Q&A of today: Habt Ihr Tipps für bessere Speaker und Röhren parat?
Dynacord Twen II
von Peter Arends / Heinz Rebellius,
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Q: Ich besitze einen Dynacord Twen II. So wie er ist, gefällt mir der Amp schon ganz gut, er ist aber noch nicht wirklich praxistauglich. Dazu müsste er ein breiteres und luftigeres Frequenzspektrum haben. Außerdem könnte der Amp für meinen Geschmack früher zerren. Habt ihr Tipps für einen besseren Speaker und/oder Röhren, die den Verstärker meinen Klangvorstellungen näher bringen?
Andreas F.
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A: Falls noch der originale Speaker drin ist, wird der Austausch dessen schon einiges bewirken. Empfehlungen hier wären zum Beispiel ein Celestion G12H für einen typisch britischen, ein G12 Century Vintage für einen ausgewogeneren oder ein G12-65 für einen wärmeren Ton. Auch ein Tone Tubby Keramik (eher klar und definiert) oder verschiedene Weber-Speaker eignen sich sehr gut. In puncto Röhren wirst du den Sound nicht so wahnsinnig verändern können. Wenn du ein wenig mehr Headroom wünschst, kannst du den Austausch der 6V6-Endröhren gegen 6L6/5881 in Betracht ziehen. Wenn der Speaker-Austausch nicht ausreicht, solltest du den Amp technisch modifizieren lassen. Im einem Preisbereich von unter € 150 sollte man sowohl Frequenzgang als auch Zerrmöglichkeiten – sofern du keinen Mesa Triple Rectifier o. ä. erwartest – deinem Geschmack anpassen können.
6L6 in einen Dynacord Twen? Ein äußerst fragwürdiger Rat! Der Trafo ist auf ein Pärchen 6V6 ausgelegt, gut möglich, dass er durchbrennt, wenn man ihm zu viel Leistung abverlangt. Nein, der Schlüssel zu mehr Gain und einer besseren Wiedergabe von tiefen Frequenzen liegt in dem 0.001 mF (=1 nF) Kondensator, durch den das Signal von der zweiten Triode in den PI geht: der ist viel zu klein. Da gehört ein 0.022 mF hin. Als ich das gemacht hatte, hat der Amp plötzlich fürchterlich gebrummt (der kleine Kondensatorwert hat die tiefen Frequenzen beschnitten, daher hat man das vorher nicht so gehört). Das Problem? Dynacord hat die Masseschiene an zwei Stellen ans Gehäuse angeschlossen, das erzeugt eine Brummschleife. Man muss daher alle drei Buchsen (2x Eingang, 1x Fsw.) vom Gehäuse isolieren, z.B. mit Vox-Style Plastikbuchsen. Wer noch mehr Gain möchte, überbrückt den Kathodenwiderstand in der ersten Triode (2K2) mit einem 22 mF Elko, oder aber mit einem 0.1 Kondensator für einen deutlichen Schub in den oberen Frequenzen. Ich habe auch den originalen Speaker drin gelassen, das ist im Twen II ein 12“, der für geringe Lautstärken gut klingt. Schließt man an der Buchse hinten eine andere Box an (möglichst mit 8 Ohm Impedanz), wird der Kontakt zum internen Speaker unterbrochen. Schließ deinen Twen doch mal an `ne 4/12er an und schau, wie Dir das gefällt! Was der Twen aber eindeutig nicht macht, ist die für moderne Gitarrenamps typische Mittenabsenkung, die durch die Beschaltung des EQ´s entsteht. Falls Dir diese Art von Vintage-Sound nicht gefällt, ist der Twen aber einfach der falsche Amp für Dich.
Super, dein Beitrag hat mir heute Zeit gespart. Den speaker würde ich nach gusto auswechseln. Dann hat man einen feinen Gitarrenverstärker in kompaktem Format.
6L6 in einen Dynacord Twen? Ein äußerst fragwürdiger Rat! Der Trafo ist auf ein Pärchen 6V6 ausgelegt, gut möglich, dass er durchbrennt, wenn man ihm zu viel Leistung abverlangt. Nein, der Schlüssel zu mehr Gain und einer besseren Wiedergabe von tiefen Frequenzen liegt in dem 0.001 mF (=1 nF) Kondensator, durch den das Signal von der zweiten Triode in den PI geht: der ist viel zu klein. Da gehört ein 0.022 mF hin. Als ich das gemacht hatte, hat der Amp plötzlich fürchterlich gebrummt (der kleine Kondensatorwert hat die tiefen Frequenzen beschnitten, daher hat man das vorher nicht so gehört). Das Problem? Dynacord hat die Masseschiene an zwei Stellen ans Gehäuse angeschlossen, das erzeugt eine Brummschleife. Man muss daher alle drei Buchsen (2x Eingang, 1x Fsw.) vom Gehäuse isolieren, z.B. mit Vox-Style Plastikbuchsen. Wer noch mehr Gain möchte, überbrückt den Kathodenwiderstand in der ersten Triode (2K2) mit einem 22 mF Elko, oder aber mit einem 0.1 Kondensator für einen deutlichen Schub in den oberen Frequenzen. Ich habe auch den originalen Speaker drin gelassen, das ist im Twen II ein 12“, der für geringe Lautstärken gut klingt. Schließt man an der Buchse hinten eine andere Box an (möglichst mit 8 Ohm Impedanz), wird der Kontakt zum internen Speaker unterbrochen. Schließ deinen Twen doch mal an `ne 4/12er an und schau, wie Dir das gefällt! Was der Twen aber eindeutig nicht macht, ist die für moderne Gitarrenamps typische Mittenabsenkung, die durch die Beschaltung des EQ´s entsteht. Falls Dir diese Art von Vintage-Sound nicht gefällt, ist der Twen aber einfach der falsche Amp für Dich.
Super, dein Beitrag hat mir heute Zeit gespart. Den speaker würde ich nach gusto auswechseln. Dann hat man einen feinen Gitarrenverstärker in kompaktem Format.