Die Maßnahmen zur Eindämmung der durch den neuartigen Corona-Virus ausgelösten Pandemie, legen weite Teile des öffentlichen und somit auch des kulturellen Lebens lahm. Für Musiker bedeutet dies, dass Tourneen und Konzerte abgesagt werden, Studio-Jobs nicht stattfinden können und selbst eine reguläre Probe derzeit nicht möglich ist. Die Folgen sind dramatisch: Wichtige Einnahmen aus Konzerten, Studio-Jobs oder Unterricht brechen gerade zu großen Teilen weg.
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Wie kann man alldem nun als Musiker kreativ etwas entgegensetzen und vielleicht sogar einen Vorteil aus dieser wirtschaftlich kritischen Situation schlagen? Gitarre & Bass hat nachgefragt.
HENRIK FREISCHLADER
Der in Wuppertal lebende Sänger und Gitarrist ist seit langem als Blues-Musiker unterwegs. Seit 2006 hat er solo und mit der Henrik Freischlader Band 15 Alben veröffentlicht. Wie nutzt er nun die Zeit?
(Bild: Timo Wilke)
„Bestmöglich! Erst einmal war das Umschalten vom ständigen Unterwegssein auf den plötzlichen Zuhause-Modus gar nicht so leicht. Aber schon bald folgten Tage der Erleichterung über die freie Zeit, bevor dann die Konsequenzen für die Band und alle Freischaffenden mehr und mehr sichtbar wurden. Im Moment schreibe ich Briefe an meine Brieffreunde unter den Fans, putze und pflege meine Gitarren, schreibe Texte für unser neues Album und sortiere in der Werkstatt alle Schrauben nach Größe. 🙂
Wir haben schon im Dezember ein neues Album aufgenommen, dafür schreibe ich die Texte und arbeite ein wenig an dem sehr aufwendigen Design. Wir sind natürlich dabei, für alle abgesagten Konzerte einen Ersatztermin zu finden und bereiten weiterhin freudig und hoffnungsvoll unsere Herbst-Tour vor. Den Kollegen rate ich, den Zeitsegen bestmöglich zu nutzen, besonnen zu bleiben, sich fundiert zu informieren und nach Möglichkeit nicht in einen ängstlichen Zustand zu verfallen. Außergewöhnliche Situationen setzen immer Kräfte frei, die man vorher gar nicht zu haben glaubte.“
In Teil 2 der Corona-Chroniken sprechen wir außerdem mit Steffen Brückner, Hanno Busch, André Krengel, Marius Goldhammer, Kai Strauss und Till Kersting…