Bisher hat Ibanez seine AZ-Modellreihe in drei Linien und damit Preiskategorien aufgeteilt, und zwar Essentials (China), Premium (Indonesien) und Prestige (Fujigen, Japan). Die preisliche Lücke zwischen den beiden ersten hat der japanische Hersteller kürzlich mit der Standard Series geschlossen.
Auch diese wird in China hergestellt, allerdings in einem anderen Werk als die Essentials, in welchem nämlich u.a. auch ausgewählte Instrumente der Ibanez GIO-Reihe wie beispielsweise die GRG121SP entstehen. Mit aufwendiger geshapten Erle-Bodies, Flamed-Maple-Deckenfurnieren, thermo-behandelten Ahornhälsen (Roasted), Locking-Tunern, Ibanez-Custom-Pickups, Edelstahlbünden und transparenten Finishes heben sich die Standard-Modelle deutlich von den Essentials ab.
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FEINE ZUTATEN
Abgesehen von Pickup-Bestückung, unterschiedlichen dyna-MIX-Schaltungen, Pickguard, Anzahl der Bünde und natürlich den Farbvarianten sind die Basen beider AZ-S1-Modelle identisch. So treffen wir auf dreiteilig gefügte Erle-Bodies mit Armschrägen und rückseitigen, großzügig geschnittenen Belly Cuts. Schwarze geschlitzte Kunststoffplatten mit direktem Zugang zu den Spannschrauben decken die Federkammern der Ibanez T106 Vibratos ab.
(Bild: Dieter Stork)
Während die Schaltung der AZ22 am Pickguard montiert ist, hat man die der AZ24 im separaten E-Fach mit Oberkante bündig abschließendem Deckel untergebracht. Bemerkenswert: Die E-Fächer beider Gitarren hat man mittels elektrisch leitendem Graphitlack abgeschirmt, Pickguard bzw. E-Fachdeckel wie gewohnt mit Alufolie.
Drinnen finden Hongh-Potis, Ibanez Fünfwegschalter, der Alter-Switch für die dyna-Mix-Schaltungen und reichlich Kabel und Litzen Verwendung, teilweise mit Steckverbindungen. Ein Kondensator am Volume-Poti minimiert Höhenverluste beim Herunterregeln. Hier wie dort kommt an der Zarge eine aus Vollkunststoff bestehende, zuverlässig packende Ibanez-Mono-unit-Klinkenbuchse zum Einsatz.
Mono-Unit-Klinkenbuchse (Bild: Dieter Stork)
Die Übergänge zu den hitzebehandelten, jeweils vierfach verschraubten Ahornhälsen hat man nicht nur stufenförmig abgeflacht, sondern auch ergonomisch verrundet, sodass sich die höchsten Lagen stressfrei bespielen lassen. Die Halstaschen wurden dermaßen passgenau gefräst, dass eine perfekte und stabile Verbindung von Hals und Korpus und gleichzeitig beste Schwingungsübertragung garantiert sind.
(Bild: Dieter Stork)
Für die Griffbretter verwendet Ibanez das in Mittel- und Südamerika, in der Karibik und Westindien vorkommende, rötlich braune Jatoba. Die Edelstahl-Jumbobünde wurden vorbildlich eingesetzt und abgerichtet und inklusive der sorgfältig verrundeten Kanten poliert. Weiße Dot-Inlays auf dem Griffbrett und Sidedots erleichtern die Orientierung. Jenseits der optimal abgerichteten Kunststoffsättel erreichen die Seiten geschmeidig und präzise arbeitende Locking Tuner. Stringtrees drücken die E1/H2-Saitenpaare in die Sattelkerben.
(Bild: Dieter Stork)
Sechs Konterschrauben halten das mit Schraubhebel und einzelnen Gussreitern ausgestattete Ibanez T106 Vibrato. Ab Werk liegt dessen Basisplatte auf der Decke auf und heben selbst bei extremen String-Bendings nicht ab. Bei Bedarf lässt es sich selbstverständlich auch schwebend einstellen. Während die AZ22 mit zwei Ibanez Classic Custom Singlecoils und einem Classic Custom Steg-Humbucker daherkommt, bietet die AZ24 zwei Modern Custom Humbucker. Letztere sind höhenjustierbar direkt im Korpus montiert.
Kontrolliert werden beide Schaltungen per Master-Volume, Master-Tone und Fünfwegschalter. Der kleine 2-wege Alter-Switch zwischen den Reglern ermöglicht diverse Schaltungsvarianten, teilweise mit seriell verdrahteten Einzelspulen. Auf diese Weise hält die AZ22 neun, die AZ24 sogar zehn Klangvarianten bereit.