Man kennt Gary E. Levinson vielleicht eher für seine Blade E-Gitarren, aber angefangen hat alles mit Acoustics.
Anzeige
Und dass diese Gitarren-Gattung im Hause Levinson kein Nischendasein führt, sieht man der LJ-24VS auch sofort an. Sie entstammt der Medina-Serie, benannt nach einem Fluss in Texas, der mit seinem klaren Wasser und seinen üppigen Ufern Inspirationsquelle für dieses Modell war.
Der Tester ist ein bekennender J-45-Roundshoulder-Tobacco-Burst-Workhorse-Fan und freut sich von daher besonders auf diese schweizerisch-amerikanische Gitarre chinesischer Herkunft.
Konstruktion der Levinson LJ-24VS
Der Korpus dieser Dreadnought mit runden Schultern ist komplett aus massiven Hölzern gebaut. Die Decke aus Sitka-Fichte hat das hauseigene Table-Voicing zu Eigen – sie hat unterschiedlich dicke Bereiche, um gleichermaßen Resonanzfreudigkeit und Stabilität zu befördern. Zargen und Boden sind aus Sapele, also afrikanischem Mahagoni. Korpus-, Griffbrett-, und Kopfplattenränder sind mit cremefarbenen Bindings eingefasst. Sattel und Stegeinlage sind aus Knochen, ihr Abstand ergibt eine Mensur von 630 mm – auch hier lässt Gibsons J-45 grüßen. Der Mahagonihals trägt ein Palisandergriffbrett, hier sind 20 Bundstäbchen und Perloid-Dots an den üblichen Positionen sauber eingesetzt. Sehr gelungen wirkt die eigenständig geschnittene Kopfplatte. Sie weist einen Layer aus Ebenholz und stylische, offene Retro-Mechaniken mit kleinen Butterbean-Stimmwirbeln auf. Besonderer Hingucker ist hier noch das eingelegte Flying-Fish-Logo, mit dem sich Gary Levinson als Tauch-Verrückter und Meeresliebhaber outet.
Die gesamte Gitarre ist makellos verarbeitet und gänzlich, einschließlich Halsrückseite, hochglanzlackiert. Schweizer Präzision meets Retro-Flair.
Die Levinson LJ-24VS in der Praxis
Generationen von Singer/Songwritern liebten und lieben ihre Roundshoulders. Der Spitzname „Workhorse“ taucht da gerne auf. Der Klang ist kraftvoll und tragfähig, die Optik schlicht und schnörkellos – so kann man auf der Bühne bestehen. Hat Gary Levinson diesen Spirit eingefangen und der LJ-24 eingehaucht? Ein klares Ja! Das vollmassive Instrument schwingt und resoniert bis in die letzte Rundung. Frische Ansprache, sonorer, abgehangener Sound, jede Menge Dynamik und Sustain und dieses gewisse Etwas, was deinen Song rund und stark macht – die Levinson hat das. Und das schon frisch aus dem Karton heraus; da kann’s gleich mit bester Werkseinstellung und frei atmenden Sounds zur Sache gehen. Die Spielhand hat mit dem schlankgriffigen Halsprofil auch ihren Spaß.
Resümee
Diese spezifische Mischung aus offensiver Ansprache und holzig-trockenem Klang muss man einfach mögen. Gary Levinson bringt diese Charaktereigenschaften auf hohem Niveau auf den Punkt. Und gut aussehen tut sie auch, die LJ-24VS … und der Preis stimmt allemal. Klasse Gitarre.
Übersicht
Fabrikat: Levinson
Modell: LJ-24VS
Typ: Roundshoulder Dreadnought Steelstring
Herkunftsland: China
Mechaniken: offen, Butterbean-Stimmwirbel
Hals: Mahagoni
Sattel: Knochen
Griffbrett: Ostindischer Palisander
Radius: 16″
Halsform: C-Profil, schlank
Halsbreite: Sattel 43,5 mm; XII. 53,2 mm
Halsdicke: I. 20,5 mm; V. 21,5 mm; X. 23,9 mm
Bünde: 20
Mensur: 630 mm
Korpus: Sapele, massiv
Decke: Sitka-Fichte, massiv
Oberflächen: Hochglanz
Steg: Ostindischer Palisander
Stegeinlage: Knochen, kompensiert
Saitenbefestigung: Steg-Pins
Saitenabstand Steg: E-1st – E-6th 53 mm
Gewicht: 2,08 kg
Lefthand-Option: nein
Vertrieb: Ahead Music
69190 Walldorf
www.ahead-music.de
Zubehör: Inbusschlüssel
Preis: ca. € 999
Plus
Style
Hölzer, Hardware
Verarbeitung
Bespielbarkeit
Klang, Dynamik, Sustain
Neben Ibanez, Yamaha, Taylor und Gretsch ist auch Levinson Guitars beim Guitar Summit, dem größten deutschen Gitarre & Bass Event, am Start! Teste das neueste Equipment, triff Gleichgesinnte und besuche über 100 Workshops! Jetzt Tickets sichern!
Danke für diesen Testbericht, leider finde ich den Preis nicht bestätigt! Satte 999 Euro (“Thomann”, “Musikhaus”) werden dafür verlangt, wie komt Ihr auf 899 Euro?
Lieber Volker – der Test wurde zu einem Zeitpunkt geschrieben, als die Gitarre tatsächlich noch etwas günstiger zu haben war. Was den aktuellen Preis angeht, hast du offensichtlich recht – wir haben es im Artikel angeglichen. Danke für den Hinweis und Grüße aus der Redaktion!
Danke für diesen Testbericht, leider finde ich den Preis nicht bestätigt! Satte 999 Euro (“Thomann”, “Musikhaus”) werden dafür verlangt, wie komt Ihr auf 899 Euro?
Lieber Volker – der Test wurde zu einem Zeitpunkt geschrieben, als die Gitarre tatsächlich noch etwas günstiger zu haben war. Was den aktuellen Preis angeht, hast du offensichtlich recht – wir haben es im Artikel angeglichen. Danke für den Hinweis und Grüße aus der Redaktion!