, ungebraucht, 16 Jahre alt, für 1000,- €. Vielleicht hab ich ja doch mal Glück und ergattere irgendwann eine Saturn…
Mag alles sein .. meine Hopf SATURN63 hat 1965 480 DM gekostet – das konnte sich nur leisten, wer in den Ferien 6 Wochen auf dem Bau malocht hat.
Welcher Jazzer oder Beatnik in einer Coverband will fast 10.000 Euro ausgeben?
Ich hatte eine originale Saturn 63. Habe sie gebraucht für 240 DM inclusive Koffer gekauft Koppelte extrem nur der Hals war brauchbar, hatte ja auch den zusatz Everstraight. Der Korpus ist an mehreren Stellen gerissen, dann habe ich Hals und Pick ups abmontiert und mir eine eigene Gitarre gebaut. Habe ich heute noch.
Aber fast 10.000 Euro für eine quasi Einzelfertigung ausgeben?
Hopf Saturn Neuauflage? Ich bin geneigt zu fragen.”Was soll das?” Ein Markterfolg wird das schon aufgrund des Verkaufspreises sicherlich nicht werden. Außerdem handelt es sich bei dem Plagiat um eine völlig andere
Gitarre mit lediglich der Silhuette des Originals aus den 60ziger Jahren, die damals aus dem biederen Gitarrendesighn herausragte, aber auch in Verarbeitung und Klang einschließlich der elektrischen Ausstattung, der verwendeten Hardware sicherlich einen Spitzenplatz einnehmen konnte,. wenngleich die oben auf der Decke angebrachte Diodenbuchse unpraktisch war. Die Verwendung der äußeren Form als Logo des Hamburger Star Clubs bestätigte den Erfolg des seinerzeit hypermodernen Produktes.(Hals verstellar aus einem Sperrholzblock gesägt, verschaubt, Tonabnehner mit
kräftigen ,einstellbaren Magneten, wirksame Tremolos,justierbare Stegreiter usw.) Abgerundete Zargen mit Metallverzierungen , wie sie auch beim Radiobau Verwendung fanden. Tropfenförmige Schall-Löcher mit Metallverblendung statt Bindings.Also eine völlig neue Halbresonanz Gitarre , die später auch von der Fa. Eastwood als Solidbody kopiert wurde.
Lassen wir uns mal überraschen, ob das im Bericht hochgelobte und vor
allem teuere Baukonzept aus dem Jahr 2023 einen derartigen Erfolg haben wird wie das Vorgängermodell aus dem Jahre 1963.
ich hatte bereits das Glück diese Gitarre anzuspielen und sie ist SUPER!
Angenehmer Body, cooles Feature mir dem Twang knob und einfach eine gute Gitte.
Super Gitarre!
Sieht gut aus, eigenständiges Design, cooles Feature mit dem Twang knob und sehr gutes pickup Split!
Das weiß ich da ich sie bereits testen durfte.
Im Vergleich, beispielsweise zu der Düsenberg Caribou, die optisch ähnlich angelegt ist und mit um die 2500€ zu Buche schlägt, ist der Preis der Saturn 23 natürlich der Hammer. Ob der Preis hierfür gerechtfertigt ist lass ich mal dahingestellt, was ich an Sounds auf YT gehört habe lässt mein Herz nicht schneller schlagen. Für mich wäre nicht nur der Preis ein K.O. Kriterium.
Welche Klientel soll denn hier angesprochen werden?
Nun, da die Auftraggeber mit dem Markennamen selbst keine Gitarrenbauer sind, hat der Boris das frech ausgenutzt um sich hier mal gutbezahlt auszutoben. Hättich auch gemacht. Zu zeigen, was so alles geht …wenn Mann es kann… hat sicherlich gutgetan. Die Käufer, sprich: Alte-Herren-Riege aus Zahnwälten und Schwerstvermögen stellen die Reinkarnation ihrer Jugendträume in die Vitrine, um jeden Besucher dann mal mit 3-Griff “My Baby,Baby, BallaBalla” zu verwöhnen …wenn die Gichtgriffel das noch erlauben.
Made My Day. Cheers.
Eine wunderschöne Gitarre, wirklich.
Aber der Preis – krass. Nix für mich.
Boutique-Wahn halt. Kann mir keinen spezielleren Markt vorstellen als extrem reiche Hopf Fans. Made in Germany muss halt immer Boutique sein. So als sträubt man sich davor, mit seiner Marke Erfolg zu haben.
9900 euro ist schon etwas größenwahnsinnig. Nachfrage wird für so eine Gitarre auch gegen 0 sein. Simple, bezahlbare Instrumente wären mal etwas interessantes Made in Germany. Der ganze Boutique Kram ist toll, aber der Markt sind nur alte Herren mit zu viel Geld.
Ist mal was anderes. Das Design gefällt mir. Da der Preis so hoch ist, hilft eigentlich nur warten, bis vielleicht in 10 oder 20 Jahren eine Gebrauchte auftaucht. Aber das wird sicher ein rare bird bleiben. Ich kaufe eigentlich nie neue Gitarren. Das ist reine Geldverschwendung. Mal schauen, wo sich z. B. diese völlig übertrieben gehypten Murphy Lab-Les Pauls preislich einpendeln. Mehr als 6000 sollten es nicht sein, zumal die Stückzahlen recht hoch sind. Mein letzter Schnapper war eine Framus aus dem Customshop, ungebraucht, 16 Jahre alt, für 1000,- €. Vielleicht hab ich ja doch mal Glück und ergattere irgendwann eine Saturn…
“aus Mangel an Nicht-Brauchen” – klasse. Hauptsache, “definitiv” einen starken Standpunkt vertreten. 😉
die Saturn Starclubgitarre der 60iger ist überbewertet.
Guter Look, nur sehr schwer spielbar.
Ob die Neuauflage besser ist? Testen!
Mag alles sein .. meine Hopf SATURN63 hat 1965 480 DM gekostet – das konnte sich nur leisten, wer in den Ferien 6 Wochen auf dem Bau malocht hat.
Welcher Jazzer oder Beatnik in einer Coverband will fast 10.000 Euro ausgeben?
Ich hatte eine originale Saturn 63. Habe sie gebraucht für 240 DM inclusive Koffer gekauft Koppelte extrem nur der Hals war brauchbar, hatte ja auch den zusatz Everstraight. Der Korpus ist an mehreren Stellen gerissen, dann habe ich Hals und Pick ups abmontiert und mir eine eigene Gitarre gebaut. Habe ich heute noch.
Aber fast 10.000 Euro für eine quasi Einzelfertigung ausgeben?
Hopf Saturn Neuauflage? Ich bin geneigt zu fragen.”Was soll das?” Ein Markterfolg wird das schon aufgrund des Verkaufspreises sicherlich nicht werden. Außerdem handelt es sich bei dem Plagiat um eine völlig andere
Gitarre mit lediglich der Silhuette des Originals aus den 60ziger Jahren, die damals aus dem biederen Gitarrendesighn herausragte, aber auch in Verarbeitung und Klang einschließlich der elektrischen Ausstattung, der verwendeten Hardware sicherlich einen Spitzenplatz einnehmen konnte,. wenngleich die oben auf der Decke angebrachte Diodenbuchse unpraktisch war. Die Verwendung der äußeren Form als Logo des Hamburger Star Clubs bestätigte den Erfolg des seinerzeit hypermodernen Produktes.(Hals verstellar aus einem Sperrholzblock gesägt, verschaubt, Tonabnehner mit
kräftigen ,einstellbaren Magneten, wirksame Tremolos,justierbare Stegreiter usw.) Abgerundete Zargen mit Metallverzierungen , wie sie auch beim Radiobau Verwendung fanden. Tropfenförmige Schall-Löcher mit Metallverblendung statt Bindings.Also eine völlig neue Halbresonanz Gitarre , die später auch von der Fa. Eastwood als Solidbody kopiert wurde.
Lassen wir uns mal überraschen, ob das im Bericht hochgelobte und vor
allem teuere Baukonzept aus dem Jahr 2023 einen derartigen Erfolg haben wird wie das Vorgängermodell aus dem Jahre 1963.
ich hatte bereits das Glück diese Gitarre anzuspielen und sie ist SUPER!
Angenehmer Body, cooles Feature mir dem Twang knob und einfach eine gute Gitte.
Super Gitarre!
Sieht gut aus, eigenständiges Design, cooles Feature mit dem Twang knob und sehr gutes pickup Split!
Das weiß ich da ich sie bereits testen durfte.
Im Vergleich, beispielsweise zu der Düsenberg Caribou, die optisch ähnlich angelegt ist und mit um die 2500€ zu Buche schlägt, ist der Preis der Saturn 23 natürlich der Hammer. Ob der Preis hierfür gerechtfertigt ist lass ich mal dahingestellt, was ich an Sounds auf YT gehört habe lässt mein Herz nicht schneller schlagen. Für mich wäre nicht nur der Preis ein K.O. Kriterium.
Welche Klientel soll denn hier angesprochen werden?
Nun, da die Auftraggeber mit dem Markennamen selbst keine Gitarrenbauer sind, hat der Boris das frech ausgenutzt um sich hier mal gutbezahlt auszutoben. Hättich auch gemacht. Zu zeigen, was so alles geht …wenn Mann es kann… hat sicherlich gutgetan. Die Käufer, sprich: Alte-Herren-Riege aus Zahnwälten und Schwerstvermögen stellen die Reinkarnation ihrer Jugendträume in die Vitrine, um jeden Besucher dann mal mit 3-Griff “My Baby,Baby, BallaBalla” zu verwöhnen …wenn die Gichtgriffel das noch erlauben.
Made My Day. Cheers.