Q&A of today: Welche RC-Kombi passt zu meiner Gitarre?
Gibson ES-335 + P-94-Pickups
von André Waldenmaier / Heinz Rebellius,
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Q: In meine 335 will ich P94-Pickups einbauen. Welche RC-Kombination muss ich nun nehmen, um den Höhenverlust beim Zurückdrehen des Volume-Potis zu vermeiden? Und was für einen Kondensator sollte ich am Tonpoti nehmen? Was für Typen empfehlt ihr?
Ulf Sch.
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A: Welche RC-Kombination und ob überhaupt so etwas empfehlenswert ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Schließlich ist das RC-Glied (Kondensator und Widerstand) nur ein Teil der Schaltung, die aus der Spule (Pickup), deren Induktion, dem Widerstandswert der Potis, der Kapazität des verwendeten Gitarrenkabel (ein meist unterschätzter Faktor!) und der Eingangsimpedanz des Verstärkers (und ggf. der Effektgeräte) besteht. Da alle dieser Größen variabel sind, kann es keine exakte Empfehlung geben! Außerdem: Eine Laustärke-Reduzierung ohne Klangveränderung ist die eine Sache, aber man könnte auch überlegen, den Sound beim Reduzieren der Lautstärke im Bassbereich auszudünnen. Denn dann lässt es sich von verzerrt auf clean effektiver regeln.
Wer viel mit dem Tonpoti arbeitet, für den kommt u. U. auch das sogenannte “50th Wiring” in Frage. Bei dieser Schaltungsvariante wird der Tonregler statt am Eingang des Volume-Potis (linker Anschluss) an dessen Ausgang (mittlerer Anschluss) angelötet. Dann entsteht beim Zurückdrehen ein recht fetter, mittiger Sound, der nicht so muffig wird wie bei der normalen Schaltungsvariante. Der Nachteil dieser Schaltung ist die, dass sich Volume- und Tonpoti gegenseitig stärker beeinflussen. Und mit eingelötetem RC-Glied ist die Beeinflussung gar so groß, dass viele Musiker das als unangenehm empfinden. Da sich beim “50th Wiring” der Höhenverlust beim Zurückdrehen des Volume-Potis ebenfalls etwas reduziert (speziell bei schwächeren Pickups), ist diese Variante möglicherweise sehr interessant.
Anstelle eines RC-Glieds kann man an das Volume-Poti aber auch einen Kondensator (also ohne Widerstand) einlöten. Der Vorteil: Eine stärkere Reduzierung des Bassanteils bei gleichzeitigem Erhalt der Höhen. Ältere Fender Teles sind oft damit ausgerüstet, auch die meisten Instrumente von PRS. Funktionale Werte sind 120 bis 1.000pF, bei mir gut bewährt hat sich ein Wert von 470pF. Bei PRS kommen z. B. meist 180pF zum Einsatz.
Da bei einer Semiakustik-Gitarre ohnehin die Schaltung außerhalb des Instrumentes verlötet werden muss, kannst du die Wirkungsweise der einzelnen Varianten einfach durchprobieren und selbst entscheiden, was zu dir passt. Als Anhaltspunkte für das RC-Glied kannst Du dich an den Standardwerten von 1.000 pF für den Kondensator und 182kOhm für den Widerstand orientieren. Eine Erhöhung des Wertes für den Widerstand, etwa auf 220 kOhm verstärkt die Bassabsenkung (der Sound wird beim Zurückdrehen dünner), ein kleinerer Wert für den Kondensator (etwa 680 pF) beeinflusst das Höhenverhalten. Werte von 120 bis 330 kOhm für den Widerstand und 560 bis 1.500 pF für den Kondensator sind funktional. Für das Tonpoti wurden in der Vergangenheit meist Werte um 0,05uF verwendet. Mir regelt dieser Wert den Ton in den meisten Fällen zu dumpf und scheint allenfalls für den Hals-Pickup verwendbar. 0,022 pF lässt noch ein Teil der Obertöne stehen und klingt dadurch meist besser. Einfach mal ausprobieren, die Teile kosten nur Cent-Beträge!
Hallo,
vielleicht bekomme ich auf diesem Weg eine Antwort. Ich bin großer Fan des 50ies wiring und auch von der 335. Leider habe ich mich noch nicht an die Elektrik getraut. Muss ich, um zu löten alles freilegen oder schafft man es nur Volume- und Tonpoti rauszulegen? Meine Modelle sind 2012 und 2015 Satin. Hoffentlich ist da auch alles traditionell verkabelt und nicht so neumodisches Zeug. Tschüß und Dank Frank
Hallo Frank,
Du musst leider, wenn Du an den Potis löten willst, das gesamte “Werk” aus der Gitarre heraus nehmen. Manche schaffen es durch´s untere F-Loch, die meisten bauen dafür den Steg-PU aus. Die allermeisten bringen ihre ES aber zu einer GItarren-Service-Fachkraft :-), um die eigenen Nerven nicht zu stark zu beanspruchen. Deine beiden Gitarren sind normalerweile nicht traditionell verlötet…
VIel Erfolg!
Ich habe bei einer Framus Studio (kleine Vollakkustik) ein Shadow 48-PU verbaut,
im oberen F-loch ein schmales 500k Poti mit Zugschalter (Ton, 6pf: nimmt die Höhen zu ca 1/3 zurück) und unteren Loch die Buchse verbaut: draussen ablängen und zusammenlöten, dann reinfummeln.
Hallo,
vielleicht bekomme ich auf diesem Weg eine Antwort. Ich bin großer Fan des 50ies wiring und auch von der 335. Leider habe ich mich noch nicht an die Elektrik getraut. Muss ich, um zu löten alles freilegen oder schafft man es nur Volume- und Tonpoti rauszulegen? Meine Modelle sind 2012 und 2015 Satin. Hoffentlich ist da auch alles traditionell verkabelt und nicht so neumodisches Zeug. Tschüß und Dank Frank
Hallo Frank,
Du musst leider, wenn Du an den Potis löten willst, das gesamte “Werk” aus der Gitarre heraus nehmen. Manche schaffen es durch´s untere F-Loch, die meisten bauen dafür den Steg-PU aus. Die allermeisten bringen ihre ES aber zu einer GItarren-Service-Fachkraft :-), um die eigenen Nerven nicht zu stark zu beanspruchen. Deine beiden Gitarren sind normalerweile nicht traditionell verlötet…
VIel Erfolg!
Ich habe bei einer Framus Studio (kleine Vollakkustik) ein Shadow 48-PU verbaut,
im oberen F-loch ein schmales 500k Poti mit Zugschalter (Ton, 6pf: nimmt die Höhen zu ca 1/3 zurück) und unteren Loch die Buchse verbaut: draussen ablängen und zusammenlöten, dann reinfummeln.