Hometraining: Slide Guitar Workshop – Open G Licks
von Martin Schmidt,
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Nach dem Zwölf-Takter zum Einstieg in das G-Tuning in der letzten Folge gibt es diesmal ein paar Licks in der neuen Stimmung für dich.
Von E nach G
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Um Licks von der E-Stimmung nach G zu übertragen, gibt es folgenden Trick: Alles was in Open E auf der D-, G- und H-Saite gespielt wird, wandert in der G-Stimmung um eine Saite nach oben, also auf die G-, H- und E-Saite. Wie das funktioniert siehst du in Beispiel 1. Das von Duane Allman inspirierte Lick hatte ich schon in der dritten Folge des Slide-Workshops präsentiert. Fingersatz und Phrasierung bleiben gleich, lediglich die Saitenkombination ist anders. Du solltest jetzt alle Licks und Tonleitern aus der E-Stimmung durchforsten und versuchen, sie nach G zu übertragen. Nach anfänglicher Verwirrung erkennt man schnell die Muster in der neuen Stimmung wieder.
Licks am 12. Bund
Auch in Open G wechselt man zwischen der Barré-Position am 12. Bund und der offenen Lage (am Sattel). Zuerst zeige ich dir ein paar Licks in der Barré-Position, die du auch auf die anderen Akkorde des Blues-Schemas verschieben kannst. Beispiel 2 ist um den G-Dur-Dreiklang aufgebaut und stammt aus G-Mixolydisch. Zu den Tönen des G-Dur-Arpeggios gesellen sich noch die Quarte und die kleine Septime, die für einen bluesigen Sound sorgt. Die simple Melodik bekommt durch die Auf- und Abwärts-Slides etwas mehr Pfeffer. Das nächste Lick in Beispiel 3 basiert auf demselben Shape, klingt aber durch den Double-Stop aus Quinte und Septime deutlich dreckiger. Mit guter Phrasierung und leichter Zerre klingt die Gitarre bei dieser Phrase fast wie eine Blues-Harp. Falls du die Töne etwas ineinander klingen lässt, bekommt das Lick einen urtümlicheren Delta-Blues-Sound, sauber gedämpft wirkt es moderner und rockiger.
Dur-Sounds
In Beispiel 4 verwende ich statt der kleinen Septime F die Sexte E, was einen an die Dur-Pentatonik angelehnten Klang zur Folge hat – weniger Blues, mehr Country- oder Southern Rock. Die Basis ist trotzdem der G-Dur-Dreiklang am 12. Bund, dem man aber mit dem neuen Ton einen anderen Klang verleiht. Hör dir als Kontrast dazu Beispiel 5 an, das wieder deutlich bluesiger klingt und die Quinte durch einen chromatischen Lauf mit der Terz verbindet. Versuche mal, in allen Licks Septime und Sexte auszutauschen und hör dir an, wie sich der Klangcharakter ändert. Damit kann man in einem Solo sehr schön unterschiedliche Stimmungen erzeugen und den Licks neue Varianten abgewinnen.
Repeat it Baby!
Beispiel 6 baut auf einem Shape in Form einer kleinen Terz auf. Zuerst stammt diese aus dem G-Dur-Dreiklang und besteht aus den Tönen H und D. In Takt 3 wird es dann um drei Bünde verschoben (D und F, mit bluesigem Charakter), dann noch zwei Bünde höher gespielt (E und G, Dur-Pentatonik-Sound), um am Ende zum Dreiklang-Shape am zwölften Bund zurück zu kehren. Du siehst: alle unterschiedlichen Sounds funktionieren gut in einem Lick zusammen.
Um der Phrase etwas Fülle und einen eher akkordischen Klang zu verleihen, lasse ich die H-Saite immer durchklingen, während der Ton auf der ESaite wiederholt wird. Im letzten Lick, Beispiel 7, kehre ich zur Dur-Pentatonik zurück. Die Phrase klingt deutlich nach dem jazzigen Southern-Rock der Allman Brothers. Etwas harmonische Spannung erzeugt die kleine Terz am Ende von Takt 3, die schnell mit einem Slide in die None aufgelöst wird. Wenn du das Lick vom Klang her etwas glatter haben möchtest, nimm statt dem B am 11. Bund ein H am 12., dann bleibst du wirklich nur in der Dur-Pentatonik. In der nächsten Folge kümmern wir uns dann um die Leersaiten-Position, die auch in G viel zu bieten hat. Bis dahin viel Spaß beim Üben und Übertragen der Licks!
Das ist sowas von geil! Nicht zu schwierig und klingt trotzdem toll!
Danke Martin!