Get ready to rumble: Fender Rumble 800 Bass-Combo im Test
von Jogi Sweers,
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(Bild: Dieter Stork)
KRAFTPAKET
Zunächst mal fällt der Rumble 800 Combo nach dem Einschalten dadurch auf, dass er keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der für die Kühlung zuständige Lüfter ist temperaturgesteuert und erstmal aus, und auch wenn er nach einiger Zeit im Spielbetrieb anspringt, bleibt er angenehm leise. Ein weiterer Pluspunkt also.
Der Gain-Regler darf tatsächlich beherzt bedient werden, selbst wenn der Amp nicht mehr clean arbeitet, klingt es noch in einem weiten Bereich angenehm. Noch soll es aber gar nicht zerren, also konservativer eingepegelt, den Master auf und – da kommt Freude auf! Ausgewogen, druckvoll und mit schönen Höhen vom Horn, ist das ein souveräner Grundsound. Am schnellsten ändern lässt sich das Klangbild mit den drei Schaltern, die allesamt gut abgestimmt sind. Ob jetzt einfach nur ein allgemeines kräftiges Aufhellen per Bright-Switch oder der geschmackvolle Instant-Slap/Pick/Piano-Ton mit dem Contour-Schalter – beides überzeugt genauso wie die über den Gain-Regler zu steuernde Kompression des Vintage-Presets, das tatsächlich etwas Röhren-Feeling aufkommen lässt.
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Witzigerweise kann der Rumble nicht nur ganz ohne Presets, sondern auch mit allen gleichzeitig betrieben werden! Das klingt dann nicht mehr unbedingt schön, aber die Kombination zweier Presets ist durchaus sinnvoll und charakterbildend einzusetzen. Vor allem Vintage plus Contour, gegebenenfalls mit abgeschaltetem Hochtöner, hat es mir da angetan. Das funktioniert auch gut mit dem Overdrive. Der reicht – in Abhängigkeit vom Gain – von leichtem Fauchen bis zu ordentlicher Vintage-Zerre. Mein Favorit ist da der Bereich vom leichten Anknuspern bis zum Low-Gain-Drive.
Was kann man nun an Lautstärke von so einem handlichen, nicht mal 14 Kilo schweren Kasten erwarten? Einiges! Klar, im Grenzbereich wird der Ton schwammig, wenn auch das Gehäuse mächtig mitvibriert. Trotzdem löst sich der Sound nicht komplett auf, was an zwei Kniffen der Schaltung liegt: Zum einen ist ein Hi-Pass-Filter permanent aktiv, der leistungsfressende Tiefstbässe kappt – ohne dass bei meinem aktiven Fünfer die tiefe H-Saite leiden würde, sondern immer noch konkret und fett rüberkommt. Und zum anderen sorgt der Delta Comp dafür, dass die Class-D-Endstufen, derer zwei hier gebrückt ihren Dienst tun, nicht überlastet werden.
Das ist nicht nur als “Sicherung” nützlich, sondern kann auch klangformend genutzt werden, für mehr Sustain, kompakteren Sound, und/oder ein „röhriges“ Spielgefühl, je nachdem, wie weit der Master aufgedreht ist. Hier kommt dann auch der Low-Power-Schalter ins Spiel, der direkt vor den Endstufen sitzt und höhere Master-Stellungen bei geringerer Lautstärke ermöglicht. Das fand ich im Laufe des Tests zunehmend nützlicher, gutes Feature!
Apropos gutes Feature: Die eigentliche Klangregelung habe ich noch gar nicht erwähnt. Die glänzt durch musikalisch sinnvoll gesetzte Center-Frequenzen, die sich gut mit den Presets ergänzen und sowohl zum Angleichen an unterschiedliche Räume als auch zum Feintuning des Bass-Sounds gleichermaßen einsetzen lassen. Auch der Übe-Betrieb ganz ohne Lautsprecher, über Kopfhörer und mit Aux-Einspieler, geht bestens vonstatten.
RESÜMEE
Einen feinen Combo hat Fender da zusammenkombiniert. Dank Neodym-Speakern sogar leichter als das passende 2×10”-Cabinet, vereint der Rumble 800 eine übersichtliche, gut bedienbare und dennoch flexible Vorstufe mit reichlich Power. Der Preamp sieht dabei zwar aus wie schon der des Rumble 40, korrigiert aber die unglückliche Platzierung des Master-Reglers in der Schaltung, was dem Effektweg und dem Line-Out deutlich bessere Nutzbarkeit beschert. Für sich genommen liefert der Combo schon ordentlich ab, spätestens mit einer der 2x10er-Zusatzboxen – oder gar zweien – wird man sich auch auf lauten Bühnen Gehör verschaffen können, mit einer großen Bandbreite zwischen Vintage und modern. Anspieltipp!
Bei welcher frequenz ist die Hi-Pass filter?