Ibanez Iron Label RG 6-, 7- & 8-Saiter E-Gitarren im Test
von Michael Dommers,
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Ibanez zeigt eigentlich schon lange Herz für Metaller, aber mit der neuen Iron Label Series bringt es der japanische Hersteller wieder mal richtig auf den Punkt. Gradlinige, kompromisslose, ebenso schlichte wie schicke schwarze Äxte, ausgestattet mit dem Allernötigsten und aktiven EMG-Humbuckern.
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Und da Stahlarbeiter nach immer mehr Saiten und Tiefgang verlangen, gibt es die Ibanez RGModelle auch gleich als 6-, 7- und 8-Saiter, Erstere wahlweise mit festem Steg oder Edge-Zero-II-Vibrato, die 8-String sogar mit Bariton-Mensur.
Primär Metal-Gitarristen im Visier, hat Ibanez am bewährten RG-Design herummodifiziert und -gefeilt. Gleichzeitig optimierte man den legendären, superschlanken Wizard- Hals und spendierte ihm eine hauchdünne, kaum spürbare Nitrolackierung, die ihn schneller, griffiger und widerstandsfähiger zugleich machen soll. Um die Stabilität zu erhalten, hat man bei den 6- und 7-saitigen Hälsen zwei Ahornflanken mit einem ca. 20 mm breiten Bubingastreifen kombiniert. Dem enormen Saitenzug der 8-String bieten sogar zwei 6 mm dicke Lagen aus Bubinga, eingesetzte Titanstäbe und ein stabilisierender Kragen am Übergang zur Kopfplatte Paroli.
Alle Bodies bestehen aus Linde, die Decken werden von weißem Binding umgeben, die schwarze Lackierung hat man spiegelglatt poliert. Auf der Rückseite decken Kunststoffplatten die Kammern der in die Zargen eingelassenen Rohrklinkenbuchse und der Elektrik Oberkante bündig ab. Ein separates Fach mit Schnellverschluss beherbergt die 9-Volt-Batterie der Aktivschaltung, die per fragilem Clip angeschlossen ist. Eine stabilere Variante oder gar ein Fach mit Federkontakten müsste trotz Kostenkontrolle eigentlich drin sein. Die Halstaschen aller vier Iron-Label-Gitarren zeigen maximale Präzision, die verschraubten Hälse sitzen absolut fest und der großflächige Kontakt garantiert beste Schwingungsübertragung. Ergonomisch verrundet bietet selbst der Halsübergang der 8-String freien Zugang zu den obersten Lagen, wozu natürlich auch die weit geschnittenen Cutaways beitragen. Warum nicht auch deren Palisandergriffbrett eingefasst wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Jeweils 24 mächtige Jumbo-Bünde wurden sorgfältig eingesetzt, abgerichtet, an den Kanten entschärft und poliert. Kleine schwarze bzw. Perloid-Side-Dots bieten die einzige Orientierungshilfe. Die selbstschmierenden Kunststoffsättel sind ebenso optimal aus- und abgerichtet wie den Klemmsattel des Vibratomodells RGIL27E. Schnellen Zugang zum Halsstab bieten schwenkbare Plastikdeckel. Alle 28 Mechaniken arbeiten geschmeidig und präzise. Mit Ausnahme der mit einem Edge-Zero-II- 7-Vibrato ausgestatteten RGIL27E, verfügen alle anderen Probanden über eine Gibraltar Standard (Fixed) Bridge, bei der die Saiten von hinten durch den Body gefädelt werden, wo sauber eingelassene Hülsen deren Endringe halten.
Der Endring der Gb8-Saite Während die 6-saitige Ibanez RG Iron Label mit dem populären EMG 60/81 Humbucker- Paar ausgestattet ist, kommen die 7-Strings mit zwei identischen EMG 707, die 8-saitige mit zwei entsprechenden 808-Typen. Jede unserer vier Probandinnen wird per Dreiwegschalter (Hals-, Hals+Steg-, Steg- Pickup), Master-Volume-Poti und einem soliden Kill Switch kontrolliert, der schlicht und ergreifend den Ausgang stummschaltet und damit z. B. bei ausklingenden Akkorden beeindruckende Staccato- oder harte Tremolo-Effekte ermöglicht.