Wie versprochen, folgt hier die Nachlieferung der Schaltpläne und der Layouts für die Modifikationen, die dem 10-Teile-Booster zugutekommen könnten. Die Mods des 10-Teile-Boosters eignen sich im Übrigen prima, um den Schritt vom Schaltplan zum Layout nachzuvollziehen.
Knisterfrei-Mod
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Ein grundsätzliches Problem der SHO-Schaltung von Z-Vex, auf dem der 10- Teile-Booster beruht, besteht darin, dass das Lautstärke-Poti beim Betätigen ein Knistern verursacht. Dieses „Crackeln“ kommt daher, dass das Poti am „source“ des BS170-Transistors liegt und Spannung durch ihn gegen Masse abfließt. Um aus dem Crackle-OK-Poti eine „Crackle-Away“-Schaltung zu machen, wird das Poti gegen einen festen Widerstand ersetzt, der im Schaltplan (Bild 1) und im Layout (Bild 2) mit R6 gekennzeichnet ist. Der Booster liefert nun einen festen Boost-Wert. Je nach dem Wert des Widerstandes kann dieser Boost-Wert verändert werden. Die 330 Ohm sind also nicht gesetzt, sondern ein empirisch gefundener Wert, der als Maximal-Boost genügen sollte.
Ein noch kleinerer Wert würde die Boost-Leistung weiter erhöhen, ein höherer Wert die Maximal-Lautstärke verringern. Um die Lautstärke dennoch regeln zu können, kommt an das Ende der Schaltung ein 100-k-A-Poti, das das Gesamtsignal gegen Masse abregelt und dadurch die Lautstärke verringert. Der 100kvWiderstand R5 ist in dieser Schaltungsvariante eigentlich nicht mehr notwendig. Er diente ja lediglich als „Pulldown-Widerstand“ am Effektausgang und sollte, zusammen mit dem 1M-Pulldown-Widerstand R3 am Effekteingang, das berüchtigte Einschaltploppen einer True-Bypass-Schaltung verhindern. Diesen Job übernimmt nun der 100-k-A-Poti. Da der Widerstand aber auch nicht weiter stört, kann er drin bleiben und der vormals 10- Teile-Booster wird dadurch zum 11-TeileBooster.
Strat-Booster-Mod
In Ausgabe 02/2016 wurde der Booster ja nicht in ein Gehäuse, sondern direkt in die Gitarre gesetzt. Dabei ist kein zusätzlicher Schalter vorgesehen, sondern der Booster ist immer aktiviert. Ein zugedrehtes Poti soll in etwa die Lautstärke des Originalsignals abliefern und mit Aufdrehen des Potis erfolgt dann der Lautstärke-Boost. Dazu erhält die Schaltung unseres 11- Teile-Boosters einen weiteren Widerstand, der das vollständige Abfließen des Signals gegen Masse am 100-k-A-Poti verhindert. Aus dem 11-Teile- wird somit nun der 12-Teile-Booster.
Der von mir vorgeschlagene Wert für den Widerstand wurde auch wieder empirisch ermittelt. Dazu wurde ein zweites Poti zwischen das zugedrehte Volume-Poti und Masse gesetzt und so eingestellt, dass die Lautstärke etwa so hoch ist, wie die Originallautstärke ohne die gesamte Boost-Schaltung. Der am zweiten Poti gemessene Wert lag zwischen 1k und 2k. Ich habe dann einen 1k-Widerstand verbaut und noch einmal mit einem Schalter geprüft, ob der Wert praktikabel ist. (Die Ermittlung einer zu 100 % exakt gleichen Lautstärke ist nicht notwendig, da der Booster ja nicht abgeschaltet wird.) Im Schaltplan hat der zusätzliche Widerstand die Bezeichnung R7 erhalten (Bild 3), im Layout ist der Widerstand direkt an der Lötöse des Potis vorgesehen (Bild 4).
2N700-Mod
Als weitere Mod wurde der Einbau des 2N700 als Alternative zum BS170 erwähnt. Hier spare ich mir aber einen Schaltplan und ein Layout, denn mit Hilfe von Bild 5 dürfte klar werden, dass der 2N7000 lediglich anders herum eingebaut werden muss als der BS170. D. h., da wo im Layout die Rundung des BS170-Transistorgehäuses ist, kommt die gerade Seite des 2N7000 hin, weil „drain“ und „source“ bei den beiden MOSFETS jeweils vertauscht sind.
Farbcode-Tabelle
Noch ein kleiner Nachtrag: In der E-MailKonversation mit einer Leserin wurde auf meine Bedenken, dass ein technischer Schaltplan vielleicht abschreckend sein könnte, von ihr vorgeschlagen, einen stärker mit Piktogrammen versehenen Schaltplan zu erstellen. Als Vorlage hat sie einen sehr schönen Plan mitgeschickt, in dem die Kondensatoren als Bilder und die Widerstände sogar mit den Farbringen abgebildet wurden. Eine schöne Idee – auch wenn ich mich zugunsten eines kommentierten, aber doch mit den gebräuchlichen Symbolen gezeichneten Schaltplanes anders entschieden habe. Insbesondere die Idee, die Widerstände mit den korrekten Farbringen, über die sie ja identifiziert werden können, in einen Schaltplan zu übernehmen hat mir gefallen und mich daran erinnert, dass ich da vielleicht noch etwas nachliefern sollte – nämlich den Hinweis, wie man Widerstände eigentlich identifiziert!
Natürlich kann man Widerstände mit dem Multimeter ausmessen, aber auch die bunten Ringe auf den Körpern der Bauteile haben ihre Bedeutung, die in Bild 6 erklärt wird. Noch einfacher funktioniert die Identifikation übrigens mithilfe von Internetseiten (wie z. B. www.calculino.com/de/elektronik/ohmscher-widerstand_rechner.html) oder kleinen Programmen (z. B. Widerstandsrechner 1.0.8). Das einzig verbleibende Problem dabei ist dann noch, den Widerstand richtig herum zu halten. Der etwas abgesetzte letzte Ring ist nämlich nicht immer gut zu identifizieren.
Ein 3DPT-Schalter für True Bypass wird mit dem Input (blaues Kabel) und Output (grünes Kabel, das vom Poti kommt) der Platine verbunden. “In” und “out” sind in dem Layout-Bild beschriftet. Einen Verdrahtungsplan für einen True Bypass-Schalter gab es in einer früheren HotRodMod-Kolumne oder man googelt kurz nach True Bypass und findet z. B. diesen Verdrahtungsvorschlag (http://stinkfoot.se/archives/2233) Das blaue Kabel der Platine kommt dann “effect send”, das grüne an “effect return”.
Hallo,
Ich finde diesen Artikel sehr interessant und möchte diesen Booster Nachbauen. Ich habe vor diesem Booster eine True-Byepass Schaltung zu verpassen. Mein Problem liegt aber darin das ich eine 5mm grüne LED verbauen möchte (Durchlassspannung 2.2V), dennoch weiß ich nicht welcher Vorwiderstand benötigt wird… Wûrde mich um eure Hilfe freuen 🙂
gib es eine Video mit sound Beispiele?
Leider nicht, tut mir leid Rolf.
Beste Grüße aus der Redaktion!
Stefan
Hallo,
wo wäre der schalter anzuschließen ?
Danke !
Ein 3DPT-Schalter für True Bypass wird mit dem Input (blaues Kabel) und Output (grünes Kabel, das vom Poti kommt) der Platine verbunden. “In” und “out” sind in dem Layout-Bild beschriftet. Einen Verdrahtungsplan für einen True Bypass-Schalter gab es in einer früheren HotRodMod-Kolumne oder man googelt kurz nach True Bypass und findet z. B. diesen Verdrahtungsvorschlag (http://stinkfoot.se/archives/2233) Das blaue Kabel der Platine kommt dann “effect send”, das grüne an “effect return”.
Hallo,
Ich finde diesen Artikel sehr interessant und möchte diesen Booster Nachbauen. Ich habe vor diesem Booster eine True-Byepass Schaltung zu verpassen. Mein Problem liegt aber darin das ich eine 5mm grüne LED verbauen möchte (Durchlassspannung 2.2V), dennoch weiß ich nicht welcher Vorwiderstand benötigt wird… Wûrde mich um eure Hilfe freuen 🙂
Gegeben sind:
9V ist die Betriebsspannung der Schaltung.
2,2V ist die Durchlassspannung der LED.
20 mA soll die Stromaufnahme der LED sein.
Rechnung:
9V – 2,2V = 6,8V
6,8 V / 0,020 A = 340 Ohm
Rv = 340 Ohm
Einfach erhältlich sind Widerstände mit 390 Ohm.
Dein Vorwiderstand müsste also 390 Ohm mit 1/4 Watt Belastbarkeit haben.
Hi,
Das ist ne richtig gute Sache! Ein paar Teile für wenige Cent in die Gitarre löten und die “China Plagiat Paula” klingt jetzt wie ein Metall Brett!
Problem ist der Ton Poti geht seid dem nicht mehr. hab schon viel probiert. Ich komm nicht auf die Lösung. Villeicht weis ja hier jemand einen Tipp.
Ich werde in meine Strat auch einen Booster einbauen. Evtl. nehm ich hier Knopfzellen, falls der 9V Block nicht reinpasst.
Das lohnt sich.