Inspirierender Partner für Spaß und Spiel

Flugbässchen: Flight Mini Bass im Test

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(Bild: Dieter Stork)

BESPIELBARKEIT UND TON

Auch wenn vieles an dem niedlichen Flight Bass gewohnte Maße hat (40 mm Sattelbreite, 19 mm Saitenabstände an der Brücke, reguläre, ungeschliffene Saiten in gängigen Stärken von 45 auf 105), ist das meiste ungewohnt und braucht eine Umstellungsphase. Die Balance im Sitzen ist flatteriger als bei einem großen Instrument, aber auch dank des geringen Gewichts von 2,2 Kilo gut beherrschbar.

Im Stehen hängt der Flight gut am ziemlich kurzen Gurt, dank des weiter vorne sitzenden Gurtpins, den das lange obere Horn in Höhe des zehnten Bundes befördert. Von Gewohnheiten wie dem Ablegen des rechten Unterarms muss ich mich verabschieden, dann geht’s aber gut. Der rechte Daumen findet seinen Platz praktisch automatisch am Griffbrettende, dank der erwachsenen Saitenabstände fühlt sich die rechte Hand allgemein sofort wohl.

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Die Bespielbarkeit ist auch direkt gut, die Intonation macht sich aber misslich bemerkbar, die ist in den hohen Lagen deftig zu hoch. Also den Kreuzschlitzschraubendreher geschwungen, um die Saitenreiter ein ganzes Stück nach hinten zu befördern. Am Ende passt alles, aber der Reiter der E-Saite ist fast auf Anschlag. Die Brücke könnte also insgesamt locker einen Zentimeter näher zum Korpusende montiert werden, hätte mehr Spielraum, und würde das Durchfädeln vor allem der E-Saite erleichtern.

(Bild: Dieter Stork)

Trocken angespielt hat der Ton eine etwas hohle, diffuse Note, die meinem Eindruck nach weniger aus der Konstruktion selbst als vielmehr von den Saiten kommt. Über einen Amp gespielt löst sich dieser Eindruck nicht völlig auf, es bleibt eher weich und etwas pappig. Aber wir reden ja auch über einen Ultra-Shortscale-Bass. Außerdem lässt sich der Ton gut in Form bringen.

Schon mit Bordmitteln kann die gleichmäßig arbeitende Höhenblende den indirekten Klanganteil reduzieren und den Bass so konkreter und fetter klingen lassen, eine Zugabe von Bässen und Tiefmitten am Amp führt ebenfalls zu guten Ergebnissen und reichlich Spielspaß. Damit lässt sich definitiv mit Spaß alleine daddeln oder in der Gruppe jammen. Ich werde den Verdacht nicht los, dass der Flight Mini Bass den Dogal Saiten, die mich beim Test des ähnlich angelegten Tiny Boy Basses beeindruckt haben (siehe Ausgabe 02/2022), noch mehr überzeugen würde.

(Bild: Dieter Stork)

RESÜMEE

Die Sommerreisewelle liegt, während ich diesen Test schreibe, in den letzten Zügen – aber die nächste kommt bestimmt. Vielleicht möchte auch jemand von euch dem Winter entfliehen und dabei nicht auf ein Instrument verzichten. Der Flight Bass Mini macht für solche Vorhaben einen guten Eindruck. Wenn man sich an die spezielle Handhabung durch die kurze Mensur und den kleinen Korpus erst gewöhnt hat, ist der Bass ein inspirierender Partner für Spaß und Spiel. Das kann man natürlich auch zuhause genießen, und sich von der Maserung und Lackierung der Decke dabei zu Tagträumen von sonnigen Stränden inspirieren lassen.

PLUS

  • Optik
  • Bespielbarkeit
  • Größe
  • Gigbag mit Einschränkungen
  • Tragbarkeit

MINUS

  • Gigbag ohne Rucksackgurte
  • Platzierung Brücke


(erschienen in Gitarre & Bass 10/2024)

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