Charaktervolle Sounds

Fab Four: Tech 21 SansAmp Character Plus Series Pedale im Test

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(Bild: Dieter Stork)

Seit dem 2008er-Release der ersten Character-Pedale, die noch in herkömmlichen Aludruckguss gehäusen daherkamen, hat der US-Hersteller diese Modellreihe stetig weiterentwickelt. Danach wurden Konzept und Design schon für das SansAmp PSA 2.0 völlig umgekrempelt und für die aktuelle Character-Plus-Reihe übernommen.

Programmieren lässt sich zwar nichts, stattdessen präsentieren sich die Kompaktpedale als echte analoge Zweikanaler mit unabhängig agierenden Drive-, Character- und Volume-Potis und gemeinsamer aktiver 3-Band-Klangreglung. Jedes Modell bietet zusätzlich einen populären Zerreffekt, der oftmals mit den jeweiligen Vintage-Amps verwendet wurde. Da die Verstärker und Effekte auf 100% analoger SansAmp-Technologie basieren, bleibt digitales Modeling außen vor.

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KONZEPT

Wie bereits die ersten Tech-21-Character-Pedale, bilden auch die Plus-Modelle bestimmte Verstärkerlegenden nach. Außer beim Screaming Blonde dürften Kenner:innen diese schon an der Gestaltung der Gehäuse erkennen, die Effekte möglicherweise an den Reglern: Screaming Blonde (Fender + Tube Screamer), English Muffy (Hiwatt + Big Muff), Fuzzy Brit (Marshall + Fuzz Face) und Mop Top Liverpool (Vox + Rangemaster Treble Booster). Letzteres ausgenommen, arbeiten die beiden Character-Regler eines jeden Pedals identisch und decken die gesamte Range der Klangmöglichkeiten ab, die unterschiedliche Modelle bzw. Jahrgänge der jeweiligen Amps bieten. Zudem bearbeiten die Regler nicht nur die spezifischen Frequenzbereiche, sondern auch Ansprache und Zerrcharakteristik und bestimmen damit den Grundsound des jeweiligen Kanals.

So kann sich z. B. Channel A des English Muffy klanglich an einem 60ies-Marshall-Plexi und Channel B an einem 80er-Jahre-JCM100 orientieren, oder auch umgekehrt. Die Drive-Regler kontrollieren Eingangslevel und Verzerrungsgrad, die Volume-Potis die Ausgangspegel der Kanäle A und B. Ein Master-Volume steht nicht zur Verfügung. Die 3-Band-Equalizer bearbeiten die jeweiligen Frequenzbereiche höchst effizient. Der Klinkenausgang kann für den Anschluss an Verstärker, Endstufen, Effekte, FX-Returns, Low-Z-Mixer und Audio-Interfaces verwendet werden und ist gleichzeitig mit dem symmetrischen XLR-Ausgang nutzbar, sodass Amp und Mixer simultan angeschlossen werden können.

(Bild: Dieter Stork)

Ein Kopfhörerbetrieb ist zwar nicht vorgesehen, lässt sich jedoch eingeschränkt am Klinkenausgang bewerkstelligen. Um beide Kanäle der Headphones zu nutzen, sollte man den Stereostecker nur etwa zur Hälfte einführen. Allerdings müssen die Volume-Regler relativ weit aufgedreht werden. Das ist zwar nicht optimal, aber zur Not …

(Bild: Dieter Stork)

In Betrieb genommen werden die Character-Plus-Pedale durch Anschließen des zum Lieferumfang zählenden Netzteils, das übrigens einen sehr robusten Eindruck macht, zumal dessen Kabel mit Textilgewebe umflochten ist. Die LED-beleuchteten Achsen der kleinen Potis werden von den Gehäusebohrungen geführt und wackeln ein wenig. Da jedoch die flachen transparenten Reglerknöpfe fast auf der Oberfläche aufliegen, sehe ich keine Stabilitätsprobleme. Abhängig vom gewählten Kanal leuchten die relevanten Reglerknöpfe, die der Effekte zur besseren Übersicht sogar in anderen Farben. Ein wenig verwirrend ist jedoch, dass im Bypass-Mode nur die drei EQ-LEDs erlöschen. Eindeutiger wäre, wenn sämtliche Preamp-LEDs deaktiviert würden. Von den drei stabilen Fußtastern wählt der rechte die Kanäle, der mittlere aktiviert den Bordeffekt, der linke (Buffered-Bypass) routet das Eingangssignal auf die Klinken- und XLR-Ausgänge, lässt jedoch die jeweilige Effektsektion unangetastet, sodass diese separat verwendet werden kann.

Die Metallgehäuse hinterlassen einen sehr stabilen Eindruck. Eine gehäusefüllende Platine wird von den verschraubten Fußtastern und Klinkenbuchsen gehalten. Vier flache Gummifüßchen erweisen sich auf glattem Untergrund als absolut rutschfest.

Erstaunlich rutschfeste Gummifüßchen (Bild: Dieter Stork)

In dem beiliegenden informativen Manual werden gleich alle vier Pedale beschrieben und jeweils vier Einstellvorschläge legendärer Sounds aufgeführt. Allerdings weist Tech 21 ausdrücklich darauf hin, dass die Vorschläge unter dem Einsatz entsprechender Gitarrentypen erstellt wurden.

Der Test beginnt mit dem Screaming Blonde auf Seite 2

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