TopGearCheck! mit Ralf Lübke (Monkeeman, Rosenstolz, No Angels)
von Redaktion,
(Bild: Mineur)
Der Gitarrist, Bassist, Songwriter und Studiobetreiber Ralf Lübke, geboren am 31. August 1966 in Wilhelmshaven, wurde als Jugendlicher vor allem von Fußball und Musik geprägt.
Meine erste Platte war eine Beatles-Best-Of, die mir meine Mutter im Alter von 10 in einem Supermarkt kaufte. Vollends geschehen war es um mich, als 1977 die Punkwelle mit Bands wie The Clash oder The Jam losbrach. Ich mochte immer schon kompakte Songs, die selbstverliebten Rockbands der 70er mit ihren stundenlangen Gitarrensoli hasste ich dagegen. Neben dem weiten Feld der Independent Musik schlägt meine Herz für alten Soul, vor allem für Motown.“
Lübke ist Autodidakt und lernte das Musikmachen mit seiner ersten Punkband in einem kalten Bunker: „Drei Akkorde waren damals ja genug.“ 1987 belegte er den „Kontaktstudiengang Rock und Popularmusik“ an der Hamburger Musikhochschule und lernte dort Dozenten wie Udo Dahmen, Anselm Kluge oder Peter Weihe kennen. Weihe produzierte auch zwei Alben von The Colour Red, Lübkes erster großer Band. Trotz Major-Deal und Videos auf VIVA blieb der große Durchbruch aus.
1996 orientierte sich Lübke nach Berlin, wo er den Produzenten Patrik Majer kennenlernte und mit ihm nicht nur seine neue Band Monkeeman produzierte, sondern auch für Studiosessions von Lemonbabies bis Rosenstolz gebucht wurde. Im Falle Rosenstolz wurde daraus sogar ein festes Engagement. Im Laufe der Jahre spielte Lübke auch auf Produktionen von Jimmy Somerville, No Angels, Diane Weigmann und Patricia Kaas. Ab 2004 widmete er sich wieder der Independent Musik, veröffentlichte mehrere Alben mit Monkeeman und spielt seit 2016 im Duo mit dem Akkordeonisten Frank Grischek auf Kleinkunstbühnen.
Seit 2010 betreibt Ralf Lübke in Wilhelmshaven sein eigenes Studio „The Monkee Cage“, in dem er unter anderem schon Big John Bates oder Holly Golightly produziert hat. Als erfahrener Musiker und Studiobetreiber schwört er auf folgendes Equipment:
„Mehr als zehn Jahre lang habe ich nur Rickenbacker 330 gespielt, da ich den Sound von Paul Weller und The Jam immer schon super fand. 1999 wechselte ich zur Telecaster, konkret zu einer Fender American Vintage und einer Made in Japan im Floral Design.
Auf meinem Pedalboard befinden sich ein Fulltone OCD, ein Electro Harmonix Small Clone Chorus und ein Boss RE 20, der digitalen Version eines Roland Bandecho. Der OCD ermöglicht verschiedene Verzerrungsgrade, ohne ständig zum Amp rennen zu müssen.
Sehr wichtig sind mir gute Akustikgitarren. In meinem Duo spiele ich die Takamine Glenn Frey Signature EF360GF, ein grundsolides Instrument mit tollem Handling.
Im Studio setze ich auf Universal-Audio-Apollo-Interfaces mit Audient-ASP880-Erweiterung. Generell liebe ich die Universal-Audio-Plugins. Für Gitarrenaufnahmen und durchgeknallte Sounds nutze ich allerdings auch gerne Soundtoys-Plugins. Außerdem habe ich Rückwärtsgitarren für mich entdeckt, die ich in Pro Tools einfach umdrehe.