Gefragter Session-Bassist und virtuoser Solo-Künstler

T.M. Stevens ist tot: Sein Groove kannte keine Grenzen

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Der herausragende Bassist T.M. Stevens, dessen vielseitige Karriere und einzigartiger Stil ihn zu einer Legende am Bass gemacht haben, ist am 10. März 2024 verstorben. Er war der Funk in Person, ein echtes Groove-Monster, bekannt für seine energetische Präsenz, seine innovative Spielweise und seine Fähigkeit, Genre-Grenzen zu überschreiten.

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Geboren am 20. Juli 1951 in der Bronx, New York, entdeckte Stevens schon früh seine Liebe zum E-Bass. Nicht nur seinen Kindheitstraum, mit James Brown zusammenzuarbeiten, konnte er verwirklichen – auf seiner musikalischen Reise spielte er mit einigen der größten Namen der Musikindustrie, darunter Miles Davis, Tina Turner, Joe Cocker und Billy Joel, um nur einige zu nennen.

https://youtu.be/47AfhCQAlrU?si=IFxgRALBwgw9ZHnw

Gegen Ende der Achtziger spielte er mit The Pretenders (‚Don’t Get Me Wrong‘), Anfang der Neunziger mit Steve Vai, Devin Townsend und Terry Bozzio (Vai – ‚Sex & Religion‘) und um die Jahrtausendwende in der Band Illegal Aliens mit Marco Minnemann.

Er spielte nicht nur auf etlichen Alben von Legenden, sondern verwirklichte auch Projekte als Produzent und Arrangeur, wie beim ‚Black Night – Deep Purple Tribute According to New York‘ (1997).

Seine Fähigkeit, sich nahtlos in verschiedenste musikalische Rahmen einzufügen, machte ihn zu einem gefragten Sideman und später zu einem gefeierten Solo-Künstler. Er veröffentlichte mehrere erfolgreiche Soloalben, darunter ‚BOOM‘ (1995) und ‚Shocka Zooloo‘ (2001), die seine kreative Vision und sein tiefes Verständnis für den Rhythmus und die Dynamik des Bassspiels zeigen.

Seine Arbeit zeichnete sich durch eine Mischung aus Funk, Rock und einem Hauch von Experimentierfreude aus, was seine Alben zu einem Muss für Bassisten und Musikliebhaber gleichermaßen machte.

T.M. Stevens’ Spielweise war unverwechselbar und inspirierend. Er war bekannt für seine lebhafte Bühnenpräsenz, sein charismatisches Auftreten und seine technische Virtuosität. Seine Fähigkeit, mit dem Bass zu “sprechen”, verlieh seinen Performances eine tiefgreifende Emotionalität und Energie, die das Publikum regelmäßig in Staunen versetzte. Sein Einsatz von Slap-Techniken und seine experimentelle Herangehensweise an Klang und Rhythmus trugen dazu bei, die Grenzen dessen, was auf dem Bass möglich ist, zu erweitern.

Seit 2017 lebte Stevens aufgrund einer schweren Demenzerkrankung in einem Pflegeheim, in dem er am Sonntag im Schlaf verstarb.

Er hinterlässt eine Lücke in der Basswelt. Danke für die Inspiration und Ruhe in Frieden!

Kommentare zu diesem Artikel

  1. RIP T.M. Stevens. Ein Genie weilt nicht mehr unter uns.
    Ich wurde auf sein geniales Bassspiel aufmerksam durch die Tributeplatte “Black Night – Deep Purple Tribute According To New York” insbesondere seine geniale Version von Child in Time. Danke für die tolle Musik. ?

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    1. Und wieder ein Großer gegangen…T.M., Du wirst fehlen….

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  2. „I shoulda loved ya“ von Narada Michael Walden habt ihr vergessen… gemeinsam mit TM komponiert…

    https://m.youtube.com/watch?v=dFSB_tbHb6Q

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  3. Trauriges Ende eines wunderbaren Menschen und Musikers , den ich auch mal kennenlernen durfte . Als Bassist ein absoluter Freigeist und als Sänger wirklich beseelt, hinterlässt er großartige Soloalben und ebenso großartige Arbeit auf den Platten zb mit Stevie Salas . Wir alle werden gehen, aber Stevens hat uns großartige Musik und eine Lebensphilosophie hinterlassen ,die positiv auf viele Menschen wirkte und weiter wirken wird.Wer kann das schon von sich behaupten ? R.I.P. my dear friend …I ” ll miss ya….!

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  4. Mit ihm verlässt uns nicht nur ein einzigartiger Musiker, sondern auch ein herzlicher und humorvoller Menschen.
    Ich hatte das Glück ihn einige Male treffen zu dürfen und jedes Mal führte dies zu tiefgründigen, reflektierten Gesprächen, weit über das Thema Musik hinaus.
    Er war mir ein nahbares Idol und hat mich mit seinem Wissens und seinen Erfahrungsschatz nicht nur musikalisch geprägt.
    Wir werden Dich vermissen.

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  5. Vor ein paar Jahren habe ich Karten für eines seiner Konzerte gekauft. Glaube es war in Gelsenkirchen. Shocka Zooloo hatte es mir angetan.
    Leider stand ich einen Tag zu spät vor verschlossenen Türen.
    Aber das Bier auf dem Weg dorthin und zurück war lecker.

    Gute Reise.

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  6. … sogar Bootsty Collins hatte ihn auf einer Tournee dabei, das soll wirklich schon was heißen. R.I.P., T.M. Stevens.

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  7. Ich durfte mal auf dem Basscamp einen Jägermeister mit Ihm trinken. Klasse Typ mit tollen Sprüchen. Mir hat er beigebracht nach den Frauen im Publikum zu schauen und nicht auf das Griffbrett.

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  8. Ich habe ihn einmal live im Hamburger Stadtpark bei Joe Cocker erlebt. Er hat so aufgedreht, dass man das Gefühl bekam, er wäre der eigentliche Act.

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  9. Ich hab ihn ein paar mal mit Joe Cocker spielen sehen und später in der Fabrik in Hamburg gesehen. Lebhafter Spieler und Charismatisch trifft es sehr gut. Cooler Typ!

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  10. super, dass Ihr T.M. hier würdigt. Als Sänger war er für mich oft noch besser, als die grandiose Bassarbeit, aber es war natürlich das Gesamtpaket. Ich hab ihn ein paar mal in Berlin mit seiner Band erleben dürfen und das war immer ein Erlebnis. Ich kenne keinen Bassisten, der so extrovertiert war und eine solche Show geboten hat. Einer der Größten Bassisten und Sänger für mich und für immer Inspiration R.I.P.

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