La Mancha Guitars und Baton Rouge Guitars launchen gemeinsame Gitarrenserie
von Redaktion,
Seit vielen Jahren arbeitet der Tübinger Gitarrenvertrieb Bestacoustics Reinhardt GmbH, zusammen mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde daran, durch thermische Veredelung, einheimische Hölzer nutzbar für den Bau von Gitarren zu machen. Mit der neuen rECO Serie bringen sie nun, innerhalb ihrer Eigenmarken La Mancha Guitars und Baton Rouge Guitars gemeinsam erste Modelle auf den Markt und verankern dadurch Instrumente aus einheimischen Hölzern, aus nachhaltiger Forstwirtschaft, langfristig in ihrem Produktsortiment.
Um das zu ermöglichen hat Gunther Reinhardt in den letzten Jahren viel Zeit auf Holzsubmissionen in deutschen und österreichischen Wäldern verbracht. „Mit dem Kauf von eigenem Holz, haben wir in unserer Firma ein ganz neues Feld aufgemacht.“ So Gunther Reinhardt. Klar, bislang bestand das Kerngeschäft der Reinhardt GmbH darin, Instrumente produzieren zu lassen und diese dann dem Vertriebsnetz anzubieten. Das Holz für die Gitarren hat der Hersteller dann immer eigenständig irgendwo bezogen. Mit dem eigenen Holz geht die Reinhardt GmbH nun ganz neue Wege.
Vor allem geht es Gunther Reinhardt darum, im Einstiegssegment und Mittelpreissegment auch Gitarren anzubieten, die aus garantiert einheimischem Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft entstammen. „Das gibt es in der Form bislang nur bei hochwertigen Gitarren. Bei deutschen Gitarrenbauern ist es seit jeher gang und gäbe Gitarren aus einheimischen Hölzern zu bauen“, so Reinhardt. „Wir wollen das auch bei unseren Eigenmarken Baton Rouge, La Mancha und Duke für alle anbieten.“
Reinhardt will aber nicht vollkommen auf Tropenhölzer verzichten, sondern nur da wo es Sinn macht. Und das ist vor allem dort, wo eine große Menge Holz benötigt wird und die herausragenden klanglichen Eigenschaften von Tropenholz keine allzu große Rolle spielen. „Durch die thermische Modifikation schaffen wir es, einheimische Hölzer so zu veredeln, dass wir sie ohne Probleme für den Bau von hervorragend klingenden Instrumenten nutzen können.“
Wissenschaftlich untermauern lässt sich Gunther Reinhardt dieses vorhaben von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde bei Berlin. Über mehrere Jahre hinweg hat er mit den Wissenschaftlern zusammen das Verfahren zur thermischen Veredelung von Tonholz entsprechend optimiert, sodass es nun serienmäßig eingesetzt werden kann. Das eigene Holz zu verarbeiten ist gar nicht so einfach.
„Wir haben in den letzten Jahren viel dazugelernt. Das geht von der Frage, wie man das richtige Tonholz aussucht, bis zur Frage, wie es aufgesägt wird und wie es dann am besten thermisch behandelt werden soll, damit es für den Bau eines spezifischen Gitarrenteils nutzbar wird“, so Reinhardt. Die größte Herausforderung lag aber darin, dass die Hersteller auch mit dem behandelten Holz arbeiten lernen mussten. „Durch die thermische Behandlung wird das Holz sehr trocken und spröde. Vor allem beim biegen der Zargen sind uns am Anfang haufenweise kaputt gegangen. Unsere Hersteller mussten ihre Verfahren dahingehend erst anpassen. Das hat einige Zeit gebraucht.“
Mit der neuen rECO Serie zeigt sich jetzt aber, dass die Prozesse erfolgreich in eine Serienfertigung gebracht werden konnten. Sowohl bei Baton Rouge, als auch bei La Mancha gibt es ab sofort eine ganze Serie, die Gitarren und Ukulelen aus einheimischen, thermisch veredelten Hölzern anbietet. Dabei werden etablierte einheimische Tonhölzer wie Fichte und Ahorn genutzt, aber auch bislang selten bis nie genutztes Holz, wie Elsbeere, Birne, Erle, Esche und Speierling.
„Für uns ist das ein erster Wichtiger Schritt, um zu zeigen, dass wir den Prozess beherrschen und stabil und serienmäßig hochwertige Gitarren bauen können, die einen nachhaltigen Ansatz verfolgen.“