Little Green Monster

G&B-Classics: Die Ibanez Tube Screamer Story

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Ibanez Tube Screamer Story

„Oft kopiert, nie erreicht“ so könnte Ibanez mit Recht für den Tube Screamer werben: Kaum ein anderes Effektgerät darf wohl für sich in Anspruch nehmen, über Jahrzehnte hinweg so häufig nachempfunden, re-engineered, schlicht abgekupfert oder in modifizierter Form angeboten worden zu sein, wie das „kleine grüne Monster“.

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Neben den zahllosen Varianten von Overdrive-Bodentretern, die sich an die Erfolgswelle des TS808 gehangen haben, gehört dieser Effekt auch zum Pflichtprogramm jeder ernstzunehmenden Modeling-Unit auf Digitalprozessor-Basis. Wie aber kommt es, dass ein 1979 erstmalig erschienenes Effektgerät – zudem japanischer Provenienz – über einige Jahrzehnte hinweg solche Triumphe feiern kann?

Das Geheimnis ist in seinem einzigartigen Klang zu suchen, der auch heute noch viele Musiker unterschiedlichster Couleur begeistert: Das Klangspektrum reicht hier von glasklar über leicht angezerrt bis hin zum Sound eines ans Limit gefahrenen 100-Watt-Marshalls, bei dem man überdies zwei der vier Endröhren entfernt hat. Für jeden ist also etwas dabei – für den dezenten R&B-Gitarristen ebenso, wie für den Schwermetaller.

Entsprechend lang ist auch die Referenz-Liste, mit der der Tube Screamer aufwarten kann: Viele bekannte Gruppen und Solisten sind darunter, und an herausragender Stelle steht Stevie Ray Vaughan (SRV), der das Gerät in den 80er-Jahren so virtuos einsetzte, dass sein Name mit dem Effekt verbunden bleibt. Wer sich die eine oder andere Hörprobe mit dem Tube Screamer gönnen will, braucht diesen Namen nur mal bei YouTube einzugeben – eine schier endlose Liste ist das Resultat, aus der man sich dann die akustischen Rosinen herauspicken kann.

DESIGN

Allzu häufig dürfte ein solch großer Wurf nicht sein, wie er S. Tamura von Maxon (eine Division der Nisshin Onpa) mit seiner Schaltung für einen neuen Effekt gelang – Hoshino Gakki erwarb für sein Label Ibanez die Rechte an diesem Produkt, und vermarktete es unter dem Namen Tube Screamer TS-808, das die „Vorgängermodelle“ OD-850 und OD-855 mit seinem auch erst etwas später eintretenden aber dann überwältigenden Erfolg deutlich hinter sich zurückließ. Was aber steckt hinter diesem Design?

Von der Bedienoberfläche her erscheint der TS-808 für heutige Verhältnisse eher unspektakulär: Ausgestattet mit drei Reglern für Overdrive, Tone und Level sowie einem Fußschalter für die Betriebsfunktion, der mit seiner rechteckigen Form das Gerät seinerzeit optisch etwas aus der Masse der Fußtreter heraushob. Ebenso simpel wirkt auf den ersten Blick auch die Schaltung – der eigentliche Clou liegt in der Konzeption, der Auswahl der Komponenten sowie in einer sorgfältigen Abstimmung der Schaltung: Tamuras Overdrive-Design zeichnet sich dadurch aus, dass es die Spitzen des Gitarrensignals oberhalb eines bestimmten Pegels nicht rigoros abschneidet (Hard-Clipping), wie dies bei den meisten Fuzz- oder Distortion-Units geschieht.

Vielmehr wird das Signal unterhalb der mit dem Drive-Regler einstellbaren Schaltschwelle (Threshold) lediglich verstärkt, behält jedoch seine Ursprungsform. Auf diese Weise bleibt die Anschlagdynamik in vollem Umfang erhalten.

Tubescreamer Schaltung
Die „long time“-Schaltung ab 1980: Oben links sieht man die 9-Volt-Spannungsversorgung (Power Supply) mit Spannungsteiler für 4,5 Volt. Darunter liegt der Eingangs- Impedanzwandler (Input-Buffer) mit Ausgängen für den Bypass-Weg.(rot) sowie für die Effekt-Schaltung. Diese wird gebildet vom OpAmp A (1/2 JRC4558D) mit zwei antiparallel geschalteten Dioden im Gegenkopplungszweig, die für das Clipping sorgen, einem Hochpassfilter (fc = 720 Hz/6 dB) sowie dem Drive-Poti, mit dem sich der Verstärkungsgrad einstellen lässt. Es schließt sich die Stufe mit OpAmp B für die Klangregelung (Tone) und Lautstärke (Level) an. Der Eingang des nachfolgenden Ausgangs-Impedanzwandlers (Output-Buffer) kann mittels des Fußtasters (Footswitch Circuit) zwischen Bypass und Effekt umgeschaltet werden. Am Ausgang dieser Stufe wird das Signal zur Weiterleitung an den Amp (niederohmig) ausgekoppelt.

TEAMPLAYER

Perfekt passt sich der TS-808 in die Kette zwischen Gitarre und nachfolgendem Amp ein – dafür sorgen seine Input/Output-Buffer- Amps: Die Gitarre „sieht“ einen (relativ) hochohmigen Eingang, während die Eingangsstufe des Folge-Amps durch den niederohmigen Ausgangs-Buffer des TS-808 unbelastet bleibt. Zudem lässt sich der Ausgangspegel über den Level-Regler festlegen – durch entsprechende Einstellung dieses Reglers sowie des Gain-Reglers am Amp kann einer eventuellen Übersteuerung der Amp-Eingangsstufe wirksam vorgebeugt bzw. diese bewusst provoziert werden.

Weiterhin sorgt die Bestückung mit ein- und ausgangsseitigen Buffer-Amps dafür, dass sich auch weitere Effekte problemlos in die Signalkette einfügen lassen, und dass eventuelle Verluste in den Anschlusskabeln vermieden werden. Zu den Besonderheiten des TS-808 gehört auch die Umschaltung zwischen Bypass- und Overdrive-Betrieb. Bei den meisten derartigen Effect-Units wird dies über einen elektromechanischen Fußschalter realisiert, der vielfach störende Knack-Geräusche verursacht, dafür jedoch billig ist. Beim TS-808 hingegen sorgt eine aufwendige bistabile Kippschaltung (Flip-Flop) mit nachfolgenden elektronischen Schaltern (J-FETs) für eine völlig knackfreie Umschaltung.

Ibanez ur Tube Screamer
Das Ursprungsmodell: Der Ibanez TS-808

HOLY GRAIL

Herzstück des TS-808 ist seit 1980 ein einzelner integrierter 2-fach Operationsverstärker (Dual-OpAmp) des Typs 4558 – eigentlich ein Standardprodukt, das von vielen verschiedenen Herstellern seit Jahrzehnten in Millionenstückzahlen produziert und in unterschiedlichsten Anwendungsfeldern verbaut wird. Dass ein derartiger Chip, der genauen Spezifikationen unterliegt und sich zudem durch moderne Methoden eng toleriert fertigen lässt, in einer „musikalischen“ Umgebung eingesetzt, durchaus klangliche Eigenheiten aufweisen kann, mag zwar manchen reinen Techniker verblüffen, wird aber durch viele Musikschaffende bestätigt, wie sich exemplarisch am TS-808 zeigen lässt.

Selbst in Doppel-Blindversuchen mit verschiedenen Typen des Tube Screamers gelang es etlichen Musikern, die spezifischen Klang-unterschiede der dort verbauten 4558-Chips exakt herauszuhören – insbesondere trifft das für den ursprünglich verwendeten JRC4558D der Japan Radio Corporation (JRC) zu, der einhellig als das Non-plus- Ultra hinsichtlich Wohlklang gefeiert wird.

Nicht zu verwechseln ist der Hersteller JCR übrigens mit der New Japan Radio Trading Corporation (NJR), die erst 1978 durch Um-Firmierung entstand und den 4558-Chip unter der Bezeichnung NJM4558 bzw. NJM14558 vertreibt. Bezeichnenderweise Kommt dieser Chip-Typ in der allgemeinen musikalischen Wertung besonders schlecht weg. Zwischenzeitlich gibt es durch das Internet sogar ein internationales Ranking- System, bei dem die einzelnen 4558-Fabrikate einer kritischen Wertung unterzogen werden.


FAMILY AFFAIRS

Dem 1979 erstmals erschienenen, und seit der Überarbeitung 1980 für uns heute „normale“ TS-808 schloss Ibanez eine ganze Reihe von Nachfolgemodellen an, die jedoch an den Mythos des TS808 von 1980-82 nicht herankamen. Dabei spielt sicherlich der Umstand eine Rolle, dass prominente Anwender, wie insbesondere der bereits erwähnte Stevie Ray Vaughan, ihre Hits mit diesem Modell einspielten.

Gerüchteweise ist übrigens zu hören, dass SRV den TS-808, wenn er ihn in Kombination mit seiner Strat und einem kleinen Fender-Amp einsetzte, so aussteuerte, dass er den Drive-Regler auf Clean-Einstellung zurücknahm, den Level Regler jedoch voll aufdrehte – auf diese Weise veranlasste er den Amp, mehr Distortion zu produzieren. In Kombination mit einem leistungsstarken, cleanen Amp hingegen, nahm er den Level- Regler zurück, drehte den Drive-Regler halb auf und nutzte somit die Distortion-Funktion des TS-808. Seit Beginn wurde der Tube Screamer regelmäßig Änderungen unterzogen, die sowohl den mechanischen Aufbau, als auch die Chip-Bestückung betrafen.


TS-808

„Narrowbox“

1979 erschien der allererste, in dieser Form nicht einmal ein knappes Jahr gebaute Tube Screamer. Diese seltene Version hatte noch ein kleineres Gehäuse und wies in der Schaltung Unterschiede zum nachfolgenden, überarbeiteten 808 auf: Die Narrow Box hatte noch zwei ICs (jeweils Doppel-OPs), wovon der erste den Eingangs-Buffer und die Overdrive-Sektion bediente und der zweite für Tone und Ausgangs-Buffer zuständig war. Als ICs wurden MP1458s verwendet. Die nun Ende 2014 erschienene, limitierte Neuauflage dieser ersten Version trägt die originale Schaltung mit zwei ICs jedoch anderen Typs (JRC4558).


TS808

Typenbezeichnung  nun ohne Bindestrich

Schon 1980 wurde der TS-808 überarbeitet. Im Wesentlichen bekam er ein breiteres Gehäuse und erledigte die I/O-Buffer nun ohne IC. Der verbliebene Doppel-OP-Chip, der jetzt nur noch für Overdrive und Tone zuständig war, wurde zudem fortan durch den JRC4558 ersetzt.


TS-9

Ibanez Ts-9
Der Nachfolger in neuem Design – TS-9

1982 startete Ibanez seine TS-9-Serie, die bis 1984 lief und sich in einem veränderten Design präsentierte – äußerliches Zeichen: der deutlich größere Fußtaster. Die Basis-Schaltung wurde weitgehend vom TS-808 übernommen, lediglich die Ausgangssektion wurde so modifiziert, dass der Klang etwas präsenter erschien. Auch die Chip-Ausstattung blieb zunächst unverändert, während die späteren Modelle zum Teil anders bestückt wurden, was sich auch klanglich bemerkbar machte. Aktuelle Modifikationen beziehen sich meist auf Geräte, in denen der JRC2043DD verbaut ist – da sein Klang als wenig angenehm empfunden wird, ersetzt man ihn durch einen besser klingenden Typ. 2012 gab es einen limitierte Auflage zum 30. Jubiläum des TS9 in einem glänzenden „custom green-plated finish“.


ST9

Super Tube Screamer

1984 erschien der ST9, eine Variante mit einem zusätzlichen Regler für Mid-Boost und einem zweiten JRC4558 für mehr Drive. Dieser seltene Super-TS war nur kurz und exklusiv in Europa erhältlich.


SUPER TUBE STL

Nach Produktionsabschluss des TS-9 stellte Ibanez 1985 den STL im Rahmen einer Master-Serie vor. Dieses Gerät unterschied sich von seinen Vorgängern bereits durch eine erweiterte Bedienoberfläche: Vier Knöpfe – Drive, Level, Bite, Bright – statt der bisherigen drei, erlaubten eine filigranere Sound-Einstellung.

Tube Screamer für Studio Anwendungen
STL – Tube Screamer für Studioanwendungen

Verbessert wurde auch das Übertragungsverhalten, besonders Hinsichtlich Störspannungsabstand, was die Integration des STL in Studioumgebungen erleichterte. Daher erscheint es kaum verwunderlich, dass insbesondere Studiomusiker bedauern, dass der STL nur kurze Zeit hergestellt wurde. Offiziell handelte es sich übrigens gar nicht um einen Tube Screamer, obwohl der STL die selbe Schaltung hatte (jedoch mit 2 ICs).


TS-10

Ein weniger gefragtes Modell

TS-10 tube screamer

1986 bis 1993 erschien im Rahmen der Power-Series ein Modell unter der Bezeichnung TS-10, das erheblich mehr Schaltungsänderungen als der TS-9 gegenüber dem ursprünglichen TS-808 aufwies. Zwischen 1988 und 1989, als die Produktion der 10er- Serie endete, wurde das Gerät zum Teil in Taiwan hergestellt, ausgestattet mit MC4558-Chip. Billigste Komponenten und Aufbauelemente waren nicht eben geeignet, das Renommee dieser Serie anzuheben.


TS-7 

TS-5 & TS-7

Tube Screamer im Plastikgewand

Auch mit dem Nachfolger des TS-10, dem TS-5 Soundtank scheint Ibanez nicht unbedingt eine glückliche Hand gehabt zu haben, wozu dessen Kunststoffgehäuse nicht unerheblich beigetragen haben wird. Die Schaltung war zwar ähnlich der des TS9, gefertigt wurde das Produkt aber bei Daphon in Taiwan unter Einsatz besonders billiger Komponenten. 1997 erschien dann als Nachfolger der TS-7 Tone Lok.

 


TS-9  REISSUE

Käuferwünsche sowie die Erfahrungen mit dem TS-10 dürften wohl dazu geführt haben, dass Ibanez sich 1992 entschloss, eine neue Serie des TS-9 aufzulegen. In puncto Sound-Vorstellung, Erscheinung und Schaltungsdesign bezog man sich weitestgehend auf die Vorlage; über den verwendeten Chip Toshiba 75558, einer Weiterentwicklung des 4558, gehen die Meinungen jedoch auseinander. Nachdem das Reissue- Pedal 1996 noch einmal modifiziert worden war, trennte sich Ibanez 2002 vom Hersteller Maxon und ließ das Gerät nun unter eigenem Label fertigen. Dieses Pedal wird bis heute gebaut.

TS9DX

Der Turbo Tube Screamer wird seit 1998 gebaut und bietet durch einen 4-Weg-Schalter verschiedenen Optionen für mehr Lautstärke, Drive und Low-End.

Der TS9DX ist eine Perle des Gebrauchtmarkts:

Wir widmen ihm eine eigene Folge der Kleinanzeigen Heroes!


ts 808 reissue pedal
The Real Stuff – TS-808 Reissue

TS-808 REISSUE

Nachdem sich wohl die Wünsche nach einem „echten“ TS-808 gehäuft hatten, entschloss sich Ibanez Anfang 2004 dazu, sein Erfolgsmodell neu aufzulegen. Das Reissue-Modell setzt auf das neue 2002er Ibanez-Board (s.o.) auf, verwendet jedoch wieder den „amtlichen“ Chip des Typs JRC4558D – mit entsprechendem klanglichen Ergebnis. So hat es ja wohl auch sollen sein … Ende 2008 erschien dann noch der Ibanez Tube Screamer TS808HW, ein in Handverdrahtung gefertigter Edel-Tube-Screamer in limitierter Ausfertigung, mit größerem Gehäuse und edelsten Materialien.

 


TS9B

Bass Tube Screamer

Seit 2011 gibt es die erste spezielle Version für Bassisten mit fünf Reglern (inkl. 2-Band EQ und Mix Regler) im alten Design der 9er-Serie. 


TS808 DX

Der 2014 erschiene, bislang breiteste TS beinhaltet einen TS808 mit separatem 26dB-Booster, True Bypass und höherem Headroom (bis zu 18 V Betriebsspannung). Der Booster kann per Schalter vor oder hinter den TS geschaltet werden.


 

NU TUBE SCREAMER

Nachdem Korg mit den Nutubes eine echte Innovation in der Röhrentechnik gelang, machte sich auch Ibanez diese Technologie zunutze. In einer Kooperation entstand die Neuauflage des legendären Tube-Screamers. Der NU Tube Screamer ist ein Overdrive, der seine Verzerrung nicht aus Dioden, sondern aus einer Röhre erzeugt. Das Pedal verhält sich somit, als wäre ein vollwertiger analoger Tube-Preamp in den Signalweg eingeschliffen worden und führt so zu einer natürlichen Kompression und Verzerrung. Über den Mix-Regler hat man außerdem die Möglichkeit, zwischen dem cleanen und dem verzerrten Signal überzublenden.

Hier einige Selbstbau-Projekte mit Korgs Nutube:


TUBE SCREAMER – A NEVER ENDING STORY?

Vermutlich. Denn eines ist sicher – der Tube Screamer hat im Laufe seiner Geschichte jede Menge Änderungen erfahren, hat aber die Musiker zu jeder Zeit fasziniert und dabei ständig neue Liebhabern, Aficionados und Addicts gewonnen. Und die werden sicherlich auch in Zukunft dafür sorgen, dass die Erfolgs-Story Tube Screamer nicht endet.


G&B-Classics

Oft nachgeschlagen, kritisch hinterfragt, heiß diskutiert – Die G&B-Classics sind die beliebtesten Artikel der Gitarre & Bass-Geschichte. Da sie immer wieder neue Leser*Innen erreichen und für lebhafte Debatten sorgen, holen wir sie für euch regelmäßig aus dem Archiv hervor.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ihr habt den TS 5 vergessen.

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    1. Der TS-5 wird auch in dem Artikel erwähnt. Ich hatte mal einen. In ihm war serienmäßig zu meiner großen Überraschung der JRC4558D verbaut!!! Leider habe ich ihn verkauft, das Plasikgehäuse und die Optik wirkten sehr billig.

      Einen originalen TS-9 hatte ich den 80ern, der elektronische Bypass war so grausam schlimm (hat den Cleansound absolut unbrauchbar gemacht: Höhen und Bässe weg etc.), dass ich mir dafür eine Bypass-Box gebastelt hatte.

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  2. gerade der TS10 hat es bei SRV und Gary Moore zu Weltruhm gebracht-wieso macht ihr den so schlecht in eurem Artikel?

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    1. Es wurden auch TS10 mit JRC4558D-Chip gebaut.
      Diese wurden von SRV und Gary Moore verwendet.

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  3. Das Ding ist entgegen seinem Namen (Tube=Röhre) ein Diodenverzerrer. Klangentscheidend scheinen also erst mal die beiden Dioden zu sein. Dann kommt die Schaltungsauslegung und lange danach vielleicht auch mal der OP,
    wenn man den Verzerrer als selber cleanen Booster missbraucht.
    Solange ihr also nicht mal verratet, ob es Silizium- (hartes Clipping) oder Germaniumdioden (röhrenähnlich weich) sind, vielleicht sogar, welche Typen, ob sie paarweise selektiert wurden usw., ist eine lange Diskussion der OP-Typen einfach nur ärgerlich.

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    1. genau…das OP Gesülze in dem Frequenzbereich spricht Bände. besonders runden Sound gibts übrigens wenn man die OP Anschluss Pins nicht durchsteckt in der PCB sondern halbkreisförmig (180° +/-5°) formt und flach bei 315° mit pb-freiem Feinlot anlötet. .. muahhaahha. {mas, der diplömer}

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  4. Na ja, TS-Geschichten gibt es zuhauf. Ich hab’ das Gefühl, da schreibt der eine vom anderen ab. Interessanter sind in der Tat verschiedene Seiten im Netz mit technischen Details. Die Diskussion um OPs finde ich auch immer wieder irritierend. Die technische Situation ist doch recht klar. Was beeinflusst bei einer verstärkernden Einheit den ‘Klang’; a) die Slew Rate und b) das Begrenzungsverhalten von Amplitude in der Größenordnung nahe der Versorgungsspannung, mehr nicht. Diese Daten sind hinlänglich bekannt und können ausgemessen werden. Werden OPs dahingehend ausgesucht, ist der OP kein Thema mehr. Entscheidend sind doch eher die Dioden (im Maxon-Original seinerzeit MA150 Zenerdioden). Mit diesen lässt sich spielen (LEDs, 1N4148, 1N914, 1N60 GE, etc.). Erlaubt ist, was gefällt. Ein weiterer Punkt ist die Cut-off-Frequenz von ca. 760 Hz. Wird diese heruntergesetzt, 500 Hz, wird’s wärmer und nicht so mittenfokussiert. Deshalb gibt es von anderen Herstellern die Möglichkeit der Adaption per Poti. My 2 cents……

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    1. Da hättet ihr lieber die Tubescreamer-Artikelreihe von Bernd Meiser aus euren Archiven holen sollen.

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  5. Für meinen Teil, verstehe ich diese Korkenschnüffelei bezüglich der OP-Amps ebenfalls überhaupt NICHT. Mir scheint, das es da wohl einige Menschen gibt, die die Wahr nicht wahr haben wollen. Man könnte meinen, dass sämtliche Halbleiterschaltungen – mit grottigen Bauteilen (Slew Rate…) – möglichst röhrenähnlich klingen sollen. Geht aber nicht. Ich habe meinen TS9 aus den 1990ern zu einem, wenigstens für mich, brauchbaren Treter gemacht. Den obsoleten 4558 gegen einen TL2072 getauscht, und die Dioden gegen Germanium-Dioden. Soweit ich mich erinnere, einen Zweig mit mindestens zwei in Serie (könnten auch drei sein), und den anderen Zweig mit einer weniger (asymmetrisches Clipping). Siehe da, plötzlich hängt das Ding impulsfreudig mit einem wünderschönen sahnigen Zerren am Gitarrensignal. Vor etlichen Jahren hatte ich schon einmal in Forum versucht den dort vertretenen Forumsmitgliedern begreiflich zu machen, das ich mich mit dem dem 4558 am anderen Ende der Skala befinde, bezüglich Impulsfreude und Dynamik. Naja, was ist wohl passiert? Ich habe dann schwer eins auf die Mütze bekommen.
    Noch eines zum Schluss, eine Röhre hat sowas wie eine Slew Rate nicht. Bei der geht das lichtschnell. So, und jetzt vergleicht mal die Datenblätter von diesem 4558, von einem TL72 und von einem TL2072. Den Sound der Verzerrung hole ich mir letztendlich – bis auf die Hoch- und Tiefpassfilter – über die Dioden (Halbleiter- Material).
    Cheers.

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    1. ja, Du bringst das sehr schön auf den Punkt. Tatsächlich scheinen mir gerade auch bei der Tubescreamer-Schaltung, wo die Dioden im Gegenkopplungszweig liegen, die Unterschiede zwischen verschiedenen OpAmps weniger eine Rolle zu spielen als bei Distortion-Schaltungen mit Dioden gegen Masse, wo die Verstärker selbst weit in die Sättigung getrieben werden und sich unterschiedliche Slew Rates tatsächlich klanglich bemerkbar machen. Dieser Betriebszustand ist beim TS im Grunde nicht zu erreichen, weil über die Dioden noch eine Gegenkopplung stattfindet. Trotzdem bekommst Du mit einem “besseren” IC mehr Dynamik, also nach unserer gemeinsamen Überzeugung den besseren Ton.

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    2. supi… Röhre lässt über Gitterstromvariation die f2, f3, … harmonics verändern im Pegel. das ist ein ganz anderer Effekt als das clipping, weil nicht Eingangspegel abhängig..

      und auch über nichtlineare Kennlinie von diodem im feedback, was stromabhängig ist… aber was erklär ich das hier in dem Forum von audioVielen… (mas, der diplömer)

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  6. Hallo ihr hattet einmal in der Gitarre und Bass eine Anleitung wie man die Vorstufe eines Tubescreamers baut. Leider finde ich den Artikel nicht mehr. Wisst ihr noch wo ich den finden kann?

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    1. Hallo Mark,

      vielleicht meinst du den Workshop “Do It Yourself: Tube Screamer” (Gitarre & Bass 08/2009). Oder aber diverse Teile unserer Reihe “Effektiv!”, z.B. das “Tube Screamer Special” (10 & 11/2002), oder “Tube Screamer Filter” (10/2007).

      Grüße aus der Redaktion!

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  7. Ihr habt den Tubescreamer MINI vergessen.Der klingt genau so gut wie der alte TS 808.Trust me……

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  8. Eine Wissenschaft über die verschiedensten Ibanez Tubescreamer Modelltypen,die allesamt doch letztendlich gewissermaßen Geschichte schrieben.
    Top recherchiert,prima Infos!
    Ich fand die Ibanez Tubescreamer Version mit den versenkbaren Potiknöpfchen innovativ und gut!
    Dieses Modell ich bis heute.

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  9. Die Serie welche auf 3000 Stück begrenzt , weltweit oder Europaweit der 1. Narrow Box nachempfunden wurde
    the 35´´ Anniversary Ibanez TS808
    Wurde nicht erwähnt … ich finde auch wie im Test G&B beschrieben
    … dieser TS klingt eigentlich 1:1 dem 1. von 1979 ebenbürtig , lediglich im Treblebereich fehlt ihm ein Quentchen Signal / Reserven , das lässt sich locker am Amp nachregeln , die Anfang 80 klingen auch sehr sehr gut mit Reserven / bestimmten Frequenzen , Mitten die ihn gegenüber dem 1. TS etwas nach vorne schieben …für gefühlt etwas mehr Crunch

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  10. So ein technischer Unsinn: “…während die Eingangsstufe des Folge-Amps durch den niederohmigen Ausgangs-Buffer des TS-808 unbelastet bleibt. …”
    Wie kommt der Autor darauf????
    Es ist eher so, das die hochohmige Eingangstufe des Folge-Amps den niederohmigen Ausgangs-Buffer des TS-808 nicht belastet. Das ist Grundlage jeder Studiotechnick -> Spannungsanpassung. Was ist hier eigentlich los???

    Auf diesen Kommentar antworten

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