DER Gibson Klassiker

Gibson Les Paul: Modelle, Gebrauchtkauf & Seriennummern

Anzeige
LEsPaul_Das Burst Phänomen_012
Les Pauls aus ihren drei Jahrgängen, von links: 1958, 1959 und 1960 (Bild: © Manfred Pollert, all rights reserved, www.pollert.de)

In diesem Artikel widmen wir uns voll und ganz der Gibson Les Paul! Hier erfährst du alles über die Geschichte und Entstehung der Les Paul, über die verschiedenen Modellreihen, den Gebrauchtwert von Gibson-Gitarren sowie alles zum Thema Gibson-Seriennummern.

 

Anzeige


Die Entstehung der Gibson Les Paul: Modell mit Geburtsfehler
Gibson Les Paul Modelle & Testberichte
Gibson Les Paul gebraucht kaufen: Gibson Gitarren & ihr Wert
Gibson Seriennummern: Wie alt ist meine Gibson Les Paul


Die Entstehung der Gibson Les Paul: Modell mit Geburtsfehler

„Sie werden überrascht sein, aber ich bin keine Gitarre.“ So pflegte der Gitarrist Les Paul sein Publikum zu begrüßen, wenn er einmal in der Woche ein Konzert in einem New Yorker Club gab. Da war er schon über 90 Jahre alt. Bis kurz vor seinem Tod 2009 trat er im Iridium regelmäßig auf. Im Sommer 2015 wäre Les Paul 100 Jahre alt geworden – eine Legende war er schon zu Lebzeiten, einerseits wegen seiner Musik, andererseits wegen der Gitarren, die seinen Namen tragen: Der Gibson Les Paul.

Die Les Paul von Gibson

Les Pauls musikalische Karriere hatte ihren Höhepunkt vor über 60 Jahren. Mit dem rasanten Erfolg des Rock & Roll begann sein Stern als Amerikas bekanntester Gitarrist und Entertainer zu sinken. Beinahe zeitgleich begann der Siegeszug eines Gitarrentyps, den Gibson mit dem Schriftzug „Les Paul Model“ auf der Kopfplatte auf den Markt gebracht hatte. Der Gitarrist Les Paul hatte bereits in den 1940er-Jahren Experimente mit seinen Instrumenten gemacht. Er wollte perfektere Gitarren, also baute er massive Mittelsegmente in Jazz-Gitarren oder Korpusse aus massivem Aluminium – immer mit dem Ziel, den Klang und das Sustain zu verbessern und gleichzeitig die Anfälligkeit für Rückkopplungen zu reduzieren.

Gibson Les Paul? Gibson war skeptisch!

Die Manager bei Gibson, mit denen Les Paul über das Konzept mehrfach geredet hatte, waren alles andere als begeistert. Gitarren mit massivem Korpus passten nicht ins Konzept des Marktführers, der – nach eigener Überzeugung – seit Beginn des Jahrhunderts die besten Instrumente der Welt baute. Mandolinen, Banjos, Western- oder Jazz-Gitarren, gern auch mit Tonabnehmer, das war Gibsons Universum. Allerdings nur bis zum Beginn der 50er-Jahre, als ein Elektriker aus Kalifornien radikale Ideen entwickelt hatte: Leo Fenders neuartige Broadcaster/Telecaster war quasi aus dem Stand ein Renner geworden. Musiker aus Country & Western, damals die dominante Stilrichtung, rissen sich um die Planken aus Fullerton.

Nun konnte Gibson das Thema nicht mehr ignorieren. In mehr oder weniger enger Zusammenarbeit mit Les Paul wurde ein Solid-Body-Modell entwickelt, das Fender Paroli bieten sollte. Das Ganze ging offenbar recht schnell, und welche Rolle Les Paul überhaupt in diesem Prozess gespielt hat, wird seit mindestens 50 Jahren kontrovers diskutiert. Angeblich war der spezielle Steg/Saitenhalter des Gibson Les Paul Les Pauls Idee. Wie gesagt, alles musste sehr schnell gehen und deshalb reiste ein Gibson-Chef, McCarty, Les Paul zu einem Auftrittsort hinterher, um ihm den Prototyp zu zeigen und den Vertrag mit ihm auszuhandeln.

Ob jener Prototyp exakt den späteren Serienmodellen der Gibson Les Paul entsprach, darf leise angezweifelt werden. Jedenfalls war Les Paul einverstanden, seinen Namen für die neue Gitarre zur Verfügung zu stellen, gegen Tantiemen von jedem verkauften Exemplar, versteht sich. Richtig mutig war Gibson anfangs immer noch nicht, denn ursprünglich sollte nur „Les Paul Model“ auf der Kopfplatte stehen, aber nicht „Gibson“.

Der Teufel steckt im Detail

Als die Gitarre schließlich Mitte 1952 auf den Markt kam, stand aber doch Gibson auf der Kopfplatte. Das Instrument war im Design schlicht aber elegant, eigentlich sah die Gibson Les Paul aus wie eine geschrumpfte Jazz-Gitarre ohne F-Löcher. Und sie war auf der Decke golden lackiert, damit sie edler aussah und klar von der billig wirkenden Telecaster in badezimmerblond zu unterscheiden war. Nur eine Seriennummer bekamen die frühen Exemplare kurioserweise nicht.

Technisch war bei der Gibson Les Paul nicht viel Neues im Angebot: Die Les Paul bekam zwei Tonabnehmer, Modell P 90, denn etwas anderes gab es damals bei Gibson nicht. Neu war lediglich die cremefarbene Abdeckung ohne die „Befestigungs-Ohren“. Dazu vier Regler, ein Schalter – mehr braucht eine erwachsene Gitarre auch nicht. Tja, aber die trapezförmige Kombination aus Steg und Saitenhalter: Was war da passiert? Die Saiten liefen unter dem Steg durch in Richtung Griffbrett.

Der Erfinder: Les Paul

Der Spieler hat mit der rechten Hand keinen Kontakt zur Saite. Klar, er kann den Handballen auflegen, aber Abdämpfen geht nicht. Obwohl es angeblich Les Pauls Idee war, Steg und Saitenhalter so zu konstruieren, konnte er mit dieser Ausführung nicht einverstanden gewesen sein. Saitendämpfung mit der rechten Hand war ein essentieller Bestandteil seiner Musik, so aber nicht möglich. Gibson-Boss Ted McCarty und Les Paul haben sich hinterher jahrzehntelang gegenseitig die Schuld an dieser Fehlkonstruktion gegeben. Klären ließ sich das nie. Jedenfalls hatte Gibson wahrscheinlich einen schlichten, aber gravierenden Fehler in der Konstruktion gemacht: Der Halswinkel war zu gering, zu flach. So konnten die Saiten gar nicht über den Steg geführt werden.

Les Paul spielte natürlich fortan das nach ihm benannte Modell, allerdings baute er, der alte Bastler, seine Gitarren immer wieder um. Sie bekamen getrennte Stege und Saitenhalter, die Klinkenbuchse wurde auch schon mal auf die Decke verlegt, auch diverse Vibrato-Hebel kamen zum Einsatz.

Nach etwas mehr als einem Jahr wurde der Fehler korrigiert. Die Instrumente bekamen einen steileren Halswinkel und das etwas klobige Trapez wurde durch einen einteiligen Steg/Saitenhalter ersetzt, der mit Bolzen im Korpus verankert war. Jetzt war das Gibson Les Paul Modell nahezu perfekt, ein paar Details wurden in den folgenden Jahren allerdings noch modifiziert.

Autor: Carlo May



Gibson Les Paul Modelle & Testberichte

Über die Jahre hat Gibson unzählige Varianten seines Les-Paul-Klassikers präsentiert, darunter Special Editions, Limited Runs und etliche Sondermodelle aus dem Custom Shop. Bei so viel Auswahl ist es natürlich fast unmöglich den Überblick zu behalten – kennen sollte man allerdings die vier wichtigsten Les-Paul-Serien, die so ziemlich allen Modellen zugrunde liegen:

 

 1. Gibson Les Paul Standard

Gibson Les Paul Standard

Die Gibson Les Paul Standard geht im Wesentlichen auf das ikonische 1958er-Modell zurück. Der Mahagoni-Korpus ist massiv und mit einer dicken Ahorndecke verleimt, auf dem kräftigen Mahagonihals sitzt ein Palisander-Griffbrett (früher Rio-Palisander) und als Tonabnehmer kommen zwei mit Chrome-Kappen versehene Humbucker-Pickups zum Einsatz. Weitere Merkmale sind die einfachen Korpus- und Hals-Bindings sowie die großen Perloid-Griffbretteinlagen im Trapez-Design, die Hardware ist beim Standard-Modell außerdem verchromt.

Mittlerweile ist der Korpus der Standard gechambert, also mit Ausfräsungen im Korpus versehen, die Gewicht einsparen und laut Gibson auch den Ton verbessern sollen. Die handverlötete Elektronik ist in diesem Zuge einer Platine gewichen, auf der Potis und andere Bauteile fest verbaut sind – sicherlich nicht die servicefreundlichste Lösung. Zuletzt hat sich auch das Halsprofil über die Jahre deutlich von dem des 1958er-Modells entfernt.

Testberichte zur Gibson Les Paul Standard findest du hier:

>>> Gibson Les Paul Standard im Test <<<

>>> Gibson Les Paul Standard Custom Shop Gitarren im Test<<<

 

2. Gibson Les Paul Custom

 

Die Gibson Les Paul Custom ist in Sachen Konstruktion eng mit dem Standard-Modell verwand, wirkt jedoch optisch insgesamt etwas aufwendiger und edler. Das Umlaufende Binding ist mehrlagig ausgeführt und umfasst bei diesem Modell auch die Korpusrückseite. Auf der Kopfplatte sitzt mittig das markante Split-Diamond-Inlay, die Griffbretteinlagen sind hier außerdem aus Perlmutt. Zur Grundausstattung der Gibson Les Paul Custom gehört auch vergoldete Hardware, als Griffbrett-Material wird meist Ebenholz verwendet.

Die Custom war früher das unangefochtene Top-Modell im Les-Paul-Line-Up und daher nicht selten auch mit zusätzlichen Ausstattungsdetails wie einem dritten Humbucker, oder einem Bigsby-Vibrato erhältlich. Anders als bei der Standard gibt es außerdem auch Les-Paul-Custom-Modelle mit Ahornhälsen und Voll-Mahagoni-Bodies (ohne Ahorndecke).

 

3. Gibson Les Paul Studio

Les Paul Studio Pro von Gibson
Gibson Les Paul Studio Pro

Die Gibson Les Paul Studio wurde 1983 eingeführt und ist optisch einfacher und schlichter gehalten als das Standard-Modell. Die Hölzer sind hier weniger spektakulär gemasert, auf Hals- und Korpus-Bindings wird verzichtet. Das Gibson-Logo auf der Kopfplatte ist nur aufgedruckt und nicht als Inlay eingelassen. Anstelle der Trapez-Griffbretteinlagen findet man bei einigen Studio-Modellen dezente Perloid-Punkte.

Der Name Studio spielt auf Tonstudio-Situationen an, wo außer dem Produzenten/Toningenieur kein Publikum anwesend ist, das man mit einer eindrucksvollen Optik beeindrucken müsste. Wie bei vielen anderen Gibson-Linien hat die Studio über die Jahre immer wieder Veränderungen erfahren, darunter wechselnde Inlays (Trapez/Punkte), Body-Konstruktionen (gekammert/massiv, mehrteilig/einteilig) und Griffbrett-Materialien (Palisander/Ebenholz/Ahorn).

Einen Testbericht zur Gibson Les Paul Studio findest du hier:

>>> Gibson Les Paul Studio im Test <<<

 

4. Gibson Les Paul Traditional

Gibson Les Paul Traditional

Die Gibson Les Paul Traditional gleicht in den meisten Konstruktions- und Ausstattungs-Details der Standard verfügt jedoch über einen weniger stark gekammerten und 5 mm stärkeren (im Vergleich zur aktuellen Standard/Studio) Korpus. Auch ist die Dichte des verwendeten Korpus-Holzes geringer, was die Gitarre resonanter und leichter macht. In der Gibson Les Paul Traditional kommen außerdem die etwas klassischeren und im Vergleich zum Burstbucker Pro weniger aggressiven 57-Classic-Pickups zum Einsatz.

Einen Testbericht zur Gibson Les Paul Traditional findest du hier:

>>> Gibson Les Paul Traditional im Test <<<

 

5. Gibson Les Paul Studio Tribute

(Bild: Gibson)

Die Gibson Les Paul Studio Tribute ist mit Open-Coil 490 Humbuckern mit Alnico II Magneten ausgestattet und liefert klassisch kraftvollen 50er-Jahre Tone und Sustain. Die Serie soll das Feeling und den tonalen Vibe einer traditionellen Les Paul bieten, weist aber moderne Merkmale wie einen Ahorn-Hals mit schlankem Profil und Gewichtsreduktion auf.

Nichtsdestotrotz kann man sich an Vintage-Features wie Nitrozelluloselack und kryogenisch behandelten Bünden erfreuen.

 

Trotz dieser groben Serien-Übersicht gilt bei allen Les-Paul-Modellen: Ausnahmen bestätigen die Regel! Über die Jahre wurden immer wieder Konstruktionsdetails geändert und spätestens mit der Robo-Mechanik-Ausstattung und den wilden 2015er-Modellen dürfte auch dem Letzten klar geworden sein, dass Gibson eine sehr experimentierfreudige Firma ist, bei der die einzelnen Modelle nicht lange im Katalog bleiben.

Autor: Stefan Braunschmidt

 

Du hast Lust die besten Modelle von Gibson selbst in Augenschein zu nehmen? Beim Guitar Summit ist der Gibson Custom Shop (presented by Guitar Place) vor Ort und präsentiert die Modelle. Mehr Informationen über das große Gitarren- und Bass-Event mit über 400 ausgestellten Marken findest du hier.



Gibson Les Paul gebraucht kaufen: Gibson Gitarren & ihr Wert

Sind Gibson Gitarren und speziell der Gibson-Klassiker Les Paul eigentlich ein „great investment“? So betiteln in den USA zumindest Händler gern die Instrumente in ihren Anzeigen. Und die USA sind immer noch der größte Markt, wenn es um alte, gebrauchte, so genannte Vintage-Instruments geht.

gibson-les-paul-fertig

Die Händler wollen ihren Kunden suggerieren, dass man mit dem Kauf älterer Gitarren Geld anlegen und ähnlich wie mit Wertpapieren gute Renditen machen kann. Was der Kunde genau wie bei Aktien bedenken sollte: Es ist vollkommener Unsinn zu kaufen, wenn die Kurse/Preise auf dem Höchststand sind. Und die Preise sind, anders als bei vielen Aktien, bei einigen Gibson Modellen im Moment auf dem Höchststand.

Für einige ausgesuchte Gibson-Instrumente, wohlgemerkt aus der Serienfertigung, muss man seit Jahren auf dem Vintage-Markt enorme Summen anlegen, und ein Ende der Preisspirale ist kaum in Sicht. Aber so eindimensional ist das Geschäft (leider) nicht. Schwankungen (und da zeigt sich wieder die Analogie zur Börse) sind normal.

Mitte der 90er Jahre bot ein bekannter Händler in Nashville eine Gibson Flying V zum Kauf an. Das besondere an diesem Exemplar: Es war 1957 gebaut worden und somit ein Vorserienmodell, bzw. Prototyp. Entsprechend hoch war der Kaufpreis angesetzt worden. $ 150.000 sollte der interessierte Käufer zahlen. Monatelang hielt sich das Interesse in sehr engen Grenzen und plötzlich stand auf dem Preisschild nur noch $ 100.000.

Aus heutiger Sicht immer noch viel zu viel. Mittlerweile kann man in Michigan einen weiteren Flying-V-Prototyp erwerben und hier ist der Preis im Laufe der Zeit auf $ 50.000 gesunken. Exemplare aus 1958/59 gibt es inzwischen schon für $ 40.000 und weniger. Natürlich ist das ein extremes Beispiel, aber es zeigt, dass sich die Preisspirale nicht endlos drehen lässt. Bei anderen Gibson-Gitarren ist die Tendenz umgekehrt.

Gibson Les Paul Kopfplatte
(Bild: © Manfred Pollert, all rights reserved, www.pollert.de)

Kult: Gibson Les Paul Standards

Seit einigen Jahren sind Les Paul Standards aus den Jahren 1958 bis 1960 der Renner – mit entsprechenden Kursen. Eine originale Standard in Sunburst, möglichst eine 59er, gut erhalten und vielleicht sogar noch mit auffälliger Deckenmaserung kostet heute schon mal je nach Zustand, “Flame”-Charakter, Historie und einigen anderen Faktoren ab $ 150.000 aufwärts – und teilweise deutlich aufwärts.

Ähnliches berichtete auch der Anruf eines befreundeten Gitarren-Händlers, der mir einmal vor Jahren erzählte, dass er (Dank zweimaliger Retour-Inzahlungnahmen) zum dritten Mal die gleiche Gitarre, eine Les Paul Standard von 1958, verkauft habe – jeweils mit einem Preisaufschlag um das Doppelte: DM 15.000, DM 30.000 und dann knapp € 30.000. Und das innerhalb eines Zeitraums von etwa fünf bis sechs Jahren! Und heute – ca. 10 Jahre später – dürfte diese Gitarre gut das Doppelte ihres letzten DM-Wertes in Euro kosten.

Die gute Nachricht: Dank der hohen Preise entschließen sich viele Besitzer nun zum Verkauf und der Markt ist gut bestückt. Die schlechte Nachricht: Die Zahl der Fälschungen nimmt drastisch zu und der beliebte Händler-Slogan „aged by Tom Murphy“ führt manch dubiosen Zeitgenossen in Versuchung, Etikettenschwindel zu probieren. Wer nicht in der Lage ist – und wer ist das schon? –, diese hohen Summen für eine echte 58er, 59er oder 60er Les Paul zu zahlen, kann immer noch mit den ohne Widerspruch sehr guten Reissue-Gitarren vorlieb nehmen, die um ein Vielfaches günstiger sind und einige der wenigen Modelle sind, die im Laufe der Zeit nicht drastisch an Wert verlieren, guter Originalzustand voraus gesetzt. Bei diesen speziellen Les-Paul-Modellen, aber auch bei ES-335-Gitarren aus dem gleichen Zeitraum und einigen richtig alten Jazz-Gitarren übersteigen die Preise für alte Originale die der neuen Replikas aus dem Custom Shop bei weitem.

Doch alte SGs, Firebirds und auch Les Pauls aus den „nichtheiligen“ Jahrgängen sind nicht zwangsläufig teurer als neue Custom-Shop-Reissues. Ein Beispiel: Eine originale 52er oder 53er Les Paul Goldtop kostet in gutem Zustand in den USA derzeit ca. € 5000. Eine neue ist für nahezu den gleichen Preis erhältlich (€ 4.990), und wenn es eine neue in der „Aged“-Version sein soll, müssen € 7990 den Besitzer wechseln. Noch vor zehn Jahren waren akustische FlatTops von Gibson aus den 30er, 40er oder 50er Jahren günstig zu bekommen. Dann erschien ein Buch, das erläuterte, welch überragende Qualität diese Gitarren hatten. Die Autoren hatten Recht, Gibson-Flat-Tops aus jenen Dekaden gehören zum Besten, was je gebaut wurde. Die Nachfrage stieg, plötzlich waren die Instrumente des Mitbewerbers Martin aus Nazareth/Pennsylvania nicht mehr das Maß aller Dinge, und der Markt reagierte wie erwartet – die Preise stiegen stetig und steigen gegenwärtig weiter.

Bei Arch-Tops von Gibson hingegen stagniert die Tendenz. Nach gesunden Steigerungsraten zu Beginn der 90er Jahre haben sich die Preise auf einem hohen Level eingependelt – selbst für Spitzenexemplare.

Was soll man also kaufen, wenn man als Sammler sein Geld gut anlegen will?

Es hilft nichts, es ist abermals wie an der Börse: Eindeutige Tipps gibt es eigentlich nicht. Bei akustischen Gibsons findet man die begehrtesten Modelle aus den Baujahren zwischen 1922 und etwa 1960. Bei elektrischen kategorisieren die Experten die goldene Ära zwischen 1952 und 1965, mit eindeutigem Schwerpunkt auf dem Zeitpunkt zwischen 1958 und 1960. Für Instrumente aus diesen Zeiträumen werden die höchsten Preise verlangt und eigentlich sollte man jetzt vom Kauf abraten, es sei denn, man hat wirklich zu viel Geld.

Elektrische wie auch akustische Gitarren aus den 80er Jahren haben gegenwärtig einen relativ geringen Wert. Natürlich kann man sie kaufen, um ein gutes Instrument zum Spielen zu erwerben. Mit wahrnehmbarer Wertsteigerung sollte man aber lieber nicht rechnen. Und was ist mit den limitierten Editionen und Sondermodellen, die der Gibson Custom-Shop seit einigen Jahren in steigender Anzahl herstellt? Man erwirbt damit ein Instrument, das ohne jeden Zweifel allererste Spitzenqualität bietet. Allerdings sind die Neupreise in der Regel schon sehr hoch.

Ob sich der Anschaffungspreis beim Wieder-Verkauf erzielen lässt, oder ob Custom-Shop-Editionen im Laufe der Zeit sogar im Wert noch steigen, ist gegenwärtig noch nicht wirklich bewiesen. Wobei zu erwarten ist, dass sich bei den Custom-Shop-Modellen genau das wiederholt, was sich in der normalen Serienfertigung dieses Herstellers abgespielt hat: Die Gibson Les Paul Reissues der 59er Standard werden am ehesten ihren Wert halten, bzw. ihn eventuell noch steigern können als die Repliken z. B. einer SG Standard, oder einer Firebird IV.

Die Faustregel

Es gibt eine Faustregel, die besagt, dass „normale“ Gitarren, also keine Vintage- oder Sammler-Objekte, in gebrauchtem, gutem Originalzustand etwa die Hälfte des aktuellen Neupreises wert sind. Und wenn man sich die heutigen Verhältnisse auf dem Neu- und dem Gebrauchtmarkt ansieht, mag diese Tendenz stimmen.

Eine gebrauchte „normale“ Gibson Les Paul Standard wird mit ca. € 2.000 gehandelt – und das entspricht in der Tat etwa der Hälfte des derzeitigen Neupreises. Dies liegt natürlich auch daran, dass der Neupreis aufgrund von Währungsdifferenzen und Gibsons Preispolitik recht hoch ist. Hat also Gitarrist sich vor 20 Jahren eine neue Gibson Les Paul geleistet, und damals ging dies für etwa DM 2.500, hat er nominell tatsächlich keinen Verlust gemacht, wenn er sie heute auf dem Gebrauchtmarkt verkauft.

Allerdings darf bei dieser Rechnung nicht vergessen werden, dass die Kaufkraft von damals der heutigen längst nicht mehr entspricht und oben aufgemachte Rechnung eher die eines Milchmädchens ist. Dennoch: Wer sich heute eine neue Gibson-Gitarre kauft und wem wichtig ist, dass sie ihren Wert über die Jahre erhalten soll, muss sich auf bekannte Modelle wie Les Paul und ES-335 spezialisieren – und gleichzeitig hoffen, dass die Gibson-Neupreise weiter steigen.

Eine gute Nachricht gibt es dennoch: Wer Lust auf und Geld für alte Gibson-Instrumente hat, sollte sich in Deutschland oder den Nachbarländern umsehen. Hier liegen die Preise seit Jahren unter dem amerikanischen Niveau, wenn auch die Auswahl in den USA immer noch wesentlich größer ist.

Was früher kein Problem war, vom USA-Trip eine alte Gibson mitzubringen, funktioniert heute kaum noch. Der Dollarkurs, aber auch die Preise in den Staaten sind zu hoch. Also, wer eine Gibson mit Vintage-Aura sucht, sollte die bekannten deutschen Händler frequentieren, Kleinanzeigen studieren oder auch mal die bekannten Internet-Auktionen in Erwägung ziehen.

 

Autoren: Carlo May & Heinz Rebellius

 



Gibson Seriennummern: Wie alt ist meine Gibson Les Paul

Bei der Altersbestimmung einer Gibson Les Paul und anderen Gibson E-Gitarren geben verschiedene Merkmale und Besonderheiten fast sichere Hinweise auf das Produktionsjahr des Instruments. Doch sollten alle (!) angeführten Besonderheiten, Details der Konstruktion und Hinweise bei einer Altersbestimmung berücksichtigt werden, da, wie hinlänglich bekannt, Bauteile und Komponenten von Gibson-Instrumenten nicht immer in einer konsequenten zeitlichen Reihenfolge verbaut worden sind.

Seriennummer
Der erste Blick gilt natürlich der Seriennummer. Diese sollte allerdings nicht mehr als nur Annäherungswert für eine exakte Altersbestimmung verstanden werden, besonders bei diesem Hersteller. Wie auch andere Großserien-Produzenten hat Gibson immer versucht, die Seriennummern in einer chronologischen Reihenfolge zu ordnen – leider scheint dies jedoch aus was für Gründen auch immer nicht so richtig funktioniert zu haben. Um bei der Feststellung des Baujahres ganz sicher zu gehen, müssen also weitere spezifische Indizien überprüft werden.

Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt auf den E-Gitarren und -Bässen, die ab 1952 hergestellt worden sind. Dennoch sollte auch hier nicht vergessen werden, dass Gibsons Tradition viel weiter in die Vergangenheit zurückreicht. Bereits ab dem Jahr 1902 wurden Seriennummern vergeben. Man startete damals mit der Zahl 100 und einem Nummerierungssystem, das 1947 mit 99999 endete. Allerdings bekam nicht jedes gefertigte Instrument eine eigene Nummer, sondern meistens nur die Top-Instrumente der jeweiligen Serien.

100 bis 8750 1902 bis 1910
8751 bis 62200 1911 bis 1920
62201 bis 90200 1921 bis 1930
90201 bis 96600 1931 bis 1940
96601 bis 99999 1941 bis 1947

Zur Kennzeichnung wurden von 1902 bis 1954 ovale, weiße Aufkleber im Inneren der Gitarre verwendet. Ab 1954 werden diese orange. Bei Instrumenten mit rundem Schallloch (Mandoline, Akustikgitarre) sitzt der Aufkleber genau unter diesem Loch auf dem Boden, bei „F-hole“-Instrumenten unter dem obersten der beiden F-Löcher

Das zweite Nummernsystem wurde von 1947 bis 1961 für akustische und elektrifizierte Arch-Top-Gitarren angewendet. Es war allerdings ein komplett anderes als das, was ab 1952 für die Solidbody-Instrumente (Les Paul etc.) verwendet wurde. Beide Systeme liefen also neun Jahre lang parallel nebeneinander.

A100 bis A6595 1947 bis 1950
A6596 bis A36150 1951 bis 1961

Gibson nutzte über die Jahre also verschiedene Nummernsysteme und BuchstabenCodes. Bekanntermaßen existieren neben den normalen Serien auch spezielle Modellreihen wie die Vintage Reissues, Signature-Modelle und zahlreiche Limited Editions, die aus dem üblichen Schema herausfallen und bei denen eine genaue Datierung zur Wertbestimmung eine eher untergeordnete Rolle spielt.

Wer eine Gibson-Gitarre besitzt, deren Seriennummern in keins der hier vorgestellten Schemas passt, kann sich vertrauensvoll nicht nur an Gitarre & Bass, sondern auch an Gibson USA wenden. Auf der Website www.gibson.com gibt es nicht nur erstklassige Informationen zu diesem Thema, sondern auch die Möglichkeit, konkrete Fragen zu stellen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass hier meist sehr schnell und kompetent geantwortet wird.

Gibson Seriennummern
(Bild: Manfred Pollert / www.pollert.de)

In dieser Periode wurden fünf- oder sechsstellige Nummern vergeben, bei denen die erste Stelle auf das Produktionsjahr hinweist. Beispiele: 3 = 1953, 4 = 1954 etc., bis zur 0 = 1960, 1 = 1961 Wer sich fragt, wo die Seriennummern der Les Pauls von 1952 geblieben sind, dem sei gesagt: Diese Gitarren hatten bis auf einige wenige Ausnahmen noch keine Seriennummern!

Nun wurden drei- bis sechsstellige Nummern vergeben:

100 bis 42,000 1961
42.000 bis 44,000 1962
61,000 bis 64,000 1963
64,000 bis 71,000 1964
71,000 bis 96,000 1962-64
96,000 bis 99,000 1963
000,000 1967
100,000 bis 106,000 1963, 1967
109,000 bis 120,000 1963, 1967
121,000 bis 139,000 1963
140,000 bis 144,000 1963, 1967
144,000 bis 149,000 1963-64
149,000 bis 152,000 1963
152,000 bis 174,000 1964
174,000 bis 176,000 1964-65
176,000 bis 250,000 1964
250,000 bis 305,000 1965
306,000 bis 320,000 1965, 1967
320,000 bis 329,000 1965
329,000 bis 330,000 1965, 1967
330,000 bis 332,000 1965, ’67-68
332,000 bis 348,000 1965
348,000 bis 349,000 1966
349,000 bis 368,000 1965
368,000 bis 369,000 1966
370,000 1967
380,000 bis 385,000 1966
390,000 1967
400,000 bis 406,000 1966
406,000 bis 409,000 1966-68
409,000 bis 410,000 1966
420,000 bis 429,000 1966
500,000 1965-66
500,000 1968-69
501,000 bis 520,000 1965, 1968
520,000 bis 530,000 1968
530,000 1966, ‘68-69
530,000 bis 539,000 1969
540,000 1966, 1969
540,000 bis 545,000 1969
555,000 bis 556,000 1966
558,000 bis 567,000 1969
570,000 1966-67
580,000 1966-67, ‘69
600,000 1966-68
600,000 bis 606,000 1969
700,000 1966-67, ‘69
750,000 1968-69
800,000 1966-69
810,000 bis 812,000 1966, 1969
812,000 bis 819,000 1969
820,000 1966, 1969
820,000 bis 823,000 1966
824,000 1969
828,000 bis 858,000 1966, 1969
859,000 bis 895,000 1967
895,000 bis 896,000 1968
897,000 bis 898,000 1967, 1969
899,000 1968
900,000 bis 901,000 1970
910,000 bis 999,000 1968

Dieses System ist nicht nur sehr schwer zu verstehen, sondern die Tatsache, dass manche Nummernfolgen bis zu viermal (!) vergeben wurden, macht ein exaktes Datieren zu einem schwierigen Unterfangen. Bei Gibson Gitarren aus diesen Jahrgängen müssen unbedingt weitere Details zur Jahrgangs-Bestimmung heran gezogen werden.

Die sechsstelligen Nummern (plus gelegentlich einem Buchstaben vor oder nach der Seriennummer) waren zusätzlich mit dem Hinweis „Made In USA“ auf der Rückseite der Kopfplatte ergänzt. Doch die Nummern wurden beinahe wahllos vergeben, so dass ein durchdachtes System nicht zu erkennen ist. Das ovale, orangefarbene Label in den „hohlen“ Gitarren wurde 1970 durch einen weiß- orangen und rechteckigen Aufkleber in den akustischen und einen schwarz-purpurrotweißen in den elektrischen Hollow-Bodies ersetzt.

000001 1973
100,000 1970-75
200,000 1973-75
300,000 1974-75
400,000 1974-75
500,000 1974-75
600,000 1970-72
600,000 1974-75
700,000 1970-72
800,000 1973-75
900,000 1970-72
6-stellige Nummer + A 1970
A + 6-stellige Nummer 1973-75
B + 6-stellige Nummer 1974-75
C + 6-stellige Nummer 1974-75
D + 6-stellige Nummer 1974-75
E + 6-stellige Nummer 1974-75
F + 6-stellige Nummer 1974-75

In der Übergangszeit zum neuen System (ab 1977) vergab Gibson ab 1975 8-stellige Nummern. „Made in USA“ stand ebenfalls auf der Kopfplatten-Rückseite, bei einigen Modellen auch „limited edition“.

99 + 6-stellige Nummer 1975
00 + 6-stellige Nummer 1976
06 + 6-stellige Nummer 1977

Seit 2002 ist das Datierungssystem endlich eindeutig und klar. Es besteht aus einer achtstelligen Nummer, die nach dem YDDDYPPP-Prinzip aufgebaut ist. YY bezeichnet dabei das Produktionsjahr, DDD den Tag des Jahres und PPP die Fabrik, in der das Instrument gebaut wurde. Die PPP-Nummern 001 bis 499 stehen für Kalamazoo, 500 bis 999 für Nashville. Die Nummern für Kalamazoo wurden ab 1984 nach dem Auszug aus der dortigen Fabrik natürlich nicht mehr vergeben.

Als die Produktion der akustischen Gitarren 1989 in Bozeman began, wurde das Nummernsystem überarbeitet. So bekam Bozeman die PPP-Nummern 001 bis 299, und ab 1990 Nashville 300 bis 999. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass in der Nashville-Produktion die PPP-Zahl 900 für Prototypen reserviert wird.

Hier einige Beispiele:

71239321 1979, am 123. Tag des Jahres, in Kalamazoo
81135619 1985, am 113. Tag des Jahres, in Nashville
83548522 1988, am 354. Tag des Jahres, in Nashville
02341132 2001, am 234. Tag des Jahres, in Bozeman

1994

Achtung, Ausnahme! 1994 vergab man allen Instrumenten eine achtstellige Nummer, die immer mit einer 94 begann. Hier beschreiben also die ersten beiden Stellen das Herstellungsjahr 1994. Dies tat man, um dem Hundertjährigen Jubiläum der Firma Gibson seine Referenz zu erweisen.

Noch ein Beispiel:

94123250 1994, das 123. Instrument, aus Bozeman

Einige Instrumente, vor allem aus den 1970er und 1980er Jahren, haben eine zusätzliche 2 meist unter der normalen Seriennummer eingeprägt. Dies zeigt an, dass das Instrument zweite Wahl ist und Mängel besitzt, die aber so geringfügig sind, dass es trotzdem in den Handel gelangen konnte.

Die Seriennummern des Custom Shops haben sich noch nie am System der anderen Gibson-Produktionsstätten orientiert. Anfangs wurden die Instrumente einfach durchlaufend nummeriert und geben deshalb keinerlei konkreten Hinweis auf Baujahr oder Modell. Doch das wurde ab 1992 für die Vintage Reissue-Modelle geändert.

Die Nummern dieser Instrumente folgen dem „m ynnn“- Prinzip (die Leerstelle nach dem „m” ist beabsichtigt). Die Buchstaben bedeuten Folgendes: „m“ steht für das Modell, „y“ für das Jahr und „n“ für die Produktionszahl Für die einzelnen Modelle wurden folgende „m“-Nummern (Modell) vergeben:

2 1952 Les Paul
4 1954 Les Paul
6 1956 Les Paul
7 1957 Les Paul, Futura
8 1958 Les Paul, Explorer
9 1959 Les Paul, Flying V
0 1960 Les Paul

Und auch hierzu zwei Beispiele:

2 2017 1952 Les Paul Reissue
0 017 1960 Les Paul Reissue

Die Reissue-Modelle der 1961er bis 1969er Solidbody-Modelle haben Seriennummern, die dem „yynnnm“-Prinzip folgen. Hierbei sind folgende Modellnummern festgelegt:

1 SG/Les Paul
3 1963 Firebird I
4 1964 Firebird III
5 1965 Firebird V und VII
8 1968 Les Paul Custom

Zwei Beispiele:

012005 1965 Firebird V (od. VII), 2001 gebaut
993551 1961 SG/Les Paul, 1999 gebaut

Ab 1995 wurden alle ES-Modelle der Historic Series mit System nummeriert. Hier bedient man sich einer „A-mynnn“-Konfiguration. Das „A“ (oder auch mal ein „B“) inkl. Bindestrich ist obligatorisch für die Historic Series, „m“ kennzeichnet wiederum das Modell, „nnn“ die Produktionszahl. Ein Herstellungsjahr lässt sich aus dieser Nummer nicht erlesen. Folgende Modellnummern wurden festgelegt:

2 1952 ES-295
3 1963 ES-335 mit Block-Einlagen
4 1964 ES-330
5 1965 ES-345
9 (+ A-) 1959 ES-335 Dot
9 (+ B-) 1959 ES-355

Auch hierzu wieder zwei Beispiele:

A-2564 ES-295 Reissue
B-9222 1959 ES-355 Reissue

Die anderen Custom-Shop-Instrumente tragen ab 1993 Seriennummern, die auf die Rückseite der Kopfplatte aufgestempelt sind und sich aus einem „y-9nnn“-Muster zusammensetzen. „y“ (mit Bindestrich!) steht für die letzte Stelle des Herstellungsjahres, die „9“ besagt, dass es sich um ein Custom-Shop-Instrument handelt, während „nnn“ die Produktionszahl ist, welche manchmal auch vierstellig („nnnn“) sein kann.

Beispiel:

1-9166 das 166. Custom-Shop-Instrument, Bj. 2001

Dass manche dieser neuen Nummerierungssysteme eine rechte kurze Halbwertzeit besitzen, beweist letztes Beispiel. Spätestens ab 2003 darf dann gegrübelt werden, an was man eine 1993 gebaute Gitarre von einer 2003er unterscheiden soll. Custom-Shop-Instrumente werden gerne gekauft. Die schlechte Nachricht: Solche Tatsachen rufen Kopierer und Fälscher auf den Plan, die ihre eigenen Gitarren mit falschen Federn schmücken und zu Custom-Shop-Kursen anbieten.

Die gute Nachricht: Seit dem Jahr 2000 tragen die echten Custom-Shop-Instrumente einen implantierten Chip an einer von außen unzugänglichen Stelle im Halsfuß, in den alle Informationen zur Gitarre gespeichert sind. Fehlt einer vermeintlichen Custom-Shop-Gitarre dieser Chip, kann man davon ausgehen, eine Fälschung in der Hand zu halten.

Die schlechte Nachricht (für uns): Dies kann nur der Custom Shop in den USA überprüfen, weil sich hier zurzeit das einzige Lesegerät befindet, dass den Chip identifizieren kann. Es ist aber geplant, dass über kurz oder lang sämtliche Gibson-Vertriebe weltweit mit solch einem Gerät ausgestattet werden. Andere sichere Hinweise für Produktionszeiten geben einige Konstruktions- & DesignMerkmale, die die Altersfestlegung einer Gibson erleichtern, da sie immer in einem bestimmten zeitlichen Rahmen das Outfit der Gibson-Instrumente prägten.

Gibson_Seriennummern_Datierung_07
Zeitgenössische Les-Paul-Kopfplatte (Bild: Archiv)

Gibson Logo

Seit 1905 schreibt Gibson seinen Namen auch auf die Kopfplatten seiner Instrumente. Damals wurde eine Mandoline die Ehre zuteil, den Namen ihres Herstellers nun weithin sichtbar zu tragen. Natürlich hatten die alten Logos einen völlig anderen Stil als die, die heute verwendet werden (s. u.). Gibson Les Pauls von 1952 haben den i-Punkt ganz eng am G platziert. Von 1953 bis 1968 ist der i-Punkt nicht mehr mit dem G verbunden, die Buchstaben b und o sind oben offen.

Von 1968 bis 1972 ist kein i-Punkt vorhanden, die Verbindung zwischen b und o ist gleichmäßig Von 1972 bis heute ist der i-Punkt wieder da, doch bis 1981 erscheint und verschwindet dieses Merkmal in einem nicht nachvollziehbaren Rhythmus. Von 1981 bis heute liegt die Verbindungslinie zwischen o und n höher als gewöhnlich. Dieser schon mal da gewesene Schriftzug wurde wieder eingeführt und beide Varianten werden bis heute verwendet Bei einigen wenigen Made-In-USA-Instrumenten der 1950er Dekade, zwischen 1970 und 1975 und von 1977 bis heute wurde/wird „made In USA“ auf die Kopfplatten-Rückseite gestempelt oder eingraviert.

Zwischen 1975 und 1977 wurden Made-In-USA-Aufkleber verwendet. Ein Gibson-Logo zierte die auch die Pickup-Kappen der Humbucker-Metallgehäuse oder die P-90 Pickup-Schalen von 1970 bis 1972.

Kommen wir zu weiteren Konstruktions- und Designmerkmalen, die eine Altersbestimmung einer Gibson Gitarre erleichtern.

Gibson_Seriennummern_Datierung_08
Verstärkung der Sollbruchstelle (Bild: Archiv)

Der sogenannte Kragen, eine verstärkte Stelle am rückwärtigen Übergang zwischen Hals und Kopfplatte wurde von 1970 bis 1981 angewendet (s. o.). Noch einige Anmerkungen zu den Potiknöpfen. Der Speed-Knob, ein an der Seite glatter, zylinderförmiger Knopf, wurde zwischen 1951 und 1955 verwendet. Die Zahlen befinden sich seitlich, er ist transparent bernsteinfarben, gelblich oder schwarz gefärbt und besteht vollständig aus Kunststoff.

Der glockenförmige Knopf (s. o.) ist an der Seite glatt und seine Beschriftung steht seitlich. Auch er ist transparent gefärbt und besteht vollständig aus Kunststoff. Gibson verwendete ihn von 1955 bis 1960.

LEsPaul_Das Burst Phänomen_014
Neu für die die 1960er Les Paul: Reflektor-Potiknöpfe (Bild: © Manfred Pollert, all rights reserved, www.pollert.de)

Der etwas größere, glockenförmige Reflektor-Knopf (s. o.) ist an der Seite glatt, die Zahlen stehen seitlich, er transparent gefärbt und aus Kunststoff mit Metallplättchen gefertigt, die die Schriftzüge “Volume” und “Tone” tragen. Von 1960 bis 1967 wurde er benutzt.

Gibson_Seriennummern_Datierung_012

Der griffigste aller Gibson-Poti-Knöpfe, der Hexenhut-Knopf, wurde 1967 eingeführt und hielt sich bis 1975. Er hat eine konische Form mit geriffelten Seiten. Die Zahlen stehen gut lesbar an der unteren Flanke (dem „Hutrand“). Er besteht aus schwarzem Kunststoff und hat oben kleine Metalleinlagen mit den Schriftzügen Volume und Tone.

Potis

Die Gehäuse der in Amerika gefertigten Potentiometer sind mit einem Zahlencode versehen, welcher auf deren Herstellungsdatum schließen lässt. Dies kann eine weitere Hilfe zur Altersbestimmung sein.

Gibson_Seriennummern_Datierung_013
CTS-Poti von 1986 (Bild: Archiv)

Doch Vorsicht: Potis werden des Öfteren mal an Gitarren ausgetauscht, so dass diese letztlich nur einen wagen Hinweis auf das exakte Geburtsdatum einer Gitarre geben können. Die ersten drei Stellen der Poti-Seriennummer weisen auf den Hersteller hin:

134 CentraLab, eingesetzt von Gibson zwischen 1953-67
137 CTS, verwendet von Gibson zwischen 1968-94

Die vierte Ziffer der sechsstelligen Codes weist auf das Produktionsjahr hin, die letzten beiden geben die Produktionswoche an. Bei siebenstelligen Seriennummern bezeichnen die vierten und fünften Ziffern das Produktionsjahr. Seit 1995 verwendet Gibson „Custom-made“-Potis von CGE. Die zweite und die letzte Stelle des Codes verraten hier das Produktionsjahr. [1995]

Autoren: Paul Day und Heinz Rebellius

Passende Artikel zum Thema:

Gibson Les Paul 1959 & Co

Gibson Les Paul Studio Faded 2016 T & Traditional 2016 T im Test

Gibson Les Paul Studio 2014 im Test

Gibson Les Paul Standard Custom Shop im Test

 

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo,
    ich habe eine LP Standard mit ausgebohrter Seriennummer, gekauft im Professional musikshop in Berlin 1990. über der eigentlichen Nummer, befindet sich ein messingschild mit einer Phantasienumner. Wie kann ich den Wert ermitteln?

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Hallo Detlef – Deine Les Paul ist ja eine originale, die damals um 1990 herum von einigen Händlern am deutschen Gibson-Vetrieb vorbei importiert wurde. Das ist also nichts illegales gewesen, sondern nur eine Reaktion deutscher Händler auf die Preispolitik Gibsons. Damit Gibson nicht nachverfolgen konnte, von welchem amerikanischen Händler diese Les Pauls nach Deutschland geschickt wurden, hat man eben die originalen Seriennummer unkenntlich gemacht und mit einem Metallschild mit einer Phantasienummer überdeckt. Was den Wert angeht, kannst Du den Wert einer 1990er Les Paul ansetzen, mit kleinen Abstrichen wg. Nicht-Originalität, was das Schild angeht. Mein Bauchgefühl sagt: € 1800 bis € 2000.

      Auf diesen Kommentar antworten
      1. Hab eine Creme White les paul Di ich 78 in Florida gekauft habe kann mir jemand erklären wo sie hergestellt ist ?
        06210850 ist die Serien Nummer.
        06 bedeutet glaub ich das sie 77 gefertigt wurde was bedeutet die 850 am ende?

        Auf diesen Kommentar antworten
  2. @ May und Rebellius

    Ein sehr aufschlussreicher Artikel. Wenn Sie mir jetzt noch mitteilen könnten, wo ich eine gut erhaltene ORIGINALE LP Standard aus dem Jahr 1959 für 100.000 $ erwerben kann, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Auch eine originale 58ziger LP Standard ( Burst ) für 30.000,– EUR würde ich natürlich auch nehmen.

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Das möchte ich auch wissen – und eine “normale” gebrauchte Standard für 1.300,- hab ich auch noch nirgends gesehen …

      Auf diesen Kommentar antworten
      1. Haha – die haben wir alle aufgekauft natürlich… :-). Nein, wir haben den Artikel jetzt aktualisiert, danke für den Hinweis…

        Auf diesen Kommentar antworten
    2. :-). Die günstigen 59er sind alle schon aufgekauft. Wir haben die Zahlen korrigiert, der Artikel war schon etwas länger her.

      Auf diesen Kommentar antworten
    3. Immer wieder das Geschwätz von `58`59 Standard.Warum datiert man es nicht auf `57 vor?
      Das Les Paul Model heißt erst seit 1960 Standard.
      Das ist die gleiche Scheiße wie Jagger/Richards gründeten die Stones.

      Auf diesen Kommentar antworten
  3. Ich denke, dass der Artikel schon eines etwas älteren Datums ist… Das erklärt diese Zahlen…

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Genauso ist es, Herr Pauly. Die Zahlen sind jetzt aktualisiert.

      Auf diesen Kommentar antworten
  4. Wie alt ist dieser angebotene gebraucht-Gibson Classic
    mit dem seriennummer: 032916 ? Ist das überhaupt echt???
    BITTE helfen sie mir !
    Meine E-Mail Adresse: zsp500@gmail.com

    Auf diesen Kommentar antworten
  5. Kann mir jemand sagen, wie alt meine LP ist und welchen Wert sie hat. Les Paul Deluxe, sunburst. Ich habe sie irgendwann in den 60igern gekauft, als ich anfing ernsthaft Musik zu machen. Ser. Nr. ist 408848 Prägestempel USA? Ich habe sie wenig gespielt, da sie recht schwer war und bei längeren Gigs mir der Rücken weh tat. Aus diesem Grund habe ich Fender Strat bevorzugt Der Sound meiner LP ist super – nichts dagegen zu sagen. Alles original , wenig Abnutzungszeichen.

    Auf diesen Kommentar antworten
  6. Ich besitze eine lp de luxe Goldtop mit Mini humbucker und Ahornhals. Habe solch eine Kombination nie mehr finden können. Auch im großen Gibsonbuch finde ich keine Beschreibung. Die 8stellige Seriennummer beginnt mit 70…. sollte nach der Beschreibung also aus den 70ern sein.

    Auf diesen Kommentar antworten
  7. Hallo!
    Habe eine Gibson Studio.Seriennummer 90447447.Kann jemand dazu etwas sagen?
    Danke imm vorraus.

    Auf diesen Kommentar antworten
  8. Hi, habe vor kurzem eine Gibson Les Paul Studio mit der Seriennummer 001061327 gebraucht gekauft. Ansonsten waren keine genaueren Angaben bekannt. Hilft mir die Seriennummer da weiter?

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Das wird im Artikel beschrieben. 9 Stellige Nummer bedeutet ab 2005 gefertigt. Erste und 5 . Ziffer ergibt das Baujahr = 06. 010 ist in der 10. Woche , die sechste Ziffer = 1 ist eine Angabe der Charge und 327 bedeutet Produktionsort= Nashville

      Auf diesen Kommentar antworten
  9. Hi auch ich besitze eine Les Paul De Luxe. Seriennumer 138174 darüber eine 2. Der Gibson-Schriftzug in der Kopfplatte hat ein oben geschlossenes b und o. Ich habe diese Gitarre vor über 40 Jahren gekauft, welches Baujahr wird es sein? Danke für jeden Hinweis.

    Auf diesen Kommentar antworten
  10. Hallo ich habe Orginal Gibson Les Paul Classic geerbt .nach meinem wissen ist Sie zwischen 1954 -1968 gebaut worden
    3 xxxx Für Jahr wer kann mir weiter helfen

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Hi, sie ist von 1993. Die 3 steht für die letzte Zahl der 1990er Jahre. Die Gitarre orientiert sich an den Spezifikation eines 1960 Models. Auf dem Schlagbrett sollte “1960” in goldfarbenen Lettern stehen.

      Auf diesen Kommentar antworten
  11. Schöner Artikel der das Wichtigste nochmal zusammenfasst.
    Wäre schön wenn auch eine LP Custom abgebildet würde wenn über sie gesprochen wird (die abgebildete hat Crown-Inlays anstatt der Block-Inlays der Custom und das besprochene Split-Diamond-Inlay fehlt der abgebildeten Gitarre).
    So, jetzt geh’ ich woanders klugsch…

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. eine custom ist doch abgebildet, mit block inlays und split diamonds
      gerry

      Auf diesen Kommentar antworten
  12. Hallo
    Ich hab mal ne frage bzw. ich brauche Hilfe
    Ich besitze eine Les Paul Studio und wüsste gerne wie alt sie ist und was sie für einen Wert hat vielleicht kann mir jemand weiterhelfen
    Auf der Rückseite steht die Nummer
    125629677
    Danke im Voraus

    Auf diesen Kommentar antworten
  13. Hallo
    Mir wurde eine Les Paul BFG 007 angeboten und wüsste gerne wie alt sie ist. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Aus der im Artikel genannten Numerierungslogik kann ich das Alter / Typ nicht erkennen.
    Auf der Rückseite steht die Nummer
    015070599
    Besten Dank

    Auf diesen Kommentar antworten
  14. Hier ein link für alle, die nicht suchen wollen: https://www.guitardaterproject.org/gibson.aspx

    Heißt jedoch nicht, dass alle SN abgebildet werden. Custom Shop Modelle sind nicht verfügbar.
    Viel Spaß!

    Auf diesen Kommentar antworten
  15. Hallo
    Mir wurde eine GibsonEGitarre LP Studio 2016 FB
    Serien no 160029318 Angeboten , möchte wissen wie die so im Preis steht
    Besten Dank

    Auf diesen Kommentar antworten
  16. Hallo liebes GB Team und Leser ?
    Ich habe die Möglichkeit eine LP ’59 reissue murphy aged von 2012 zu erwerben.
    Leider finde ich nichts vergleichbares auf dem Markt um einen Preis zu finden. Vll kennt sich hier jemand besser aus als ich ?
    4.500 € sind aufgerufen. Ja, nein, vll?

    Auf diesen Kommentar antworten
  17. Hallo liebes GB Team und Leser!
    Mein Sohn, ein Vollblutmusiker, ist vor gut 2 Jahren mit 50 Jahren gestorben, der Schmerz sitzt immer noch tief. Er spielte u.a. eine LP CUSTOM mit der Seriennummer CS 001976 – er nannte sie immer ganz liebevoll “meine Paula”.
    Ich wüsste jetzt gern aus welchem Jahr sie stammt und was sie in etwa wert ist. Kann mir da jemand helfen?
    Die “Paula” ist selbstverständlich unverkäuflich, der ideelle Wert ist für mich einfach zu hoch.
    Danke und Gruß
    Dieter Struhalla

    Auf diesen Kommentar antworten
  18. Hallo liebes GB Team und Leser!
    Mein Sohn, ein Vollblutmusiker, ist vor gut 2 Jahren mit 50 Jahren gestorben, der Schmerz sitzt immer noch tief. Er spielte u.a. eine LP CUSTOM mit der Seriennummer CS 001976 – er nannte sie immer liebevoll “meine Paula”.
    Ich wüsste jetzt gern aus welchem Jahr sie stammt und was sie in etwa wert ist. Kann mir da jemand helfen? Die “Paula” ist selbstverständlich unverkäuflich, der ideelle Wert ist für mich einfach zu hoch.
    Danke und Gruß
    Dieter Struhalla

    Auf diesen Kommentar antworten
  19. Hallo GB-Team,

    mir wurde eine Les Paul Custom Shop Limited Les Paul Custom V.O.S. in Faded Tobacco angeboten. Die Serien-Nr. lautet: CS 002138
    Kann mir jemand verraten aus welchem Jahr sie dann kommt?
    Herzlichen Dank vorab.

    Auf diesen Kommentar antworten
  20. Hallo liebes GB Team,
    ich habe nachfolgende 3 Gibson Les Paul könnt Ihr mir bei der Wertermittlung helfen?
    Gibson Les Paul Custom schwarz-gold Made in USA
    Serien-Nr. 73049541
    Gibson Les Paul Custom weiss-gold Made in USA
    Serien-Nr. 80679535
    Gibson Les Paul Sunburn Made in USA
    Serien-Nr. 01685329 Vielen Dank

    Auf diesen Kommentar antworten
  21. Dieser riesige Hype um die wertigen Gibson Les Paul Gitarren scheint sich ja bis heute fortzusetzen.Aber,mal ehrlich,den aktuellen Preis diktiert immer noch der Markt.Ich finde,hier spielt das gegenwärtige Interesse und die Nachfrage eine sehr gewichtige Rolle.

    Höchstpreise von utopischen Summen,die 100.000,-€uro und darüber hinaus noch viel höhere Kurse übersteigen,rechtfertigen wohl keineswegs den realen Produktwert/Materialwert einer alten Gibson Les Paul.Da scheinen die horrenden Geldsummen völlig überzogen zu sein.Mag ja gut möglich sein,daß es einige wenige reiche Sammlerfetischisten gibt,die diese besagten Höchstpreise bereit sind zu zahlen,jedoch der Großteil der Gitarristen ist heute vermutlich schon froh,überhaupt eine gute intakte Gibson zu besitzen,die hervorragende Klangeigenschaften hat,und (noch) bezahlbar ist.

    Geldanlagewert hin oder her,hier bestimmt das Angebot und die derzeitige Nachfrage den Preis einer alten Gibson Les Paul.

    Und gegenwärtig gibt es weltweit etliche Gitarrenhersteller,die durchaus ebenbürtige,oder sogar noch weitaus bessere Gitarren fertigen,die hinsichtlich ihres aktuellen Preis-Leistungsvergleichs zweifellos bedeutend wertiger erscheinen,als dies eine uralte,abgerockte Gibson LP jemals tippen könnte!

    Mir ist auch nicht entgangen,daß es global anscheinend zwei Lager von extremen Gitarrenfetischisten gibt,die einerseits einzig die Gibson LP Gitarre als „das heilige Gral“ verehren,und andererseits strikte Beführworter der konkurrierenden Fender Stratocaster.
    Dieser ganze (unnötige!) beinahe militante Fanatismus grenzt bisweilen schon an erzkonservative Arroganz,die wir alle doch nicht wirklich brauchen!

    Getreu dem Motto: „Jedem das seine“,würde die beiderseitige Toleranz zu dieser Thematik endlich einmal für dauerhafte Entspannung und Ruhe verhelfen.

    Mir ist es persönlich total egal,ob ein eingängiger Song nun mit einer fetten,bleischweren Gibson Les Paul oder aber mit einer uralten Fender Strat mit Lackrissen eingespielt wurde.Darüber hinaus interessieren mich weder die exakte Seriennummer,noch das genaue Baujahr einer guten Elektrischen Gitarre! Entscheidend ist nur der Soundcharakter!
    Schlußendlich zählt doch nur der „Lustfaktor“,also,der Spaß und die Freude am Ende die wesentliche Rolle,und gar nichts anderes!

    Bleibt gesund!

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Dem kann ich nur zustimmen. Na ja, wenn ich soviel Geld hätte, daß ich nicht wüsste, wohin damit, dann denke ich würde ich mir auch ein schönes Stück in die Vitrine hängen. Lieber, als das Geld auf einem Konto verschimmeln zu lassen. Da kann man sicher auch Freude dran haben. Aber der Gebrauchswert dieser Stücke ist doch arg eingeschränkt, wenn jede sinnvolle Optimierung auf die eigenen Bedürfnisse, wie brummfreie und mikrophoniefreie Pickups oder Stainless Steel Jumbos gleich einen Wertverlust von mehreren Tausend Euro bedeutet. Wenn man bereits nervös wird, wenn man Tausend Euro im Portemonaie hat, wie soll man sich auf einem Gig wohl fühlen, wenn die Gitarre 20000 oder mehr wert ist? Die teuren Vintage-Gitarren sind nur interessant für eine kleine Klientel. Wenn man kein Highgain spielt, Vintagebünde liebt und wenn die Halsform zufällig zu den eigenen Fingern passt. Alle anderen Player werden nur künstlerisch ausgebremst.

      Auf diesen Kommentar antworten
    2. Hallo, ich habe zum 18 Geburtstag eine Les Paul Standard in Gold mit originaler Unterschrift bekommen (1989)
      Was wäre die Gitarre aktuell ca. Wert ?
      Grüße

      Auf diesen Kommentar antworten
  22. Für die Wertermittlung einzelner Modelle ist hier der falsche Platz. Aber es gibt eine gut informierte Facebook-Gruppe, welche sich diesem Thema angenommen hat und bereits mehr als 3.000 Mitglieder zählt: https://www.facebook.com/groups/421124574991803

    Viele Grüße
    André

    Auf diesen Kommentar antworten
  23. Moin und …
    … sorry Folks von GB, aber derartige Darstellungen über G-Paulas darf ich nun schon seit ~ 30 Jahren in Eurem Magazin lesen, insbesondere seit damals dieser Vintage-Hype seinen Anfang nahm. Randinfo für das weiter Untenstehende: ich bin inzwischen Mitte vierzig und “spiele” seit meinem neunten Lebensjahr Gitarre. Vor diesem ganzen Geraffel mit alten Gibson LPs durfte ich einen Gitarrenlehrer erleben, der mit Bekannten Gitarren Kofferraum an Kofferraum derart “für die hier geb’ ich Dir die hier” getauscht hat. Das brachte mich im zarten Alter von dreizehn in die Lage alle möglichen Paulas aus den 50/60igern, zugegeben ahnungslos ob des Gegenstands, reihenweise und großzügig „spielen“ zu dürfen/können (mein Favorit war eine LP Junior aus den 50igern). Nach diesen Klampfen hat damals kein Hahn gekräht. Seitdem habe ich viele Paulas gespielt und der Hahnrei um die Exemplare der Firma mit dem G nervt über die Jahre etwas sehr deutlich. Gut waren und sind sicherlich einige, wenn auch nicht alle, alten Exemplare (liegt m.E. am Holz, nicht an den PUs und auch nicht an den Jahren). Gut sind tatsächlich auch einige neue/aktuelle Exemplare, aber … diese Diversifizierung um Standard (sollte dann auch genau das sein), Traditional, etc. … ist nach meiner Beobachtung Marketing zur Aufrechterhaltung des Verkaufs. Ob Paula oder nicht – und ich bin Paula-versessen wegen der weiblichen Form -, so sage ich ob der Frage nach einer guten Gitarre den Youngsters gerne und oft: wenn das Brizzeln der Höhen, die Tiefe des Basses und das Nachvornedrängen der Mitten bei dir unwillkürlich ein unmittelbares und unwiderstehliches Verlangen nach der Dame/dem Herrn Deines Herzens auslöst, dann ist das nicht die schlechteste Gitarre. Fakt ist: für den Preis, den die ach so dolle Firma G aufruft, darf man gerne mal beim Gitarrenbauer seines Vertrauens vorbeisehen und nach einem individuell gefertigten Exemplar der Gattung LP nachfragen. Das kann dann durchaus zur Folge haben, dass das Material besser ist, die Abstimmung auf die eigenen Bedürfnisse sowieso und sich das Schwarze Loch im Säckel ggf. eher primordial darstellt.
    Achtung: “Schleichwerbung“: die verbleibende Bude in Kalamazoo baut, also diejenige ohne das große G auf der Kopfplatte, seit vielen, vielen Jahren sehr, sehr ordentliche LPs (und auch anderes sehr, sehr Ordentliches) für einen seit ebenso langer Zeit fast gleichbleibenden Preis. Und dann denke ich gerne an den Shop in Leverkusen, der für einen gegenüber alten Paulas fast lächerlichen Preis seit Jahren auf Bestellung Paulas handfertigt, die mal soeben ganz locker mit den punktuell sagenhaften alten Dingern mithalten können.
    Kurz gesagt: wenn es nicht das G***** auf der Kopfplatte sein muss: es gibt wahrlich echte Alternativen. Ach so, noch etwas: Gitarren sind keine für den Klimaschrank bestimmten Instrumente, sondern zum Musizieren da. Und ja, sie verschleißen. Aber ab davon: weiß man von Leuten, die einen Steinway in eine Klimakammer gestellt haben und alle Pianisten davon fernhalten?
    Keep on rockin‘/jazzin‘/classicin‘/worldin‘ … Hauptsache Musik ?.

    Auf diesen Kommentar antworten
  24. Hi,
    ich habe laut Seriennummer eine Gibson made in Nashville 2017 Production number 3028. Sie hat aber nur 2 Potis, 1 Schalter, 2 Pickups, und auf der Platte mit den Mechaniken steht lediglich oben Gibson; das Plastikschildchen darunter, wo normalerweise “Studio”, “Classic” oder “Les Paul Custom” und ähnliches draufsteht, ist vorhanden, aber leer. Die Farbe wurde 2017 als “Plum” bezeichnet: “Pflaume”. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, wo ich sie gekauft habe. Weiß jemand, wie diese Gitarre genau heißt, also “Custom” oder “Studio” oder “Standard” oder sonst wie?
    Oder ist es überhaupt keine Gibson? Für Tipps wäre ich dankbar.
    Hardy

    Auf diesen Kommentar antworten
  25. Hallo Zusammen
    ich besitze eine Les Paul Custom in Schwarz mit 2 Pickups. Leider kann ich mit der Seriennummer keine Informationen über Baujahr und Herstellungsort finden. Wer kann helfen? Die Seriennummer lautet 20869 und ist aufgestempelt.
    Danke schonmal im Voraus

    Dani

    Auf diesen Kommentar antworten
  26. Hallo,
    wer kann mir bitte helfen
    Gibson Les Paul Junior 190040800.
    Wann wurde die Gitarre gebaut?
    Vielen Dank Michael

    Auf diesen Kommentar antworten
  27. guten tag
    besitze eine Gibson les paul custom gitarre
    Serien Nr 549914
    farbe kastanien braun
    wer kann mir etwas darüber berichten
    freundliche grüsse rolf

    Auf diesen Kommentar antworten
  28. Hallo GIBSON-Fan,
    ich habe eine kirschrote Gibson Les Paul ( Junior ? ) mit der Serien-Nummer 81037533 geerbt. Kann mit jemand die genaue Typ-Bezeichnung und das Baujahr nennen? Euer Wissen wäre mir schon was wert!

    Auf diesen Kommentar antworten
  29. Hallo allerseits

    Vielleicht kann mir hier jemand helfen, dass Baujahr einer geerbten Les Paul zu bestimmen. Sie ist vermutlich eine Standard (steht aber nicht auf dem Kunststoffteil auf der Kopfplatte) ist in Cherry Sunburst und hat eine leicht geflammte Ahorndecke. Die Serien-Nr. lautet 234110335, Made in USA.

    Vielen Dank für eure Hilfe.

    Auf diesen Kommentar antworten
  30. Hallo zusammen, ich habe eine Gibson M III mit der sehr schwer erkennbaren Seriennummer auf der Kopfplatte. zu erkennen ist Made in USA 9056 0? 70, kann mir jemand helfen?

    Auf diesen Kommentar antworten

Pingbacks

  1. Gibson SG Standard: E-Gitarren-Klassiker › GITARRE & BASS
  2. Mark Knopfler: Musiker, Fan, Gitarrist & Arbeiter › GITARRE & BASS
  3. Gitarren sammeln: Was lohnt sich, was lohnt sich nicht? › GITARRE & BASS

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.