Günstige Arbeitstiere, unterschätzte Underdogs, übersehene Youngtimer und vergessene Exoten: In den „Kleinanzeigen Heroes“ stellen wir euch die Geheimtipps des Gebrauchtmarkts vor, die einen maximalen „Bang for the buck“ liefern.
Anzeige
Laney LC15 1×10 Combo
„Alternder Brite sucht Kontinentaleuropäer mit guten Ohren und geschmackvollem Ton. Er, pflegeleicht, ruhiges Wesen, sparsam und platzsparend, sucht pragmatische Gesellschaft für gemeinsame Abende.“
Sehr viel einfacher geht es kaum, als beim Laney LC15 1x10er-Combo mit seiner spartanischen Ausstattung: Gain-Regler, Bright-Switch, Dreiband-Equalizer, Mastervolume – fertig!
Naja, neben einem Power-Schalter und einem weiteren Speaker-Ausgang für 8- bis 16-Ohm-Lautsprecher, hat der Amp tatsächlich keine weiteren Features, wobei die LC-15R-Variante noch über einen Reverb-Regler verfügt und sich auf der Rückseite späterer Versionen auch ein Einschleifweg sowie eine Fußschalter-Buchse finden. Aber vor allem die inneren Werte überzeugen bei diesem Amp: mit drei ECC83, zwei EL84 im Class-AB-Betrieb und einem Laney-HH-Invader-Lautsprecher (in späteren Baureihen dann einem Celestion Custom Design 10-Zoller), kann der Verstärker eine überraschend vielseitige Palette an Gitarrensounds abbilden.
SOUNDS
Der LC 15 bietet mit seinen beiden unterschiedlich empfindlich abgestimmten Hi- und Lo-Eingängen klassische, britische Sounds von Roots Blues bis 70’s-Metal à la Black Sabbath bis hin zu Stoner Rock.
Und selbst als Blues-Harp-Verstärker, in Kombination mit einem Shure 520DX-Mikrofon, kann der LC15 authentische Ergebnisse erzielen. Mit dem passiven, für Verstärker britischer Abstammung typischen, dreibandigen Equalizer lassen sich – sehr ähnlich wie bei Marshall Plexi-Panel-Amps – im Handumdrehen nutzbare Settings finden, die sowohl mit Strat und Tele, als auch mit Les Paul, ES-335 oder gar ES-330 mit P90-Pickups sinnvoll nutzbar sind. Der Bright Switch stimmt den Anteil der Höhen vor der Verzerrung sinnvoll ab und mit dem äußerst wirkungsvollen Gain-Regler liefert der LC 15 einen spielbaren Bereich von einem tatsächlich ganz leicht in die Verzerrung drängendem Clean-Sound, bis hin zu Klängen, die an einen vorsichtig geboosteten Marshall JCM 800 erinnern.
So richtig modern und tight klingen solche Schaltkreise natürlich nicht, und wer dem Amp richtige Metal-Sounds abgewinnen möchte, ist gleichermaßen mit Tubescreamer, Boss SD-1 oder DS-1, als auch Treble Boostern, wie auch Pedalen, die dem OCD von Fulltone ähneln, sehr gut bedient, denn all diese Overdrive-Standards funktionieren ausgesprochen gut mit dem kleinen Laney und seinem 10-Zoll-Speaker.
FOLGEKOSTEN
Bei kleinen Endstufen mit zwei EL84 darf man getrost davon ausgehen, dass man diese beiden Kolben direkt oder zumindest relativ zeitnah erneuern sollte. Hierzu ist beim LC15 ein neues Duett EL84, das sich im Preisrahmen zwischen 50 und 70 Euro bewegen wird und, sofern man keine Routine mit dem Tausch von Endstufenröhren hat, ein Techniker, der nochmals mit 20 bis 30 Euro entlohnt werden muss, vonnöten.
Die drei ECC83-Röhren im Laney-Combo sind im Normalbetrieb nicht derartig gefordert, dass man sie allzu regelmäßig tauschen müsste. Eine Lebensdauer der Vorstufenröhren von 10-20 Jahren ist hierbei nicht ungewöhnlich, aber der Amp spricht mit seinem technischen Design sehr gut auf ein Fine-Tuning mit den diversen 12A-Typen an, sodass man hier kreativ werden könnte und den Amp auf die eigenen Hörgewohnheiten abstimmen kann.
PREISE
Warum der Laney LC15 so günstig auf den bekannten Online-Plattformen gehandelt wird, kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Fakt ist, dass man diesen hervorragenden, kleinen Vollröhrenverstärker gebraucht, immer mal wieder für um die 200 Euro erstehen kann. Ein echtes Schnäppchen!
Ich besitze u.a. einen älteren britischen Laney LC 50 Vollröhren-Combo.Die Verarbeitung des Briten ist eigentlich ganz gut,bezüglich der vinylartig-seidenmatten schwarzen Außenhaut hätte man im damaligen Herstellungsland England jedoch etwas sauberer arbeiten können.Der Sound ist top,Original britisch mit vergoldeten Klinkenbuchsen und Ringkerntrafo.
Ich kaufte ihn damals neu in einem winzigen Berliner Gitarren Shop,der heute noch existiert.Im Grunde kann ich (außer der etwas unsauberen Verklebung des Vinylbezuges) absolut nichts negatives über diesen besagten 50 Watt Valverde Combo berichten! Damals waren Valve Combo Amps aus Great Britain noch richtig gut,heute läßt Laney,wie etliche andere Fabrikanten auch,in ärmsten Billiglohnländern produzieren,was sich qualitativ leider negativ bemerkbar macht! Schade,daß Laney stets immer nur der ewige Zweite im Whirlpool der guten Vollröhren-Verstärker war.
Happy New Year! ?
Ich besitze u.a. einen älteren britischen Laney LC 50 Vollröhren-Combo.Die Verarbeitung des Briten ist eigentlich ganz gut,bezüglich der vinylartig-seidenmatten schwarzen Außenhaut hätte man im damaligen Herstellungsland England jedoch etwas sauberer arbeiten können.Der Sound ist top,Original britisch mit vergoldeten Klinkenbuchsen und Ringkerntrafo.
Ich kaufte ihn damals neu in einem winzigen Berliner Gitarren Shop,der heute noch existiert.Im Grunde kann ich (außer der etwas unsauberen Verklebung des Vinylbezuges) absolut nichts negatives über diesen besagten 50 Watt Valverde Combo berichten! Damals waren Valve Combo Amps aus Great Britain noch richtig gut,heute läßt Laney,wie etliche andere Fabrikanten auch,in ärmsten Billiglohnländern produzieren,was sich qualitativ leider negativ bemerkbar macht! Schade,daß Laney stets immer nur der ewige Zweite im Whirlpool der guten Vollröhren-Verstärker war.
Happy New Year! ?