Nur für Fans?
Test: Fame Peter Maffay Signature STD
von Guido Lehmann, Artikel aus dem Archiv
(Bild: Dieter Stork)
Peter hin, Maffay her, diese Steelstring hat eine coole rockige Workhorse-Anmutung und macht neugierig.
Und die Fame (exklusiv im Music Store, Köln erhältlich) sammelt gleich vorab noch mehr Sympathie-Punkte, denn für eine Signature-Gitarre hat sie einen sehr moderaten Preis. Der berühmte Namensgeber scheint ein gut geerdeter Künstler mit Bodenhaftung zu sein.
ROCKIGES OUTFIT
Also: Wir haben es hier mit einer Grand-Auditorium Acoustic mit venezianischem (rundem) Cutaway und Piezo-Pickup-System zu tun. Der Korpus besteht aus einer massiven Fichtendecke mit Zargen und Boden aus laminiertem Mahagoni. Die Korpuskanten sind sehr elegant mit einem Palisander-Binding verstärkt, welches nochmals mit dünnen hellen Holzstreifen in Szene gesetzt wurde. Das schwarze, matte Finish ist so dünn aufgetragen, dass die Holzmaserung erkennbar durchscheint.
Die Decke hat noch einiges mehr zu bieten: Zwischen Palisandersteg und Schallloch finden wir das weiße „M“-Logo, das hier tatsächlich etwas schief aufgebracht wurde. Schlagbrett und Bedienpanel wurden in einem schwarzen „Riffel-Look“ gestaltet. Etwas Besonderes, und bei Acoustics eher unüblich, sind die drei Potis mit schwarzen Dome-Knobs in E-Gitarren-Manier.
Der Hals aus Mahagoni mit Ebenholzstreifen ist am 14. Bund angesetzt, das Griffbrett aus High Pressure Laminate (HPL) ist mit 20 sauber polierten Bünden bestückt. Dots zur Orientierung gibt es lediglich auf der Griffbrettkante. Die Saiten ruhen bei einer Mensur von 650 mm auf Stegeinlage und Sattel aus Knochen, die schwarzen Die-Cast-Mechaniken von Fame auf der klassischen Fame-Forum-Kopfplatte sorgen für präzises Tuning. Hier finden wir auch noch eine weiß eingelegte Maffay-Signatur.
Zur Elektronik: Der Piezo-Tonabnehmer unter der Stegeinlage wandelt die Schwingungen, das Signal kann per Volume-, Bass- und Treble-Regler justiert, und dann am hinteren Gurtpin per Klinke-Kabel abgegriffen werden. Ein Stück daneben findet sich dann auch das Batteriefach für den 9-V-Block.
EASY 2 HANDLE
Der mattierte Hals bietet der linken Greifhand ein schönes kräftiges C-Profil mit angenehmer Haptik. Die ersten Akkorde kommen mit guter Strahlkraft und Lautstärke, der Sound dringt ausgewogen, mit nicht zu fetten Bässen und klaren Höhen aus dem Schallloch. Auch Sustain und Dynamik müssen sich in dieser Preisliga nicht verstecken. Die tadellose werksseitige Einstellung der Saitenlage und die polierten Bünde sorgen für beste Spielbedingungen. Der flach und breit konstruierte Halsfuß ermöglicht – zusammen mit dem Cutaway – leichten Zugriff auf die höchsten Lagen.
Der verstärkte Sound über den Acoustic-Amp ist zunächst … na ja, sagen wir mal OK. Bis ich merke, wie sensibel die Klangregler arbeiten. Nach genauerer Justierung der Bass- und Treble-Potis und kleinen Anpassungen am Verstärker ergibt sich dann ein mehr als zufriedenstellender Sound, der sich wirklich hören lassen kann.
RESÜMEE
Für Fans im Grunde ein Muss! Aber eigentlich kann jeder, der eine gute Mittelklasse-Steelstring mit besonderem Look und hohem Coolness-Faktor sucht, mit der Fame Peter Maffay Signature STD glücklich werden. Persönliches Antesten kann ich nur empfehlen.
PLUS
● eigenständiges Design, Finish
● Hals, Spielkomfort
● rundes Klangbild
● fein justierbare E-Sounds
● Preis/Leistung
(erschienen in Gitarre & Bass 05/2023)
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Für den so genannten „Strassenpreis“ von 555,-€uro scheint diese doch sehr wuchtig wirkende Grand Auditorium Gitarre mit ihren Spielkomfort gut punkten zu können.
Peter Maffay Fans werden sich diese Signature Gitarre dann garantiert kaufen wollen. Ehrlich gesagt,ich hingegen war seit jeher nicht unbedingt ein sehr großer Fan von Peter Maffay,jedoch respektiere ich seine ausgeprägte Musikalität und seine ruhige Art bei Live Konzerten. Er spielt ausnahmslos zusammen mit sehr versierten Musikern und kreierte mitunter so manche Songs mit sehr eingängigen Melodien,die auch nach Jahrzehnten noch einen sehr hohen Wiedererkennungswert besitzen. Insofern freue ich mich,daß er nun endlich seine eigene (bezahlbare) Fame Signature Gitarre anbietet.
In Relation zu so manch anderen bekannten Künstlern,deren Signature Gitarren nicht selten zu extrem horrenden Preisen angeboten werden,scheint die besagte Peter Maffay Signature Gitarre von Fame eine echte Alternative zu sein! Und dies macht Peter Maffay faktisch betrachtet,irgendwie doch wieder sehr sympathisch.Schade nur,daß er seine Musikerkarriere mit deutschen Schlagern startete,die damalig bestimmt nicht jedem Zuhörer gefielen.
Seine nachfolgende „Tabaluga Minidrachen Ära“ war zwar durchaus inspirativ,aber dann letztendlich wohl eher eine nachdenkliche Märchenerzählung für Kinder und Jugendliche.
Schade,daß Peter Maffay ausschließlich deutsche Texte verwendet,Songtitel in englischer Sprache würden mir zu seinen Liedern bestimmt besser gefallen.
Fairerweise möchte ich aber auch sagen,daß er im Laufe der vergangenen Jahre (trotz steter deutscher Songtexte) musikalisch immer wieder positiv bei seinen Fans überzeugen konnte.
Ist es schlimm, dass ein Musiker sich in seiner musikalischen Entwicklung verändert?
Nein!
Bei anderen Musikern war es anders herum, hin zum Schlagerinterpreten.
Ich persönlich bin ein Fan von deutschen Texten.
Frage an Crirical: Welche französischen Künstler singen englische Texte. Diese Diskussion gibt’s tatsächlich nur in Deutschland. Es gibt Bands, welche mit deutschen Texten erfolgreich sind, tlw. weltweit.
Die Firma Fame stellt gute Produkte her, da wird sich die Gitarre gut einfügen und das zu dem Preis, Respekt.
Music Store hat eine limitierte Auflage dieser Gitarre angeboten (20 Exemplare), die 888 Euro kostet und von Maffay persönlich signiert wird. Das Besondere daran ist, dass diese 888 Euro komplett als Spende in die Ukraine gehen, also nicht nur der Aufpreis.
Ich habe mir dieses Teil bestellt und warte gespannt auf die Auslieferung…