Du möchtest deine E-Gitarre einstellen? Kein Problem! Dazu gehören im Einzelnen die Punkte Saitenaufziehen, Halsstabjustierung, Saitenlage sowie Intonieren & Feinstimmen. Weiterhin erhältst du hier einige Anmerkungen zur Pflege & Reinigung!
Saitenaufziehen
Eine Saite ist ungefähr einen Meter lang, wobei nach dem Einfädeln in die Brücke (z. B. Stratocaster-Typ) nur ca. 80 Zentimeter bis zur E6-Mechanik benötigt werden. Was geschieht also mit den restlichen 20 cm? Schlecht beraten sind diejenigen, die meinen, man müsste alles auf der Wickelachse unterbringen – man hat’s ja schließlich bezahlt.
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Zieht man an der Saite, ohne Festklemmen am Sattel, löst sie sich wie eine weich gekochte Nudel. Selbst nach längerem intensivem Spiel auf einem derart besaiteten Instrument wird die Stimmstabilität nicht besser. Die Behauptung, mehr Draht würde das Sustain verbessern, gehört ins Reich der Fabel. Bei gestimmter Gitarre sollten nicht mehr als drei Windungen auf der Wickelachse der Mechanik sein.
So wird’s gemacht:
Typ Les Paul – Mechanikverteilung: drei links, drei rechts
Saite wie gewohnt in den Saitenhalter einhängen und zur Mechanik führen.
Anschließend Saite über die Mechanik (hier die der tiefen E-Saite) bis zur Mitte der A-Mechanik legen.
Saite nach außen um 90 Grad knicken.
Saite durch das Mechanikloch einfädeln.
Saite nach innen ziehen (E, A, D im Uhrzeigersinn; G, B, E entgegengesetzt), unter den eingefädelten Teil führen, strammziehen und nach oben knicken.
Beim Aufwickeln die Saite mit der rechten Hand in Höhe des Sattels führen, und dabei etwas strammziehen.
Sind alle Saiten aufgezogen, Gitarre stimmen.
Saiten dehnen, dabei solange nachstimmen, bis die Gitarre, trotz Dehnen stimmstabil bleibt.
Überstehende Saitenenden abkneifen (je nach Geschmack).
Typ Stratocaster – Mechanikverteilung: 6 links
Saite in die Brücke einfädeln und zur Mechanik führen.
Saite über die Mechanik der tiefen E-Saite bis zur Mitte von A- und D-Mechanik legen.
Saite nach außen um 90 Grad knicken.
Saite durch das Mechanikloch einfädeln. Bei geschäfteten Mechaniken, mit Loch von oben, wird die Saite nach dem Knick auf ca. 1 Zentimeter gekürzt und in das Mechanikloch gesteckt, dann folgen die obigen Punkte 6. und 7. Man kann allerdings bei geschäfteten Typen auch die Saite einfach in den Schlitz legen und die unter Punkt 4 (siehe oben) beschriebene Methode befolgen.
Saite nach innen ziehen (alle im Uhrzeigersinn), unter den eingefädelten Teil führen, strammziehen und nach oben knicken. Sind alle Saiten aufgezogen, Gitarre stimmen.
Es folgen die Punkte 6. bis 9., siehe oben.
Gitarren mit schwebenden Vibratos (Floyd Rose, Ibanez Edge, Kahler usw.)
Saite an der Brücke befestigen und zur Mechanik führen.
Saite durch das Mechanikloch stecken und strammziehen.
Die weiteren Punkte sind mit den oben beschriebenen identisch. Mit einem wichtigen Unterschied: In der Regel besitzen solche Instrumente einen Klemmsattel. Sind die Saiten nach dem Dehnen soweit in Stimmung, werden die Saiten mit dem Klemmsattel fixiert. Danach werden eventuell vorhandene Verstimmungen mit den Feinstimmern an der Brücke justiert.
Halsstab-Justierung
Ein verstellbarer Halsstab ist bis auf ganz wenige Ausnahmen in jedem E-Gitarrenhals vorhanden, um zum einen die Zugkräfte der Saiten zu kompensieren, zum anderen um evtl. durch Witterungseinflüsse hervorgerufene Veränderungen der Halskrümmung zu korrigieren.
Bei der Standard-Ausführung liegt der Halsstab wie ein Bogen gespannt in einer gefrästen Nut. Da dieser Rundstab-Typ auf Spannung montiert wird, ist von vorneherein gewährleistet, dass er als Gegenkraft zum Saitenzug wirkt. Durch Anziehen der Spannschraube verkürzt sich der Halsstab, die Bogenform wird geringer, und die Halskrümmung nimmt eine konvexe (nach außen gewölbte) Form an. Das Lösen der Spannschraube verlängert den Halsstab, vergrößert die Bogenform, und die Halskrümmung nimmt eine konkave (nach innen gewölbte) Form an.
Es gibt natürlich auch andere Halsstabformen, die eine genauere und weitreichendere Justierung ermöglichen sollen. Sie sind meistens zweiteilig, sodass auf die Vorspannung (Bogenform) verzichtet werden kann. Welcher Bauform man den Vorzug geben sollte, lässt sich nicht eindeutig bestimmen; wenn ein Halsstab mit der nötigen Sorgfalt eingebaut ist, sind keine Probleme zu erwarten.
Saitenlage
Es gibt keine individuellere Einstellung als die der Saitenlage. Objektiv sind eigentlich nur Messergebnisse, die allerdings recht wenig über die Bespielbarkeit aussagen. Andere Faktoren, wie „liegt gut in der Hand“ sind schon persönlicher. Außerdem haben sich die Instrumente in Bezug auf Halsdicke und -breite im Laufe der Zeit gewaltig verändert; die so genannten Feinstimmer-Vibratos , wie Floyd Rose u. ä., haben nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile gebracht, was die Bespielbarkeit angeht.
Ein unterfrästes Vibrato-System hat seine eigene Problematik. Viele der mit diesem Feature ausgestatteten Gitarren beinhalten einen groben System-Fehler! Die Grundplatte liegt an zwei Messerkantenschrauben, die das System zum einen halten, zum anderen führen. Drücken wir nun den Hebel zum Korpus herunter, wird das Vibrato über diesen Drehpunkt gelenkt. Man kann leicht beobachten, dass die Saiten entspannt werden und sich gleichzeitig durch die Kippbewegung der Grundplatte vom Griffbrett entfernen. Im umgekehrten Fall, wenn der Hebel vom Korpus entfernt, also hochgezogen wird, werden die Saiten gespannt und nähern sich dem Griffbrett bis zu jenem Punkt, wo sie vollständig aufliegen und mit einem hohen Klicken jeglicher Klang abstirbt.
Wird das Vibrato aus seinem Ruhepunkt so abgelenkt, dass sich die Feinstimmer vom Korpus entfernen, wird die Saitenlage höher. Je mehr sie sich, vom Ruhepunkt aus gesehen, dem Korpus nähern, umso flacher wird die Saitenlage. Für Bespielbarkeit und Vibrato-Handling heißt das im Klartext, dass dies von zwei Faktoren bestimmt wird. Man muss sich entscheiden, ob einem die gute Saitenlage oder die volle Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Vibrato-Weges wichtiger ist. Beides zusammen geht nicht, hier sind fast immer Kompromisse angesagt.
HÖHENVERSTELLUNG VON STEG UND VIBRATO
Die Möglichkeiten einer Höhenverstellung diverser Vibrato-Typen wurden schon oben beschrieben. Außerdem sollte in diesem Zusammenhang bemerkt werden, dass diverse Vibrato-Typen auch eine individuelle Höhe jeder einzelnen Saite zulassen, wie etwa anhand der Einstellschrauben der Saitenreiter etwa eines Vintage-Vibratos (Stratocaster). Auch an festsitzenden Stegen lässt sich natürlich die Höhe der Saiten verstellen, z. B. durch die Einstellschrauben eines Tune-o-matic-Stegs z. B. bei Les-Paul-artigen Gitarren, oder durch die Inbusschrauben der Saitenreiter, beispielsweise bei (neueren) Telecaster-Modellen.
Die allgemein gültige, ideale Saitenlage gibt es nicht, die hängt von jedem Gitarristen selbst ab. Doch gerade als Neuling gibt man sich gerne der Illusion hin, dass teurere Instrumente auch gleichzeitig besser sind. Dies soll nicht bestritten werden, doch im Bereich Saitenlage gelten dieselben Gesetzmäßigkeiten und jeder Hersteller hat damit zu kämpfen.
Wie hoch oder flach die Saiten über den Bünden liegen, hängt ebenfalls von der Saitenstärke ab, da dünnere (.008- oder .009-Sätze) durch den Anschlag wesentlich weiter von ihrem Ruhepunkt abgelenkt werden als dickere. Eine weitere Rolle spielen der Anschlag und die Plektrumdicke. Wer kräftig in die Saiten langt, wird keine superflache Saitenlage einstellen können, da starkes Scheppern auftritt.
Trotzdem einige Tipps: Besonderes Augenmerk verdienen jene Saiten (E-, B-, G-Saite), die häufig gezogen werden (String-Bending). Dazu bespielt man (unverstärkt) die oberen Lagen z. B. ab dem neunten Bund aufwärts und versucht sich im Ziehen von kleinen Terzen (anderthalb Ganztöne). Die gezogenen Töne sollen sauber klingen und nicht auf halber Strecke absterben (ist dies der Fall, muss die entsprechende Saite etwas höher justiert werden). Klingen allerdings die genannten Saiten alle sauber, kann man portionsweise versuchen, die Saiten flacher einzustellen. Die Bass-Saiten (E, A, D) spielt man Bund für Bund an, um irgendwelche Stellen zu finden, an denen es scheppert. Schließlich kontrolliert man den Verlauf der Saiten zur Griffbrettwölbung, damit Übergänge von Saite zu Saite „fließend“ zu gestalten sind. Ein letzter Check über den Verstärker entscheidet über die Güte der Einstellung, denn leider gibt es viele E-Gitarren mit einer unangenehmen Eigenschaft: unverstärkt gespielt scheppern sie wie verrückt, verstärkt hört man allerdings nichts mehr davon.
WECHSEL ZU EINER GRÖSSEREN SAITENSTÄRKE: .009 AUF .010
Die meisten Gitarren sind mittlerweile ab Werk mit .009er-Sätzen bestückt und dementsprechend eingestellt. Der Wechsel zu .010er-Sätzen bringt allerdings einiges durcheinander und muss wieder gerichtet werden. Zunächst werden die neuen Saiten aufgezogen und gestimmt, dann das Vibrato eingestellt. Man wird bemerken, dass es mächtig nach oben gekommen ist und das Verhältnis der Kräfte nicht mehr stimmt. Der Saitenzug ist durch die dickeren Saiten höher, die ihm entgegenwirkende Federkraft jetzt zu gering. Also drehen wir die Gitarre um, lösen die Abdeckplatte der Federkammer und werden zwei oder drei (manchmal vier) dieser Federn vorfinden. Sie sind auf der einen Seite in den Vibrato-Block, auf der anderen in ein verstellbares Blech eingehangen, das von zwei Holzschrauben gehalten wird. Durch Hereindrehen werden die Federn gespannt; danach muss die Gitarre neu gestimmt werden.
Man hat selten das Glück, auf Anhieb die richtige Federspannung zu erlangen, doch nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter probieren. Allerdings können auch nur zwei Federn in der Kammer installiert sein, hier empfiehlt sich eine dritte, um dem höheren Saitenzug entgegenzuwirken. Danach wird man feststellen, dass die Federkraft zu hoch ist und durch Herausdrehen der Holzschrauben reguliert werden muss (nachstimmen nicht vergessen). Ist die richtige Position des Vibratos erreicht (meist liegt die Grundplatte parallel zum Korpus), gönnt man dem Hals einen Tag Ruhe, um sich an die neuen Gegebenheiten des höheren Saitenzugs zu gewöhnen.
Am nächsten Tag hat der Hals mit absoluter Sicherheit einen „Bow“ (Bogen) als Resultat des erhöhten Saitenzugs. Erfahrene Gitarristen oder Techniker stellen solche Abweichungen vom Sollwert mit dem bloßen Auge fest, weniger Geübte sehen hier meistens überhaupt nichts. Allerdings gibt es auch Möglichkeiten, die Halskrümmung ohne Adlerauge zu begutachten: Fein heraus ist, wer ein längeres Stahllineal zur Verfügung hat, das zwischen G- und D-Saite gelegt wird. Jetzt kann der Abstand zwischen Linealkante und Bünden überprüft werden: Er darf in der Halsmitte (ca. vierter bis achter Bund) bis zu einem Millimeter betragen, dann ist noch alles korrekt. Zweite Möglichkeit: Man drückt die tiefe E-Saite mit einem Finger auf den ersten, mit einem anderen Finger auf den vierzehnten Bund und prüft den Abstand zwischen Saite und Bünden; auch hier gilt das Maß maximal 1 mm. Manchmal hat man wirklich das Glück und braucht nichts zu verstellen, aber Kontrolle ist immer besser, denn ein Hals mit Flitzebogen schränkt die Spielfreude wesentlich ein. Ist das der Fall, muss die Hasverstellschraube angezogen werden. Die Schraube sollte immer nur ganz wenig und ohne Gewalt gedreht werden, maximal eine Viertelumdrehung, dann erfolgt wieder die Kontrolle der Halskrümmung, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.
WECHSEL ZU EINER KLEINEREN SAITENSTÄRKE: .010 AUF .009
Zuerst werden natürlich die neuen Saiten aufgezogen und die Stellung des Vibratos überprüft. Fast immer wird es nicht mehr über der Decke schweben, sondern auf dem Gitarrenkorpus liegen. Der Saitenzug ist schwächer als vorher, demzufolge die Federkraft zu hoch. Sie muss verringert werden, was sich in der Federkammer der Gitarre einstellen lässt. Die Holzschrauben, die das Federblech halten, müssen herausgedreht werden. Doch Achtung, viele Gitarren, die mit .010er Saiten bestückt sind, haben drei Federn. Wird ihre Vorspannung zu gering, kann eine während des Hochvibrierens herausfallen. Für .009er-Sätze reichen eigentlich zwei Federn vollkommen aus, allerdings hängt dies auch von der Handhabung ab, sodass nur Ausprobieren Aufschluss darüber gibt.
Steht das Vibrato wie gewünscht, folgt auch hier der Verzicht auf das Instrument, denn der Hals soll sich an den neuen Saitenzug gewöhnen. Der nächste Tag zeigt einen Hals mit Krümmung nach hinten (auch Hump = dt. Höcker). Die Spannung des Halsstabes ist zu hoch und muss dementsprechend verringert werden. Auch hier gilt, immer wenig drehen und oft kontrollieren.
Intonieren und Feinstimmen
Intonieren (lat. einstimmen) bedeutet in unserem Fall, die Saite mit Hilfe von verstellbaren Böckchen in der Länge zu stimmen (Oktavreinheit). Stimmgeräte sind eine große Hilfe bei diesem Job (trotzdem bitte nicht das eigene Gehör abschalten).
Zunächst ein Tipp für Musiker, die eine Gitarre mit Singlecoil-Pickups besitzen. Diese Tonabnehmer haben ein starkes Magnetfeld, das die Saiten anziehen kann. Egal wie gut die Intonation ist, in höheren Lagen klingen die umwickelten Saiten vollkommen verstimmt, teils ist ein zusätzlicher zweiter, vibrierender Ton hörbar. Diese Krankheit heißt „Stratitis“. Die Saiten werden durch die starken Magneten in ihrer Schwingung behindert und erzeugen daher diese „verstimmten“ Töne. Dieser Effekt tritt nur in höheren Lagen auf, da die Saiten dann sehr nahe an die Magneten herankommen. Und es tritt nur bei den Bass-Saiten auf, da diese dicke Kerne besitzen und so vom Magnetfeld des Pickups am ehesten „erwischt“ werden. Die Stratitis lässt sich leicht mit einem passenden Schraubendreher heilen: Die Pickups an der Seite der Bass-Saiten, so weit es geht, tiefer schauben, bis die Töne sauber klingen. Da die Bass-Saiten von Hause aus lauter sind, kann man die Balance zwischen Bass- und Treble-Saiten recht gut erhalten.
Ein Tipp zum Umgang mit Stimmgeräten: Manche dieser Geräte, ob mit Zeiger oder LED-Anzeige, sind ganz nervöse Zappelheimer, hier empfiehlt es sich, den Volumenregler der Gitarre auf halbe Lautstärke zurückzudrehen; dadurch reagieren die Geräte weniger hektisch. Die Intonation kann man am besten kontrollieren, indem das Flageolett (= Oberton; er wird erzeugt, indem der Finger nur leicht über dem entsprechenden Bund aufgelegt wird) am 12. Bund und die im 12. Bund gegriffene Saite verglichen werden. Bei der hohen E-Saite sollte jedoch auch das B-Flageolett (dt. H-Flageolett) am 19. Bund mit dem gegriffenen B (19. Bund) verglichen werden.
Die Regel zum Einstellen lautet: Ist der gegriffenen Ton im Verhältnis zum Flageolett zu hoch, den Saitenreiter nach hinten schrauben. Der freischwingende Teil der Saite wird länger, also tiefer. Ist der gegriffene Ton im Verhältnis zum Flageolett zu tief, den Saitenreiter nach vorne schrauben. Der freischwingende Teil der Saite wird kürzer, also höher.
Viel genauer kann diese wichtige Einstellung vorgenommen werden, wenn ein chromatisches Stimmgerät zur Verfügung steht. Diese Geräte sind nur unwesentlich teurer als Standardausführungen und von daher in jedem Fall der sinnvollere Einkauf, zumal das lästige Umschalten von einer Saite zur nächsten am Gerät nicht erforderlich ist.
Wer einen chromatischen Tuner besitzt, kann das Ganze noch einmal wie folgt überprüfen: Nachdem die Gitarre in der oben beschriebenen Weise eingestellt ist, auf jeder Saite von leer angefangen in Ganztönen aufwärts spielen. Man wird feststellen, wie unvollkommen die Methode ist, Flageolett- mit gegriffenem Ton zu vergleichen; denn meistens spielt man ja gegriffene Töne, und kein Song besteht nur aus Flageoletts. Gerade bei den heutzutage beliebten Jumbo-Bünden, entscheidet mehr oder weniger Druck der Greifhand über die Tonhöhe. Deshalb sollte die Intonation möglichst mit gegriffenen Tönen eingestellt werden.
Pflege & Reinigung
Eine regelmäßige Pflege des Instruments hilft dabei, die Lebensdauer von Korpusoberfläche, Hardware, Saiten und der Elektronik zu verlängern. Hier einige Tipps.
Saiten
Frische Saiten bringen die besten Sound-Ergebnisse. Durch das Gemisch von Handschweiß und Staubablagerungen verlieren Saiten schnell ihre Brillanz, vor allem die dicken Bass-Saiten leiden, da sich in den Umwicklungen gerne Schmutz ansammelt, was eine vernünftige Intonation auf Dauer verhindert. Um die Lebensdauer der Saiten zu verlängern sollte man daher nach dem Spielen die Saiten mit einem sauberen, nicht fusselnden Tuch trockenreiben. Unter Umständen sind auch handelsübliche Saitenreiniger eine Hilfe.
Bei unlackierten Hälsen ab und zu das Griffbrett ölen, die Halsrückseite bearbeiten und nachwachsen. Die Entfernung von Ablagerungen und Feinschliff können selbst bewerkstelligt werden, Abrichten und Neubundierung sollte man dem Fachmann überlassen.
Falls keine Sattelklemme vorhanden ist, die Sattelkerben überprüfen und bei Bedarf reinigen mit feinem Schleifpapier (800er Körnung) und anschließend mit Graphit (Bleistiftmine) schmieren. Die Erneuerung eines Sattels ist wieder Arbeit für den Fachmann.
Korpus
Bei der regelmäßigen Pflege des Korpus helfen Mittel aus dem Fachhandel. Für eine ausgiebige Grundreinigung gibt es auch spezielle Reiniger. Als Poliertücher geeignet sind solche ohne Kunststoff-Faser, Mullbinden (aus dem Krankenhausbedarf) und Polierwatte.
Elektrik
Krachende Potis und Schalter behandelt man mit Kontaktspray. Auch die Klinkenbuchse kann hiermit behandelt werden: Auf einen Klinkenstecker sprüht man etwas Spray, dann steckt man ihn mehrfach ein und aus.
Potis bitte nicht mit Kontaktspray behandeln! Das löst die Kohleschicht auf. Das Krachen geht dann allerdings wirklich weg, denn man hört gar nichts mehr 🙂
Für Potis gibt es spezielle Sprays wie z.B. das Fader8 (fader aid).
Falsch, Kontakt WL ist für die Potis uninteressant die lassen sich damit astrein reinigen, mit Kontakt 60 (also stärkerem Kontakt oder Oxidlösenden Stoff sollte man da nicht bei gehen)
Am besten für kratzende Potis eignet sich Ballistol (Waffenöl – kostet viel weniger als Fader 8). Habe selbst schon etliche Potis in alten Röhrenradios mit Erfolg gereinigt. Funktioniert bei Gitarrenpotis genauso.
Hi – Ihr Spezies,
betr. Kontaktspray oder aehnliches:
habt Ihr schon mal darueber nachgedacht, wie teuer diese Mittel ( Kontaktspray, etc, ) sind ?Der Preis ist etwa doppelt bis dreifach so hoch wie der Kauf eines neuen Potis.
Also -wenn es kratzt und nicht mehr gut regelt, einfach ein neues Poti einbauen und der Mohr hat seine schuldigkeit getan und es ist Ruhe in der Kiste ( Buehne ).
Kann jemand erklären, warum z.Bsp. Michel Cullen und John Butler & Xavier Rudd die Oktave “G-Saite” auf den 12-saitigen Gitarren zu entfernen scheinen?
John Butler hat das mal in einem Interview erklärt. Die ist ihm immer als erste gerissen und daher hat er sie gleich weg gelassen. Außerdem mag er den Ton nicht.
Das ist interessant zu wissen, wie viel die Spannschraube machen kann. Mein Neffe möchte eine E-Gitarre, also er versucht sich gut zu informieren. Ich werd ihm diesen Beitrag schicken, sodass er mehr darüber lernen kann.
Bei kratzenden Potis helfe ich mir so : Poti ausbauen und öffnen, meist sind da kleine Blechlaschen, die man dazu aufbiegt und dann die Innereien des Potis herausnehmen kann. Dann wird alles mit einem kleinen Pinsel von Staub befreit, die Kohleschichtbahn mit Spiritus gereinigt, die Schleiferfedern etwas nachjustiert (damit der Druck des Schleifers auf die Kohlebahn höher wird), die Leichtgängigkeit der Achse geprüft und gegebenenfalls mit einem Tropfen säurefreiem Öl verbessert und alles wieder zusammengebaut. Mit einem Multimeter im Widerstandsmeßbereich prüft man dann vor dem Wiedereinbau in die Gitarre die Kontinuität des Widerstandsverlaufs beim Drehen des Potis, sowohl von A nach S als auch von E nach S. Sollten dabei Sprünge auftreten, ist das Poti unbrauchbar – das ist mir aber bei meiner “Burns Hank Marvin Signature” oder anderen lang genutzten Gitarren noch nie passiert, sondern nur bei den Potis alter Radios. Jedenfalls kann man sich so die teuren Sprays oder die Neuanschaffung der im Fachhandel völlig überteuerten Potis ersparen.
Schon interessant, daß sich hier fast alle auf das Thema Potis stürzen. Ich habe in meinem Leben noch keine Probleme mit Potis gehabt und spiele seit 45 Jahren E-Gitarre und habe schon einige Instrumente bespielt. Aktiv wohlgemerkt, nicht nur an Weihnachten. Und wenn’s wirklich mal gekratzt hat beim drehen, dann halt mal schnell zehn mal hin und her gedreht und gut ist.
Die anderen Themen, die hier angesprochen werden, sind doch die wirklich interessanten, gerade für unerfahrene Gitarristen.
Über die letzen 45 Jahre, die ich Gitarre spiele, hatte ich auch noch nie Probleme mit Potis. Paarmal hin- und her drehen und gut ist. Finger weg vom Kontaktspray, bitte. Auch mussten von 9 Gitarren lediglich 2 Hälse nachjustiert werden. Beides sind NoName Gitarren. Mit den Steckerbuchsen hatte ich auch noch nie Probleme. Die Stecker bei Billigkabeln waren da eher anfällig und versagten gerne mal ihren Dienst. Nachlöten hilft da immer. Früher spielten wir auf Teisco (auch als Hertiecaster bekannt) Gitarren. Diese waren meist sehr schwer bundrein zu bekommen und mit vernünftigen Saiten drauf konnte man schon gut abrocken. Heutige Billiggitarren sind da schon viel hochwertiger und die hier genannten Tips helfen deutlich, sie brauchbar einzustellen. Ich gehe mit 400er Schleifpapier über die Halsseiten, sollten Bünde unsauber über stehen, poliere das Griffbrett samt Bundstäbchen und Halsseiten dann mit feinster Stahlwolle, danach kommt reichlich Holzpolitur drauf, fertig und gut. Saiten reinige ich nicht, ich tausche sie häufiger aus, kostet ja nicht die Welt und erhält den reinen Klang am Besten. Ich entstaube regelmässig mit einem breiten Roßhaarpinsel, Öle das Griffbrett nach und reinige den Korpus mit einem reinen Baumwolltuch. Meine Höfner habe ich schon Zeit Lebens und sie ist immer noch top. Bisher keinerlei Poti-Kratzen, kaum Lackschäden, nur neu bebundet musste sie mal werden. Ach ja: Klemmsattel. Haben die wenigsten Gitarren. Die meisten haben einfache geschlitzte Sattel, die auch gerne mal verschleissen und durch einen aus Knochen ersetzt werden sollten, weil sie viel länger halten. Wenn der Gitarrenbauer dazu noch einen Nullbund einsetzt, ist an diesem Punkt ebenfalls für immer Ruhe.
Potis bitte nicht mit Kontaktspray behandeln! Das löst die Kohleschicht auf. Das Krachen geht dann allerdings wirklich weg, denn man hört gar nichts mehr 🙂
Für Potis gibt es spezielle Sprays wie z.B. das Fader8 (fader aid).
Falsch, Kontakt WL ist für die Potis uninteressant die lassen sich damit astrein reinigen, mit Kontakt 60 (also stärkerem Kontakt oder Oxidlösenden Stoff sollte man da nicht bei gehen)
Am besten für kratzende Potis eignet sich Ballistol (Waffenöl – kostet viel weniger als Fader 8). Habe selbst schon etliche Potis in alten Röhrenradios mit Erfolg gereinigt. Funktioniert bei Gitarrenpotis genauso.
Für Potis aller Art habe ich die besten Erfahrungen mit Tuner600 gemacht. Achtung Kontakt60 oder Kontakt61 zerstören die Kohleschicht!
Hi – Ihr Spezies,
betr. Kontaktspray oder aehnliches:
habt Ihr schon mal darueber nachgedacht, wie teuer diese Mittel ( Kontaktspray, etc, ) sind ?Der Preis ist etwa doppelt bis dreifach so hoch wie der Kauf eines neuen Potis.
Also -wenn es kratzt und nicht mehr gut regelt, einfach ein neues Poti einbauen und der Mohr hat seine schuldigkeit getan und es ist Ruhe in der Kiste ( Buehne ).
Gruss peter
Zwar schon alt, aber egal. Ich weiß ja nicht wieviel Kontaktspray du in die Potis haust, aber bis die leer ist, hast du die Potis zehnfach bezahlt.
Kann jemand erklären, warum z.Bsp. Michel Cullen und John Butler & Xavier Rudd die Oktave “G-Saite” auf den 12-saitigen Gitarren zu entfernen scheinen?
John Butler hat das mal in einem Interview erklärt. Die ist ihm immer als erste gerissen und daher hat er sie gleich weg gelassen. Außerdem mag er den Ton nicht.
Das ist interessant zu wissen, wie viel die Spannschraube machen kann. Mein Neffe möchte eine E-Gitarre, also er versucht sich gut zu informieren. Ich werd ihm diesen Beitrag schicken, sodass er mehr darüber lernen kann.
Hallo ! Der Tipp mit der Stratitis war Gold wert, vielen Dank !
Ich war sch on am verzweifeln, da ich nicht wusste was die Ursache dafür war.
Bei kratzenden Potis helfe ich mir so : Poti ausbauen und öffnen, meist sind da kleine Blechlaschen, die man dazu aufbiegt und dann die Innereien des Potis herausnehmen kann. Dann wird alles mit einem kleinen Pinsel von Staub befreit, die Kohleschichtbahn mit Spiritus gereinigt, die Schleiferfedern etwas nachjustiert (damit der Druck des Schleifers auf die Kohlebahn höher wird), die Leichtgängigkeit der Achse geprüft und gegebenenfalls mit einem Tropfen säurefreiem Öl verbessert und alles wieder zusammengebaut. Mit einem Multimeter im Widerstandsmeßbereich prüft man dann vor dem Wiedereinbau in die Gitarre die Kontinuität des Widerstandsverlaufs beim Drehen des Potis, sowohl von A nach S als auch von E nach S. Sollten dabei Sprünge auftreten, ist das Poti unbrauchbar – das ist mir aber bei meiner “Burns Hank Marvin Signature” oder anderen lang genutzten Gitarren noch nie passiert, sondern nur bei den Potis alter Radios. Jedenfalls kann man sich so die teuren Sprays oder die Neuanschaffung der im Fachhandel völlig überteuerten Potis ersparen.
Schon interessant, daß sich hier fast alle auf das Thema Potis stürzen. Ich habe in meinem Leben noch keine Probleme mit Potis gehabt und spiele seit 45 Jahren E-Gitarre und habe schon einige Instrumente bespielt. Aktiv wohlgemerkt, nicht nur an Weihnachten. Und wenn’s wirklich mal gekratzt hat beim drehen, dann halt mal schnell zehn mal hin und her gedreht und gut ist.
Die anderen Themen, die hier angesprochen werden, sind doch die wirklich interessanten, gerade für unerfahrene Gitarristen.
Über die letzen 45 Jahre, die ich Gitarre spiele, hatte ich auch noch nie Probleme mit Potis. Paarmal hin- und her drehen und gut ist. Finger weg vom Kontaktspray, bitte. Auch mussten von 9 Gitarren lediglich 2 Hälse nachjustiert werden. Beides sind NoName Gitarren. Mit den Steckerbuchsen hatte ich auch noch nie Probleme. Die Stecker bei Billigkabeln waren da eher anfällig und versagten gerne mal ihren Dienst. Nachlöten hilft da immer. Früher spielten wir auf Teisco (auch als Hertiecaster bekannt) Gitarren. Diese waren meist sehr schwer bundrein zu bekommen und mit vernünftigen Saiten drauf konnte man schon gut abrocken. Heutige Billiggitarren sind da schon viel hochwertiger und die hier genannten Tips helfen deutlich, sie brauchbar einzustellen. Ich gehe mit 400er Schleifpapier über die Halsseiten, sollten Bünde unsauber über stehen, poliere das Griffbrett samt Bundstäbchen und Halsseiten dann mit feinster Stahlwolle, danach kommt reichlich Holzpolitur drauf, fertig und gut. Saiten reinige ich nicht, ich tausche sie häufiger aus, kostet ja nicht die Welt und erhält den reinen Klang am Besten. Ich entstaube regelmässig mit einem breiten Roßhaarpinsel, Öle das Griffbrett nach und reinige den Korpus mit einem reinen Baumwolltuch. Meine Höfner habe ich schon Zeit Lebens und sie ist immer noch top. Bisher keinerlei Poti-Kratzen, kaum Lackschäden, nur neu bebundet musste sie mal werden. Ach ja: Klemmsattel. Haben die wenigsten Gitarren. Die meisten haben einfache geschlitzte Sattel, die auch gerne mal verschleissen und durch einen aus Knochen ersetzt werden sollten, weil sie viel länger halten. Wenn der Gitarrenbauer dazu noch einen Nullbund einsetzt, ist an diesem Punkt ebenfalls für immer Ruhe.