Der „Metzger“ kursierte schon Anfang 2010 in Peaveys News-Meldungen. Aber so richtig in die Hufe kam das Projekt zunächst nicht. Wieso wird klar, wenn man den Hintergrund kennt: Die Entwicklung basierte noch auf dem Teamwork mit Joe Satriani, der aber quasi just zu Fertigstellung des Modells zu Marshall ging. Zack, lag der Metzger erst einmal auf Eis.
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Ursprünglich sollte der Amp JSX-50 heißen. Dem Signature-Modell entsprechend, das Satch schon einige Zeit spielte. Er hatte bei Peavey nach einem Amp gefragt, der einen härteren britischen Charakter haben sollte, was er mit seinem JSX nicht erreichen konnte. Und das war eben die Initialzündung.
Obwohl in Amerika schon 2010 auf der NAMM-Show gezeigt, ist der Butcher erst seit Sommer 2012 in unseren Landen zu haben – so zumindest die offizielle Info von Peavey. Stimmt, keine taufrische Neuheit mehr, nichtsdestotrotz nach wie vor ein interessantes Thema – wie eigentlich alles, was mit dem Ausnahmegitarristen Joe S. zu tun hat. Umso mehr, als die zugehörige Box mit neuen, weniger bekannten Speaker-Typen bestückt ist, namentlich „Stephens Tru-Sonic V30 Speakers“.
Am Rande noch eine Empfehlung: Auf YouTube ist Satch bei den sogenannten „Guitar Center Sessions“ zu sehen. Äußerst kurzweiliges Vergnügen, weil der Typ mit Humor zu reden weiß und hernach – mit seinem JSX – dermaßen abgebrüht die feinsten Leadlines abfackelt (schon klar, erklärte Fans haben das sicher längst gesehen). Nicht jedermanns Geschmack, aber allemal sehenswert.
Konstruktion von Peavey Butcher und 430A Slant
Der Butcher präsentiert sich als Zweikanaler mit identisch ausgestatteten Kanälen namens Clean und Crunch; aha, richtig heiße Distortion ist gar nicht sein Ding?! Crunch meint schließlich Verzerrungen maßvoller Intensität. Nun gut, wir werden ja gleich sehen was Wahrheit ist. Die Kanäle halten folgende Bedienelemente bereit: Gain- und Volume-Poti, eine klassisch passiv arbeitende Dreibandklangregelung, einen Boost-Schalter. Erste Besonderheit ist der Parameter Punch im Crunch-Kanal. Dabei handelt es sich um einen 12-Stufen-Schalter, der auf die Bassdynamik Einfluss nimmt, ähnlich wie z. B. ein Resonance-Regler, das Pendant zu Presence, das der Butcher als traditionell angehauchter Vollröhrenverstärker in der Master-Sektion natürlich auch besitzt. Hier finden sich außerdem zwei alternativ anwählbare Master-Volumes. Power- und Standby-Schalter, die rote „Pilot Lamp“ als Betriebsanzeige, schon haben wir die Frontplatte abgefrühstückt. Von einem modernen Topteil erwartet man jedoch mehr als das. Es muss vor allem einen Einschleifweg haben.
Ist vorhanden beim Butcher, na klar, an der Rückseite, und sogar ein aufwendig konzipierter. Die serielle Effektschleife hat nämlich im Send- und im Return-Weg Pegelregler, die einen Bereich von –20 dB bis 0 dB abdecken. Zusätzlich bietet der FX-Weg einen True-Bypass (nur Remote, via Schaltpedal, siehe unten). Größeren Aufwand als andere betreibt Peavey auch mit dem MSDI-Ausgang. Das Kürzel steht für „Microfone Simulated Direct Interface“.
Zweite Besonderheit, der Schaltkreis greift sein Signal hinter dem Ausgangstrafo ab, bereitet es über einen Dreistufenfilter auf, bevor es über einen Level-Regler trafosymmetriert an die MSDI-XLR-Buchse gelangt. Zwischen den drei Klangfarben, Bright, Normal und Dark, wählt man über einen Schiebeschalter. Genauso wird die Impedanz der Lautsprecherausgänge definiert. Der Schalter ist doppelt beschriftet, weil die Ausgangsleistung umschaltbar ist. Wahlweise werden hier zwei der vier EL34 deaktiviert. Die Endröhren und die 12AX7 (HG = Highgrade) im Phasentreiberkreis sind als Produkte von Ruby-Tubes gelabelt, ein US-Lieferant, der schon ewige Zeiten mit selektierten Röhren handelt. In der Vorstufe hat der Butcher vier 12AX7/ECC83 von JJ-Electronics. Klammern an den Sockeln bzw. Blechkappen (die guten von Belton) halten die Röhren, schirmen Sie ab. Wie es inzwischen häufig bei Tubeamps vorkommt, ist der FX-Weg mit Halbleiter-ICs aufgebaut. Gibt es nichts gegen einzuwenden, wenn es korrekt gemacht ist. Halbleiter finden sich auch im AC-Eingang des Verstärkers, als Gleichrichter.
Womit wir zur Substanz kommen. Bauteile prüfen und Aufbau sezieren ist angesagt. War nicht ganz einfach, in das Allerheiligste des Butcher vorzudringen. Das Lochgitter an der Rückseite hatte man offensichtlich angeschraubt, bevor der Tolex-Kleber abgebunden hatte. Gab erst unter Anwendung roher Gewalt auf, wobei dann auch links der kleine Holzhalteblock herausbrach. Tsts, Abzug in der B-Note, so was sieht man nicht gern. Das Chassis und seine Inneren hinterlassen zum Glück einen ganz anderen, positiven Eindruck. Bis auf drei Bauelemente – Pilot Lamp, Netz- und Standby-Schalter – ist wirklich alles auf Platinen untergebracht; maximale Rationalisierung.
Sehr erfreulich ist, dass die Potigehäuse mit Blechstreben auf den Printboards verankert die Stabilität erhöhen. Kabelverbindungen sind mit Steckkontakten versehen, hoch dimensionierte Widerstände, hochwertige Koppelkondenstoren (Typ MWR v. Illinois Capacitor, u. a.), entspricht alles dem, was man für den Preis erwarten kann und zeugt in der gediegenen Anmutung davon, dass wir es hier nicht mit einem Fernost-Produkt zu tun haben.
Der Butcher wird laut Peavey in den U.S.A., genauer im sonnigen Kalifornien gefertigt. Das konventionelle Gehäuse ist im Übrigen relativ schlicht, aber makellos gefertigt. Wenn man den Lapsus mit der Rückwand einmal außen vor lässt, bleibt so nur ein Punkt der pedantisch veranlagte Naturen irritieren könnte: Power- und Standby-Schalter sind nicht von der gleichen Bauart. Knebel unterschiedlich lang, Gewindeflansch verschieden.
Schalten mit dem Peavey Butcher
Wer den Butcher erwirbt, braucht sich um die Fernbedienung keine Sorgen zu machen. Ein hochsolides Schaltpedal gehört zum Lieferumfang. Es können alle am Frontpanel vorhandenen Schaltfunktionen kontrolliert werden, zuzüglich des On-/Off-Status des FX-Weges, insgesamt fünf an der Zahl. Der Fuß befiehlt zwar einen Schaltvorgang, in dem Pedal befinden sich – in Form leichtgängiger Taster – aber nur Impulsgeber, die mit der Steuerelektronik im Amp kommunizieren. Mitgedacht, fein gemacht: Sehr erfreulich und lobenswert ist, dass Peavey ein sehr langes (ca. 7,5 Meter) und zudem dickes, robustes Kabel beipackt (Din-Stecker an beiden Enden). Alles gut soweit. Leider leuchten die bunten LEDs im Pedal nicht allzu kräftig. Könnte auf hellen Bühnen problematisch werden.
Dass der Fußschalter über DIN-Stecker angeschlossen wird, lässt die Vermutung zu, dass MIDI im Spiel sein könnte. In der Tat. Wahlweise über Program-Change-Befehle, oder im Direktzugriff via CC-Daten (Continous Controller) sind sämtliche Schaltfunktionen adressierbar. Der Empfangskanal ist über Exclusive-Data-Transfer frei bestimmbar, über das Schaltpedal kann man zwischen den MIDI-Kanälen 1, 2, 3 und 4 wählen. Obacht bei Planspielen für das Amp-Setup! Der Butcher ist im Program-Change-Modus nicht flexibel. Die Status-Kombinationen liegen auf den Nummern „2“ bis „17“. Wenn parallel andere MIDI-Prozessoren in die Steuerung eingebunden sind, braucht man einen MIDI-Befehlsgeber, bei dem man in Preset-Speicherplätzen die gewünschten Program-Befehle ausgeben kann. Es ist in der Regel sogar komfortabler, wenn man diese auf unterschiedlichen Kanälen ausgeben kann, was größere MIDI-Footcontroller wie z. B. das Modell Ground Control von Voodoo-Lab beherrschen.
430A Slant
Diese Box ist konstruktiv weitestgehend identisch mit dem abgeschrägten Slant-Cabinet der 6505-Serie. Ein spezielles Merkmal sind die mit ca. 15 mm Stärke relativ dünnen Schichtholzplatten und eine Rückwand aus Pressspan. Die Bauweise ist konventionell, inklusive des Resonanzstocks im Inneren, der Schall- und Rückwand verbindet; keine hervorstechenden Eigenheiten zu erkennen. Die Speaker sind in Einschlaggewinden befestigt. Deren Verdrahtung mit dem Stereo/Mono-Anschlussfeld ist sauber ausgeführt, wie auch die Verarbeitung der Box insgesamt keine gravierenden Schwächen zeigt (nur die: einige schräg eingedengelte Holzschrauben an den Schalengriffen). Leider sind allerdings die Schalengriffe ob ihrer Bauform ergonomisch nur bedingt günstig. Dass die Gummirollen fest montiert sind, nicht ohne Weiteres entfernt werden können, ist ebenfalls nicht optimal.
Wie eingangs erwähnt, ist die 430A Slant interessant, weil sie sich nicht gängiger Speaker-Typen/Marken bedient. In den Staaten hat der Stephens True-Sonic V30 bestimmt schon einigen Staub aufgewirbelt. Hierzulande ist er eigentlich noch mehr oder weniger unbekannt. Seiner Natur nach soll er sich gut ausbalanciert zwischen dem Greenback und dem Vintage 30 von Celestion bewegen. Das wäre genial, einen Lautsprecher, der das Beste aus diesen beiden Klangwelten offeriert, hat sich sicher schon manch einer gewünscht. Äußerlich zeigen die Blech-Chassis im Übrigen keine besonderen Auffälligkeiten.
Peavey Butcher und 430A Slant in der Praxis
Unter den hartgesottenen Amps werden die Zweikanaler langsam zu Außenseitern. Es besteht bei den Herstellern die Tendenz, wenn schon nicht gleich drei Kanäle, dann doch zumindest die Lead-Sektion mit zwei Gain-Ebenen auszustatten. Vor dem Hintergrund mutet der Butcher ein wenig „antiquiert“ an. Seine Gain-Boost-Funktionen wollen nicht als eigene Soundmodes bestehen. Sie tun was der Name sagt, die Vorverstärkung anheben um damit z. B. bei Wechsel von Rhythm-Passagen auf Solo-Lines als Nachbrenner zu fungieren.
Das Augenmerk des Clean-Kanals liegt womöglich gar nicht auf Allzeit-Superclean. Er kann völlig unverzerrte Sounds liefern, dies angenehm voluminös und transparent, in den Höhen gefällig, nicht aufdringlich, die effektive Lautstärke ist jedoch nicht allzu hoch. Steht das Gain-Poti im oberen Viertel des Regelwegs, findet man sich mit stärkeren Pickups schnell in fein angezerrten Gefilden wieder. Dabei setzt der Overdrive nicht vordergründig ein, sondern sättigt die Noten subtil in den obersten Frequenzen, bleibt da auch, und verschmutzt so das Klangbild auch dann nicht, wenn die Zerrungen mit dem Gain-Boost kräftiger werden. Akkorde werden sehr sauber dargestellt, die Wiedergabe ist impulsstark und gleichzeitig in seiner wohl dosierten Nachgiebigkeit äußerst angenehm im Spielgefühl. Die Klangregelung funktioniert defensiv und lässt keine großen Veränderungen zu. Nicht unbedingt ein Beinbruch, denn die Grundabstimmung ist ausgewogen. Und zwar dergestalt, dass auch eine wirklich kernige, tendenziell giftige Vintage-Strat in sich stimmig klingt, nicht „klirrt“. Der Clean-Kanal ist außerdem Zerrpedalen gegenüber freundlich gestimmt. Mit der „fiesen“ Box of Rock (Zvex) versteht er sich prächtig, genauso mag er Fuzz-Effekte (ob alle und jedes kann ich natürlich nicht sagen).
So ist der Clean-Kanal klanglich schon einmal ganz klar ein Highlight … das der Crunch-Kanal aber gleich in den Schatten stellt. Wegen seiner Bandbreite und der schieren Kultur seiner Sound-Formung. Das anvisierte britische Timbre ist auf den Punkt getroffen. Das Schöne daran ist, dass keine hohe Aggressivität herrscht. Bei allem Biss bleibt das Klangbild nämlich warm und rund: klare Definition einzelner Noten in Akkorden, die Verzerrungen stets betont harmonisch mit nur geringen Anteilen tieffrequenter Intermodulationen, in der Ansprache explosive Dynamik, die Töne platzen zuweilen regelrecht auf. Und schon bei maßvoller Lautstärke kippt der Crunch-Kanal in Oberwellen um. Genau, Stichwort Lautstärke. Der Butcher braucht einen ordentlichen Grundpegel, um in die Hufe zu kommen. Er macht auch relativ leise gespielt Spaß, wirkt dann aber längst nicht so lebendig. Für die Klangformung spielt im Übrigen, wenngleich subtil, auch die Stellung des/der Master-Volumes, die nur bis zur Hälfte ihres Regelwegs Wirkung zeigen, eine Rolle. Das sollte man beim Auschecken beachten.
Die zitierte Bandbreite resultiert daraus, dass das Potential des Crunch-Kanal von ganz leichten Anzerrungen bis hin zu schon ziemlich satter Distortion reicht. Begrifflich ist der Titel Crunch also arg untertrieben. Da beim Umschalten des Gain-Boost nur ein leichter Lautstärkesprung entsteht, ist die Funktion praxisdienlich. Mit ansteigendem Gain wird das Mittenspektrum immer dichter, bis der Crunch-Kanal am Gain-Maximum sehr satt und kompakt klingt. Darin liegt dann rein klanglich auch deutlich Kompression, in der Dynamik bleibt die Wiedergabe aber impulsstark. Kompression gleich Sustain-Verlängerung? Nein, hier nicht, bzw. nur wenig. Lang stehende Noten bekommt man nicht geschenkt. Tribut an die erdige Signalbearbeitung?
Die Klangregelung agiert wie im Clean-Kanal nur verhalten effizient. Unerwartet trägt aber der Punch-Schalter zur Variabilität bei. Er variiert nicht nur Bassdynamik, sondern wirkt auch auf die unteren Mitten ein, wodurch die Durchsichtigkeit betont werden kann. Bei wenig Gain erinnert der Crunch-Kanal so fast schon an Fender-Klänge (z. B. „Evil Twin“). Die Veränderungen sind nicht gravierend, im Gesamtkontext aber doch bedeutsam.
Womit wir zur Peripherie kommen. Der Einschleifweg gibt leider ein etwas gemischtes Bild ab. Die Signalqualität ist hervorragend, allerdings zeigte der Return-Level-Regler nicht bei jedem FX-Gerät eine Funktion. Störend ist außerdem, dass sich beim Einschalten der Effektschleife ein deutlich wahrnehmbares Knacken in das Send-Signal mischt (und so logischerweise z. B. im Echo ein paar Mal schwächer werdend wiederkehrt). Von den Level-Reglern, darf man sich auch grundsätzlich nicht zu viel erwarten, denn sie senken Pegel lediglich ab. Ein –10-db-Niveau am Return auf 0 db nachzuverstärken ist nicht möglich.
Keine Einwände dagegen beim D.I.-Out. Die Klangkorrektur erzeugt ein ausgewogenes Signal, das im Höhengehalt mit dem Dreifachschalter kräftig beeinflusst werden kann. In den meisten Fällen wird die Normal-Stellung passen. Hinweis: So angenehm das MSDI-Klangbild ist, es ist natürlich nicht deckungsgleich mit dem Speakersound. Ich persönlich würde eine Mikrofonierung auf jeden Fall vorziehen.
Die Einschätzungen zum Sound des Butchers beziehen sich auf die Wiedergabe über 4×12-Greenbacks in einem hochwertigen Cabinet. Interessanterweise fällt der Amp qualitativ im Betrieb mit dem anderen prominenten Celestion-Typ Vintage 30 nicht ab. Der Sound wird nur anders, bissiger in den Hochmitten vor allem, wie man es eben von dem Speaker-Typ kennt. Kultur hat das trotzdem, aggressiver halt. Ganz eindeutig trifft aber das zu, was der deutsche Vertrieb als Info ausgab, nämlich, dass die 430-Boxenmodelle quasi als Ergänzung zum Amp Pflicht sind. Der Butcher gewinnt gegenüber den Greenbacks eindeutig an Körper im Ton, die Wiedergabe hat mehr Volumen. Parallel dazu ist die Transparenz bestens entwickelt und die Höhen sind präsent ohne zu überzeichnen. Und ich sag noch, die Box wirkt eher schlicht: Ja, von außen, tonal hat sie es aber faustdick hinter den Ohren.
Alternativen zu Peavey Butcher und 430A Slant
In der Umgebung des Butchers tummeln sich einige erprobte Größen. Zwei verschiedene Versionen des JVM410 von Marshall z. B. (Standard, Satriani). Oder der auch sehr potente Series One 104 EL34 von Blackstar.
Engls Retro Tube Head 100 hat kein MIDI, dafür die hauseigene SAC-Schnittstelle, klingt resoluter, ist aber auf jeden Fall auch ein relevanter Gegenkandidat. Keine Frage, der Butcher ist markant in der Klangformung und diesbezüglich zweifellos erste Wahl, trotzdem wird er es in seinem Segment nicht leicht haben.
Ob die 430A Konkurrenten hat? Na klar, ohne Ende, der Markt ist voll von amtlichen 4×12-Cabs. Ihr Klangverhalten ist aber schon eigenständig.
(Es sei angemerkt, dass diese Rubrik nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern primär dazu dient, ein Produkt im Marktangebot einzuordnen.)
Resümee
Der Butcher geht gar nicht so martialisch zur Sache wie sein Name tönt. Ja, seine Klangformung ist im Crunch-Kanal machtvoll und offensiv, aber nicht wirklich aggressiv oder böse vernichtend. Britischer Retro-Sound, kultiviert und modern interpretiert, das ist sein Credo. Ergänzt um einen ebenbürtigen Clean-Kanal, der sich am Rande der Overdrive-Sättigung besonders wohlfühlt. Das positive Bild wird nur durch die nicht vollkommen zufriedenstellende Funktion des FX-Wegs gestört, und die etwas schlapp leuchtenden LED im Schaltpedal. Der symmetrierte D.I.-Ausgang erreicht dagegen die volle Punktzahl. Die Schwächen in der Verarbeitung sind hoffentlich ein Einzelfall. Fazit: Empfehlenswert. Und der Preis ist zweifellos vertretbar.
Von der Gehäuseausstattung her gesehen, gerät die 430B Slant gegenüber manchen Mitbewerbern ins Hintertreffen. Mit ihren klanglichen Fähigkeiten kann sie jedoch reichlich Boden gutmachen, sodass man das Preis-/Leistungsverhältnis als durchaus akzeptabel bezeichnen kann.
Übersicht Topteil
Fabrikat: Peavey
Modell: Butcher
Gerätetyp: E-Gitarren-Verstarker, Topteil, zwei Kanale, MIDI-Speicher f. div. Schaltfunktionen
Röhrenbestückung: Class-A/BGegentaktendstufe m. 4× EL34; Vorstufe: 5× 12AX7
Leistung: max. ca. 100 Watt/RMS, (Herstellerang.)
Gehäuse: Schichtholzplatten (ca. 19 mm), Kunstlederbezug, Metallkappen an allen Ecken, Gummifuse, Luftungsgitter oben u. a. d. Ruckseite, Tragegriff oben
Chassis: Stahlblech (1,8 mm, U-Wanne, Kanten offen, stehend montiert), Endrohren m. Sockelkrallen gesichert, 12AX7/ECC83 mit Blechhulsen
Schalter/Taster: Front: Channel (LEDs als Anzeige), Clean-Boost (LED), Crunch-Boost (LED), Master-Volume-1/2 (LED), Power (Pilot-Lamp) Standby; Rucks.: Impedanzwahlschalter, MSDI Tone (Bright, Normal, Dark), Ground Lift (MSDI), Power Level (100/50 Watt)
Effekte: nein
Einschleifweg: ja, seriell, mit Pegelreglern im Aus- und Eingang, nominaler Pegel 0dBV; Send 1kOhm, Return 1 MOhm
Besonderheiten: keine
Gewicht: ca. 23 kg
Maße: ca. 673 × 267 × 290 BHT/mm
Zubehör: Funffach-Schaltpedal mit Kabel (Lange ca. 7,5 m; Channel, Effects-Loop, Clean-Boost, Crunch-Boost, Master-Volume-Select; je m. LED-Anzeige), mehrsprachige Bedienungsanleitung
Vertrieb: Peavey Electronics Ltd.,
NN18 9ET Oakley Hay Corby/UK
www.peavey-eu.com
Preis: ca. € 1759
Übersicht Lautsprecher
Fabrikat: Peavey
Modell: 430A Slant
Gerätetyp: E-Gitarren-Lautsprecherbox
Herkunftsland: USA (Herstellerangabe)
Lautsprecher: vier Stück Stephens True-Sonic V30, 12“, je 30 Watt/16 Ohm
Gehäuse: Schichtholzplatten (ca. 15mm), m. Holzschrauben fixierte Presspan-Ruckwand (ca. 14,5mm), Resonanzstock innen
Gehäuseausstattung:
Kunstlederbezug, Stoffschutzfront, 4 fest verschraubte Gummirollen; Fittings: Metallkappen an allen Ecken, große Kunststoffschalen m. Metallgriffen a. d. Seiten