Vorschau: Fenders neuer Steve Harris Precision Bass im Test
von Stefan Braunschmidt,
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Das extra lange neue Album ist draußen, die Welt-Tournee geplant: Nach 40 Jahren Bandgeschichte scheinen Iron Maiden lebendig wie am ersten Tag – da wird es höchste Zeit, dass Fender Steve Harris‘ Signature-Modell auf den neuesten Stand bringt!
Der amerikanische Traditionshersteller scheint sich in diesem Jahr besonders seinen Bass-Endorsern zu widmen: Erst in der September- Ausgabe hatten wir den überarbeiteten Geddy-Lee-Jazz-Bass im Test, der in der neuen USA-Version fast 1:1 dem Bühnen- Instrument des Meisters entspricht. Ein ähnliches Update hat nun auch Steve Harris‘ Precision Bass erhalten, welcher ab sofort in Mexiko gefertigt wird und das bisherige, nicht ganz aktuelle Japan-Modell ablöst.
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Tatsächlich ist der neue Bass dem 70er- Jahre-Original des Maiden-Bassisten so dicht wie keines seiner Vorgängermodelle auf den Fersen. Bei der Vorlage handelt es sich um einen besonderen Precision Bass, der vermutlich (genau weiß es nicht mal Steve Harris) 1974 gebaut wurde, als Fender kurzzeitig Probleme hatte, ausreichend Erle für seine Korpusse zu beziehen. Einige wenige Instrumente aus dieser Zeit wurden mangels Alternativen kurzerhand mit bleischwerem Ahorn-Body ausgeliefert – so auch der Bass, der auf allen Maiden-Platten zu hören ist. Und auch unser Testgerät.
Ursprünglich war Harris‘ Preci weiß, er wurde jedoch noch vor der ersten Maiden-Veröffentlichung schwarz und später blue-sparkle lackiert, was auch die Farbe des bisher erhältlichen Japan-Modells werden sollte. Als begeisterter Fan des englischen Fußball- Clubs West Ham United entschied sich Steve bei der dritten Umlackierung für ein strahlendes Weiß mit einem umlaufenden Pinstripe-Design in den Vereins-Farben Blau und Bordeaux, außerdem wurde ein Aufkleber mit dem Vereins-Logo aufgetragen, welches bei der neuen Mexiko-Version auflackiert wurde.
Egal ob Vintage-Original oder Signature-Modell, schon immer gehörte ein verchromtes Metall-Schlagbrett, ein Seymour- Duncan-Split-Coil-Tonabnehmer sowie eine extra fette Badass-II-Brücke zu den Instrumenten des Maiden-Bassers. Bei unserem Testbass kommt erstmalig der noch relativ neue Duncan-SPB-4-Steve-Harris- Signature-Pickup zum Einsatz, bei der Brücke ist Fender aufgrund der schlechten Verfügbarkeit der Badass auf eine hauseigene Kopie ausgewichen. Neu ist auch der Vintage-konforme Halsspannstab-Zugang am Halsfuß.
Die Halskrümmung kann hier mit Hilfe eines Kreuzschlitz-Schraubenziehers eingestellt werden, wofür zuvor jedoch mindestens das Schlagbrett weichen muss. Der einteilige, klar lackierte Ahornhals passt mit seinem massigen U-Profil gut zum schweren Korpus und kann mit einer durch und durch sauberen Bundierung punkten.
Auf der Kopfplatte erwarten uns präzise arbeitende, offene Fender-Mechaniken im Schaller-Stil sowie die Unterschrift des Künstlers auf der Rückseite. Insgesamt bemerkenswert ist bei der neuen Mexiko-Ausführung die Liebe zum Detail: So ist die Kopfplatte bewusst in einem etwas dunkleren Farbton gehalten als der Rest, anstelle konventioneller Gurtpins kommen Schaller Security Locks zum Einsatz und schon ab Werk sind Steve Harris Signature-Flatwounds von Rotosound aufgezogen.