Guitar Guru: Hamer & Rossmeisl

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Hast du Fragen zum Thema „alte und/oder merkwürdige Gitarren“? Wir beantworten sie auf dieser Seite. Monat für Monat. Diesmal geht es um eine Rossmeisl -und eine Hamer-Gitarre.

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Ich habe eine Akustikgitarre geschenkt bekommen, die über 70 Jahre alt sein soll. Da auf der Gitarre kein Hinweis auf den Hersteller zu finden war, habe ich im Internet recherchiert und zunächst vermutet, dass es sich um eine Höfner oder Framus Archtop handeln könnte. Ich schrieb beide Firmen an, bekam aber eine Absage. Von der letztgenannten Firma erhielt ich jedoch den Hinweis, dass es sich um eine Gitarre von Wolfgang Hüttl handeln könnte. Leider konnte ich in den Bildergalerien kein Modell finden, das in Form und Farbe genau meiner Gitarre entspricht.

Auf der Gitarre befindet sich lediglich ein Aufkleber mit der Aufschrift „Made in Germany“. Bitte helft mir, die Gitarre einzuordnen und mir zu bestätigen, ob es sich tatsächlich um eine Gitarre von W. Hüttl handelt und wenn ja, welche Seriennummer sie tatsächlich hat. Außerdem würde mich interessieren, ob es sich bei meiner Gitarre um ein Vintage-Sammlerstück handelt. Sie ist sehr gut erhalten und hat kaum Gebrauchsspuren.

Gabrijela

Bei der Archtop handelt es sich nicht um eine von Wolfgang Hüttl gebaute Gitarre, sondern eine von Joseph Rossmeisl aus Saalfelden in Österreich. Das ist leicht an der doch sehr einzigartigen Form der Kopfplatte erkennbar. „Made in Germany“ steht auf dem Saitenhalter – die Hardware war von Schaller aus Deutschland importiert, aber die Gitarre stammt aus Österreich.

Wie so viele deutschsprachige Gitarrenbauer wurde die Familie Rossmeisl aus dem Sudetenland vertrieben, siedelte sich aber in Österreich an und nicht in Bubenreuth. Zum berühmten Gitarrenbauer Roger Rossmeisl bestand wohl nur eine entfernte verwandtschaftliche Beziehung. Der gezeigte Zustand der Gitarre ist gut, allerdings handelt es sich bei Rossmeisl-Gitarren aus Österreich nicht um stark gesuchte Instrumente. Ich halte einen Preis von um die 200-250 Euro mit viel Geduld und internationalem Versand für machbar.

Guitar Guru

Ich habe eine Frage zu einer Hamer-Gitarre. Ich habe sie Anfang 1992 gekauft. Der Seriennummer nach müsste sie Baujahr 1991 sein. Nach langer Zeit (ich habe die Gitarre bestimmt 25 Jahre nicht gespielt) habe ich sie gestern wieder ausgepackt, neue Saiten aufgezogen und gespielt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, um welches Modell es sich handelt. Ist es eine ‚Centaura‘, dafür spricht die Pickupanordnung H/S/S und die Elektronik (5-Weg-Schalter und MiniSwitch), oder eine ‚Diablo‘, dafür sprechen die Punktpositionen am Hals und die Kopfplatte?

Rainer

Bei deiner Hamer handelt es sich nach meinen Recherchen um das Modell Diablo II, das in den späten 1980er-Jahren eingeführt wurde. Die Diablo II wies die Merkmale der Diablo auf, allerdings hatte sie die Pickup-Bestückung der Centaura. Ich habe gesehen, dass eine vor nicht allzu langer Zeit bei Reverb für knapp 800 € verkauft wurde.

Guitar Guru

(erschienen in Gitarre & Bass

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