Q: Ich möchte meine Fender Road Worn Stratocaster mit Kluson MLV6 Locking Mechaniken und einem ABM 5050 Tremolo aufrüsten. Das auf der Stratocaster verbaute Tremolo weist einen Schraubenabstand von 56 mm und ein Stringspacing von ebenfalls 56 mm auf. Dadurch laufen allerdings die Saiten nicht ganz gerade über den Bridge Singlecoil. Der Vorbesitzer hat Fender Custom 69 Pickups installiert. Ist diese Abweichung klanglich relevant? ABM bietet sowohl ein Stringspacing von 56 mm als auch 53 mm an. Ein weiteres Spacing käme mir spielerisch eher entgegen, letztendlich soll aber der Klang im Mittelpunkt stehen.
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Zusätzlich überlege ich, einen Humbucker im Singlecoil-Format an der Bridge-Position einzubauen. Hätte dies Einfluss auf die Problematik des Stringspacings? Derzeit tendiere ich bei der Wahl des Humbuckers zu einem Seymour Duncan Little ´59. Könnte ein Humbucker mit Klingenmagnet das Problem mit der Saitenführung beheben?
Julius (G&B-Leser)
A: Die von dir angesprochene Problematik des Stringspacing bei einer Strat und den nicht ganz genau passenden Abstand der Magnetpole ist so alt wie die Strat selbst. Denn Fender hat den Abstand von E-Saite zu E-Saite am Trem-System selbst falsch berechnet. Das Stringspacing ist nämlich mit 56 mm zu breit. Die Saiten verlaufen hier nicht parallel entlang der Halskante, sondern der Abstand der E-Saiten zu den Griffbrettkanten nimmt in Richtung Steg immer mehr ab. Die Gefahr, dass die Saiten beim Spielen vom Griffbrett abrutschen, ist groß. Deshalb erfolgte die späte Korrektur Fenders z. B. bei der American Standard und bei vielen Mexiko-Modellen mit einem Spacing von ca. 53 bis 54 mm statt des Vintage-Maßes von 56,35 mm.
ABM bietet hier löblicherweise jeweils passende Varianten ihres hervorragenden 5050-Vibratosystems an. Für diejenigen, die mit 56 mm zurechtkommen, eben das Vintage-Maß und für alle anderen die schmalere Variante. Der Abstand der Magnetpole bei allen drei Pickups einer Strat ist gleich. D. h., die Saiten können nur bei einem Pickup (dem in der Mittelposition) direkt mittig über die Magnetpole verlaufen. Bei Hals- und Steg-Pickups müssen sie zwangsläufig wegen des zunehmenden Saitenabstands zum Steg hin einmal rechts aus der Mitte und einmal links aus der Mitte vorbeilaufen. Klar würde das den Perfektionisten stören.
Leo Fender dagegen wollte keine drei verschiedenen Pickups bauen, sondern nur ein Maß für die Produktion von Spulen, Pickup-Kappen usw. haben. Für die Perfektionisten unter uns bieten z. B. Staufer, Häussel und andere Hersteller auf besonderen Kundenwunsch „True-Space“-Pickups an; hier haben alle drei Pickups unterschiedliche und somit passende Magnetpolabstände. Ob man das hört? Da bin ich mir nicht so ganz sicher … immerhin wird der „Vintage“-Saitenabstand am Trem-System und allen drei Pickups bei Fender und bei allen anderen, die Vintage-Type-Gitarren anbieten, nach alter Väter Sitte gleich belassen. Bei Verwendung der schmalen Humbucker gibt es keine Probleme mit dem Spacing, sodass du hier nehmen kannst, was Deinen Geschmack am besten trifft.