von Christian Braunschmidt, Artikel aus dem Archiv
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Der nächste Streich von Kirk Hammetts eigener Pedal-Schmiede KHDK – welche er gemeinsam mit seinem Kumpel aus Randall- Tagen, David Karon betreibt – hört auf den Namen ,Dark Blood‘.
Vom Aufbau identisch mit den restlichen KHDK-Pedalen, haben wir es hier mit einem Gerät zu tun, welches das Gain-Spektrum bis ganz nach oben ausreizen soll. Das Design, welches ein anatomisches Herz andeutet, finde ich, ähnlich wie beim Goul Screamer, sehr gelungen. Neben dem obligatorischen Gain- und Level-Regler findet sich ein Bass- (hier mit ,Doom‘ bezeichnet) und ein Treble-Poti, dass im Grunde ein passiv arbeitender Low-Pass-Filter ist. Dazu gesellt sich ein Mini-Regler, der das eingebaute Noise-Gate regelt – sicher keine schlechte Idee, angesichts der angepriesenen Verzerrung. Zusätzlich gibt es noch einen kleinen Mini-Switch, der zwischen dem High-Gain und dem Low-Gain-Modus wählen lässt. Laut Hersteller arbeitet in dem Pedal ein eigener Schaltkreis, der die Vorzüge verschiedener Transistor- und MosFet-Schaltungen kombiniert. Um einen möglichst authentischen Metal-Sound zu kreieren, wurde dem Ganzen intern noch ein Treble-Booster vorgeschaltet.
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Im Test mit meiner Humbucker-Strat zeigte sich unser Testkandidat schon in neutraler Regler-Position als ganz schön giftiges Biest. Im Grunde könnte man sagen, dass das Dark Blood da ansetzt, wo das KHDK No. 1 Overdrive aufhört. Dieses Pedal hat nichts mit Overdrive oder Crunch-Sounds am Hut – hier geht es nur um die totale High-Gain-Abrissbirne. Der Ton ist fett, satt und vor allem ganz schön laut, denn das Dark Blood liefert reichlich Output. Im Test gefiel mir das Pedal vor allem im Low-Modus mit Gain in der Zwölf-Uhr- Position am besten. Hier ist der Ton schon ziemlich satt und verzerrt, aber es bleibt immer noch ein wenig Dynamik erhalten. Im High-Modus ist das Dark Blood dann doch schon ziemlich komprimiert – dieser Sound gefiel mir eher für Solo-Spiel in den hohen Lagen. Das eingebaute Noise-Gate macht im Grunde erst mal das was es soll, jedoch muss man sich darüber klar sein, dass man, je höher man den Regler dreht, auch immer ein wenig Ton einbüßt. Alles in allem ist das Dark Blood auf jeden Fall ein gutes Pedal wenn es um heftige aber dennoch vielseitige Metal-Sounds geht, die so richtig kompromisslos sind.