Instant Shredding Part 1

Picking wie Steve Morse, Al DiMeola und John Petrucci

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Musiker wie Steve Morse, Al DiMeola und John Petrucci scheinen das Geheimnis um eine gute Picking-Technik zu kennen. Und es war gut gehütet, aber jetzt ist es raus! German Schauss verrät es dir: Übung! Eine der schwierigsten Techniken ist das Alternate-Picking, auch Wechselanschlag genannt, und um eine wirklich gute Anschlagstechnik zu entwickeln muss man viel und ständig daran arbeiten. Bei „Instant Shredding“ zeigt dir German Schauss, wie du mit verschiedenen Übungen und Techniken deine Chops auf Hochtouren bringen kannst.

In diesem Workshop werden wir uns mit verschieden Ideen und Übungsansätzen befassen, die dein Picking präzise und schneller machen. Das Wichtigste ist, dass du deine Übungen und Fortschritte dokumentierst, damit du eine gute Übersicht deine spielerischen Entwicklung hast – und genau das wird dir zugleich auch immer wieder Motivation geben, weiter positiv zu arbeiten. Zu diesem Zweck würde ich also empfehlen ein „Übungs-Tagebuch“ anzulegen.

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Shredding Gitarren Noten

Gehen wir direkt an die Arbeit und in die Praxis: In Beispiel 1 und Beispiel 2 sind einfache Drei-Noten-Sequenzen zu sehen, die als Triolen oder Sextolen gespielt werden. Mit Beispiel 3 und 4 erweitern wir die Anzahl der Noten in der Sequenz auf sechs Töne. Beispiel 5 ist ein guter Bekannter der Herren Bach und Malmsteen, und Beispiel 6 ist John Petruccis Lieblings-Lick. Mit den Beispielen 7 und 8 werden wir dann zwei Saiten nutzen.

Hier ist es sehr wichtig auf die Richtung des „Alternate Picking“ zu achten. Ich kann nicht oft genug sagen, wie wichtig es ist, langsam und korrekt diese Licks zu lernen, da das Gehirn und deine Handmuskeln sich erst einmal an die Bewegungen gewöhnen müssen, um sie korrekt und schnell auszuführen. Der erste Ton der Sechs-Noten-Gruppe wird mit einem Downstroke (also einem Abschlag) gespielt, und die dritte Note auf der nächste Saite wird mit einem Upstroke (dementsprechend einem Aufschlag) ausgeführt.

Mit Beispiel 9 sind wir an Paul Gilberts Trademark-Lick angelangt. Die folgenden Beispiele 10, 11 und 12 sind Variationen und Kombinationen von Nr. 7, 8 und 9. Und mit den Beispielen 13 und 14 sind wir an der üblichen Bewegung von vier Noten aufwärts und abwärts angekommen. Diese sind sehr gut auf zwei Saiten zu spielen, oder man kann natürlich auch die ganze Skala, alle sechs Saiten rauf und runter spielen. Beispiel 15 zeigt eine einfache Vier-Noten-Gruppe, und das letzte Beispiel 16 ist eine Fünf-Noten-Sequenz; das Schwierige hierbei ist der Quintolen-Rhythmus.

Es gibt viele Variationen und natürlich noch viel mehr Patterns zu lernen. Wähle jeden Tag eine andere Tonart und spiele die Übungen, Skalen-Arpeggios usw., in dieser einen Tonart. Dies wird dir helfen, nach und nach ein gutes Verständnis für alle Tonarten zu entwickeln. Spiele alle Übungen langsam und passe besonders auf deine Alternate-Picking-Technik auf.

Benutze auch ein Metronom, um das Timing genau zu halten und zu lernen. Ich weiß, dass diese Übungen schnell langweilig werden können, deswegen nenne ich sie auch „TV-Übungen“. Ich spiele sie z. B. gerne zu einer Wiederholung meiner Lieblingssendung „Mac Gyver“ oder zu irgendwelchen TV-Shows.

Es ist aber wichtig, solche Techniken zu vertiefen und sie perfekt zu beherrschen, um Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen, z. B. der Nervosität bei Auftritten, Studio-Situationen etc., zu haben. Versuche, diese Übungen in dein Repertoire aufzunehmen und mit der Zeit Variationen und Kombinationen zu erarbeiten. Natürlich werden wir noch mehrere Picking-Konzepte und Ideen besprechen.

Weitere Anregungen & Fragen können gerne per Email an die redaktion@gitarrebass.de oder direkt an mich geschickt werden: Check out www.germanschauss.com.

Bis dahin, keep shredding!

 

Aus Gitarre & Bass 06/2008

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Also ich hab Jambi von Tool gelernt und habe dabei ein extrem gutes Rhytmusgefühl und eine sehr gute Anschlagspräzision bekommen.
    Übungen sind ja schön und gut, aber ich finde die Praxis besser 😉

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  2. Ich finde diesen Workshop sehr interessant! Es geht etwas mehr um das “wie” der Anschlagshand und nicht, wie schon so oft, nur um irgendwelche verrückten Tonkombinationen. Wünschen würde ich mir, dass noch konkreter auf den Anschlag eingegangen wird. Ich denke, darin liegt die Crux …

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  3. Eine Frage zum Alternate Picking. Bei Beispiel 8 habe ich doch mehr Weg mit dem Plec zurückzulegen, wenn ich auf der G-Saite mit einem Downstroke ende, dann oberhalb der D-Saite weiter machen muss. Für mich ist das sehr viel “natürlicher” wenn ich den ersten Ton der D-Saite ebenfalls mit einem Upstroke beginne. Bzw. am besten wäre es meines Gefühls nach, jede Triole auf der G-Saite mit einem Downstroke zu beginnen und jede Triole auf der D-Saite mit einem Upstroke… oder geht es bei der Übung (auch) darum, den Wechselschlag stur beizubehalten, um in späteren Situationen diese Gewohnheit zu nutzen?

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  4. Jungens, falls nicht schon geschehen: Zieht Euch auf yt mal das eine längere ca. 56 Min. von/mit Steve Morse rein (The Essential Steve Morse, 2007). Das könnte helfen.
    Dann gibts da noch ein ganz technisches, animiertes; fand ich geil: Argeggio Picking (The Steve Morse Interview, Chapter 6)
    behaupte: wenns Ihrs so macht, dann habt Ihrs drauf. 🙂

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  5. Ich fände es toll, wenn jemand der bereits über ein gutes Picking verfügt diese Übungen mal spielen und bei YouTube oder in die Soundoud einstellen könnte.

    Und zwar exakt unter dem Titel “Gitarre & Bass, German Schauss, 22. Juli 2015, Picking wie Steve Morse, Al DiMeola und John Petrucci”, damit es passend zum Artikel auch auffindbar ist.

    Ohne eine Adio-Kontrolle fehlt mir etwas der Mut, mich damit auseinander zu setzen 🙁

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