Rio Wolfhart ist Gitarrist und Songwriter der Würzburger Rockband WolveSpirit. Die Gruppe hat gerade erst ihr neues Album ‚Change The World‘ veröffentlicht, mit einer Musik, die stilistisch bis in frühere Epochen der Musikgeschichte zurückreicht, von Queens Of The Stone Age bis zu Uriah Heep.
Geboren wurde Wolfhart 1986. Er sagt: „Musik war in meiner gesamten Familie allgegenwärtig. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass unser Vater mir und meinem Bruder Oliver, der bei WolveSpirit die Keyboards spielt) das Kansas-Album ‚Point Of Know Return‘ in die Hand drückte, mit der Ansage, es quasi als Hausaufgabe anzuhören. Anfangs mochten wir die Songs nicht: Für unsere jungen Ohren waren sie zu kompliziert und nicht eingängig genug. Doch mit der Zeit kamen wir auf den Geschmack und wurden sogar regelrecht süchtig. Auch Bands und Künstler wie Led Zeppelin, Jethro Tull, Toto, Deep Purple, Fleetwood Mac, Elton John oder Queen liefen bei uns zuhause in einer Art Dauerschleife. Ich finde es wichtig, Kinder musikalisch zu fördern, indem man sie mit möglichst vielen Stilrichtungen in Kontakt kommen und die Welt der Musik umfassend erforschen lässt.“
Im Alter von elf Jahren bekam Wolfhart zu Weihnachten eine eigene Gitarre. Ungefähr zur gleichen Zeit drückte ihm ein Schulfreund eine vermeintliche Nirvana-CD in die Hand: „Ich legte die schwarze Scheibe zu Hause ein und war total weggeblasen. Am nächsten Tag ging ich in die Schule und meinte zu meinem Kumpel: Nirvana ist echt geil! Er lachte sich halbtot, denn es war natürlich das ‚Black Album‘ von Metallica. Ich schätze, in diesem Moment wurde ich zum Metal-Fan.“
In den folgenden Jahren brachte sich Wolfhart das Gitarrespielen autodidaktisch bei: „Ich nutzte Lehrbücher unter anderem von Peter Bursch und versuchte, Songs nach Gehör zu spielen. Mit 15 lernte ich Fabian Schwarz kennen, bei dem ich ab dann Unterricht nahm. Mein Herz hat immer schon für härtere Gangarten geschlagen. Gleichzeitig interessiere ich mich aber auch für neue Musik, für Musiker und Gitarristen, die ich noch nicht kenne oder mit denen ich mich noch nicht richtig beschäftigt habe.“
Mit 19 absolvierte Wolfhart an der Würzburger Musikhochschule eine Aufnahmeprüfung und studierte vier Jahre lang klassische Gitarre. Er sagt, dass er die Zeit als Student sehr genossen habe und bis heute klassische Musik liebt. Aber: „Wie schon erwähnt, im Herzen bin ich E-Gitarrist. Schon während des Studiums zog es mich immer stärker ins Rockerleben und ich verbrachte zunehmend mehr Zeit mit meiner Band WolveSpirit, mit der wir bis heute sechs Studioalben veröffentlicht haben.“
Zurzeit beschäftigt sich Wolfhart des Öfteren auch mit Country, Americana und Southern Rock. Sein Credo: „Ich glaube, es ist wichtig, sich immer wieder kleinen Herausforderungen zu stellen, Neues zu lernen und nie aufzuhören, neugierig zu sein und spielerisch mit Musik umzugehen.“
Zu seinem aktuellen Gear erzählt er:
„Mein Konzept ist die absolute Einfachheit. Im Prinzip bin ich der Typ: Gitarre direkt in den Amp! Allerdings besitze ich auch ein paar Bodentreter, einfach um mir ein bisschen mehr Flexibilität im Sound zu geben, und weil es Spaß macht, mit den Dingern verschiedene Stimmungen zu erzeugen. Aber fangen wir von vorne an: Meine Hauptgitarre ist seit 2014 eine 59er Gibson Les Paul Reissue.
Jüngst habe ich mir noch eine Gibson SG Junior mit einem P90 zugelegt. Beide Gitarren fühlen sich für mich richtig gut an. Sie lassen sich leicht spielen und haben einen schönen, dicken, fetten Sound mit viel Sustain.
Weiter geht es mit dem Pedalboard, bei dem ständige Veränderungen angesagt sind. Ich tausche immer wieder mal das eine oder andere Pedal aus. Wichtig sind aber definitiv drei Sachen:
1. Fuzz. Mein derzeitiges Fuzz-Pedal ist das Fuzz Factory von Z.Vex. Ich hatte schon zahlreiche Geräte, von alten Vintage-Teilen bis zu Nachbauten. Viele von denen klangen absolut cool, doch sobald ich sie bei WolveSpirit testete, funktionierten sie irgendwie nicht. Das ist beim Fuzz Factory anders.
2. WahWah. Auf meinem Board ist zurzeit das Jim Dunlop CAE Wah. Es hat einen supergeilen Sweep und klingt so ähnlich wie das Zakk-Wylde-Wah, das ich auf dem Board von Michael Amott gesehen habe, als wir mit seiner Band auf Tour waren. Ein eher moderner Wah-Sound, gut für Verzerrtes und Drop-Tunings.
Und 3. irgendeinen Booster für die Soli, bei mir momentan ein Xotic BB Preamp, und zwar die Andy-Timmons-Variante. Die klingt ultra-cremig und komprimiert recht stark. Daraus ergibt sich ein endloses Sustain mit vielen Obertönen, die man dann schön ins Feedback kippen lassen kann.
Alles andere auf meinem Board ist nur optional. Meistens habe ich noch ein MXR Phase 90 drauf, weil ich natürlich absoluter Van-Halen-Fanboy bin und das Phase 90 eine Menge mehr kann als nur Van-Halen-Sounds. Außerdem setze ich gerne ein Tremolo ein. Ich finde, dass dieser Effekt durch nichts zu ersetzen ist und man sofort dieses Tarantino-Feeling hat.
Ich spiele seit Jahren das Voodoo Lab Tremolo. Ist nicht teuer, aber dennoch sehr gut. Das alles geht bei mir in einen Voodoo Lab Pedal Switcher, weil – wie gesagt – nichts besser klingt, als Gitarre direkt in den Amp!
Und der Amp ist bei mir – mit einem kurzen Ausrutscher ins VOX-Land – schon seit Jahren ein Marshall. Ja, ich weiß, ich bin der zehntausendste Marshall-Gitarrist. Aber was soll ich machen? Ich habe viele andere Amps gespielt, aber letztlich komme ich immer wieder auf die guten alten Marshalls zurück. Ich finde, sie klingen exakt, wie ein Amp klingen sollte: dynamisch, perkussiv, schön mittig, aber auch mit einer gewissen Tightness bei Riffs. Auch die Soli kommen geil raus, und man hat das Gefühl, man müsste gar nicht mehr boosten. Außerdem sind die Teile nicht übermäßig teuer, und auch Ersatz bekommt man überall.
Meine Saiten sind schon seit Jahren von Ernie Ball: Sie klingen gut und haben mich noch nie enttäuscht. Außerdem finde ich gut, dass sie nicht in Plastik eingeschweißt sind, wie beispielsweise die von D‘Addario. Das Plektrum meiner Wahl: Dunlop Jazz III. Das einzig Wahre, mein pick of destiny!“
(Story: Matthias Mineur)
Kommentare zu diesem Artikel
Alex
Hallo in die Runde,
Ich bin Recht neu hier. Was ist den mit “sponsored post” gemeint?
Hallo Alex,
Sponsored Post bedeutet, dass es sich um einen redaktionellen Beitrag handelt, der aber von einem Werbepartner finanziell unterstützt wird. Der redaktionelle Beitrag stammt von Gitarre & Bass, bei den Produktlinks handelt es sich aber um Affiliate-Links von Thomann.
Beste Grüße
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Gruß
Alex
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