Crazy Tube Circuits Venus: Moderner Röhren-Overdrive mit Vintage-Charakter
von Redaktion,
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(Bild: Crazy Tube Circuits)
Mit dem Venus bringt Crazy Tube Circuits einen echten Röhren-Overdrive aufs Pedalboard, der nicht nur klanglich an die berühmten Tube Driver der 80er und 90er erinnert, sondern auch mit praktischen Features für heutige Setups punkten soll …
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Kompakter Klassiker-Ansatz mit modernen Details
Der griechische Hersteller Crazy Tube Circuits hat mit dem neuen Venus ein Overdrive-Pedal im Programm, das sich im Soundcharakter klar an den berühmten BK Butler Tube Driver anlehnt. Anders als viele klassische Röhrenpedale kommt das Venus jedoch im kompakten Format daher und lässt sich ganz regulär mit einem 9V-Netzteil betreiben.
Im Inneren werkelt eine echte Röhre (ECC832) – eine Kombination aus ECC83 (12AX7) und ECC82 (12AU7) – die für den typischen Tube-Kompressionseffekt sorgt. Wer mag, kann auch andere Röhrentypen einsetzen, etwa ECC83/12AX7, ECC81/12AT7, ECC82/12AU7 oder 5751 – der Charakter des Pedals lässt sich dadurch gezielt beeinflussen.
(Bild: Crazy Tube Circuits)
Feintuning per Bias-Regler
Ein zentrales Feature ist der regelbare Röhren-Bias, mit dem sich der Stromfluss durch die Röhre anpassen lässt. Je nach Einstellung ändert sich das Verhalten von knackigem Overdrive bis hin zu weich gesättigter Röhrenkompression – von „gnarly and gated“ bis „smooth and creamy“.
Der Bias-Regler entspricht dabei einem Mod, der früher bei älteren Tube-Driver-Rackversionen oder per Aftermarket-Modifikation erhältlich war – hier ist er ab Werk integriert.
Dreifach-EQ, Fat/Tight-Switch und Buffer-Option
Im Vergleich zum klassischen Vorbild bietet das Venus eine dreibandige Klangregelung (Bass, Mitten, Treble), mit der sich das Frequenzverhalten gezielt anpassen lässt – hilfreich insbesondere bei ampspezifischem Voicing (z. B. Mid-Scoop bei Fender-Style-Verstärkern).
Ein „Fat/Tight“-Push-Schalter steuert zusätzlich den Bassbereich vor den Röhrenstufen – für mehr Low-End-Fülle oder straffere Ansprache.
Außerdem lässt sich per Schalter ein gebufferter Line-Driver aktivieren, der Signalverluste am Ausgang verhindert – besonders sinnvoll bei langen Effektketten oder niedriger Eingangsimpedanz des nächsten Geräts.
Weitere Features:
Stirnseitig verbaute Klinkenbuchsen für platzsparende Integration ins Pedalboard
Clickless True Bypass (Relais-Schaltung)
Programmierbare Einschaltfunktion (bypass oder aktiviert beim Einschalten) – ideal für Pedal-Switcher-Systeme
Internes Spannungs-Boosting auf ±15V DC, sorgt für mehr Headroom, obwohl das Pedal extern nur 9V benötigt
(Bild: Crazy Tube Circuits)
Klangreferenzen und historische Einordnung
Die originale Tube-Driver-Schaltung wurde unter anderem von Eric Johnson, David Gilmour, Joe Satriani, Billy Gibbons oder J Mascis genutzt. Auch wenn Venus kein 1:1-Klon ist, zielt Crazy Tube Circuits laut eigener Aussage auf genau diesen Soundkosmos – nur eben angepasst an heutige Anforderungen.
Wer den klassischen Röhrensound der Tube-Driver-Ära in einem kompakten und flexiblen Format sucht, könnte im Venus eine interessante Option finden – insbesondere dank der Bias-Regelung, der vielseitigen EQ-Sektion und der einfachen Integration ins moderne Setup.