Andere Materialien – eigene Sounds

Modern Telly from Brazil: Carrozza Custom Guitars Viper-T HH im Test

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(Bild: Dieter Stork)

Mit dem Modell Viper liegt uns eine Electric von Carrozza Custom Guitars aus São Paulo/Brasilien vor. Ein attraktives T-Design mit Humbuckern in der ungewöhnlichen Holzkombination Marupá und Pau Marfim/Purpleheart. Einladung zum Samba?

Die Verwendung von Tropenholz im Gitarrenbau hat ja bei uns inzwischen ein Geschmäckle bekommen. Sitzt man aber in den Tropen selbst, so kann man getrost vom Verbau heimischer Hölzer sprechen und das Angebot ist groß. Carrozza Custom Guitars, die nun auch in Deutschland erhältlich sind, verarbeitet aber auch gern alte recycelte Materialien. Das Angebot umfasst traditionell ausgerichtete Designs und deren moderne Fortschreibungen, wie auch eigene Entwicklungen. Der Kunde kann überdies aus vielen Custom Optionen wählen: „The best that’s out there can be in there“. Die Lieferzeit für Custom Order Instrumente beträgt 4 bis 5 Monate.

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ANDERE MATERIALIEN – EIGENE SOUNDS

Für den formal stark modifizierten T-Style-Body der Viper-T HH nahm man Marupá, ein leichtes, helles und homogen strukturiertes Holz, das in der Karibik, Mittel- und Südamerika verbreitet vorkommt. Abweichungen von der „Mutter aller Brettgitarren“ finden wir bei vergleichbarer Korpusgröße und -tiefe im stark und pointiert ausgeformten Cutaway und in ausgeprägten Konturen zur komfortablen Anlage und Armauflage. Die Frontseite des in Olympic White hochglänzend deckend lackierten Bodys ist mit einem cremefarbenen Kunststoff-Binding eingefasst.

(Bild: Dieter Stork)

Der Hals mit ‚Soft C‘-Profil wurde aus Pau Marfim gefertigt, ebenfalls ein Tropenholz, allerdings eher hart, fest und recht schwer, welches gerne als Ersatz für Ahorn genommen wird. Fixiert ist er über vier Senkkopfschrauben aus Edelstahl in der sauber angepassten Halstasche im rückseitig optimal verrundeten vorderen Korpusbereich. Das hochdichte Purpleheart (Amaranth) ergänzt den Hals als großzügig dimensioniertes Griffbrett von 14″ Radius. 22 Bünde im Jumboformat aus Edelstahl wurden an der Griffbrettkante sauber abgefast. „Snake Inlays“ aus Perloid markieren die Lagen. Wie zuvor schon das Cutaway, so führt auch der frontseitig in Olympic White lackierte „Viper Headstock“ mit pointierter Gestaltung weg vom Ur-Design.

Snake Inlays zur Lagenkennung (Bild: Dieter Stork)

Der parallel herausgeführte Kopf ist mit SG381-Mechaniken von Gotoh ausgestattet. Ein Niederhalter sorgt für den verlangten Andruck der zwei hohen Saiten auf den Sattel aus Knochen, zwischen dem und der Fixed Bridge (GTC 102 mit beweglichen Saitenreitern von Gotoh) sich die Saiten in 648-mm-Mensur spannen. Elektrik: Malagoli Custom Humbucker mit cremefarbenen Bobbins geben der Viper T elektrische Kompetenz. Das Familienunternehmen Malagoli Pickups fertigt bereits seit 1965 Pickups in São Paulo.

Malagoli Custom 55 Humbucker und Fixed Bridge von Gotoh (Bild: Dieter Stork)

Über einen 3-Weg-Schalter lassen sich die Pickups einzeln und in Kombination aufrufen. Schalter und generell arbeitende Volume- und Tone-Potis wurden direkt auf die Decke montiert. Im großzügig geschnittenen, mit Isolierlack ausgepinselten Elektrofach finden wir ordentlich verarbeitet elektrische Komponenten (500K Alpha Pots). Alle Arbeiten an der Viper-T sind tadellos ausgeführt und das Instrument kam perfekt eingestellt zum Test.

Spielkomfort und Soundcheck auf Seite 2

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