Alternative Rock Gott

Billy Corgan stellt seine neue Yamaha LJ16BC vor

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Es ist der 5. Oktober 2017, Yamaha hat uns eingeladen, an einem besonderen Event im RSA House in London teilzunehmen. Billy Corgan (der eigentlich William Patrick Corgan heißt) von den Smashing Pumpkins wird hier nicht nur exklusiv sein neues Acoustic-Solo-Album ,Ogilala’, sondern auch seine brandneue Signature-Akustik-Gitarre vorstellen. Der Meister himself soll vor Ort sein und – so munkelt man – auch ein paar neue Songs zum Besten geben. Da muss man nicht lange überlegen – nichts wie hin! 

Billy Corgan und Yamaha

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Nach einem etwas stürmischen Flug und einer satten Stunde Innenstadt-Gedränge sind wir schließlich da: Das RSA House ist ein riesiges, stilvolles Gebäude und bietet in seinem geräumigen, stimmungsvoll ausgeleuchteten Kellergewölbe die perfekte Atmosphäre für ein solches Event.


Für Auge UND Ohr

Schon kurz nach dem Empfang sitzen wir in einem kleinen Kino, wo Corgan einen Film vorstellt, den er begleitend zu ,Ogilala’ produziert hat. Es handelt sich um einen Stummfilm mit dem Namen ,Pillbox’, der das neue Album über seine ganze Länge begleitet, visuell untermalt und – wie uns Billy später verrät – schon bald auf YouTube zu sehen seien wird. Der zunächst schwarzweiß im Retro-Style gehaltene Film erzählt eine gleichermaßen wirre wie fantasievolle Geschichte über einen jungen Mann, der sein Zuhause verlässt, um für sein Land in den Krieg zu ziehen.

Der Protagonist gerät dabei über wundersame Wege in eine immer buntere und farbenfrohere Fantasiewelt mit lebendigen Charakteren, die ihm mal mehr, mal weniger wohl gesonnen sind. Der fast wie ein Theaterstück anmutende Film unterstützt das Album mit einem künstlerischen Mix aus starken Bildern, verstörender Gewalt, dramatischer Charakter-Entwicklung und sphärisch psychedelischen Mandala/Kaleidoskop-Einstellungen und gibt dem Hörer einen guten Grund, Corgans neue Platte vom ersten bis zum letzten Ton durchzuhören – was übrigens auch Billys Intention hinter dem Film war, wie er später in einer Q&A-Runde verrät. Einen Zusammenschnitt des Films kann man bereits in dem Video zur zweiten Single ,The Spaniards’ sehen.

Das Album selbst hat Corgan mit der Unterstützung von Studio-Mastermind Rick Rubin aufgenommen. Dabei sind eingängige und stimmungsvolle Songs entstanden, die von einer sparsamen Instrumentierung getragen werden und durch und durch von Corgans markanter Stimme leben. ,Ogilala’ wirkt sehr aus einem Guss, geht sofort ins Ohr und wurde von Besuchern vor Ort mehrmals mit Neil Youngs Werken verglichen – natürlich muss man sich einen starken Alternative-Rock-Anstrich dazu denken. Zwischen der Stimme und den intelligenten Akkordverbindungen der Akustik-Gitarre liegen meist nur Synth-Flächen, etwas Piano und ab und zu ein paar Streicher. Hier und da taucht auch mal eine sparsam eingesetzte E-Gitarre mit Western-Sounds sowie eine Blues Harp auf.

Zu den wenigen Gastmusikern gehört auch Corgans langjähriger Weggefährte und Ex-Smashing-Pumpkins-Gitarrist James Iha, der an ein paar Stellen Gitarren-Parts beigesteuert hat – die restlichen 99% des Albums tragen durch und durch Billys Handschrift.


Corgans Yamaha LJ16BC

Nachdem die ersten musikalischen und visuellen Eindrücken des Abends verarbeitet waren, konnten wir endlich auch einen Blick auf das neue Yamaha-Billy-Corgan-Modell werfen. Mit ihrer massiven A.R.E.-behandelten Fichten-Decke, den Palisander-Zargen und dem Palisander-Boden kommt die LJ16BC recht klassisch rüber – Billy steht auf Understatement.

A.R.E. steht für Acoustic Resonance Enhancement – ein Prozess, bei dem durch Hitzeeinwirkung die Zellstruktur des Holzes verändert wird, um am Ende dem Klang eines eingespielten Vintage-Instruments näher zu kommen. Das Modell basiert auf der Yamaha LJ16, von der sich Corgan allerdings ein bisschen mehr Hochmitten für eine bessere Auflösung sowie etwas transparentere Tiefmitten wünschte.

Einen großen Unterschied machen laut Billy die bei seinem Modell in den Steg eingesetzten Messing-Pins sowie der TUSQ-Sattel bzw. die TUSQ-Stegeinlage. Natürlich sollte das Instrument noch einen individuellen Touch bekommen, für den das „Zero“-Logo mit der durchgestrichenen Null auf der Kopfplatte sorgt. Für den elektrischen Ton ist Yamahas SRT-Piezo-Pickup zuständig; der Preis der LJ16BC wird etwas über tausend Euro liegen.


Die Background Story

Die Entstehungsgeschichte seiner neuen Gitarre erzählte der Meister dann höchstpersönlich. Eigentlich war Billy immer frustriert von Akustik-Gitarren: Sie klangen für ihn verstärkt immer seltsam und unnatürlich, waren Feedback-anfällig und somit eher ein notwendiges Übel, um live Unplugged-Songs spielen zu können. Als Yamaha ihm dann vor ein paar Jahren einige Modelle mit auf Tour gab, änderte sich alles für ihn: Die Gitarre klang sogar ohne Nachbearbeitung am Pult genau so, wie Corgan sie all die Jahre hören wollte.

Ein Perfektionist wie Billy hat natürlich immer noch ein paar eigene Wünsche und Verbesserungsvorschläge, und so war nach ein paar Prototypen die LJ16BC geboren. Der vielleicht wichtigste Punkt für Corgan war dabei, dass seine Gitarre bezahlbar und damit auch für weniger betuchte Gitarristen erschwinglich sein sollte, um möglichst vielen kreativen Köpfen einen Zugang zu einem professionellen Instrument zu geben. Aus genau dieser Überzeugung spielt der Meister selbst übrigens auch das Modell von der Stange und kein abgehobenes Custom-Shop-Instrument.


Gänsehaut

Nach ein paar Studio-Anekdoten über die Zusammenarbeit mit Rick Rubin und einigen Sätzen zu dem ungewissen Ist-Zustand der Smashing Pumpkins, spielte Corgan dann noch ein Akustik-Set mit fünf neuen Songs und zahlreichen Pumpkins-Klassikern. Der mittlerweile 50-Jährige wirkte dabei sehr offen, gelöst und humorvoll – man hatte ein bisschen das Gefühl, er habe nach den wilden 90ern seinen inneren Frieden gefunden.

Und obwohl Corgan vielleicht nicht mehr wie 25 aussieht, hatte sein Spiel, sein Charisma und seine Stimme kein bisschen nachgelassen: Immer eigen, mal kraftvoll, mal zerbrechlich und stets absolut tonsicher, füllte er im Alleingang das Gewölbe mit Leben und Atmosphäre. Dabei war vom ersten Song an klar: Dieser Mann hat immer noch viel zu sagen!

www.yamaha.com

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