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TopGearCheck! mit Matthias Degener (Axxis)

(Bild: PixelSaint Fotografie)

Als Mitglied der deutschen Melodic-Metal-Band Axxis befindet sich Matthias „Degi“ Degener derzeit auf Abschiedstournee. Denn die Dortmunder Formation hat entschieden, dass nach der Veröffentlichung ihres aktuellen Albums ‚Coming Home‘ endgültig Schluss sein soll. Anlass genug, den 39-jährigen Gitarristen etwas genauer vorzustellen und ihn im Rahmen unserer Serie ‚Top Gear Check‘ einige Instrumentenempfehlungen vornehmen zu lassen.

Angefangen hat Degeners musikalische Laufbahn mit 14: „Die wichtigsten Grundlagen auf der Gitarre habe ich von meinem Nachbarn gelernt: Von Akkorden bis hin zu Skalen, vor allem Musikgeschichte“, erzählt er. „Mein Nachbar zeigte mir quasi alle Bands, die man als lernender Gitarrist gehört haben sollte, also Led Zeppelin, Thin Lizzy, Kiss, Van Halen und vieles mehr.“

Als ihm eines Tages das Ozzy-Osbourne-Livealbum ‚Tribute‘ in die Hände fiel, war es um ihn geschehen: „Diese Riffs, diese Energie, diese Passion! Ich musste und wollte das können. Randy Rhoads war mein erster Guitar-Hero, seine Herangehensweise an Kompositionen und Phrasierungen setzen bis heute Maßstäbe.“ Weitere für ihn wichtige Musiker sind Eddie Van Halen, Yngwie Malmsteen, Steve Vai, Stevie Ray Vaughan, Steve Lukather und Nuno Bettencourt: „Ich mag Gitarristen, die einen eigenen Ton haben und die man schon nach zehn Sekunden erkennt.“

Relativ schnell sammelte Degener Live-Erfahrungen und durfte mit seiner ersten Band schon früh im Vorprogramm von Nazareth und – später – Rage auftreten. Schnell folgten auch diverse Studio- und Session-Jobs, unter anderem für Jen Majura, mit der Degener gelegentlich auftritt. 2014 kamen erstmals Axxis ins Spiel: „Nachdem ihr Drummer Dirk Brand mich auf einer Musikmesse spielen sah, gab er meine Kontaktdaten an Sänger Bernhard Weiß weiter. Bernhard rief mich an und fragte, ob ich in seiner Band spielen möchte.

Zunächst machten sie noch mit einem anderen Gitarristen weiter, doch 2018 bekam ich einen weiteren Anruf von Berny: ‚Matthias, du musst das machen! Lass uns bitte zeitnah treffen!‘ Als ich fragte, was und wo wir spielen würden, entgegnete er: ‚Gar nicht. Wir gehen mit unserem Keyboarder Harry Oellers einen Burger essen.‘ Seitdem bin ich Gitarrist bei Axxis.“

In diesem Jahr feiert die Band ihr 35-jähriges Jubiläum und ist im Juli 2024 mit dem neuen Album ‚Coming Home‘ in die deutschen Albumcharts auf Platz 17 eingestiegen. Degener: „Darauf bin ich sehr stolz, da es mein erstes Axxis-Album ist, an dem ich direkt mitarbeiten durfte. Der Song ‚Atlantica‘ beispielsweise ist mehr oder weniger komplett von mir.

Als Gitarrist improvisiere ich 80 Prozent meiner Soli. Ich liebe es, im Moment zu sein und mich von der Musik leiten zu lassen. Die Soli zu den Songs ‚Atlantica‘ und ‚Ready To Burn‘ sind beide jeweils in nur 20 bis 30 Minuten entstanden.“ Ab September 2024 sind Axxis wieder auf Tournee und werden das aktuelle Album, aber auch das Ende ihrer langen Karriere gebührend feiern. Mehr Infos dazu findet man auf www.axxis.de. Exklusive für GITARRE & BASS stellt Matthias nun sein bevorzugtes Equipment vor:

CHARVEL PRO-MOD SO-CAL STYLE 1 HH HT E

Wenn ich nur eine Gitarre zu einem Gig mitnehmen dürfte, dann wäre es definitiv diese, und zwar aus drei Gründen: Die Bespielbarkeit ist ein Traum, der Sound ist 1A und sie ist unfassbar stimmstabil. Sogar so stimmstabil, dass ich sie bei einer 90-minütigen Axxis-Show nur zwei-, höchstens dreimal korrigiere, und selbst dann muss ich nicht viel machen. Das Ganze ohne Floyd Rose oder ähnlichem. Sie hat zudem einen sehr knackigen Ton, sodass sie für alles, was ich zwischen Rock und Metal spiele, perfekt ist.

Der Seymour Duncan SH-6 in der Brücke macht die Low Ends schön tight, und der SH-1 bringt die nötige Wärme rein und singt, bis die Sonne untergeht. Zudem sind die PUs für noch mehr Sounds per Push/Pull-Poti splittbar. Diese Gitarre habe ich im Axxis-Song ‚Coming Home‘ gespielt, im Solo hört man die Wärme des SH-1. Auch das Preisleistungsverhältnis ist der Hammer, sodass ich sie jedem wärmstens ans Herz legen kann.

EVH STRIPED SERIES

Ich liebe diese Gitarre einfach, nicht nur weil es meine Hommage an Eddie ist – ich habe sie mir kurz nach seinem Tod zugelegt, R.I.P. –, sondern weil sie einfach unfassbar geil schwingt. Es war Liebe auf den ersten Akkord. Der naturbelassene Hals mit dem Compound-Radius fühlt sich einfach toll an, und das Handling ist super easy: Ein Pickup und ein Volume- … ehhhhm, ich meine „Tone“-Schalter. Das war‘s!

Der EVH-Wolfgang-Humbucker gehört meiner Meinung nach zu den besten Pickups auf dem Markt: Sein Sound ist sehr rund und ausgewogen, mit betonten Mitten und reichen Obertönen. Auch Thomas Blug meinte bei einem gemeinsamen Workshop, dass ihm aufgefallen sei, wie „musikalisch“ die EVH-Pickups klingen. Aus diesem Grund ziehe ich immer wieder gerne mit dieser Gitarre los. Das aufliegende Floyd Rose ermöglicht es sogar mit dem D-Tuna, die Gitarre noch easy auf Drop-Tuning zu stimmen. Mit dieser Gitarre habe ich auf dem neuen Album beispielsweise den kompletten Song ‚Atlantica‘ eingespielt, sowie die Soli zu ‚Ready To Burn‘ und ‚Legends Of Phantasia‘.

CHARVEL PRO-MOD DK 24 HH 2PT

Die Pro-Mod ist meine „Session-Job-Gitarre“, da sie so unglaublich vielseitig ist. Mit dieser Gitarre kann ich Sound-technisch alles abdecken, egal ob Blues, Rock, Pop, Funk, oder Metal. Sie besitzt einen 5-Wege-Pickup-Schalter und einen weiteren Schalter, mit dem ich die Pickups parallel und seriell schalten kann: Insgesamt also zehn verschiedene Sounds. Dadurch ist sie perfekt für den Studio- und Live-Job.

Eine Besonderheit an dieser Gitarre sind die Pickups: Es sind Blackfire-Immortal-Pickups. Hinter Blackfire Pickups steht Gus G. von Firewind bzw. ehemals Ozzy Osbourne. Die PUs haben viel Output, sind aber passiv. Der Sound ist druckvoll und ausgewogen: Bässe, Mitten und Höhen sind gleichmäßig verteilt, mit einem kräftigen Schuss Presence. Sie betten sich super im Mix ein und können sich in den richtigen Momenten gut durchsetzen. Die Pickups haben diese Gitarre um einiges aufgewertet. Ich bin sehr froh, dass ich als Blackfire-Artist mit Gus G. zusammenarbeiten darf. Mehr Infos gibt es auf www.blackfirepickups.com.

ENGL E606SE – IRONBALL SPECIAL EDITION

Dieses kleine Soundmonster ist derzeit mein Lieblings-Amp. Mit seinen 20 Watt ist er nicht nur absolut roadtauglich, sondern auch im Studio ein Alleskönner. Er hat viele Features an Board wie Reverb, Delay, Noise Gate, Master Volume Boost und FX Loop. Darüber hinaus besitzt er noch einen Direct Out, mit fünf Impulse Responses, die man aber auch individuell laden und per Midi speichern kann. Zu guter Letzt ist er klein und handlich. Ich wüsste nicht, was man an diesem Amp noch besser machen könnte, einfach ein geniales Teil.

Ich bin super happy, dass ich seit vielen Jahren Teil der Engl-Familie bin, und habe auch Produktvideos für den ENGL Ironball SE gedreht. Außerdem habe ich mit diesem Amp ältere Axxis-Songs neu aufgenommen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wer sich dafür interessiert: Man findet es auch auf YouTube. Die knackigen Sounds auf unserem neuen Album, wie z.B. in ‚Atlantica‘, ‚Blackest Vision‘ oder ‚Legends Of Phantasia‘, sind ebenfalls mit diesem Amp entstanden.

 

ENGL E646 VICTOR SMOLSKI HEAD

Dieser Amp ist einfach unfassbar tight, mit einer sehr schnellen und direkten Ansprache. Er hat sehr viele Gain-Reserven, die ich live jedoch nicht nutze. Er besitzt vier Kanäle: Clean, Crunch, Lead 1 und Lead 2. Lead 1 und 2 haben jeweils verschiedene Voicings, wobei ich Lead 1 eher für den Rhythmus- und Lead 2 für den Solo-Sound benutze, da er etwas offener klingt. Live benutze ich tatsächlich nur Lead 1 und Lead 2. Wenn ich dort einen Clean- oder angezerrten Sound brauche, gehe ich bei Lead 1 einfach mit dem Volume-Schalter der Gitarre etwas zurück. Der Amp ist sehr dynamisch, ich kann mich immer auf ihn verlassen.

LINE 6 HELIX

Auch mit Line 6 arbeite ich zusammen. Das Helix ist meine Wunderwaffe, besonders bei Flight-Shows, wenn die Festivals keine Engl-Amps zur Verfügung haben. Deshalb habe ich mir einen Sound aus einem Engl-Fireball zusammengestellt und bin damit immer auf der sicheren Seite. Das Helix kann so viel mehr, dass man dafür schon fast ein Studium braucht. Ich habe es gezielt auf meine Bedürfnisse eingestellt, deshalb hat es mir schon einige Male das Leben gerettet.

 

KLOTZ CABLES

Bei Kabeln mache ich keine Kompromisse: Klotz Cables all the way. Das erste Klotzkabel, das ich mir vor zig Jahren gekauft habe, war das Joe-Bonamassa-Kabel, es funktioniert bis heute einwandfrei. Beste Qualität und unschlagbarer Sound. Im Studio verwende ich auch immer mal gerne das Titanium-Kabel, wenn ich einen extra Schuss Mitten und Höhen möchte, ohne groß meine EQs zu ändern. Seit 2022 gehöre ich zur Klotz-Family. Ich bin sehr happy und stolz darauf, mit einem so großartigen Team zusammenzuarbeiten.

RICHTER STRAPS

Richter Straps sind modern, stilvoll, robust und qualitativ unschlagbar. Ich möchte sie auf keiner Bühne dieser Welt mehr missen. Mein Favorit ist der Stronghold II Nylon: Angenehm, komfortabel und sicher. Seit 2022 bin ich Mitglied dieser tollen Family.

 

ERNIE BALL SLINKYS

Seitdem ich denken kann, spiele ich Ernie-Ball-Slinky-Saiten, bei Standard-Tuning in den Stärken 9 – 42, bei Eb-Tuning sind es 10 – 46.

 

PLEKTREN

Ich habe nicht unbedingt das eine Plektrum, sondern spiele gerne mit vielen verschiedenen. Angefangen habe ich mit einem roten Dunlop Jazz III, beim letzten Konzert habe ich mit einem schwarzen Jazz III XL gespielt. Während der Aufnahmen zum Album ‚Coming Home‘ habe ich im Studio ein Tortex III 1.35 eingesetzt. Auf jeden Fall liegt meine Lieblingsstärke zwischen 1,14 und 1,5mm.

(Story: Matthias Mineur)

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