Erste Zusammenkunft nach fast 30 Jahren

Comeback für den guten Zweck: Pink Floyd veröffentlichen Song für Ukraine

Anzeige

Es ist die erste Zusammenarbeit von Pink-Floyd-Mitgliedern seit ihrem 1994er Album ‚The Division Bell‘: Heute erschien mit ‚Hey Hey Rise Up‘ ein Song mit dem die Band ihre Solidarität mit den Opfern des Krieges in der Ukraine demonstrieren und Spenden sammeln will.

Anzeige

2015 lernte David Gilmour den ukrainischen Sänger Andriy Khlyvnyuk und dessen Band BoomBox kennen, als er mit ihnen in London bei einem Benefiz-Gig mit verbannten Künstlern aus Belarus, Russland und der Ukraine spielte.

Ende Februar diesen Jahres verließ Khlyvnyuk vorzeitig die US-Tour seiner Band, um in der Heimat gegen die russischen Invasoren zu kämpfen. In einem Instagram-Video sang er auf einem Platz in Kiew ein altes ukrainisches Protestlied. Da BoomBox eine der erfolgreichsten Bands der Ukraine ist, verbreitete sich die Aufnahme schnell in den sozialen Netzwerken und erreichte auch David Gilmour, der selbst eine ukrainische Schwiegertochter hat, deren Großmutter bis vor drei Wochen noch in Charkiw ausharrte.

Hey Hey, Rise Up!

Frustriert von der Situation und gerührt vom Gesang seines Bekannten, entschied Gilmour, seine über Jahrzehnte mit Pink Floyd aufgebaute Reichweite für eine Spendenaktion zu nutzen. Mit dem Video-Clip als Sample interpretierte er das Protestlied neu und schuf eine Friedenshymne, mit der Geld gesammelt und die Moral der Betroffenen gestärkt werden soll – natürlich inklusive ausgiebigem Gitarrensolo.

David holte sich dafür telefonisch den Segen von Andriy Khlyvnyuk, der inzwischen von einem Granatsplitter getroffen wurde und sich derzeit im Krankenhaus erholt.

Schon am 31. März ging es ins Studio. Als Schlagzeuger konnte Gilmour das Pink-Floyd-Gründungsmitglied Nick Mason gewinnen, ebenso ist der langjährige Pink-Floyd-Bassist Guy Pratt mit an Bord. Als Musiker, Produzent und Komponist war Nitin Sawhney beteiligt und auch die Tochter des verstorbenen Pink-Floyd-Keyboarders Rick Wright war dabei.

Das Resultat ist die Single ‚Hey Hey, Rise Up! (feat. Andriy Khlyvnyuk of Boombox)‘, die ab sofort auf allen Streaming- und Download-Plattformen erhältlich ist:

Alle Einnahmen werden für humanitäre

Hilfe in der Ukraine gespendet!

Im Musikvideo zum Song ist auf Nick Masons Drumset ein Gemälde der ukrainischen Künstlerin Maria Primachenko zu sehen. Das Schicksal ihrer Kunstwerke ist nach einem Bombenanschlag auf ein Museum unbekannt.

The Guardian hat exklusiv mit David Gilmour über das Hilfsprojekt gesprochen. Hier geht’s zum Interview!

 


Gilmour enttäuscht von Roger Waters

Dass ein Pink-Floyd-Comeback in Originalbesetzung nach musikalischen Differenzen, dem Ausstieg von Roger Waters 1985 und dem Tod von Keyboarder Rick Wright 2008 bislang ausblieb, liegt auch am Zerwürfnis mit Waters, der immer wieder mit politischen Statements aneckt und einer Organisation angehört, der wiederholt Antisemitismus vorgeworfen wurde.

In einem Interview mit Russia Today hatte Waters die Sorge vor einer russischen Invasion im Vorfeld für Nonsens erklärt. Später nannte er den Angriff zwar verbrecherisch, wies allerdings darauf hin, dass Israel seiner Meinung nach ähnlich mit Palästina umgehe. Er verurteile „Russland dämonisierende Propaganda“ und behauptete, dass es in der Ukraine neofaschistische Kräfte gebe.

David Gilmour ist von Waters‘ Haltung enttäuscht und möchte sich nicht weiter dazu äußern.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Wenn Ihr schon politisiert …. nun denn …
    Das was Gilmour hier macht ist Marketing.
    Das was Waters sagt, ich meiner Meinung nachnicht soooo abwegig.

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Marketing für was? David Gilmour ist 76, Nick Mason 78 Jahre alt und Pink Floyd werden wohl kaum noch Platten veröffentlichen, oder auf Tournee kommen und das Vermögen von D. Gilmour wird auf 140 Millionen Dollar geschätzt. Wozu also Marketing. Ich nehme Pink Floyd’s Engagement für die Ukraine ab und wie sollen sich Vollblut-Musiker zum völkerrechtswidrigen Krieg äußern, wenn nicht durch ihre Musik? Gegen Krieg war schon das Album „The Final Cut“ (1983) gerichtet!

      Auf diesen Kommentar antworten
  2. Habe mir die Single heute gekauft. Angriffskriege gegen zumindest formal demokratische Länder sind schlimm. Dennoch: das ukrainische Asow-Regiment IST ja wohl faschistisch infiltriert. Es ist alles nicht so einfach, wie es uns unsere Propaganda weismachen will.
    Waters scheint ein antisemitischer bzw. antiisraelischer Hetzer zu sein..gut, dass er auf der Single nicht zu hören ist.

    Christiane aus HH

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.