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Die neue Gitarre & Bass ist da!

Signature-Instrumente sind so eine Sache. Ein Hersteller baut für einen Gitarristen nach dessen Wünschen ein Instrument. Manchmal ist es eine Sonderanfertigung, die der Gitarrist ein paar Jahre spielt, dann erst geht sie in Serie – siehe PRS und Carlos Santana. Manchmal haben aber Original und Serien-Modell gar nicht so viel miteinander gemein. Es gibt Musiker, denen geht es nur darum, mit den Verkäufen Lizenzgebühren für sich zu generieren. Andere allerdings wollen Signature-Instrumente haben, die exakt ihren Vorgaben entsprechen, und sie quasi in jedem Laden der Welt eine Gitarre vom Haken nehmen und sie zum Gig mitnehmen können. Das sind die wahren Signature-Gitarren. Weil die Namensgeber exakt wissen, was ihr Instrument ausmacht. Steve Vai zum Beispiel ist seiner ersten Ibanez JEM immer noch treu, hat aber penibel drauf geachtet, dass die Serienmodelle exakt dem Vorbild entsprechen. Music Man und seine Endorser arbeiten genauso. Auch George Benson ist so einer: Er hat sogar versucht seine eigenen Modelle zu kaufen, und fragte mich vor vielen Jahren während eines Interviews nach einer Ibanez GB20.

Von Eric Clapton weiß man, dass seine Signature-Strats exakt den Serienmodellen entsprechen, außer dass sie im Custom-Shop gebaut werden. Allerdings gibt es exakt diese Instrumente für einen relativ geringen Aufpreis auch zu kaufen. Tatsache ist, dass Signature-Gitarren tolle Detaillösungen bieten, eben weil der Musiker bestimmte Features von seinem Instrument verlangt, die damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Eine nette Anekdote: Jeff Beck spielt seit vielen Jahren seine Signature-Strat in Original-Ausstattung. Einziger Unterschied: er hat einen relativ normalen Hals drauf, sein Signature-Modell hat aber einen total kräftigen Hals. Wie kam es dazu? Der Guitartec sollte von Jeffs Lieblingsgitarre die Maße abnehmen und zu Fender schicken. Nur hatte er mit einer Gibson 335 das falsche Modell erwischt. Die Fender-Leute dachten, na gut, wenn der Künstler es will. Und so haben sich viele Jahre lang andere Gitarristen über Jeff Becks Halsvorlieben gewundert. Und ihm war es dann tatsächlich egal.

In dieser Ausgabe stellen wir zwei Signature-Modelle von Gitarristen vor, die genau wissen, was sie wollen und so lange mit dem Hersteller diskutieren, bis alles perfekt ist. Eric Johnson – er hört, wie weit 9-V-Batterien entladen sind – hat zwei Jahre lang mit Fender-Mitarbeitern an seinem Strat-Modell gearbeitet, bis er zufrieden war: Eine Semi-Akustik-Stratocaster mit exakt seinen Sound-vorstellungen. Und John Mayer, ein paar Jährchen jünger, aber mit Sicherheit genauso ein Soundfetischist wie Eric, hat ebenfalls über zwei Jahre mit Paul Reed Smith geforscht und getestet, bis seine Silver Sky fertig war. Es ist mehr daraus geworden als nur ein Stratbody mit einem PRS-Hals. Und es zu schaffen, dass Paul Reed Smith solch einen Body verwendet, muss schon Überzeugungskraft gekostet haben.

Die Testberichte zur PRS Silver Sky und zur Fender Eric Johnson Stratocaster in dieser Ausgabe, genauso wie Themen von RockBoard, Eastman, FMC, Ritter Instruments, Fender, Blackstar, Fender, Mooer und vielen mehr.

Im Story-Bereich haben wir uns mit Wolf Hoffmann von Accept, Chris Robinson (Ex Black Crows, Chris Robinson Brotherhood), Calexico, Ian Hill von Judas Priest, The Analogues sowie Andy McKee unterhalten.

Im Workshop-Bereich geht es ebenfalls zur Sache: Headless Madness, Gehör Training, Marshall JMP100 MV Lead, Abrichtung der Bünde sowie die Wahl der richtigen Poti für den richtigen Pickup stehen diesmal auf dem Programm.

Dieter Roesberg, Chefredakteur (Bild: Dieter Stork)