Musikjournalismus – Das solltet ihr vorher wissen!
von Redaktion,
Was genau macht ein Musikjournalist?
Die Arbeitsbereiche sind in diesem Fall sehr breit gestreut und bieten somit viel Abwechslung, aber auch Spezialisierungspotential. So gibt es Musikjournalisten welche sich ausschließlich auf das Verfassen von Plattenkritiken, also der fachmännischen Bewertung neu erschienener Werke, fokussiert haben, andere sind als Reporter tätig und halten beispielsweise Interviews für Zeitungen, Radio und Fernsehen. Auch das Verfassen von Biografien über bestimmte Musiker hat sich zu einer eigenen Sparte entwickelt und bietet vor allem Neueinsteigern, welche noch keine Kontakte in der Szene haben, eine Möglichkeit selbstständig und kostengünstig zu arbeiten. Wer dauerhaft in der Branche Fuß fassen will, sollte sich intensiv darüber informieren, welche Möglichkeiten es gibt und welche Tätigkeitsfelder sich auszahlen können. Das Wichtigste bei der Wahl des Arbeitsfeldes ist jedoch das persönliche Interessen-Fähigkeitenverhältniss. So sollte man zunächst tief in sich gehen und abwägen, welche Fähigkeiten man selbst mitbringt und ob sie sich mit den persönlichen Interessen überschneiden. Eine Plattenkritik über ein Metallica-Album kann nie zu 100% authentisch wirken, wenn die persönlichen musikalischen Vorlieben eher im Hip-Hop angesiedelt sind.
Wie werde ich Musikjournalist?
Was sich auf den ersten Blick nach einfach verdientem Geld anhört, ist in Wirklichkeit recht komplex. Denn alleine Musik hören und darüber schreiben stellt noch lange keinen Beruf dar. So solltest Du dir zunächst Gedanken über eine fundierte Ausbildung machen, denn auch wenn der Beruf des Journalisten nicht rechtlich geschützt ist, so ist es dennoch wichtig sich einschlägige Berufspraxis und ein großes Spektrum an theoretischem Wissen anzueignen. Dies kann beispielsweise ein Studium mit Schwerpunkt Musik oder Publizistik-Studium sein. Da viele Musikjournalisten später freiberuflich arbeiten wollen, ist es wichtig sich eine gewisse Professionalität anzueignen, um stetig neue Aufträge verbuchen zu können.
Auch ein Publizistik-Studium eignet sich hervorragend um sich das nötige Fachwissen anzueignen. Denn dort lernt man von vorne weg, wie man seine Arbeiten erfolgreich veröffentlichen kann und erreicht somit noch schneller und effektiver eine Zielgruppe, also quasi einen neuen Kundenstamm. Neben den Möglichkeiten eines themenverwandten Studiums wie Musikwissenschaften oder Journalismus gibt es auch die Möglichkeit, die Ausbildung an einer Journalistenschule zu absolvieren. Diese kann in öffentlicher und privater Trägerschaft sein und bietet je nach Anbieter sogar eine Ausbildungsvergütung. Zwar sind diese Journalistenschulen meist auch mit einem Hochschulstudium verknüpft, jedoch arbeiten Sie in der Regel praxisorientierter als die klassischen Studiengänge.
Wer jedoch keine Lust mehr auf büffeln hat, oder sich schon zu alt für einen Schulbesuch fühlt, für den gibt es die Möglichkeit über ein journalistisches Volontariat Fuß in der Branche zu fassen. Dies bedeutet nichts anderes, als ein mehrmonatiges Praktikum bzw. ein fachgebundener Freiwilligendienst und bietet vor allem Quereinsteigern und Nachzüglern die Möglichkeit sich das nötige Fachwissen anzueignen. Außerdem ist es die ideale Chance bereits zu Berufsbeginn essenzielle Kontakte zu knüpfen, um später beispielsweise für bestimmte Verlage arbeiten zu können oder renommierte Stars zu interviewen.
Von der Ausbildung ins Berufsleben
Wenn Du dich bereits in der Musikjournalismus Ausbildung befindest, oder diese schon abgeschlossen hast, stellt sich nun die große Frage: “Wie fange ich an ?” Wie zuletzt schon erwähnt, sind Kontakte in diesem Berufsfeld oft sehr wegweisend, weshalb du anfangen solltest dein Privatleben deinem Berufsleben gleichzusetzen und versuchen jeden Anlass dafür zu nutzen neue Bekanntschaften zu machen.
Als nächstes solltest Du dich bemühen, einen offiziellen Presseausweis zu bekommen. Dieser ist ein persönlicher Nachweis über die journalistische Tätigkeit und für dich als Journalist ein essentielles Arbeitsmittel, welches deine Recherchen erheblich erleichtern wird. Auf vielen Veranstaltungen sind nämlich die Bereiche, in denen der Künstler sitzt, den man interviewen möchte, für den normalen Zuschauer nicht zugänglich. Der Presseausweis dient somit oft als Eintrittskarte zu Backstage-Bereichen und ermöglicht dir den persönlichen Kontakt zu deiner Zielperson. Des Weiteren sind in Deutschland alle Behörden und öffentlichen Institutionen nach dem Landespressegesetz dazu verpflichtet, journalistischen Vertretern Auskunft zu geben. Dies ist besonders hilfreich, wenn man etwa einen Artikel über die Rechtslage im Musikbusiness schreiben will und Einzelnachweise von bestimmten Behörden benötigt.
Auch wenn es sich nach einer Menge Arbeit anhört, letztendlich ist es immer die Erfahrung die einen guten Musikjournalisten ausmacht. Niemand kann sich direkt zum Profi ausbilden lassen.
“It’s a hard way to the top, if you wanna rock and roll!” – AC/DC