Duesenberg Gold Boost – Green Comp II – White Drive II – Blue Move – Violet Trem – Red Echo II im Test

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Sechs Effektpedale von Duesenberg in verschiedenen Farben
(Bild: Dieter Stork)

 

Ah – Duesenberg! Der Name der Automobilschmiede aus den USA, die in den 30ern das sportlichere Pendant zu Rolls Royce war, assoziiert wie kein zweiter Begriff Exklusivität, Innovationsgeist und höchste Qualität.

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Eine pfiffige Idee von Göldo-Mastermind und Ex-Rockinger Dieter Gölsdorf, seine Musikinstrumente unter diesem wohlklingenden Namen zu vermarkten. Als Musiker verbindet man mit Duesenberg in erster Linie hochwertige Gitarren im Retro-Design. Doch bereits 2008 wurde die Palette an Musikalien um Effektgeräte erweitert, die ebenfalls an den Stil der Gitarren angelehnt sind. Dieses Jahr erhielten die drei bekannten Pedale ein Update und werden durch einen Booster, einen Chorus und ein Tremolo verstärkt.

 

Konstruktion von Duesenberg Gold Boost, Green Comp II, White Drive II, Blue Move, Violet Trem und Red Echo II

Im Vergleich zu der ersten Serie, die Kollege Jeschonnek in G&B 01/2010 testen konnte, hat sich zumindest äußerlich nicht allzu viel geändert. Weiterhin vermitteln die Pedale das wunderschöne Vintage-Flair und erinnern in der Farbauswahl und der üppigen Chromausstattung an die Straßenkreuzer der 50er/60er-Jahre. Geändert wurde die Beschriftung auf den Pedalen. Die neue Schriftart passt noch besser zum Design und ist nun nicht mehr eingraviert, sondern aufgedruckt. Bei ganz genauem Hinsehen entdeckt man, dass die Lackierung der Aludruckgussgehäuse nicht immer hundertprozentig sauber und gratfrei ist. Zudem gelingt es der harten aber dünnen Lackschicht nicht, die Unebenheiten in der Gehäuseoberfläche komplett zu kaschieren. Die kleinen Fehler sind aber so marginal, dass sie nicht wirklich stören und daher für manchen den Flair der Handarbeit ausmachen, der die Geräte von der industriellen Massenware unterscheidet. Auch am Einsatz der hochwertigen Bauteilen im Innern hat sich anscheinend nichts geändert: weiterhin kommen 3PDT-Schalter für True Bypass, hochwertige Alpha-Potis und die extrem fest zupackenden Neutrik-Buchsen zum Einsatz. Zusammen mit den Metallknöpfen und den satt laufenden Potis stellt sich auch haptisch sofort das Gefühl von Wertigkeit ein. Die überwiegend mit SMD-Bauteilen bestückten Platinen, sind an den Potis direkt verlötet und werden dadurch im Gehäuse befestigt. Also zumindest hier gibt es eine Änderung: Denn eine komplette freie Verdrahtung ist das eigentlich nicht mehr. Die Vorteile einer solchen sollten aber auch nicht überschätzt werden. Irgendwie muss die Platine ja befestigt werden und dann schon lieber über fest mit dem Gehäuse verschraubten Potis oder Buchsen als mit Heißkleber oder Klebesockeln, was man mitunter auch schon mal im Boutique-Bereich sieht. Roadtauglich und trittsicher ist die Duesenberg-Konstruktion auf jeden Fall. Erwähnenswert ist noch die Ausstattung mit einer ausführlichen Bedienungsanleitung in Deutsch und Englisch. Ein kleines Bonmot daraus möchte ich nicht vorenthalten: Bekanntlich befindet sich bei fast allen Boutique-Effektgeräten die Batterie innerhalb des Gehäuses und kann durch Abschrauben des Deckels erreicht werden – so auch bei den Duesenbergs. Nun warnt die Bedienungsanleitung aber ausdrücklich davor, das Gehäuse im Falle eines Defektes zu öffnen, da sich keinerlei Teile im Innern befinden, die man selbst „servicen“ könnte. Ich hoffe nur, dass niemand eine leere Batterie als Defekt interpretiert und das Gerät dann zum Batteriewechsel einschickt.

 

Duesenberg Gold Boost

Als einziger Duesenberg begnügt sich der eidottergelbe Booster mit einem kleinen Gehäuse. Das ist auch gut so, denn der Platz auf unseren Effektboards ist ja notorisch knapp und wahrscheinlich wären sich der einsame Poti und die kleine Platine in einem großen Gehäuse auch etwas verloren vorgekommen. Diese Minimalaustattung genügt dem Gold Boost aber für einen großen Auftritt, denn das Pedal arbeitet in jedem Anforderungsbereich einwandfrei. Das Pedal meistert mit zugedrehtem Poti die Aufgabe als Buffer genauso souverän, wie als zuschaltbarer Booster vor einem bereits zerrenden Verstärker. Ich sollte es eigentlich wissen, aber ich bin immer wieder aufs Neue verblüfft, wenn ich bei der Verwendung von guten Buffern und Boostern feststelle, wie frisch das Gitarrensignal trotz langer Kabelwege sein kann. Und der Gold Boost gehört eindeutig zu den Guten, denn die Transparenz und Dynamik des Signals bleibt erhalten. Auch die dritte Anforderung stellt ihn vor keine Probleme: Hinter der Zerrstufe hebt der Gold Boost die Lautstärke für Soli an. Bei hohen Boostleistungen dämpft er bewusst die Höhen, was auch für mich Sinn macht und vor dem übersteuerten Röhrenverstärker sehr schön klingt. Ansonsten zeichnet sich der Gold Boost durch große Klangtreue aus.

 

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(Bild: Dieter Stork)

 

Duesenberg Green Comp II

Attack und Sustaiiin verspricht der Green Comp II in der Bedienungsanleitung. Um es mit den Worten aus dem Blues Brothers Film auszudrücken: er kann beides – Country und Western. Denn tatsächlich ist die Kombination aus Kompressor und Sustainer quasi ein Standard, da beides auf dem gleichen Funktionsprinzip beruht. Ein Kompressor verringert die Dynamik des Signals, d. h. stark angeschlagene Saiten werden leiser gemacht. Bei Studio-Kompressoren gibt es dazu meist vier Regelmöglichkeiten: „Threshold“ (ab welchem Eingangs-Pegel leiser geregelt wird), „Ratio“ (in welchem Verhältnis das Ausgangssignal zum Eingangssignal verringert wird), „Attack“ (Zeit bis die Regelung einsetzt), „Release“ (Zeit bis das Signal wieder auf den ursprünglichen Pegel zurückgeht). Der Sustain-Effekt entsteht dann, wenn ein Kompressor mit großem Ratio, schnellem Attack und sehr langem Release auf einen höheren Pegel als ursprünglich der Schaltung zugeführt wurde. Soweit zur Theorie. Gut, dass bei Bodeneffekten meist nicht so viele Regler üblich sind, sondern einige Parameter voreingestellt werden. Der Green Comp II kommt mit einem Sustain-, einem Attack- und einem Level-Regler aus – sehr benutzerfreundlich. Der Level Poti regelt die Endlautstärke des Effektes. Zum Ausgleichen der gedämpften Pegelspitzen sitzt bei Kompressoren nämlich ein Aufholverstärker am Ende der Schaltung. Und da man damit nicht nur die verlorene Lautstärke ausgleichen, sondern auch eine gute Schippe drauflegen kann, eignet sich der Green Comp II auch als Booster. Die Boostleistung ist natürlich nicht so hoch wie beim Gold Boost, aber sehr wohltönend. Auch die Bedienung als Compressor oder Sustainer gestaltet sich einfach und effektiv: Der Sustain-Regler erhöht durch Aufdrehen gleichzeitig Kompression und Ausklingzeit. Laut Bedienungsanleitung lässt der Attack-Poti die Kompression nach links weicher und nach rechts härter einsetzen. Das ist zumindest missverständlich formuliert. Denn bei dem Testgerät nimmt die Anschlagsbetonung zu, je weiter der Attack-Poti nach links gedreht wird. Den percussivsten Sound liefert der Green Comp II mit einem zugedrehten Attack-Poti. Die echte Country-Picker-Einstellung, die den Anschlag trotz Kompression und Sustain deutlich hervortreten lässt, erzielt man also anders als in dem Einstellungsbeispiel der Anleitung beschrieben, indem Sustain auf- und Attack zugedreht wird. Im Zweifelsfall daher lieber den Ohren trauen als den Augen! Und wie auch immer man an den Sound kommt, er klingt hervorragend und belegt die hohe Qualität des Gerätes. Aber auch in allen anderen Einstellungen klingt das Gerät ausgesprochen harmonisch und angenehm transparent. Dadurch ist eine Fehlbedienung praktisch ausgeschlossen. Die in Ausgabe 01/2010 beschriebenen positiven Eigenschaften des ersten Green Comp finden sich also auch in der zweiten Version wieder: Der Kompressor erledigt seinen Job – wie es sich gehört – unscheinbar, ohne Rauschen und Pumpen. In dezenten Einstellungen bringt er den Klang der Gitarre im Band-Gefüge nach vorne ohne ihn merklich zu verändern. Ach so – natürlich werden ihn nicht nur Country-&-Western-Musiker lieben, sondern bestimmt auch Blueser und Rocker.

 

Duesenberg White Drive II

Duesenberg hat bislang nur einen Verzerrer im Programm, den White Drive. Der soll es aber in sich haben! Von dynamischem Clean Boost über elektrisierendem Crunch bis zu cremigen Overdrive bescheinigt ihm sein Hersteller Einsatzmöglichkeiten in allen Anforderungsdisziplinen der gemäßigten Verzerrung . Da es sich bei dem White Drive II auch um eine Überarbeitung des bereits getesteten White Drives handelt, nehme ich auch gerne Bezug auf das damalige Urteil, das ihm gleichermaßen hervorragende Boost-Fähigkeiten wie Overdrive-Sounds bescheinigte. Insbesondere das dynamische Verhalten, die Durchsetzungsfähigkeit und der differenzierte Klang wurden gelobt. Das unterschreibe ich auch für das Update des White Drive. Laut Duesenberg wurde der White Drive II nämlich insgesamt neu abgestimmt. Er erhielt mehr Gain-Reserven, mehr Dynamik und ist in den Höhen etwas spritziger. Gut, dass die neue Abstimmung an den alten Tugenden nichts geändert hat. Mir imponierte der White Drive II vor allem vor einem angezerrten (Röhren-) Verstärker. Dort gibt er dem Sound Biss und Kraft dazu, ohne den Anschlag und die Dynamik zu nehmen. Als Clean Booster gefällt er mir dagegen nicht ganz so gut, da er mir nicht linear genug arbeitet. Aber genau das mag einem anderen natürlich zusagen. Denn durch die zarten Verzerrungen bei kräftigen Anschlägen erhält der Cleansound das, was wir gerne als „Charakter“ beschreiben. Außerdem wartet für „saubere“ Clean-Boosts im eigenen Haus mit dem Gold Boost ja auch ein Spezialist. Im „Stand-Alone-Betrieb“ reicht der White Drive II knapp an den Medium-Gain-Bereich heran, schafft also etwas mehr Gain als ein Tube Screamer. In dieser Anwendung macht es mir der White Drive allerdings nicht ganz einfach, denn sein Klang hängt im großen Maße von dem Verstärker ab, mit dem er zusammenarbeitet. Vor meinem Marshall 2203 fand ich ihn etwas harsch, sobald die Höhen über zwei Drittel aufgedreht waren. Vor dem Fender HR Deluxe und dem Peavey Classic 30 tönten die Höhen dagegen runder, aber da fehlte mir etwas Bass. Perfekt klang er vor dem Music Man RP 65. Hier war jede Einstellung rund und harmonisch. Thomas Jeschonnek beschrieb den Overdrive-Sound des White Drive I vor allem als cremig. Infolge der Neuabstimmung des White Drive, empfinde ich den Grund-Sound nun nicht mehr primär weich und cremig, sondern eher dynamisch und direkt. Der White Drive II ist für mich ein ehrlicher Geselle, kein Schönfärber und gerade der kräftige und offene Grundklang verhilft ihm zur nötigen Durchsetzungskraft im Bandgefüge.

 

Duesenberg Blue Move

Was „Move“ jetzt mit einem Chorus zu tun hat, erschließt sich mir nicht ganz. Konsequenterweise müsste dieser Duesenberg eigentlich Blue Chorus heißen. Denn das babyblaue Gehäuse beinhaltet einen analogen Chorus – nicht mehr und nicht weniger. Aber unter den Chorus-Effekten gehört der Blue Move sicher zu den vielseitigsten Geräten auf dem Markt. Er liefert von dezenten und feinen Schwebeeffekten bis zu wabernden und eiernden Vibratos und Leslie-Klängen die gesamte Bandbreite, die man von einem Chorus erwarten kann. Dabei überraschen die für ein Analoggerät ausgesprochen geringen Nebengeräusche. Meine persönlichen Standards, an denen sich jeder von mir getestete Chorus messen muss, sind die analogen Klassiker Boss CE-2 und Ibanez SC-10. Und im direkten Vergleich gewinnt der Duesenberg dadurch, dass er noch etwas weicher und breiter klingt als der Ibanez und dabei den Gesamt-Sound weniger dunkel färbt als der Boss. Zudem sind auch extremere Sounds möglich als bei den beiden Japanern. Ohne Zweifel gehört der Duesenberg Chorus zu den besten seiner Art. Er erinnert mich klanglich an den vor einem halben Jahr getesteten Vahlbruch Chorus (Ausgabe 12/2010), der mir auch schon wegen seiner Transparenz und Wärme gefiel. Im Gegensatz zu diesem und dem Ibanez gibt es beim Duesenberg keine Stereo-Option, was aber für die meisten Anwender wohl kein Nachteil sein wird. Denn Hand aufs Herz: Wer spielt denn wirklich mit Bodeneffektgeräten ein Stereo-Setup? Ansonsten ist die Ausstattung top: Zur besseren Kontrolle blinkt die Status-LED in der eingestellten Chorus-Geschwindigkeit und ein Mix-Regler passt den Chorus in verschiedene Settings ein. Ich verwende den Mix-Regler z. B. gerne, um den Chorus-Effekt bei verzerrten Sounds etwas abzuschwächen. Es kann aber auch sinnvoll sein, den Mix etwas zurückzudrehen, wenn der Chorus im Einschleifweg benutzt wird, wo Modulationseffekte ja intensiver klingen als vor dem Verstärker. Ein tolles Gerät.

 

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(Bild: Dieter Stork)

 

Duesenberg Violet Trem

Ein Tremolo macht eigentlich nur laut und leise. Im Prinzip keine besondere Leistung, sollte man meinen. Aber weit gefehlt! Denn die Art wie sich ein Tremolo-Effekt „anfühlt“, entscheidet für viele Musiker über Gut und Böse. Schwierig dabei ist allerdings dass es vor allem zwei Anforderungsprofile gibt: Einmal das weiche und warme Vintage-Tremolo, wie es in den alten Fender-Röhrenverstärker als Effekt eingebaut war und das harte, „zerhackende“ Tremolo moderner Machart. Als Beispielsongs für die beiden Extreme nenne ich gerne ‚Gimme Shelter‘ für Vintage und ‚Boulevard Of Broken Dreams‘ für moderne Tremolo-Arbeit.

Klanglich bedient das Violet Trem beides. Moderne Stotter-Klänge wie in dem Green Day Hit sind genauso möglich wie die zarten Vintage-Klänge in dem Stones-Klassiker. Möglich macht das vor allem der Wippenschalter am Kopfende, der von der Rechteckwelle zur Sinuswelle umschaltet. Zusammen mit dem Depth-Regler ist dann eigentlich alles möglich, was man von einem Tremoloeffekt erwarten kann. Auch hier blinkt zur Kontrolle die Status-LED in der Geschwindigkeit des Tremolos. Der gefühlte Lautstärkeverlust beim aktiven Tremolo kann durch den Volume-Regler ausgeglichen werden. Ich hätte mir zwar einen noch etwas höheren Pegel des Reglers gewünscht, aber man kann auch mit diesem Lautstärkeausgleich sehr gut leben.

 

Duesenberg Red Echo II

So knallrot wie in der ersten Auflage ist der Red Echo nicht mehr. Ob sich außer der Farbänderung zum pastellfarbenen Rot-Orange auch im Inneren etwas geändert hat, kann ich mangels direkter Vergleichsmöglichkeit nicht beurteilen. Allerdings scheinen mir die damaligen Ausführungen auch für die zweite Auflage des Red Echo zu gelten. Ich fasse daher zusammen: Delayzeiten bis ca. 600 ms erlauben von einem anfettenden Ambience-Hall über wunderbar warme und dynamische Slap-Back-Echos bis zu langen effektvollen Solo-Delays alle Standardanwendungen. Was darüber hinausgeht bedient das Red Echo bewusst nicht: Alle Einstellungen sind praxisnah – Selbstoszillation oder analoges Jaulen bei Betätigung des Time-Reglers darf man nicht erwarten. Die Echos sind fett und durchsetzungsfähig und werden in den Höhen nicht beschnitten. Mir ist noch aufgefallen, dass die Lautstärke bei aktivem Echo leicht angehoben wird und der Effekt eher dunkel abgestimmt ist, wodurch der Gitarrenton sehr schön angedickt wird. Bei jeder Einstellung ist zudem ein leichter Raumhall vorhanden. Das Red Echo lässt dadurch den Ton tatsächlich größer und wuchtiger werden. Hier verspricht die Bedienungsanleitung nicht zuviel. Eine Sache allerdings hat mich nicht in Ruhe gelassen: Wie kann eine analoge Eimerkettenschaltung Delays mit 600 ms bei gleichzeitig so geringen Nebengeräuschen erzeugen? Für die erste Version des Red Echo vermerkte Thomas Jeschonnek nämlich, dass die Wiederholungen mit Hilfe analoger BBD-Chips (bucketbrigade, dt. Eimerkettenspeicher) erzeugt würden. Hier war mein detektivischer Spürsinn geweckt und mit Hilfe eines Mini-Spiegels konnte ich den auf der Platine nach unten zeigenden Delay-IC als den bewährten PT2399 identifizieren. Der ist allerdings kein analoger BBD, sondern ein digitaler Delay-IC. Bevor die Vintage-Jünger jetzt aber Zeter und Mordio schreien: Meines Erachtens ist es völlig korrekt, moderne Technik zu nutzen, um „alte“ Sounds zu produzieren. Und ich ziehe meinen Hut, wenn man einen digitalen IC so sauber in die Anwendung einpasst, dass solch ein toll klingendes Gerät herauskommt! Nennen wir das Kind aber deutlich beim Namen. Das Red Echo ist ein „Analog-Sounding-Delay“. Nicht dass jemand auf die Idee kommt, bei der Angabe „analog aufgebaut“ ein „Analog-Delay“ zu erwarten und das „begehrte“ Rauschen vermisst.

 

Resümee

Die Duesenberg-Effekte spielen auf dem gleichen hohen Niveau wie die Duesenberg-Gitarren. Sie sind nicht nur chic, sondern gehören auch in Verarbeitung und Klang zur ersten Liga. Aber nicht nur dadurch sind sie ausgesprochen praxistauglich. Es kommt hinzu, dass trotz der wenigen Regler große Spannen an Sound-Varianten einstellbar sind und dabei gleichzeitig eine Fehlbedienung nahezu ausgeschlossen ist: Wie auch immer die Regler stehen – es klingt gut. Auf Schnickschnack und Gimmicks wird bewusst verzichtet, damit sich der Musiker auf das Wesentliche konzentrieren kann: die Musik! Preislich gehören die Duesenbergs leider auch in die Oberliga. Und damit setzen sie sich auch einem hohen Erwartungsdruck aus. Nur so erklärt sich der unten aufgeführte Minuspunkt. Das sind Kleinigkeiten, die lediglich angesichts der selbst auferlegten Messlatte erwähnenswert sind. Ansonsten bleibt eigentlich nur eins: Ein guter Eindruck!

 

Übersicht

Fabrikat: Duesenberg

Modell: Gold Boost, Green Comp II, White Drive II, Blue Move, Violet Trem, Red Echo II

Gerätetyp: Effektpedale für E-Gitarre

Herkunftsland: Deutschland

Anschlüsse: In, Out, 9 V DC

Regler:

Gold Boost: Level

Green Comp II: Sustain, Attack, Level

White Drive II: Drive, Tone, Level

Blue Move: Speed, Depth, Mix

Violet Trem: Speed, Intensity, Volume

Red Echo II: Time, Repeat, Level

Schalter: Hard-Bypass Footswitch, Violet Trem: Wippenschalter zur Sinuswellenumschaltung

Gehäuse: lackiertes Aludruckguss

Maße: 115 x 112 x 55 LBH/mm

Vertrieb: göldo music GmbH

30179 Hannover

www.duesenberg.de

Preise:

Gold Boost ca. 240

Green Comp II ca. 290

White Drive II ca. 290

Blue Move ca. 310

Violet Trem ca. 310

Red Echo II ca. 310

 

Plus

  • Sound-Qualität
  • Musikalität
  • Funktionalität
  • Praxistauglichkeit
  • Optik
  • technische Verarbeitung

 

Minus

  • minimale optische Mängel

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