Optik versus Technik

Bling Bling: Baboushka Guitars ‚More Glitter, Baby‘ im Test

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(Bild: Dieter Stork)

Es gibt Gitarren, die haben einen scharfen Look – klar, das ist immer Geschmacksache – und es gibt Gitarren, die gut klingen (für wen oder was auch immer). Ist das jetzt ein Widerspruch, oder kann man das auch beides zusammen haben? Mal sehen, was uns in dieser Hinsicht das Glitter-Baby aus Berlin zu sagen hat.

Dieses sehr spezielle Gitarrenmodell von Nikolai Tomás aus der Berliner Baboushka-Werkstatt, hat seine hohe Praxistauglichkeit bereits bewiesen. Es gehört Tobias Keil, der mit dem vorliegenden ‚More Glitter, Baby‘ die Helene-Fischer-Stadion-Tour und auch die diesjährigen Sascha-Konzerte bestritten hat. Tobias lernte Nikolai auf dem vorletzten Guitar Summit kennen. Der schickte ihm bald darauf diese Gitarre von gewissem Show-Wert zur Ansicht. Die Glitter-Queen war dann aber so viel mehr als nur optisches Highlight, sodass sie umgehend zum festen Arsenal gehörte und bei allen folgenden Shows (nicht nur von Helene) zum Einsatz kam.

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60er-Jahre Paillettenstoff in Epoxy (Bild: Dieter Stork)

OPTIK VERSUS TECHNIK

Den optischen Aufriss verdankt das auffällige T-Style-Modell ‚More Glitter, Baby‘ seinem original 60er-Jahre Paillettenstoff, eingebettet in glasklares Epoxy-Kunstharz, der die Decke ziert. Der mittig gefügte Korpus selbst besteht aus wild gewachsener, über 100 Jahre alter Kiefer, gewonnen aus einem recycelten Berliner Dachbalken. Von hinten wurde in den oberen Bereich zur Gewichtsreduzierung eine Kammerfräsung gesetzt und mit einem Deckel aus Kunststoff verschlossen. Unten gibt es noch ein mit Aludeckel abgedecktes Elektrofach. Hm, ist das jetzt schon eine Semi-Acoustic oder noch eine Solidbody?

Korpus aus alter Dachstuhlkiefer (Bild: Dieter Stork)

In den passgenau gefrästen Halsschuh ist ein einteiliger Hals aus geröstetem Ahorn über eine Halsplatte mit Gravur auf den Korpus geschraubt. In das Griffbrett aus ebensolchem Material von 10″ Radius sind 22 sauber entgratete Medium-Jumbo-Bünde eingesetzt. Schwarze Dots kennzeichnen die Lagen. Der parallel versetzt herausgeführte Kopf zeigt einen leichten Konturschnitt auf der Front und ist mit Kluson-Mechaniken ausgestattet. Über den schmalen Sattel aus Knochen werden die Saiten mit fenderischer 64,8-cm-Mensur hinüber zur Tune-o-matic Bridge geführt, danach ebenso Gibson-like von einem Stop Tailpiece gekontert.

Als Tonabnehmer sind handgewickelte PUs mit AlNiCo-Klingenmagneten im Charlie-Christian-Stil vom italienischen Hersteller Dreamsongs Pickups verbaut, der etwa auch für Bacci Guitars fertigt. Am Hals finden wir auf Kunststoffplatte geschraubt den Charlie Christian ‚Humbucker sized‘ Neck Pickup; am Steg ebenfalls auf dünner Plastikrampe den schräg gesetzten Charlie Christian Tele Bridge Pickup. Die Pickups verfügen über deutlich mehr Output als traditionelle Christian- oder Tele-Pickups. Aufrufen lassen sich die Pickups einzeln und in Kombination ganz konventionell über den vorn auf eine Aluplatte gesetzten Schalter. Geregelt wird Summe und Tonfarbe über dahinter gesetzte Potis mit griffigen Knöpfen.

60er-Jahre Paillettenstoff in Epoxy (Bild: Dieter Stork)

Den besonderen Charme macht bei diesem Modell, wie bei so gut wie allen anderen Baboushka-Gitarren auch, die rustikale Verarbeitung aus, welche dem historischen Material seine antike Ausstrahlung belässt und mit sorgfältig von Hand gealterten Komponenten optisch stimmig kombiniert. Ausgenommen sind davon allerdings die spieltechnisch relevanten Elemente. Der zu einem griffigen C-Profil geformte und mit Öl versiegelte Hals genügt mit seiner sauberen Bundierung auch höchsten Ansprüchen.

Handling und Sound auf Seite 2

(Bild: Dieter Stork)

HANDHABUNG UND TON

Das Modell ‚More Glitter, Baby‘ fühlt sich mit 3,7 kg auf die Schulter genommen absolut richtig an. Der Korpus, in Form und Brettstärke annähernd der Tele vergleichbar, liegt auf gewohnte Weise an und der Hals von angenehm rundlicher Formgebung (mittelstarkes C) bei gut 42 mm Sattelbreite ist ebenfalls klaglos komfortabel eingerichtet, auch wenn die Saitenlage nicht eben auf Briefmarkenniveau hinuntergesetzt ist – Spielraum dafür wäre durchaus da. Tobias wollte das aber so, um auch bei starkem Anschlag eine ansatzfrei saubere Artikulation über alle Lagen hinweg zu haben.

Die ersten akustisch angeschlagenen Akkorde führen uns sofort weg von der Telecaster-Assoziation. Was ist das? So ein offensives und sustainreiches Schwingverhalten mit vital und farbreich aufschießenden Obertönen hat man jetzt nicht erwartet. Vollstimmige Mehrklänge rollen so was von rund und geschlossen ab, dass sich die Augenbrauen erstaunt hochziehen. Die Kombination von altem Holz mit der bei diesem Modelltypen eher ungewohnten TOM-Bridge mit Tailpiece führt zu solch wunderbar sonoren Sounds? Beeindruckend!

Das abgestimmte Set von Charlie-Christian-Style-Klingen-Pickups aus der Manufaktur Dreamsongs Pickups wandelt diese famosen Grundlagen in souveräne elektrische Klänge: der Tonabnehmer am Hals ähnelt von seiner volltönenden Kraft her eher einem P-90 als einem Tele-Pickup. Saftig im Bassbereich, dennoch bei vollmundiger Tonentfaltung immer definiert, schließt der ausdrucksstarke Klangaufbau die plastischen Mitten und satt funkelnde Höhen harmonisch mit ein. Ein voll gerundetes Timbre, dem die leichte Hohlkehle klare Kontur gibt. Diese Mischung ist in der Abteilung Clean absolut schlagend, packt aber dann im Gain-Kanal mit festem und sonor singendem Ton noch einen drauf. Überdies wird der Anschlag nach Stärke und Position differenziert herausgestellt. Wonne!

Wechseln wir auf den Pickup am Steg, so verschlankt sich der Bassbereich stark, ohne dass die stimmige Rundung im Klanggefüge verloren geht. Diesen knochigen Ausdruck im Bass mit kompakt zubeißenden Höhen beim alterierenden Rhythmusspiel muss man einfach lieben. Auch dieser Pickup verfügt über guten Output und liefert saftigen Twang im Overdrive mit dynamischem Attack-Verhalten und leicht zu provozierenden Pinch Harmonics. Linien perlen konturstark vom Griffbrett und ist dir nach Schreien: auch kein Problem. Durch Fingerbewegung (Vibrato) lässt sich der angriffslustig vorspringende Ton dann sogar noch weiter aufreizen. Nicht zu vergessen am Ende unserer Betrachtungen ist die Kombischaltung beider Pickups, die mit leicht ausgekämmtem Sound bei ansonsten vollem Tonverhalten nochmals ein besonderes Licht anknipst. Toll bei klar eingestelltem Amp, noch besser im Crunch.

Über die Positionierung der Pickup-Schalters bei dieser Ausführung kann man geteilter Meinung sein. Für eine ausladend geführte Schlaghand kommt es schnell mal zu ungewolltem Umschalten, aber da wir uns im Bereich des individuellen Gitarrenbaus bewegen, kann das jeder so haben wie er will.

RESÜMEE

Nikolai Tomás, bekannt geworden mit seiner Berliner Band Poems For Laila und als Musiker immer noch tätig, hat sich mittlerweile auch als Gitarrenbauer einen guten Namen verschafft. Für die Instrumente seiner Firma Baboushka Guitars greift er mitunter auf alte Bohlen und Balken aus Abbruchhäusern zurück, was auch als Basismaterial für das Modell ‚More Glitter, Baby‘ zur Verfügung stand. Die T-Style-Gitarre mit TOM-Bridge und Stoptail schwingt wie Hölle, zeigt neben langem Sustain und harmonischem Ausgleich zwischen den Stimmen im Akkord aber auch noch eine enorme, obertoneiche Strahlkraft und Präsenz. Aspekte, die von den ausgangsstarken Charlie-Christan-Style-Klingen-Pickups von Dreamsongs souverän in Szene gesetzt werden. Da auch über die spieltechnischen Aspekte mit dem rundlich griffigen Hals nur Bestes zu berichten ist, können wir diesem charmant rustikalen Modell nur Bestnoten geben. Top!

PLUS

  • geschmackvolles Design von rustikalem Charme
  • Korpusholz aus alter Dachstuhlkiefer
  • Schwingverhalten
  • Dreamsongs Pickups
  • charaktervolle Sounds
  • griffiger Hals, saubere Bundierung
  • Kombination aus hohem Show- und bestem Praxiswert

MINUS

  • Position Pickup-Wahlschalter


(erschienen in Gitarre & Bass 03/2024)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Sehr speziell das Teil. Ob jetzt 100 Jahre alte Dachstuhl-Kiefer unbedingt als Pluspunkt gewertet werden muss lassen wir mal dahingestellt. Auf jeden Fall scheint der Tester ja mächtig beeindruckt von der Kombi Abbruchholz, Paillettenstoff und Epoxy;-)

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    1. Hallo „dorni“,daß du doch anscheinend ernsthaft meinst,-dein Zitat: „ob jetzt 1oo Jahre alte Dachstuhl-Kiefer unbedingt als Pluspunkt gewertet werden muß,lassen wir mal dahingestellt,“ – bewerte ich hier einfach mal nicht als deinen eigenen Erfahrungswert,sondern doch viel eher als eine vage Vermutung,bzw. als eine Aussage,die letztendlich (ungerechtfertigterweise) einer Abwertung nahe kommt.

      Wer wirklich daran zweifelt,oder sogar behauptet,daß uraltes,gut abgelagertes Holz nicht unbedingt als Pluspunkt gewertet werden sollte,der hatte in seinem Leben wahrlich noch niemals solches nachhaltiges Altholz in der Hand gehabt. Ich bin langjähriger Tischler mit Meisterbrief und auch Gitarrenbauer im wohlverdienten Ruhestand,und darf berufsbedingt behaupten,daß altes Holz nicht nur außergewöhnliche Klangeigenschaften besitzt,-sondern aktuell auch besonders nachhaltig ist. Allein die Seltenheit an sehr altes edles Holz zu gelangen,bleibt meist ausschließlich den Leuten vorbehalten,die sich jahrelang mit diesem Naturmaterial beschäftigten. Dies ist der Vorteil der Berufserfahrenen gegenüber den Laien. Faktisch spricht die Verwendung alter,sachgerecht abgelagerter Hölzer unbedingt für den Gitarrenbau.
      Daß sich nun nicht ein Jeder eine handgefertigte Custom Gitarre finanziell leisten kann,bleibt der Tatsache geschuldet,daß besondere Edelhölzer-Raritäten aus vergangener Zeit bekanntlich ihre hohe Wertigkeit und ihr gerechtfertigtes Preisgefüge haben.Schließlich sind speziell alte Hölzer nicht grenzenlos verfügbar. Und das macht besagte Hölzer so exklusiv und teuer.

      Gerne habe ich dich hierüber aufgeklärt,und hoffe,daß du zukünftig alte Hölzer nun generell positiv betrachtest,und die extrem hohe Wertigkeit dieser Naturprodukte nicht mehr anzweifelst.
      Mit freundlichen Grüßen aus Marburg.

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      1. Das Bau-Holz für einen Dachstuhl, hier Kiefer, fällt aber in 100 Jahren nicht in die Kategorie “sachgerecht abgelagerter Edelholz-Rarität” oder überhaupt “Edelholz”.

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        1. Großer Irrtum,altes Holz ist immer edel und etwas ganz Besonderes! Auch Kieferholz eines alten Dachstuhls zählt dazu! Ich merke,ihr seid nicht vom Fach der erfahrenen Holzhandwerker. Macht ja nichts,schließlich möchte hier anscheinend auch der völlig Unerfahrene seine Meinung posten. Schade,daß es immer wieder Laien gibt,die leider gar keine Erfahrung von alten Hölzern haben. Es sei euch jedoch verziehen,dafür sind wir Fachleute des hölzernen Handwerks ja da.

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      2. Abwertung trifft es nicht. Ich polarisiere gerne. In erster Linie bin ich Gitarrist und absolut gitarrenverrückt. Ich besitze Alles von Billigchinakopie bis Customshop und denke dass ich doch etwas Erfahrung mitbringe, zumal ich einen befreundeten Gitarrenbauer habe der nur heimische, alte Hölzer verbaut. Die besagte Kiefer kann man durchaus als nicht alltäglich oder auch außergewöhnlich erwähnen, mich hat ja nur die Nennung unter “positiv”, sagen wir mal, irritiert. Ich bin jedoch für Alles offen und danke für Dein Feedback. Das meine ich wirklich ehrlich. Ich habe übrigens 120 Jahre alte Dachbalken als Blickfang in der Wohnküche (von einem 120 Jahre alten Bauernhof meines Neffen). Bezüglich Tonholz könnte man noch die “Physik der E-Gitarre” als weiteren Diskussionsstoff anführen. Möchte ich allerdings nicht, weil ich als alter Elektrotechniker das Ding zwar nachvollziehen kann, aber trotzdem schräg finde. Die zitierten Aussagen verschiedener Fachorgane zu den Toneigenschaften unterschiedlicher Hölzer sind jedoch sehr lesenswert/amüsant.

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        1. Wenn nun sogar die fachlichen Kompetenzen verschiedener „Fachorgane“ von Laien angezweifelt werden,sind wir leider völlig am Ende der Glaubwürdigkeit angelangt!
          Fachkompetenz hat absolut gar nichts mit diesem ganzen „Voodoo-Zauber“ der wissenschaftlichen Theoretiker zu tun.

          Hier einfach mal Klartext:
          Sehr altes,top abgelagertes Holz (egal ob vom einstigen Dachstuhl oder sonst wo her stammend) hat definitiv als Gitarrenkorpus und Hals verwendet,einen akustisch vernehmbaren,sehr angenehmen Klang.

          Manche Außenstehende,die zwar ein Paar Ohren haben,jedoch überhaupt nicht die jahrzehntelange Berufserfahrung (wie z.B. Tischler,Gitarrenbauer) im Holzhandwerk besitzen,scheinen die sehr gravierenden Klangunterschiede zwischen uraltem Holz und in Eile getrocknetem Billigholz der seriellen Gitarrenfabrikation nicht unterscheiden zu können.

          Ich war doch sehr überrascht,als mir mein langjähriger Gitarrenbauer-Kollege eine über 25 Jahre alte Mahagoni-Holzkantel für den Bau des Halses meiner Custom made E.-Gitarre vorschlug,und damit sehr richtig lag,weil die direkte Ansprache,die Haptik,und das Sustain dieses besagten Holzes meine Klangvorstellungen weitaus übertrafen.

          Bereits das „anklopfen“ dieser Holzkantel vor der Verwendung für meine Gitarre,klang überdurchschnittlich gut.
          Gar kein Vergleich zu kurz gelagertem Holz aus der Fabrik.

          Leider fällt mir hier in diesem Forum immer wieder auf,wie wenig Fachkenntnisse so einige Leute vom Bau und Klangverhalten bestimmter Hölzer einer Gitarre haben.

          Es liegt doch sehr nahe,daß ein wertvolles Edelholz (wie u.a. Mahagoni) beste Klangeigenschaft besitzt,und praktisch verwendet einfach traumhaft ist.

          Für mich,der sich über 25 Jahre lang sehr intensiv und überaus gerne fachbezogen mit Edelhölzern beschäftigte,und auch damit arbeitete,kann diese spontanen „Pauschalbeurteilungen“ einiger weniger „Unkundigen“ bezüglich alter Hölzer nicht akzeptieren. Elektrotechnik ist durchaus wichtig,und Fachkenntnisse über besonders altes Holz ebenso! Deshalb scheint mir hier eine Diskussion über das Pro und Kontra alten Holzes generell unangebracht.

          Holzhandwerker sind schließlich keine Prediger,sie sind aber auf Grund ihrer Berufserfahrungen mit dem hölzernen Naturmaterial besonders vertraut,und kennen als Gitarrenbauer die wesentlichen Unterschiede im Klangverhalten. Dies ist nun einfach mal Fakt!

          Ich habe leider den traurigen Eindruck,daß man sich hier teilweise neidvoll und ungerechtfertigt negativ über den versierten Berliner Gitarrenbauer Baboushka ausläßt,und mit innovativen Ideen hinsichtlich der speziellen Technik aus altem Pailettenstoff und mit Epoxydharz versiegelter Decke für eine Gitarre vorher noch nie konfrontiert wurde.
          Eben erzkonservativ,obendrein extrem intolerant und von vorn herein oberflächlich und besonders negativ allen Neuerungen gegenüber eingestellt,kann man gar nicht objektiv argumentieren.

          Aber,vielleicht besteht doch noch die Hoffnung,daß sich zukünftig keine weiteren negativ behafteten „Meinungen“ mehr in diesem Forum verbreiten.
          Vielen Dank im voraus.

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        2. Richtig! Gibt ja den Professor aus Regensburg, der eine Art Privat- Krieg gegen “Gitarre & Bass” führt, und wissenschaftlich bewiesen haben will, daß das Holz einer Gitarre absolut NULL Einfluß auf den Klang hätte. Ein Freund von mir, Gitarrist, Amp- Bauer u. Medien- Techniker teilt ja diese Meinung und wir streiten uns regelmäßig darüber.

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  2. Klartext: wer besitzt denn nicht sehr gerne Handmade Custom E.-Gitarren aus regionaler Fertigung unter ausschließlicher Verwendung uralter Hölzer inklusive bester Hardware? Wäre da nicht der geforderte hohe Preis,der solch eine handgebaute Gitarre aus dem Altholz eines Dachstuhls nun einmal kostet.

    Aber,es gibt,-bzw. es gab da zumindest preisliche Alternativen:
    In meinem Besitz befindet sich seit 2013/14 eine hochwertige Fender U.S.-Stratocaster,dessen einteiliger Massivkorpus damals aus dem edlen uralten Redwood Holz Restbestand einer ehemaligen abgebauten Brücke in Kalifornien der 1930er-Jahre von Fa.Fender für weltweit nur 100 Stück sinnvoll verwendet wurde.
    So zusagen geöltes „Old Growth Recycling Wood“,das für die besagten limitierten Fender Stratocaster Gitarren damalig für sehr faire 1.750,-€ bei wenigen ausgesuchten Fender Händlern über den Thresen ging!

    Sicher,so etwas kommt extrem selten vor,zweifellos ein Glücksgriff zu diesem genannten Verkaufspreis. Heute ist diese Fender Strat in top Zustand als Sammlerutensil mindestens um einiges mehr wert! Garantiert eine echte Wertanlage.

    Ich hatte vor einigen Jahren wirklich nur großes Glück gehabt,und gebe diese wertvolle Mammutbaum-Strat niemals wieder her.

    Fürwahr,zirka 3.650,-€ sind sehr viel Geld für eine Handmade E.-Guitar aus dem Kieferholz eines betagten Dachstuhls von Fa. Babouschka aus der einheimischen Region. Jedoch die beschriebene Redwood Fender Stratocaster aus den U.S.A. scheint mir dann aber doch bedeutend besser zu gefallen.Die Wertigkeit und Nachhaltigkeit uralter Hölzer steht hier sowieso außer Frage,denn extrem alte Naturwerkstoffe,wie Holz es nun mal eben ist,klingt stets unbestritten gut!

    Ich wünschte mir inständig,daß es zukünftig viel mehr Gitarrenhersteller aus dem In-und Ausland gäbe,die endlich die Zeichen der Zeit erkennen,und ihre (limitierten) Gitarren aus nachhaltigem Holz zu einem fairen Preis anbieten!

    Es muß doch möglich sein,so Etwas aktuell zu einem „vernünftigen Preis“ verkaufen zu können! Dann hätten alle Gitarristen und Sammler etwas davon,dies wäre also absolut gerecht.

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  3. E-Gitarrenbau ist schon was lustiges.
    Man nimmt 2 oder 4 Teile alten Brennholzes, klebt diese zusammen, fräst diese anschließend hohl, schmiert noch ordentlich Epoxidharz drauf und verkauft das Ganze für schlappe 3650€.
    (Selbsternannte) Experten frohlocken noch über die vermeintlichen Klangeigenschafften dieses Holzschatzes. Altes Holz schwingt doch so schön, vorallem wenn man Epoxidharz drauf schmiert, zwinker zwinker. Erstaunlich, dass eine Telekaster mit ca. halb hohlem Korpus noch fast 4 kg auf die Wage bringt.

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    1. Hallo,lieber „Franz“.Ob Gitarrenbau nun etwas „Lustiges“ ist,sei mal dahingestellt.
      Ganz offensichtlich macht es aber Freude und bringt anscheinend Spaß, selbst eine DIY-Gitarre in Eigenregie zu bauen. Do it Yourself scheint ja beim Gitarrenbau momentan immer mehr Interessierte zu begeistern.Dies mal ganz nebenbei bemerkt.

      Sehr erschreckend jedoch sind deine total herablassenden Äußerungen hinsichtlich der Baboushka Custom Gitarre. Völlig unpassende Worte,wie,Zitat: „altes Brennholz“,…“schmiert noch ordentlich Epoxydharz drauf“…,zeugen hier höchstens von Mißgunst und abwertender Kritik,die die Berliner Gitarrenbau Manufaktur Baboushka nun wirklich nicht verdient hat.
      Uns ist schon klar,daß sehr spezielle hochwertige Custom Gitarren aus der Region,mit unüblichen Hölzern-und Lackierungen durchaus polarisieren,und nicht jedem Gitarristen gefallen müssen,-aber dem Respekt und Anstand gegenüber,gebietet es,-sich in geeigneter und weniger primitiv abwertender Wortwahl (Brennholz etc.) zu äußern.
      Provokant und negativ ohne jeglichen Grund zu „kritisieren“ obliegt uns musikliebende und stets tolerante Musiker absolut nicht,das sollte doch wohl klar sein.

      Altes Dachstuhl Kieferholz ist k e i n „Brennholz“,wenn es hauptsächlich und besonders der Nachhaltigkeit wegen für den Korpus einer Gitarre weiter verwendet wird. Das Gesamtgewicht einer Elektrogitarre kann variieren,hat aber keinen wesentlichen Einfluss darauf,ob es gut oder schlecht ist. Chronische Rückenleiden resultieren beispielsweise nicht unbedingt aus Gründen einer „wuchtigen“ Gitarre. Optional kann man auch im Sitzen spielen.

      Mich erstaunt schlußendlich die Tatsache,daß hier überwiegend nörgelnde Leute ihre „schlauen“ Sprüche posten,und vorherrschend blanker Neid und Überheblichkeit überwiegt,was letztlich dazu führt,daß in Zukunft Niemand mehr derartig herablassende Kommentare lesen will.
      Schade eigentlich,weil sachlich bezogene Kommentare ohne vorherrschend negativ geprägtem Ego-Profil bislang gerne gelesen wurden.
      Dies scheint hier aber nicht mehr möglich zu sein.
      Insofern werde ich diese harschen Kommentare nicht mehr lesen wollen.

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  4. Ob einem nun die 1960er-Jahre Decke der Berliner Babouschka E.-Gitarre aus Paillettenstoff in Epoxydharz und das 100 jährige Kieferholz eines Dachstuhls gefällt,oder nicht,-man sollte hier fairneßhalber die künstlerische Idee dieses innovativen Gitarrenbauers respektieren!

    Extravaganz im Gitarrenbau hat zudem seinen berechtigten Preis und definiert das spezielle Design des Künstlers!

    Etwas mehr Toleranz würde all den renitenten Nörglern und Pessimisten durchaus sehr gut tun,da diese erzkonservativen Leute,die sich obendrein ohne jede Fachkenntnisse äußerst negativ und pauschalisiert über sehr altes Holz auslassen,und sogar behaupten,daß dieses besagte Dachstuhl Kieferholz weder edel,noch selten ist!

    Über solche Unkenntnis kann ich nur sagen,daß diese Leute sich keineswegs jemals mit dieser Materie beschäftigten.

    Mir gefällt diese Gitarre jedenfalls,und ich verehre Gitarrenbauer wie Baboushka,die abseits der 08/15 Gitarren-Modelle aus serieller Fertigung agieren! Macht bitte weiter so!
    Viele liebe Grüße aus Berlin-Neukölln an den Berliner Gitarrenbauer der Baboushka Manufaktur.

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    1. Hallo,liebe Orange,vielen Dank für deine Zustimmung zu meinem Kommentar. Du bringst es auf den Punkt. Ich freue mich sehr darüber. Zeigt es doch,daß wir beide hier die gleiche Meinung vertreten,und damit völlig richtig liegen.
      Ganz liebe Grüße von Stella ❤️aus Berlin-Neukölln-Nord (Rixdorf).

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