PATENT APPLIED FOR

PAF-Vergleichstest: Gibson Burstbucker 1&2/Pro

Anzeige

Die Burstbucker wurden angeblich schon Mitte der 90er im Custom Shop auf Anfrage eines betuchten japanischen Sammlers entwickelt. Zum ersten Mal wurden diese Pickups in der Gary-Moore-Signature-LesPaul verwendet.

Gibson Burstbucker 1&2 / PRO
(Bild: Udo Pipper)

Sie sind heute Standard in allen Historic Collection Les Pauls. Im Grunde handelt es hier um eine getunte Version des 57 Classic. Um die besagten Willkürlichkeiten früherer Zeiten wieder aufleben zu lassen, hat man die beiden Pickup-Spulen unsymmetrisch gewickelt, auf jeder Spule befinden sich demnach nicht exakt 5000 Wicklungen, sondern mal mehr, mal weniger. Das soll einen offeneren, höhenreicheren Klang erzeugen. Außerdem hat man hier wieder ganz auf ein Wachsbad verzichtet, um die Wicklungen nicht unnötig zu dämpfen.

Anzeige

Die Burstbucker gibt es in vier unterschiedlichen Ausführungen. Modell 1 hat circa 7,8 kOhm, Modell 2 circa 8,4 kOhm, Modell 3 etwa 9 kOhm. Darüber hinaus bietet man bei Gibson eine gewachste Pro-Version, die zudem über hellere Alnico-V-Magneten verfügt. Man könnte nun je nach Geschmack aus allen vier Modellen ein individuelles Traum-Set zusammenstellen, was weitgehend auch gelingt. Die Burstbucker klingen viel näher am Original als die Classic 57s. Sie bieten mehr Offenheit, glasigere Höhen, vor allem aber diesen typisch hohlen (Tele-artigen) Grund-Sound.

Clean besitzen sie dieses unverwechselbare „Ü“ (also die Flöten), zeigen einen bissigen Plektrum-Klack, der allerdings bei stärkeren Anschlägen auf der Strecke bleibt. Sie reagieren softer und weniger komplex als ihre Vorbilder. In punkto Output sind diese Modelle überraschend kräftig, was aufgrund der geringen Impedanzen auf starke Alnico-Magnete schließen lässt. In einer höhenlastigen Gitarre können sie leicht zu harsch klingen. Stimmt die Holz-Pickup-Kombination, findet man in den Burstbuckern einen hervorragenden Rock-Pickup mit Gary-MooreFlair. Für Blueser, die lieber clean spielen, fehlt ein wenig Komplexität. Hier wäre man mit den 57 Classics besser beraten.

  • Ausführung: einadrig

>>> Zum großen PAF-Vergleichstest geht’s hier entlang! 

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Habe eben die gelobten Kloppmann und Dommenget mit Den Burstbuckern hier aus dem Test Ton verglichen … 1:1 gleich , und ich bin seit 35 Jahren Autodidakt mit gutem Gehör … brauche somit keine weiteren Referenzen anhören , vielleicht kann man unterschiedliche Frequenzspitzen auf einem Bildschirm im Labor digital abzeichnen , das menschliche Ohr betrügt trotzdem nicht und lässt sich nicht veräppeln ? also

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Hm da bin ich aber geschockt das Dein Gehör nicht mehr so gut funktioniert!

      Die Dommenget klingen viel luftiger als die Burstbucker! Habe beide Varianten zu Hause!

      Auf diesen Kommentar antworten
    2. Das eigene Gehör ist letztendlich entscheidend. Man sitzt ja nicht vorm Oszilloskop und GUCKT sich seinen Sound an…

      Auf diesen Kommentar antworten
  2. Nach zahlreichen Versuchen, einen guten höhenreichen Humbucker-Sound zu bekommen, bin ich letztendlich im ,,Mutterhaus” gelandet. Ich hätte vorher nicht auf andere Gitarristen hören sollen, die mir alles empfohlen haben, was mir persönlich dann aber nicht gefiel. Ich habe nicht ,,den PAF-Sound” gesucht, sondern ,,meinen PAF-Sound”. Gut, dass beim Musicstore in Köln Gibson-Pickups im Preis so reduziert wurden, dass ich mir die Burstbucker 1+2 kaufen konnte, ohne ein großes Risiko eingehen zu müssen. Anfangs waren diese Humbucker ja fast doppelt so teuer. Es hat Jahre gedauert und viel Lehrgeld gekostet, aber jetzt habe ich mein ,,Traumpaar” eingebaut, 50s-Wiring inklusive besserer Bauteile. Besser können Humbucker für meinen Geschmack nicht klingen. Ich spiele oft clean, da höre ich genau, wie die Pickups klingen. Das stört mich auch oft bei Youtube-Videos, wo sich sehr viele Highgain-Gitarristen die Kante geben. Aber eine Gitarre, die clean nicht gut klingt, konnte ich schon mit 18 nicht gebrauchen. Jetzt bin ich 68, darf hoffentlich bald auch wieder vor Publikum spielen, wenn dieser seit über einem Jahr andauernde Corona-Driss besiegt ist.

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Das kann ich nur bestätigen. Eine gut eingestellte Kombination BB #1 und BB #2 auf der richtigen Gitarre, da geht die Sonne auf. Zumindest für das Genre Blues/Bluesrock o.ä.
      Dafür muss man nicht mehr als 450 EUR für ein Set ausgeben. My two cents.

      Auf diesen Kommentar antworten
    2. ganz genau meine Meinung

      Auf diesen Kommentar antworten
    3. Hallo Walter, genau das kann ich auch bestätigen. Gibson baut wirklich gute PUs und die Burstbucker sind auch das was ich gesucht habe. Wichtig ist auch die 50er Schaltung sonst tut’s nicht. Die 300KOhm Potis dämpfen zu viel. Am Hals habe ich sogar 550KOhm verbaut. Das mag der BB#1. Man muß keine 200 Euro und mehr für einen PU ausgeben um Musiker-Latein zu kaufen.

      Auf diesen Kommentar antworten
  3. Die Burstbucker Pros in meiner 2018 Les Paul Standard sind absolut traumhaft. Leute, es lohnt sich, die Drehknöpfe an der Gitarre wirklich auch mal zu verwenden!
    Klassisch verdrahtet ist von Clean über Crunch bis Chugg wirklich alles möglich mit den Dingern.
    2 Split-Optionen und Out Of Phase sind weitere wirklich tolle Optionen.
    HAMMER PICKUPS!

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.