Der Wuppertaler Hanno Busch zählt zu den derzeit meistgefragten deutschen Jazz-Gitarristen und wird auch immer wieder für Tourneen im Pop-Bereich gebucht. Busch gehörte zu den Heavytones, der Band in der TV-Show von Stefan Raab, und war in den zurückliegenden Jahren unter anderem mit Popstar Sasha, mit Stefanie Heinzmann, Max Mutzke, Angelo Kelly und Peter Kraus auf Tournee. Außerdem ist er auf den Alben von Bosse, Gregor Meyle oder auch Nana Mouskouri zu hören.
Als Komponist und Produzent engagiert sich der 44-Jährige in seinem eigenen Hanno Busch Trio, außerdem hat er 2013 gemeinsam mit Bassist Klaus Fischer, Schlagzeuger Florian Bungardt und Keyboarder Tobias Philippen die Band Sommerplatte gegründet, mit der er vor wenigen Wochen über sein eigenes Label ‚Frutex Tracks‘ das dritte Album ‚Sommerplatte 3‘ veröffentlicht hat.
Gleichzeitig ist geplant, mit der Scheibe im Frühjahr 2020 auf Tournee zu gehen. Für unsere Serie ‚TopGearCheck‘ hat uns Hanno einen Blick auf sein Equipment gewährt und erklärt, welche Instrumente er Musikern besonders empfehlen kann.
„Als Hauptgitarre spiele ich meine Nik Huber Rietbergen. Da ich aber berufsbedingt sehr viel reise und der Transport von Gitarren immer eine besondere Herausforderung darstellt, kann ich die Semiacoustic-Instrumente von Ibanez besonders empfehlen, speziell die Modelle der Artist-Serie, die auch preislich sehr interessant sind. Im Unterschied zu so manch anderem Hersteller, bei dem die Qualität der einzelnen Gitarren mitunter weit auseinanderdriftet, gibt es bei Ibanez ein erstaunlich gleichmäßiges Niveau.
Bei Solidbody-Gitarren schwöre ich vornehmlich auf die preisgünstigen Instrumente von Fender und Squier, bei denen man allerdings ein wenig suchen muss, bis man ein wirklich sehr gutes Exemplar erwischt hat.
In Bezug auf Verstärker stehe ich schon seit Jahren auf die Fender Hot-Rod-Serie, die unter 1000 Euro liegt, hier vor allem auf den Hot Rod Deville mit zwei 12er Speakern, den ich auch auf der Tour mit Stefanie Heinzmann gespielt habe. Super Amp, ein echtes Arbeitspferd, bei dem ich nur den cleanen Kanal benutze und mir die Verzerrung über Pedale hole.
Darüber hinaus spiele ich Tonehunter Amps, vor allem den Clearwater und den JB Special, um den Pegel auf der Bühne auch mal deutlich niedriger halten zu können.
Bei den Effekten empfehle ich diejenigen, die ich im vergangenen Sommer auf den Tourneen mit Stefanie und Angelo eingesetzt und aufgrund von Platzmangel bewusst klein gewählt habe. Zum einen ist da der Xotic EP Booster, der perfekt zum Boosten von cleanen aber auch verzerrten Signalen funktioniert.
Neu entdeckt habe ich die JHS-Pedale. Es gibt einen tollen Verzerrer namens Morning Glory, der Low-Gain-Zerre liefert, von nahezu clean bis bluesig, und bei dem man das Gain mit einem externen Fuß-Switcher hochschalten kann, sodass man sogar Tubescreamer-Qualitäten ohne den gefürchteten Low End Cut bekommt.
Bei analogen Delays setze ich auf ein Moog Delay, das mit wenig Höhen auskommt und eine schöne Färbung erzeugt. Wenn ich ein Wah-Wah brauche, nehme ich das Dunlop Cry Baby.
Als Stimmgerät fungiert in meinem Pedalboard ein Mooer Baby Tuner, das zwar nicht kalibrierbar ist, aber ansonsten einen wirklich guten Job macht. Im Notfall helfe ich mir mit einem Cliptuner, der in ruhigen Jazzkonzerten prima funktioniert, auf lauten Rockbühnen allerdings nicht sehr zuverlässig arbeitet.
Für mein kleines Bord habe ich zudem den One Control Prussian Blue Reverb gefunden, der zwar nicht programmierbar, aber vergleichsweise günstig ist und einen geschmackvollen, unaufdringlichen Halleffekt liefert. Die Firma sagt selbst, dass das Teil gezielt für Gitarre entwickelt wurde.
Beim Thema Kabel schwöre ich auf Vovox, sicherlich mit das teuerste, was man bekommen kann, aber die Klangtreue ist einfach unschlagbar. Die Vovox-Kabel sind bei schonungslosem Gebrauch zwar etwas anfällig, klingen aber sahnemäßig. Für den raueren Betrieb nehme ich Klotz La-Grange-Kabel, da darf dann auf der Bühne auch schon mal ein Drum-Riser drüberrollen, ohne dass sie ihren Geist aufgeben.
Wichtig sind natürlich auch gute Plektren, da sie den Sound beeinflussen. Meine Wahl fällt hier auf Dunlop Tortex, die Gelben in 73 mm und die Grünen mit 88 mm, je nach Gelegenheit. Die gelben Tortex spiele ich sowohl auf E-, als auch auf Akustikgitarren.
Last but not least, die Saiten: Derzeit bin ich mit den DR Pure Blues Nickel sehr glücklich, übrigens die 0.11er-Sätze, die einen universellen Klang erzeugen und nur äußerst selten reißen.“