Q&A of today: Neue Pickups, neue Potis: Worauf muss ich achten?
Tonabnehmer, Potis und Kondensatoren
von A. Waldenmaier,
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Q: Bei den diversen Upgrades meiner Epiphone LTD 2014 Les Paul Florentine habe ich noch ein paar Fragen zu den Pickups. Ich möchte gerne die Epiphone PUs gegen Gibson ´57 Classic tauschen, ebenso die vier Potis. Die eingebauten werkseitigen Potis fangen jetzt, nach ca. 1,5 Jahren an zu kratzen. Ein Händler in Hamburg hat mir hier 500-kOhm-Typen in linearer Ausführung für alle vier Potis empfohlen. Wären für die Ton-Potis hier nicht die logarithmischen 500er besser? Nimmt man für die Volume-Potis eine Schaltung von Kondensator plus Widerstand, um den Höhenverlust beim Abregeln auszugleichen? Welche Kondensator-Typen kannst Du hierfür empfehlen? Und welche Widerstände? Habt ihr vielleicht auch noch einen Schaltplan zur Hand?
H.-P. Martin
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A: Die Gibson ´57 Classics sollten deine Epiphone schon deutlich nach vorne bringen. Bei Potis würde ich grundsätzlich immer logarithmische Versionen empfehlen, für Humbucker die 500-kOhmVariante. Denn diese wirken mit den üblichen passiven Pickups relativ gleichmäßig. Das meiste tut sich hier in der ersten Hälfte des Regelwegs und das kommt dem praktischen Gebrauch sehr entgegen. Würde man stattdessen lineare Potis verwenden, würde sich der effektive Regelweg extrem verlängern und sich erst zwischen „3“ und „1“ merklich was tun. Wer viel mit dem Tonpoti experimentiert und dort auf sehr feinfühlige Abstufungen wert legt, für den könnte ein lineares Poti als Tonregler durchaus eine Option sein. Für die Mehrzahl der User entspricht das jedoch nicht der Idealvorstellung. Du denkst also über ein Netzwerk, bestehend aus Kondensator und parallel geschaltetem Widerstand beim Volume-Poti nach. Das hat als Nebeneffekt eine Verlängerung des Regelwegs zur Folge. In diesem Zusammenspiel wird ein lineares Poti unbrauchbar. Also auf jeden Fall logarithmische Potis anschaffen. Taugliche Potis sind CTS oder gute Made-in-Japan-Typen.
CTS-Potis sind meist etwas schwergängiger, die japanischen drehen sich leichter. CTS-Potis haben zudem ein dickeres Gewindestück, für das die Lö- cher am Instrument auf 10 mm Durchmesser aufgebohrt werden müssen. Will man das vermeiden, dann eben die Made-in-JapanPotis holen, die der Fachhandel z. B. über den Großhändler Göldo bekommt. Dann passen auch die original Epiphone-Potiknöpfe noch. Für das sogenannte „Netzwerk“ am Volume-Poti kursieren unterschiedliche Angaben über den Wert der Bauteile. Hier gibt es kein falsch und kein richtig, denn jeder Pickup reagiert mit jeder Schaltung anders. Und zur Schaltung gehören ja nicht nur die Werte der Bauteile im Instrument, sondern auch das Gitarrenkabel, die Effektgeräte und der Eingangswiderstand des Verstärkers etc.
Gute Erfahrungen habe ich mit einem Kondensator mit 1.000 pF und parallel geschaltetem 182-kOhm-Widerstand gemacht, die ich in dieser Zusammenstellung seit vielen Jahren verwende. Man kann diese Werte aber auch variieren und am Kondensator bis 470 pF runtergehen und beim Widerstand zwischen 120 bis 250 kOhm variieren. Als Schaltplan kannst du dich an jedem im Netz auffindbaren Standardplan für eine Gibson Les Paul orientieren. Das „Netzwerk“ wird einfach zwischen den linken und den mittleren Anschluss der Lautstärkeregler gelötet (rechts liegt wie üblich an Masse). Oben noch ein Plan für die Grundschematik, den ich mir bei Kollege Rothenstein ausgeliehen habe.