Günstige Arbeitstiere, unterschätzte Underdogs, übersehene Youngtimer und vergessene Exoten: In den „Kleinanzeigen Heroes“ stellen wir euch die Geheimtipps des Gebrauchtmarkts vor, die einen maximalen „Bang for the buck“ liefern.
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Yamaha PAC 120 S
Kennt Ihr noch die Blumenverkäuferin aus Rocky I? Also die Frau, die als Mauerblümchen Rockys Herz erobert und sich später zur wunderschönen Rose entpuppt hatte? Genau wie Rocky kann es dir gehen, wenn dir eine Yamaha PAC 120 S über den Weg läuft. Ich spreche da durchaus aus Erfahrung …
PRÄZISION
Yamaha ist früher für mich immer die Vorzeigefirma der japanischen Gitarrenszene gewesen. Kaum als Kopisten unterwegs, schufen sie von Anfang an ihre eigene E-Gitarrenwelt. Und sie haben auf diesem Weg tatsächlich einige Klassiker wie z. B. die SG2000, Mike Stern PAC 1511 MS, die BB2000- und Attitude-Bässe, die Revstar-Gitarren sowie diverse legendäre Akustikgitarren (CJ52, FG-180, APX-Serie…) produziert. Seit vielen Jahren bildet nun schon die Pacifica-Serie das Herzstück des Yamaha-Kataloges – hier findet sich von Low Budget bis Mid Price ein sehr umfangreiches Angebot, aus dem wir uns heute das hässlichste aller hässlichen Entleins vorgenommen haben.
Eben die PAC 120 S, das Einsteiger-Modell in Sachen „Yamaha meets Tele”, jedoch in der-Variante mit zwei Humbuckern. Die PAC 120 S war selbst in den eigenen Reihen die Außenseiterin und erschien nur phasenweise im Katalog. Viel präsenter hingegen waren die Modelle mit typischer Tele-PU-Bestückung wie z. B. die ansonsten baugleiche PAC 102 S.
Diese numerischen Modellbezeichnungen lesen sich übrigens so: Die erste Zahl legt den Rang von Body-Material und Ausstattung fest. So bedeutet die Zahl 1 eine einfache Ausstattung und ein (meist mehrteiliger) Erle-Body. Die nächste Ziffer besagt, wie viele Humbucker die Gitarre hat, die dritte benennt die Zahl der Singlecoils. Nehmen wir unsere Kleinanzeigen-Heldin PAC 120 S als Beispiel: 1 = vierteiliger Erle-Body und einfachste Ausstattung. 2 = zwei Humbucker, 0 = kein Singlecoil. Das S steht für „Single-Cutaway“. Ist ein zweiter Buchstabe vorhanden, verweist er auf ein weiteres Feature (V = Alnico-Pickups, L = lefthanded, R = reversed headstock, J = Jakarta/Indonesien oder Rosewood-Griffbrett, wenn es auch alternative Bubinga-Versionen gab, etc..)
JETZT ABER …
Die PAC-„Tele“-Adaptionen, deren Design übrigens im US-Custom-Shop von Yamaha ursprünglich nur für eine in den USA erschienene Serie entwickelt wurde, tauchte 1996/97 zum ersten Mal im Programm auf. Damals war Yamaha schon längst in Taiwan tätig, in einer eigenen Fabrik, die damals als die modernste und vielleicht beste weltweit galt. Die sprichwörtliche Präzision der Yamaha-Fertigung machte auch vor der billigsten der Billigen nicht Halt, hier passt alles exakt in- und aufeinander und sorgt für ein richtig gutes, professionelles Spielgefühl.
Die PAC 120 S hat einen vierteiligen Erle-Body mit rückwärtigem Belly Cut (Bauchkontur), spätere Versionen wurden auch mit Basswood-Bodies gebaut. Der Ahornhals hat ein eher flaches Profil, das Bubinga-Griffbrett einen 12“-Radius, und die Bünde liegen irgendwo zwischen Vintage und Medium – genau das richtige Format für dieses grundsätzlich bequem erscheinende Hals-Ambiente.
Grundsätzlich hat man bei diesem Modell auf fast alles verzichtet, was nicht unbedingt nötig ist. Also keine Beize/ Hochglanz-, sondern nur eine dünne, matte Klarlack-Versiegelung. Des Weiteren: Kein Pickguard, keine Humbucker-Split-Option, günstige Hardware und asiatische Pickups. Dass dieses Konzept dennoch schlüssig aufgeht, liegt daran, dass die Essenz einer E-Gitarre kompetent bedient wird: Handling, Musikalität und Klang! In diesen Punkten kann die PAC 120 S auch mit weitaus teureren Gitarren mithalten, was sie natürlich umso charmanter erscheinen lässt. Eben wie besagte Blumenverkäuferin aus dem ersten Rocky-Streifen!
Die weitaus schickere PAC 302 S mit blauem Esche-Korpus, Perloid-Pickguard, goldener Hardware und Tele-Pickup-Bestückung, die sich gerade hier zu Besuch eingefunden hatte, kann dem hässlichen Entlein klanglich jedenfalls das Wasser so was von gar nicht reichen. Von fehlendem Charme ganz zu schweigen!
PREISE
Der damalige Neupreis der PAC 102 betrug ca. 500 Mark. In der Regel gehen die gebrauchten Modelle heute um 200 Euro weg – mal mehr, mal weniger. Dafür sind sowohl die taiwanesische 120 SD als auch die baugleiche indonesische 120 SJ eine ganz klare Empfehlung.
Ein weiterer Yamaha-Klassiker, der hier nicht erwähnt wurde:
Die Yamaha SA2000.
Eine ES-335-like Semi-Hoolwbody vom Feinsten. Eine kraftvolle Schönheit Made in Japan, perfekt verarbeitet, bestens ausgestattet mit Split-Coils und sehr ausgewogenen PU- und Reglerkombinationen. Klingt m.E. bedeutend muskulöser als die ES-335. Unschlagbare Spielbarkeit.
Besonders passend für Jazz, Jazz-Rock, Funk, Fusion und Blues.
Hab sie seit einem Jahr und bin froh damit.
Sie wird kaum beworben und mir war sympathisch, dass keine Endorsing-Kosten in dem Gerät stecken.
Sie ist wenig bekannt, hat m.W. einen stabilen Marktwert und ist einfach ein unprätentiöses Spitzen-Musikinstrument, das sich leisten kann, nicht hip zu sein.
Das ist absolut richtig! Und neben der SA 2000 gibt es weitere Yamahas, die noch unter Radar fliegen, aber richtig gute Qualität zu bieten haben. Wir werden einige davon in dieser Reihe vorstellen.
Und weiterhin existiert eine sehr gute Yamaha Pacifica in Candy Apple Red Lackierung mit nur einem Humbucker! Sie klingt richtig gut,hat allerdings einen schönen Doublecut-Body. Mit Yamaha Gitarren kann man absolut nichts falsch machen,die sind immer top,und preislich betrachtet stets fair. Bitte sehr gerne viel mehr Infos über diesen Gitarrenhersteller!
Ein Traum! Meine erste E-Gitarre überhaupt. 1997 habe ich mir eine Pacifica 120SD gekauft und habe sie heute noch. OK die original Humbucker waren jetzt nicht so der Hit aber das lässt sich ja schnell ändern. Nur leider ist das Griffbrett mit 41mm Sattelbreite relativ schmal, so dass ich sie (leider) nur noch selten spielen.
Der liebe Heinz Rebellius meint sicher “Adrian”, Rockys spätere Ehefrau.
Die war im Film keine Blumenverkäuferin sondern hat in einer Tierhandlung gearbeit.
Aber zurück zur Gitarre. Ich habe so eine gestern einem Freund für 50 € abgekauft. Nach Reinigung, Wartung und Saitenwechsel bin ich total zufrieden. Die Sattelkerben fand ich für `nen 10er Satz viel zu schmal (besonders die fürs tiefe E) und da ich die Kerben nicht feilen wollte und konnte habe ich 8er Saiten aufgezogen.
Akkorde klingen für meinen Geschmack sehr schön und es macht einfach Spaß zu spielen.
Ich hatte auch eine 120S in weiß mit Basswood -Body als Backup für meine Hauptgitarre. die Verarbeitung und Bespielbarkeit war super, sie war auch resonant, aber einen durchsetzungsfähigen Bühnensound habe ich mit ihr nie hinbekommen (trotz zahlreicher Elektronik-Experimente). Ich habe sie relativ schnell wieder verkauft.
Ein weiterer Yamaha-Klassiker, der hier nicht erwähnt wurde:
Die Yamaha SA2000.
Eine ES-335-like Semi-Hoolwbody vom Feinsten. Eine kraftvolle Schönheit Made in Japan, perfekt verarbeitet, bestens ausgestattet mit Split-Coils und sehr ausgewogenen PU- und Reglerkombinationen. Klingt m.E. bedeutend muskulöser als die ES-335. Unschlagbare Spielbarkeit.
Besonders passend für Jazz, Jazz-Rock, Funk, Fusion und Blues.
Hab sie seit einem Jahr und bin froh damit.
Sie wird kaum beworben und mir war sympathisch, dass keine Endorsing-Kosten in dem Gerät stecken.
Sie ist wenig bekannt, hat m.W. einen stabilen Marktwert und ist einfach ein unprätentiöses Spitzen-Musikinstrument, das sich leisten kann, nicht hip zu sein.
Das ist absolut richtig! Und neben der SA 2000 gibt es weitere Yamahas, die noch unter Radar fliegen, aber richtig gute Qualität zu bieten haben. Wir werden einige davon in dieser Reihe vorstellen.
Und weiterhin existiert eine sehr gute Yamaha Pacifica in Candy Apple Red Lackierung mit nur einem Humbucker! Sie klingt richtig gut,hat allerdings einen schönen Doublecut-Body. Mit Yamaha Gitarren kann man absolut nichts falsch machen,die sind immer top,und preislich betrachtet stets fair. Bitte sehr gerne viel mehr Infos über diesen Gitarrenhersteller!
Ein Traum! Meine erste E-Gitarre überhaupt. 1997 habe ich mir eine Pacifica 120SD gekauft und habe sie heute noch. OK die original Humbucker waren jetzt nicht so der Hit aber das lässt sich ja schnell ändern. Nur leider ist das Griffbrett mit 41mm Sattelbreite relativ schmal, so dass ich sie (leider) nur noch selten spielen.
Ähm, ich bin mir ziemlich sicher, niemand kennt die Blumenverkäuferin aus Rocky 1.
Der liebe Heinz Rebellius meint sicher “Adrian”, Rockys spätere Ehefrau.
Die war im Film keine Blumenverkäuferin sondern hat in einer Tierhandlung gearbeit.
Aber zurück zur Gitarre. Ich habe so eine gestern einem Freund für 50 € abgekauft. Nach Reinigung, Wartung und Saitenwechsel bin ich total zufrieden. Die Sattelkerben fand ich für `nen 10er Satz viel zu schmal (besonders die fürs tiefe E) und da ich die Kerben nicht feilen wollte und konnte habe ich 8er Saiten aufgezogen.
Akkorde klingen für meinen Geschmack sehr schön und es macht einfach Spaß zu spielen.
Ich hatte auch eine 120S in weiß mit Basswood -Body als Backup für meine Hauptgitarre. die Verarbeitung und Bespielbarkeit war super, sie war auch resonant, aber einen durchsetzungsfähigen Bühnensound habe ich mit ihr nie hinbekommen (trotz zahlreicher Elektronik-Experimente). Ich habe sie relativ schnell wieder verkauft.